Borches -Amtsvet. bestimmt Einschläferung alten Hundes

  • Chris: Ja da kann ich voll und ganz zustimmen. :gut:


    Man sollte sich die Entscheidung nicht zu leicht machen und sorgfältig abwägen. Nur eben sollte man auch diesen Schritt gehen können, wenn es soweit ist. Mehr wollte ich damit nicht sagen.
    Wann genau es soweit ist kann niemand von außen sagen. Man muss das Tier kennen und den Verlauf beurteilen.


    ich habe das (bei Hunden) jetzt schon 2 mal miterlebt. Und bei beiden malen war es unübersehbar. Man hat es gesehen, gefühlt, gerochen das es einfach vorbei ist. Beschreiben kann ich es nicht wirklich. Einmal waren es gelähmte Hinterbeine (13 jährige DSHlady) und sie hat das fressen eingestellt und sich aufgegebn und einmal war es ein im Bauchraum geplatzter Tumor (der ca. 6 Monate vorher noch nicht da war)...sie hatte hohes Fieber und das Herz schlug nurnoch mit halber Kraft.
    Aber es ist nicht immer so eindeutig und kaum jemand wird zu 100% sagen können ob es nicht vielleicht doch noch eine Weile weiter gegangen wäre

  • Zitat

    Ich habe gerade das Gutachten der involvierten TÄ gelesen - das klingt für mich aber gänzlich anders, als das, was die Amtsveterinäre da geurteilt haben und ist vor allem das Ergebnis einer ausführlichen Begutachtung und eines längeren Gesprächs mit der Tierhalterin.




    Vielleicht sollte man dabei auch mal bedenken, woran ein Tierarzt mehr verdient - an einem Alten Hund, den man noch Monatelang weiter durchzieht, der diverse Behandlungen, Schmerzmittel, Medikamente (zu beziehen natürlich über den Tierarzt...) oder an einem, dessen Leid man beendet und ihn einschläfert?


    Und andersrum... was sollte der Amtsvet davon haben, den Hund einzuschläfern? Ausser viel Diskussion, Arbeit, Ärger?




    Leider Gottes habe ich schon mehr als einen Fall erlebt, in denen ewig an einem Hund rumgezogen wurde, der einfach unheilbar krank war und gelitten hat. In denen Tierärzte auch einfach (bewusst?) versäumt haben den Haltern reinen Wein einzuschenken oder sich auch einfach davor gescheut haben ehrlich zu sein, weil die Halter in ihrer falsch Verstandenen Tierliebe dann eben zu jemand anders gegangen wären, der es macht (Zitat Tierarzt).


    Wenn ich allein bedenke, was die örtliche Tierklinik bei unserer alten Hündin schon abgezogen hat, wird mir da anders. Diese hatte vor einigen Wochen zuerst einen Eiterball unterm Auge (aufgrund einer entzündeten Zahnwurzel ), darauf folgte dann ein Vestibular Syndrom und eine Pyometra, in deren Folge sie mit 13 Jahren noch kastriert wurde. Das ganze war in Summe extrem teuer, aber es wurde gemacht. Weil der Hund ansonsten Fit ist. natürlich kein Junger Hund mehr, in ihrem Tempo, aber schmerzfrei und zufrieden mit ihrem Leben.
    Als sie das Vestibular Syndrom hatte (und noch nicht klar war, ob es nur das ist oder etwas "schlimmeres") kam die TK mit dem Vorschlag diverser Behandlungen, Cushing stand im Raum und man empfahl ernsthaft eine Chemotherapie. Gleichzeitig kam nach der Zahn OP, als meine Mutter nach neuen SD Tabletten Fragte die Aussage "Für den Hund brauchen sie keine Tabletten mehr...". Warum habe ich so einen Hund dann noch operiert...? Ich war zum Glück nicht dabei, ansonsten wäre mir wohl der Kragen geplatzt.


    Bei den darauf folgenden Symptomen war sie bei mir und ich mit ihr bei meinem Tierarzt. Da war die Aussage ganz klar, wenn es "nur" ein Vestibular Syndrom ist, dann berappelt sie sich in wenigen Tagen wieder (was auch so geschehen ist), Aber wenn nicht wird an dem Hund nicht mehr rumgezogen und rumprobiert. 13 Jahre sind ein schönes Alter für einen großen Hund. Das scheinen irgendwie viele zu vergessen.
    Der Tierarzt gehört aber auch zu einem der wenigen, der hier immer absolut ehrlich ist und sich unnötige Behandlungen auch einfach verkneift. Dafür fahre ich auch 60km einfach. Ich will das man mich ehrlich berät und mir nicht nur Honig um den Mund schmiert.

  • Ohne die Kastration wäre die Hündin sicher an der Gebärmutterentzündung gestorben. Was also war falsch an der Behandlung der TK...? Das verstehe ich nicht so ganz.

  • Die kastration wurde nicht in der TK gemacht , sondern die zahnextraktion.



    Und wenn es um einen Hund so schlecht steht , dass ich den Haltern beim Abholen auf die Nachfrage nach neuen SD Tabletten antworte, "das man für den hund keine Tabletten mehr braucht ", dann erspar ich dem Hund die op und schläfere ihn ein . Was natürlich bedeutet , dass man keine 500 Euro mehr verdient hätte .


    Faktisch ging es ihr übrigens nicht besonders schlecht . Man hätte sie nur nicht so am Halsband in den Behandlungsraum schleifen müssen , dass sie hinten nicht mehr nachkommt und über den Boden geschleift wird.



    Aber entweder dem Hund geht's nach erfolgter op wieder gut , oder eben nicht - dann bin ich als TA aber auch so ehrlich und erspar dem Hund die behandlung.

  • Zitat

    Vielleicht sollte man dabei auch mal bedenken, woran ein Tierarzt mehr verdient - an einem Alten Hund, den man noch Monatelang weiter durchzieht, der diverse Behandlungen, Schmerzmittel, Medikamente (zu beziehen natürlich über den Tierarzt...) oder an einem, dessen Leid man beendet und ihn einschläfert?


    Und andersrum... was sollte der Amtsvet davon haben, den Hund einzuschläfern? Ausser viel Diskussion, Arbeit, Ärger?


    Genau das möchte ich auch zu bedenken geben.
    Nicht jeder Amtsvet ist unfähig und nicht jeder TA ist fähig. Es gibt immer solche und solche.


    Die Webseite liest sich nach Unrecht und ja, leider kann es wirklich wahr sein.
    Aber es kann eben auch sein das der Amtsvet Recht hat.


    Ich hoffe nur das es Borches gut geht. So gut es einem im Alter eben gehen kann, alles langsamer, alles gemächlicher.

  • Ich frage mich echt, ob dem "alten Herrn" mit einem Prozeß noch gedient werden wird - wenn der sich tatsächlich im Sterbeprozeß befindet, dann wird er nicht mal den Beginn eines Prozesses erleben, für den hier gesammelt werden soll... ;-(

  • Zu mir hat eine Tierärztin in der Tierklinik gesagt, dass sie sich oft selber fragt, ob es noch in Ordnung ist was sie machen. Sie hat einen Hund obduziert, den eine Kollegin ein Jahr lang am Leben erhalten hat indem sie wöchentlich seinen Bauch punktiert hat - nachträglich konnte sich feststellen, dass der Hund definitiv gelitten hat.


    Ich finde es heute schwieriger denn je zu beurteilen wann es Zeit ist ein Tier gehen zu lassen. Jeannie hat die letzten 4 Jahre ihres Lebens Medikamente wegen ihres Herzfehlers gebraucht - der durch eine Operation entstanden ist - zusätzlich war es nötig ihr Mittel zur Entwässerung zu geben.
    8 Monate vor ihrem Tod kam Durchfall dazu - eine Darmentzündung die kaum in den Griff zu bekommen war.
    Da sagten die meisten Leute schon zu mir, ich solle nicht egoistisch sein und den Hund einschläfern lassen. DAS war meiner Ansicht nach Quatsch, denn Jeannie hatte da noch soviel Freude am Leben. Ja es gab schlechte Tage, aber die waren in der Minderzahl. Sie ist noch regelmäßig schwimmen gegangen, hat noch immer gerne gegraben...
    4 Monate später kam ein seltsamer Anfall. Wahrscheinlich wurde ihr Gehirn nicht genug durchblutet - wie auch immer, sie hat sich auch davon noch erholt. Aber die alte wurde sie nicht mehr.
    Dann hörte sie auf zu fressen. Sie weigerte sich auch ihre Tabletten zu nehmen (klar, die bekam sie normal ja in einem Leckerli), ich musste sie ihr mit Gewalt runter zwingen.
    Ich bin zum Tierarzt und dachte das wars nun. Man kann nichts mehr für sie tun.
    Aber weit gefehlt. Es wurde zwar nichts gefunden. Aber probieren wir es dennoch mit Antibiotika, meinte TA. Ich hab nicht nein gesagt, ich war viel zu erleichtert sie doch noch an meiner Seite zu haben.
    Die AB halfen einen Tag, dann war es wieder vorbei, sie fraß wieder nichts. TA meinte solang sie sich nicht zurückzieht sondern am Leben teil nimmt, sollen wir abwarten. Wieder bin ich erleichtert nach Hause gegangen.
    Die nächsten 14 Tage hat sie manchmal ein bissl was gegessen - statt ihrer 400g Dose zb 70g Leckerli oder ein paar Bissen von einem Grillhähnchen.
    Wenn sie Durchfall hatte oder sich übergeben musste schwankte sie in einem Radius von 3 bis 4 Metern durch die Gegend, wenn sie ihr geliebtes Bad im Brunnen nahm kam sie raus und hat eine halbe Stunde am ganzen Leib gezittert (Kreislaufschwäche).
    Die Beine sind ihr oft weggerutscht - das kam nach dem "Anfall", die Augen haben in verschiedene Richtungen geblickt... Das hat kein TA ernst genommen, weil es keiner gesehen hat! Sie bekam Akkupunktur weil der TA das wegrutschen der Beine auf Probleme mit den Gelenken zurückführte.
    Nun ja, 80 Euro pro Akkupunktur, war für ihn sicher ne feine Sache. Ich hab es machen lassen in der Hoffnung ihr irgendwie zu helfen. War bald zweimal die Woche nötig, wobei ich nie sagen konnte, dass es geholfen hat.


    Tja, sie hat viel abgenommen in den letzten 2 Wochen, aber manchmal hat sie eben doch noch einen Bissen runter gebracht. Man hat gesehen, sie will fressen, kann aus irgendeinem Grund aber nicht.
    Aber solang sie sich nicht irgendwo verkriecht und jeden Tag beim Gassi gehen im Brunnen badet soll sie am Leben bleiben.
    Ich weiß nicht... Ich weiß wirklich nicht ob das richtig war.


    Da gab es keinen schrecklichen Befund. Da gab es nur viele grenzwertige Befunde. Obwohl sie Zeit ihres Lebens immer panische Angst vorm TA hatte, war sie zuletzt dazu gar nicht mehr in der Lage und hat alles nur noch über sich ergehen lassen ohne Versuch zu entkommen, oder vor Angst zu zittern.


    An ihrem letzten Tag habe ich Fotos gemacht (Ohne zu wissen, dass es der letzte Tag sein wird -- obwohl es natürlich absehbar war) und erst nachträglich habe ich gesehen wie müde und abgekämpft mein Hund aussieht.
    Es kann eben sehr schwer sein objektiv zu beobachten, wenn man den Hund jeden Tag sieht.


    An dem Tag, als ich sie einschläfern ließ, hat sie auch nichts mehr getrunken.
    Hätte man trotzdem noch zuwarten sollen? Ich weiß es nicht. Vielleicht hätte sie noch ein paar Wochen gelebt, bis ein Notfall eingetreten wäre.
    Ich wünschte ich hätte einen TA gehabt dem ich vertrauen kann. Wo ich mir keine Gedanken machen muss, ob noch etwas getan wird, weil es für das Tier sinnvoll ist, oder nur, weil es für den Geldbeutel des TA gut ist.
    Sicher ist, ohne all die Medikamente wäre der Hund schon lange zuvor gestorben.
    Und die Medikamente haben Nebenwirkungen, bzw können welche haben, nur wissen wir das bei einem Tier nur wenn sie sehr drastisch ausgeprägt sind (vor allem wenn man einen Hund hat, der hart im Nehmen ist und sich kaum was anmerken lässt).


    Tja, nur mal so geschrieben. Meine Gedanken zum Thema.
    Was Borches konkret betrifft - wenn man den Hund nicht kennt, kann man das sowieso nicht beurteilen. Aber aus anderen Zusammenhängen kenne ich das durchaus, dass ein Amt nichts tut, wo dringend Handlungsbedarf wäre, aber dort eingreift, wo es völlig unnötig ist.


    Liebe Grüße
    Sabine

  • Würde man unseren 14jährige Opa sehen, der es gerade mal noch so schafft, 30m aufs Feld zu watscheln, würden die meisten sicherlich auch zur Einschläferung raten. Aber er will nicht gehen, hat einen wachen Blick, sucht im Garten im Rahmen seiner Fähigkeiten (ich geb's zu, ich werfe ihm die 1m vor die Nase) noch die Käsestückchen und er liebt es noch gekrault zu werden.

  • Zitat

    Würde man unseren 14jährige Opa sehen, der es gerade mal noch so schafft, 30m aufs Feld zu watscheln, würden die meisten sicherlich auch zur Einschläferung raten. Aber er will nicht gehen, hat einen wachen Blick, sucht im Garten im Rahmen seiner Fähigkeiten (ich geb's zu, ich werfe ihm die 1m vor die Nase) noch die Käsestückchen und er liebt es noch gekrault zu werden.



    Nö ... Denn es ist ein Unterschied, ob ein Hund nur einfach altersbedingt keine langen Strecken mehr gehen kann und auch nur noch langsam geht. Oder ob er wirklich leidet.
    Ein alter Hund, der seine Zipperlein hat, nicht mehr durch die Gegend rast sondern langsam vor sich hin trottet, aber ansonsten noch "fit" ist - warum sollte man den einschläfern?


    Nur, solange ich den alten Hund nicht in Natura gesehen habe, kann ich den Amtsvet nicht "verurteilen" dafür, dass er sagt "einschläfern". Dazu habe ich ein paar Tiere zuviel gesehen, die über Wochen und Monate hingezogen wurden. Obwohl für jeden ausser dem Halter offensichtlich war, dass das schon den Tatbestand der Tierquälerei erfüllt.

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