Borches -Amtsvet. bestimmt Einschläferung alten Hundes

  • Yane, ich stimme dir zu. Ich kenne den HUnd ja auch nicht. Was ich aber weiß ist, wie schnell manchmal die Amtvets und Ordnungsämter Fremden Glauben schenken.

  • Zitat


    Nicht jeder Amtsvet ist unfähig und nicht jeder TA ist fähig.


    Das wollte ich auch in keinster Weise zum Ausdruck bringen.
    Ich gehe sogar davon aus, dass sowohl Amtsvet als auch die TÄ ihren "Job" gut machen - und dennoch können so unterschiedliche Einschätzungen dabei herauskommen, wenn sich z. B. die Situationen, in der die jeweiligen Einschätzungen stattfinden, so gravierend unterscheiden, wie es sich auf der Website liest. Grad, wenn da solch eine Diskrepanz auftritt, würde ich es für besser halten, wenn sich zusammengesetzt würde und ein klärendes Gespräch mit allen Beteiligten geführt werden würde.


    Wobei ich allerdings überhaupt nicht zustimmen kann, ist dies hier:

    Zitat

    Lutz Zengerling, Abteilungsleiter bei der Veterinäraufsicht Pankow und der direkte Vorgesetzte der beiden mit dem Fall betrauten Amtsärzte, verweist auf das Tierschutzgesetz, um das Vorgehen seiner Behörde zu begründen. „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Leiden zufügen“, sagt er, „und der Sterbeprozess ist nun mal mit Leiden verbunden.“


    http://www.tagesspiegel.de/the…-amtsarzt/10632158-3.html


    Das ist aber nun mal ein wirklich mickriges Argument, das noch dazu fachlich unhaltbar ist.
    Der Sterbeprozess KANN mit Leiden verbunden sein, muss es aber nicht, wäre da die deutlich bessere Formulierung.


    Ich hoffe einfach, dass sich zwischen allen Beteiligten im Sinne des Hundes doch noch mal ein sachliches Gespräch ergibt, das zur Klärung beitragen kann.


    LG, Chris

  • Meist wird en Amtsvets ja eigentlich eher das Gegenteil unterstellt. Nämlich dass sie einem erst mal gar nichts glauben und dementsprechend auch nicht handeln.


    Und ich wage mal zu behaupten, dass auch ein Amtsvet Augen im Kopf hat. Und bei einem Hund, der für sein Alter noch topfit ist, so wie die Halterin es darstellt, diese Fitness auch erkannt hätte. Trotz vorherigem langen Spaziergangs.


    Eine meiner Hündinnen hatte eine Hirnhautentzündung mit temporärer Lähmung aller 4 Gliedmassen. Trotzdem schaffte sie es, beim Klingeln und Eintreten einer fremdem Person kurzfristig aufzuspringen und dieser Person einige Schritte entgegenzugehen als Folge der Adrenalineinwirkung. Die eintretende Person meinte später noch, dass er sich gewundert hätte, sie so gehen zu sehen und im ersten Moment gedacht hat, wir hätten ihren Zustand wohl übertrieben .... Bis die Wirkung des Adrenalins nachgelassen hat und sie sich erst wankend setzte und dann komplett umkippte.


    Wenn also ein an sich fitter Hund beim Eintreten fremder Personen nicht mal aufsteht oder nur sehr schwer und zögerlich, sagt das mE schon sehr viel über den Zustand des Hundes aus. Unabhängig davon, ob der Hund vorher einen langen Spaziergang gemacht hat.


    Wer von uns hier hat den Hund in Natura gesehen?


    Soweit ich weiss niemand.


    Da stehen ein paar Bilder im Netz von einem Hund, der dieser Hund sein könnte. Vielleicht sogar tatsächlich ist ... Die Frage ist, wie alt sind diese Bilder.


    In einem Zeitalter, in dem Smartphones bessere Videos machen als die Videokameras von vor 10 Jahren wäre es ein Einfaches, mal eben ein aktuelles Video dieses Hundes ins Netz zu stellen. Wenn also jemand ein aktuelles Video dieses Hundes kennt, würde ich das gern mal sehen um mir vielleicht ein Urteil bilden zu können.

  • Zitat


    Wer von uns hier hat den Hund in Natura gesehen?
    Soweit ich weiss niemand.


    Das behauptet doch aber auch keiner hier. Man kann sich doch nur auf das beziehen, was man zu lesen bekommt.
    Übrigens, was ich oben noch vergessen habe - auch die HP der Halterin hat für mich einige Stellen, an denen ich "hmpf" denken muss, wenn ich sie lese.


    Zitat

    Wenn also ein an sich fitter Hund beim Eintreten fremder Personen nicht mal aufsteht oder nur sehr schwer und zögerlich, sagt das mE schon sehr viel über den Zustand des Hundes aus. Unabhängig davon, ob der Hund vorher einen langen Spaziergang gemacht hat.


    Nun gibt es aber auch Halter, die ihre Hunde extra so erziehen, dass sie nicht zur Besucher-Begrüßung stramm stehen. Nur als Anmerkung.


    Das ist ja vermutlich das Problem bei solchen "Geschichten" - jeder hat da so seine ganz eigenen Erfahrungswerte und überträgt die ungewollt und unbewußt auf das, was er an Infos zu lesen bekommt.


    LG, Chris

  • Nun, zwischen "strammstehen" und keine Reaktion zeigen gibt es ja wohl noch zig Abstufungen von gezeigten Reaktionen.


    Auch ein Hund, der gemäss deiner Anmerkung dazu erzogen ist "nicht strammzustehen" wird bei der Ankunft einer fremden Person erhöhte Aufmerksamkeit zeigen.
    Alles andere wäre bedenklich, denn das würde bedeuten, dass der Hund so abgestumpft und weggetreten ist, dass er seine Umwelt nicht mehr wahrnimmt. Und damit wären wir wieder beim Thema "Leiden".

  • Zitat

    Auch ein Hund, der gemäss deiner Anmerkung dazu erzogen ist "nicht strammzustehen" wird bei der Ankunft einer fremden Person erhöhte Aufmerksamkeit zeigen.


    vielleicht hat der hund ja "erhöhte aufmerksamkeit" gezeigt?
    und als "topfit" hat die halterin ihren hund doch auch nicht bezeichnet...


    ich gebe sallychen recht. hier im forum wird wirklich oft voreilig zum "erlösen" geraten, obwohl keiner den betroffenen hund je gesehen hat.
    manchmal hab ich das gefühl dass einige hundebesitzerinnen hier mit solch einer härte dem klischee der "hunde-mutti" entfleuchen wollen.
    aber das ist nun wieder eine mutmaßung meinerseits ;)

  • Vielleicht sollte man mal ein paar Realitäten anerkennen. Dazu gehört, dass jedes Lebewesen einmal stirbt. Jeder Hund, und jeder Leser dieser Zeilen. Und niemand weiß, wann es geschieht. Oder wie. Und das ist auch gut so.
    Dies vorausgeschickt, kommt es doch vor allem drauf an, ein gutes Leben zu führen. Und sobald es nicht mehr gut ist, stehen wir als Hundehalter in der Verantwortung, auch schwere Entscheidungen zu treffen. Und zwar rechtzeitig. Wenn aus Leben Leiden wurde.

  • Zitat


    Alles andere wäre bedenklich, denn das würde bedeuten, dass der Hund so abgestumpft und weggetreten ist, dass er seine Umwelt nicht mehr wahrnimmt. Und damit wären wir wieder beim Thema "Leiden".


    Das ist doch jetzt wirklich eins dieser Dinger, bei denen man sich auf seine eigenen Erfahrungswerte festlegt. Ich auch. ;)
    Vielleicht hast Du einfach nur noch keinen alten Hund erlebt, dem sein Schläfchen sozusagen heilig ist und dem es schlichtweg egal ist, ob grad Besuch kommt, denn wenn Schlafenszeit ist, ist Schlafenszeit?
    Das heisst doch nicht, dass zur Fütterungs-, Garten-, Gassizeit die Lebensgeister nicht wieder da sein können.
    Auch werden viele Hunde im Alter deutlich gelassener, schlafen tiefer, hören schlechter, sehen schlechter oder wissen einfach, dass man sich schon "melden" wird, wenn etwas für sie passieren soll.


    Kämest Du hier zur regelmäßgen "Schlafenszeit" nach Aktivitätsphasen vorbei, würdest Du 3 tiefschlafende Hunde-Oldies antreffen, die keinen Zucker machen - mag sein, dass der 4., der Terrier wenigstens einen Blick auf Dich riskieren würde, versprechen kann ich das aber nicht. :lol:


    Diese besorgte "ja sach mal, atmet der überhaupt noch?"-Frage, stelle ich mir des Morgens häufiger mal, wenn ich Licht anmache, die Jalousie hochziehe, Kaffee kochen gehe, wiederkomme und sich immer noch keiner gerührt hat. Ein paar Minuten später trappseln die Herrschaften lustig um mich rum - von abgestumpft, weggetreten oder leidend nicht die Spur. ;)


    Zitat


    Dies vorausgeschickt, kommt es doch vor allem drauf an, ein gutes Leben zu führen. Und sobald es nicht mehr gut ist, stehen wir als Hundehalter in der Verantwortung, auch schwere Entscheidungen zu treffen. Und zwar rechtzeitig. Wenn aus Leben Leiden wurde.


    Ich denk mal, dass wir uns doch in diesem Punkt sicher allesamt einig sind.
    Die Frage ist doch und das immer wieder aufs Neue, da jeder Hund auf seine ganz eigene Art altert, ab wann man von Leiden sprechen muss und was man noch als durchaus erträgliche Altersbeschwerden einstufen kann und auch getrost darf.



    LG, Chris

  • Zitat

    Wenn also ein an sich fitter Hund beim Eintreten fremder Personen nicht mal aufsteht oder nur sehr schwer und zögerlich, sagt das mE schon sehr viel über den Zustand des Hundes aus.


    Meine Galga hebt nicht mal den Kopf wenn Besuch kommt :lol: Eventuell neigen sich die Augen in die Richtung, mehr auch nicht.


    Und ja, sie ist eigentlich fit.


    Chris, dein Beitrag zum Thema Sterben und Sterbeprozess ist klasse :gut:


    Ich habe schon einige Menschen in den Tod begleitet und muss sagen, meistens sind es die Angehörigen die es sich wünschen, dass ihr Vater/Mutter (wer auch immer) nun endlich gehen darf.


    Ich habe "fitte" Menschen und auch schwerst demente Menschen betreut und begleitet.


    Ehrlich, ich hätte keinen erlösen können, hätte ich es gedurft.


    Palliativmedizin ist dazu aber auch ein wichtiger Begriff. Es wird niemand gezwungen zu essen, zu trinken...


    "Er muss jetzt aber aus dem Bett und hier am Tisch sitzen, weil das ja sonst kein Leben ist." :muede:

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