• Hallo zusammen,


    muss mir eben mal den Frust von der Seele schreiben und hören, ob es bei euch so ähnlich ist, oder ob es ein lokales Problem ist. In Freiburg herrscht absolute Hunde-Anarchie...


    Erstmal kurz zu mir und meinem Hund. Newton ist gerade fünf Monate alt und daher in der Ausbildung. Da er später vmtl etwas größer und schwerer wird als der Durchschnitts-Labbi (er wiegt schon 20kg bei normaler Statur), ist es mir wichtig, dass er lernt ordentlich bei Fuß zu laufen. Ohne bzw. mit geringer Ablenkung klappt das auch schon super. Im Zuge dieses Leinenführigkeitstrainings lasse ich ihn an der kurzen Führleine nicht groß schnuppern oder zu anderen Hunden und Menschen hin. Theoretisch... Und da ergeben sich auch schon die Probleme...


    Problem 1: Newton an kurzer Leine und freilaufende Hunde im Stadtgebiet
    Wenn ich Newton an der kurzen Führleine habe und von Weitem schon freilaufende Hunde sehe, bitte ich die Besitzer frühzeitig, ihre Hunde bitte anzuleinen, damit unser ganzes Training nicht den Bach runtergeht... Doch diese Bitte wird hier wirklich laufend hinterfragt... Da heißt es "Der macht nix." oder "Der will nur spielen." etc. Im Stadtgebiet ist doch auch Leinenpflicht... Ist es da zu viel verlangt, dass die Besitzer ihre Hunde kommentarlos anleinen?
    Was auch schon öfter vorgekommen ist: Es kommt ein freilaufender Hund ohne Besitzer... Den versuche ich dann so gut wie möglich von Newton fernzuhalten bis irgendwann der Besitzer angetrottet kommt. Diesen bitte ich dann, seinen Hund doch bitte abzurufen. Oft erhalte ich dann dieselben Kommentare wie oben oder, falls der Halter ihn dann doch tatsächlich abruft, funktioniert der Abruf nicht... Ich finde es gefährlich, einen Hund im Stadtgebiet wo die nächste Straße oft nicht weit entfernt ist, frei laufen zu lassen, wenn der Abruf nicht richtig klappt. Wie seht ihr das? Bei Newton funktioniert der Abruf zwar schon zu etwa 80%, aber trotzdem wäre es mir zu gefährlich ihn in der Stadt ohne Leine laufen zu lassen.


    Problem 2: Newton an kurzer Leine und andere (streichelwütige) Menschen
    Newton ist ja noch jung und sieht daher noch entsprechend goldig aus. ;) Natürlich verstehe ich es, wenn jemand ihn gerne streicheln möchte, besonders natürlich bei Kindern... Wenn er allerdings an der kurzen Leine ist, möchte ich das nicht. Sonst sind wieder drei Wochen hartes Training im A****, weil er mit an der Leine ziehen Erfolg hatte... Davon abgesehen, dass manche Leute gar nicht fragen, ob sie streicheln dürfen (!!!), akzeptieren es die meisten Leute nicht, wenn ich sage, dass es mir Leid tut, aber dass er im Moment nicht gestreichelt werden darf. Von doofen Kommentaren wie "Och, der arme Kleine." bis hin zu richtigen Diskussionen hab ich schon alles erlebt... Eine Frau hat mich sogar schonmal beschimpft... Ich würde den Kleinen (er ist fast 6 Monate alt) quälen und ich sollte mich doch mal informieren, wie man mit Welpen umgeht... Nur weil sie nicht streicheln durfte... Findet ihr das normal?!


    Ich möchte dazu sagen, dass ich maximal zweimal am Tag je maximal 20 Minuten Leinenführigkeit trainiere sonst habe ich ihn an der Schleppleine oder außerhalb des Stadtgebiets im Freilauf, wo er selbstverständlich auch mit anderen Hunden und Menschen Kontakt haben darf, sofern von beiden Seiten gewünscht.


    Nun, was meint ihr? Sehe ich das zu eng? Oder habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht?


    Freue mich auf eure Beiträge.


    Lg,
    Rafaela

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hunde-Anarchie* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Glücklicherweise ist es hier nicht so (sehr ländlich mit vielen Wegen), außer am WE trifft man eigentlich niemanden und die meisten sind einsichtig, leinen an, halten Abstand usw. Alle anderen werden eben konsequent abgeblockt, Menschen und Hunde. Ist aber nicht so dramatisch, weil es eben selten vorkommt.


      In städtischeren Regionen, bzw. die Gassigegenden, wo alle Städter hingehen, habe ich es aber auch anders erlebt. Je mehr Leute, desto mehr "Deppen" sind halt auch dabei.

    • Ich find, du siehst das ganz und gar nicht zu eng, und Ja, es ist für viele zuviel verlangt, den eigenen Hund NICHT zum angeleinten Hund hinzulassen.


      Ich bin auch schon blöd gefragt worden, was denn mit dem armen Hund los sei, weil er bei mir an der Leine bleiben " muss" .


      Meine Hunde werden allerdings nie ungefragt angefasst, und wenn jemand fragt und ich ganz klar " nein" sage, wird das auch nicht hinterfragt.


      Viel machen wirklich die eigene Einstellung und die innere Haltung aus.

    • Wir haben solche Probleme auch täglich... Gestern sind wir um einen See gelaufen, an dem das meiste Stück Leinenpflicht ist. Haben wir auch brav gemacht. Leider waren wir da so fast die einzigen... Ich hab Lilly dann immer eng an mich genommen wenn ein Hund kam aber die Leute kamen nichtmal auf die Idee ihren Hund von alleine zurückzurufen. Abgesehen davon, dass ich es unfair finde für Lilly, die dann nunmal an einer Leine hängt, wirft es ein total schlechtes Licht auf alle Hundehalter. Da stehen extra Schilder, dass man seinen Hund anleinen muss. Als Nicht-Hundebesitzer, vlt. auch noch mit Angst vor Hunden, ist das bestimmt auch kein Spaß.


      Ich werd auch immer wieder erstaunt angeguckt wenn ich nicht will, dass ein angeleinter Hund an meinen angeleinten Hund drankommt. Wie oft ich schon erklären musste, warum man sowas nicht macht. Und das einem Hundebesitzer!! Mittlerweile sag ich einfach nur "nein, die wird böse" oder sowas und geh schnell weiter. Macht ja eh keinen Sinn. Wenn ich wo bin wo mich keiner kennt sag ich auch mal zu Lilly "Nicht angreifen!"; da reagieren die Leute manchmal schneller.


      Mich nervt es total, dass man sich für alles rechtfertigen muss. Super ist vor allem wenn die Leute mit dem Hund ohne Leine dann schreien "meiner tut nix" und ich mir denk "naja, MEINE ist an der Leine..." Die scheinen sich NIE Gedanken drüber zu machen, dass meine ja auch was tun könnte...


      Ich wurde auch schon öfter beschimpft wenn lilly nicht direkt zu Hunden hinrennen durfte und ich sie sitzend vor sich hinwimmern und jaulen ließ bis sie sich beruhigte. Anfangs hab ich dann auch immer noch versucht zu erklären warum. Habs aber drangegeben...

    • Ich finde deine Gedanken absolut nicht abwegig, sondern komplett logisch und nachvollziehbar. Leider trifft das aber nicht auf alle Mitmenschen zu, die man gemeinhin so trifft. Ich musste mir damals mit meinem Welpen anhören, dass ich dem Hund wichtige Sozialkontakte verweigere, weil er auf einem Radweg (auf dem natürlich auch Radfahrer waren) nicht mit einem anderen Hund spielen durfte... :hust:


      Hilfreich könnte sein:


      "Achtung, der hat Flöhe!" oder:
      "Nicht angreifen, der hat eine komische Hauterkrankung - wir wissen noch nicht, ob das ansteckend ist!" ;)


      Übrigens habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass viel von dem Hund abhängt: wenn ich mit dem American Bulldog meiner Nachbarin unterwegs war (übrigens ein Muster an Verträglichkeit), haben alle immer ganz schnell ihre Hunde eingesammelt. Hat man einen Hund, der in den Augen der Allgemeinheit "lieb" aussieht, ist das viel schwieriger...

    • Hier waren/sind die Rettungssätze auch


      "Achtung der hat flöhe und/oder zwingerhusten"


      Man glaubt garnicht wie schnell Leute ihre Hunde einsammeln können.

    • Absolut! Kann ich bestätigen :D
      An anderer Stelle hab ich das geschrieben



      Heute morgen waren wir mit Anton ( kurz angeleint) und Dummy unterwegs. Kam n " freundlicher " Labbi, ohne Leine, stürmt direkt auf Anton zu, springt, hüpft auf ihn drauf und um uns rum, Halter bleibt stehen und lächelt zufrieden, da pampt mein Feund ihn an: sach ma, findest du das auch noch witzig? Geh doch einfach weiter mit deinem Hund ! "

    • Ist bei uns genauso und es wird sich auch nicht ändern, deshalb habe ich mein Training der Realität angepasst. Wir haben ein "Geh Hallo sagen"- Kommando, dann weiß er, dass er darf und ich löse auf, sodass sich nicht mir "widersetzen" muss und er hat gelernt frei laufende (und ihm am Hintern hängende Hunde zu ignorieren und mitzulaufen).
      Ich rate dir wirklich, dass du dein Training so gestaltest (wie auch immer du das machst), dass es zu den Gegebenheiten passt, sonst ist es eh nur frustrierend und die anderen kannst du eh nicht ändern ;)
      Du kannst auch versuchen Newton "gefährlicher" wirken zu lassen, also Halsband mit Nieten oder Maulkorb oder sowas.


      Und setz dich mal damit auseinander was Anarchie ist, wenn du das Wort schon verwendest =)

    • Zitat

      Hier waren/sind die Rettungssätze auch


      "Achtung der hat flöhe und/oder zwingerhusten"


      Man glaubt garnicht wie schnell Leute ihre Hunde einsammeln können.


      OHJA, ich rufe gerne ''der hat Flöhe'' dann halten sich alle zurück!


      Naja.... einmal rief ne Frau zurück ''macht nichts, ich auch'' :verzweifelt:

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