Ratlosigkeit mit Tierschutzhund

  • Hast du die Möglichkeit eine lange Schleppleine oder wäscheleine dran zu machen und einfach mal zuzulaufen, um zu schauen was sie dann macht? Also sie gar nicht groß beachten sondern mal weglaufen. Ohne Leine zu riskant, aber mit langer schlepp vielleicht mal möglich.


    Das mit dem Aufzug ist verzwickt.
    Sonst bleibt meine Frage nach einem Hundekumpel, den sie cool findet und der vielleicht voraus geht.

  • Nach drei Monaten beginnt sich bei sehr gestressten Tierschutzhunden oft erst das wahre "Ich" zu zeigen.


    Es hört sich so an, als ob Du in einer sehr beengten Umgebung wohnst mit vielen Außenreizen. Das ist für einige Tierschutzhunde schwer zu ertragen. Oft nehmen sie das im anfänglichen Umstellungsstress nicht alles wahr. Kommen sie an, werden ruhiger, nehmen sie auch immer mehr wahr, was um sie herum ist.


    Meiner Erfahrung nach haben derartige Auslandshunde oft massive Hemmungen mit dem dauernden Durchbrechen von Territorien anderer Hunde. Dann noch die vielen Umwelteindrücke... ich denke, dass Dein Hund überfordert sein könnte mit seinem Lebensumfeld.


    Such Dir jemanden, der sich das alles mal anschaut und realistisch einschätzt.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Geht der Hund dann nicht auf wie ein Hefekloß wenn ich ihn nur mit Leckerlis rauslocke? Der Familienhund im Bekanntenkreis konnte irgendwann nur mit Leckerlis ein paar Meter bewegt werden...


    Im Wald/Feld: Auf der Hundewiese läuft sie am liebsten auf dem Weg aber verhält sich sonst recht entspannt. Sie schnüffelt hier und da und mit der Schleppleine folgt sie auch gut, bleibt selten zu weit zurück.

  • Zitat

    Du darfst jetzt nicht verzweifeln, je hektischer Du wirst, umso schlimmer wird das.


    Den von mir hervorgehoben Teil finde ich ganz ganz wichtig. Deine Hündin nutzt schon gegenüber anderen Hunden das Hinsetzen als Beschwichtigungssignal/ zur Deeskalation. Je mehr du nun verzweifelt versuchst, sie vom Fleck zu bewegen, umso mehr könnte sie versuchen, dich mit den gleichen Signalen (hinsetzen, weicher Blickkontakt, betont langsame Bewegungen) zu beruhigen/beschwichtigen.

  • Wie im Anfangspost geschrieben ist ein professioneller Hundetrainer engagiert, der Termin ist aber eben erst in 7 Tagen und bis dahin möchte ich ja auch mit meinem Hund weiterhin nach draußen gehen. Die Schleppleine klappt an sich gut, nur müsste man erstmal bis dort hin kommen wo man die Schleppleine verwenden kann. Wenn ich auf dem Weg aus dem Haus heraus mit ihr die Schleppleine benutze bleibt sie dennoch stehen und macht das selbe Spiel wie mit kurzer Leine.


    Ob die Umgebung stark beengt ist kann ich aus Hundesicht schlecht einschätzen, generell glaube ich aber nicht, dass dies ein grundlegendes Problem ist. Es gibt hier viele Hunde, die nicht unbedingt den unglücklichsten Eindruck machen. Ich möchte sie ja auch nicht in der Wohnung "halten", ich versuche ihr soviel Zeit zu schenken wie sie benötigt, aber entweder mache ich etwas falsch oder sie möchte diese Zeit nicht in Anspruch nehmen. Ich bin mir durchaus bewusst, dass Hunde 2-3 Stunden Bewegung am Tag mindestens benötigen. Aber dass der Hund das nicht annehmen möchte, habe ich bisher noch nie gehört. Bis sie zu uns kam :D


    Dass sich das übertragt und dass es Beschwichtigungssignale sind, ist mir durchaus bewusst. Aber wie reagiere ich, wenn der Hund sich hinsetzt und mich über 5 Minuten lang "beschwichtigt" ? Ich habe viel versucht, von Beschwichtigungssignale erwidern, gutes Zureden, Leckerlis. Vorallem Leckerlis bekommt man oft als Tipp genannt, aber sie nimmt draußen keine an. Lässt sie einfach wieder aus dem Maul fallen und würdigt sie keines Blickes.


  • Ich befürchte das ehrlich gesagt auch, nach den Beschreibungen. Aber wenn man weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt, kann es nur besser werden.
    Eine Woche ist schnell rum. Ich hoffe, dass der Hundetrainer euch helfen kann!

  • Das warten ist ja nicht das Problem, nur wie gehe ich mit der Situation bis dahin um? Sie zum Lösen raustragen oder hinter mir herschleifen ist sicher nicht die beste Idee :(

  • Zitat

    Geht der Hund dann nicht auf wie ein Hefekloß wenn ich ihn nur mit Leckerlis rauslocke? Der Familienhund im Bekanntenkreis konnte irgendwann nur mit Leckerlis ein paar Meter bewegt werden...


    Du solltest ihr imho nicht viele Leckerchen geben, sondern ihre Tagesration (Trockenfutter) nur aus der Hand geben und nicht mehr aus dem Napf. Also sie für jeden Abschnitt, den sie mit Dir geht belohnen, dabei aber ruhig und bestimmt auf dem Weg zum Auslauf bleiben. Sprich am besten nicht mit ihr, versuche nur mit Körpersprache kler zu machen, dass ihr jetzt den gewohnten Weg gehen werdet und Du ganz sicher bist, dass das das richtige ist und sie bei Dir in Sicherheit ist.

  • Zitat

    Du solltest ihr imho nicht viele Leckerchen geben, sondern ihre Tagesration (Trockenfutter) nur aus der Hand geben und nicht mehr aus dem Napf. Also sie für jeden Abschnitt, den sie mit Dir geht belohnen, dabei aber ruhig und bestimmt auf dem Weg zum Auslauf bleiben. Sprich am besten nicht mit ihr, versuche nur mit Körpersprache kler zu machen, dass ihr jetzt den gewohnten Weg gehen werdet und Du ganz sicher bist, dass das das richtige ist und sie bei Dir in Sicherheit ist.


    Wie gesagt, draußen nimmt sie keine Leckerlis an :/

  • Zitat

    Das warten ist ja nicht das Problem, nur wie gehe ich mit der Situation bis dahin um? Sie zum Lösen raustragen oder hinter mir herschleifen ist sicher nicht die beste Idee :(


    Ist aber besser, als jetzt wild irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen.


    Ich habe es ja schon vorhin gefragt, es würde mich wirklich interessieren: Wie verhält sie sich denn, wenn ihr in der Natur unterwegs seid?
    Seid ihr mal mit anderen Hunden zusammen gelaufen?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!