Ich bin zu faul zum Trainieren!?

  • Ich finde es nur nervig, wenn Leute ihre Rüden nicht unter Kontrolle haben aber dennoch meilenweit vorlaufen lassen. Die Hündin meiner Freundin wurde schon öfter belästigt. Ist der Besitzer direkt da und kann den Hund wegnehmen ist das ja ok. Wenn der Besitzer aber von weitweg gaaanz langsam angelatscht kommt und man versucht wie wild zu zweit einen großen Münsterländer zu vertreiben... Naja... Und wenn dieser Hund dann nach 5 Minuten aus dem Unterholz WIEDER angerannt kommt... :muede:


    Und die Sprüche "mit so einer Hündin geht man auch nicht in den Wald!"... auch nicht so dolle. Wo soll der arme Hund denn sonst hin? Hat ja auch nicht jeder die Möglichkeit sonstwo hinzufahren.


    Aber ich kenne auch genug Rüden bzw deren Besitzer bei denen das kein Problem ist. Da wird schnell hingrannt, Rüde angeleint, und gut ist.


    Ich find, da muss man einfach mal Rücksicht aufeinander nehmen!

  • Ich habe beides und beide sind intakt.


    Aus Rüdenhaltersicht: Ich finde es wichtig, dass Rüden schon früh die Anwesenheit von läufigen Hündinnen auszuhalten lernen und befürworte ganz klar, dass läufige Mädels weiterhin auf den HuPla dürfen. Mein Rüde ist mit intakten Hündinnen aufgewachsen, von ihnen abrufbar und arbeitet normal mit, wenn sich welche in der Nähe befinden. Er leidet nicht, wenn meine oder eine andere Hündin in der Nachbarschaft gerade soweit ist und ich kann keine Verhaltensänderung an ihm feststellen. Vielleicht habe ich mit ihm auch einen Glücksgriff, aber ich kenne genug intakte Rüden, die sich wunderbar zusammenreißen können, wenn die Damenwelt gut riecht. Da hat man dann auch schon früh dran gearbeitet. Würde ich selbst auch immer so machen, denn das Zusammenleben ist dann einfach entspannter. In meiner Versicherung ist Decksprung übrigens enthalten.


    Aus Hündinnenhaltersicht: Mir ist es ebenfalls komplett egal, WIE andere HH ihre Casanovas von meiner Dame fernhalten. Hauptsache sie tun es. Ich verstecke meine Hündin bestimmt nicht in der Hitze. Das einzige was sich ändert ist, dass sie für diese Zeit sicherheitshalber an der Leine bleibt. Naja und dass ich meine beiden in den paar Stehtagen trenne. Sonst ist alles wie immer.

  • Sorry wenn ich nicht alles gelesen habe...


    Üben kann man das in dem Sinne gar nicht. Lernen findet unter Stress schlicht nicht statt. Wenn ein Rüde so stark reagiert, dass er nicht mehr ansprechbar ist, dann kann man das nur managen (oder auch eine Kastration in Erwägung ziehen).


    Die ganze Rüdenhalter contra Hündinnenhalter Einstellung, die manche hier an den Tag legen, finde ich furchtbar. Hundehalter sollten doch ein wenig Verständnis füreinander aufbringen. Wenn jemand eine Hündin hat, die er IMMER und in JEDER Situation (Wildsichtung etc eingeschlossen) sofort abrufen kann, dann Respekt. So jemand wird aber auch in der Lage sein, einem anderen Hundehalter beizustehen, wenn der ins Schwimmen kommt. Und so jemand bringt vielleicht auch die Vernunft auf, nicht unbedingt während der Stehtage Freilaufgebiete aufzusuchen und dort die Hündin auch noch von der Leine zu lassen... und so jemand kann natürlich auch seine seeehr interessierte Hündin umgehend und ohne Probleme direkt zurückrufen, oder?

  • Zitat

    Stimmt, ich provoziere sooo gerne den Nachbarsrüden mit meinen 4 unkastrierten Hündinnen....dumm nur, wenn dort vor dem Grundstück der einzigste Weg zum Gassigehen in Feld und Wald hergeht :headbash:




    Ne, ihr beiden geht von euch aus und den Hündinnenhaltern aus eurem Bekanntenkreis.
    Aber ihr vergesst dabei das es auf beiden Seiten Idioten gibt, die Rüdenhalter die scheiße sind, aber eben auch genug Hündinnenhalter die scheiße sind.
    Und das da sich jemand nen Spaß draus hat wirklich extra mehrfach am Haus vorbeizugehen ist leider nicht so selten wie man glaubt...
    Selber erlebt bei Nachbarn, da wollten Leute das deren Rüde deckt und die wollten das nicht. Dann sind die mit der läufigen Hündin vorm Haus auf und spaziert, 15 Minuten nur am Haus hin und her, bis der Rüde drinnen so laut am heulen war das sies draußen gehört haben. Dann sind die weg. Bis zum nächstenmal. 3mal am Tag haben die das abgezogen, der Rüde hat gelitten wie sonstwas.


    Oder das Zäune kaputtgemacht werden, Hündinnen oder Rüden über Gartenzäune gehoben werden, das kommt leider alles vor.



    Ich hab ja nun 2 Rüden. Arren hat glaub ich immer noch nicht so ganz kapiert das Mädels manchmal anders sind... Seine große Liebe ist ein kastrierter Rüde.
    Hamilton hingegen, ach du je! Wir treffen ja eigentlich nie die Hündinnen, aber ich merke wenn hier wieder die Läufigkeitswelle hochschwappt. Beim ersten Mal war der Hund zu nix mehr zu gebrauchen, beim zweiten Mal wurds besser und nun wird sehr bald die dritte Welle kommen. Mal sehen wie er sich jetzt schlägt.
    Ich passe auf und würde natürlich sofort anleinen wenn jemand mit angeleintem Hund kommt oder einfach nur "Läufig!" schreit.
    Finde ich völlig normal, die Mädels brauchen ebenso Auslauf und ein wenig Rücksichtnahme tut weder weh noch bricht man sich dafür nen Zacken aus der Krone.


    Generell denke ich das es bei Rüden welche gibt dies lernen können und welche dies nicht lernen können. So wies Hündinnen gibt die sich extrem anbieten und Hündinnen die selbst in den Stehtagen sehr wählerisch sind.
    Wichtig ist das man den Hunden Zeit gibt sich überhaupt daran zu gewöhnen.
    Hamilton wird immer ruhiger, es ist nicht mehr jede Pipistelle so unglaublich toll, er ist einfach entspannter. Und ich bin sicher das es noch besser werden wird, weil er anscheinend einfach nicht der Typ ist der hochtriebig ist. Glück für mich!

  • Ich habe jetzt auch nicht alles gelesen aber die Urspungsdiskussion mitgekriegt.


    Also ich lass meine Hündin wenn sie läufig ist nicht zu anderen Hunden hin. Ich gehe aber dennpch normal spazieren und schließe mich nicht 2 mal 3 Wochen zu Hause mit meinem Hund ein.
    Wenn ein Rüde nicht mit läufigen Hündinnen klar kommt ist das nicht meine Schuld oder mein Problem. Ich sorge mittels management und Leine dafür das meine niemanden belästigt. Markieren tut sie wenn sie läufig ist aber dennoch und das kann Rüden schon "heiß" machen...aber ich finde schon dass der Rüdenhalter damit selbst klar kommen muss.


    Jeder sollte klar ein wenig Rücksicht auf die anderen nehmen, jedoch genauso seinen eigenen Hund so erziehen das man niemanden belästigt

  • Zitat

    Üben kann man das in dem Sinne gar nicht. Lernen findet unter Stress schlicht nicht statt.


    Natürlich kann ich das üben, ich muss nur den Stress soweit runterfahren, dass der Hund ansprechbar bleibt, also z.B. da langgehen, wo "alte" Spuren sind, auf dem HuPla in die andere Ecke gehen, vom Hund keine Höchstleistungen erwarten, sondern einfach ruhigen Blickkontakt zu mir belohhnen, usw.


    Ich geb' dir recht, dass Lernen unter Stress nicht stattfindet, aber wenn mein Hund jagen gehen will, hat er auch "Stress" bzw. ist aufgeregt, trotzdem gebe ich dann nicht das Training auf, sondern schraube eben die Ablenkung runter und trainere auf dem Level so lange, bis ich das steigern kann.

  • Zitat


    Natürlich kann ich das üben, ich muss nur den Stress soweit runterfahren, dass der Hund ansprechbar bleibt, also z.B. da langgehen, wo "alte" Spuren sind, auf dem HuPla in die andere Ecke gehen, vom Hund keine Höchstleistungen erwarten, sondern einfach ruhigen Blickkontakt zu mir belohhnen, usw.


    Ich geb' dir recht, dass Lernen unter Stress nicht stattfindet, aber wenn mein Hund jagen gehen will, hat er auch "Stress" bzw. ist aufgeregt, trotzdem gebe ich dann nicht das Training auf, sondern schraube eben die Ablenkung runter und trainere auf dem Level so lange, bis ich das steigern kann.



    Und wenn ein Rüde auf die Hündin in der Nachbarwohnung reagiert? Dann bleibt dir nur umziehen, um den Stress soweit runter zu fahren.

  • Zitat


    Und wenn ein Rüde auf die Hündin in der Nachbarwohnung reagiert? Dann bleibt dir nur umziehen, um den Stress soweit runter zu fahren.


    Oder Kastration.

  • Zitat

    Und wenn ein Rüde auf die Hündin in der Nachbarwohnung reagiert? Dann bleibt dir nur umziehen, um den Stress soweit runter zu fahren.



    Dann bleibt zum Beispiel immernoch seinem Rüden soein Verhalten auch einfach mal zu verbieten und dafür zu sorgen, dass er nicht Tagein Tagaus nichts anderes zu tun hat als ner Hündin hinterherzugeifern. Hier wird nicht mit den Zähnen geklappert, Hündinnen nachgestiegen , einfach jegliches Verhalten unterbunden, was in die Richtung geht.


    In meinem Umfeld halten verdammt viele Leute auch Intakte Rüden und Hündinnen zusammen und mit der Methodik gibts wirklich höchst selten Probleme - obwohl viele Rüden auch schon gedeckt haben.



    Das einzige mal das ich bei einem von mir geführten Rüden wirklich Probleme hatte, war vor ein paar Jahren als der Schnee über nen Meter lag und selbst spazieren gehen einfach nicht möglich war. Dummerweise wurde die AUfzuchthündin genau in dem Zeitraum heiss und er hatte einfach nichts mehr anderes zu tun als ganztägig der Hündin hinterher zu heulen. Als der Schnee geschmolzen und die Hündin mit der Läufigkeit dann fast durch war, hatte er dann auch nen leicht bekifften Gesichtsausdruck. :pfeif:

  • Irgendwie scheint mir dieser Thread abzugleiten in eine Aufzählung von Anekdoten, wass man als Hündinnen-/Rüdenbesitzer alles schon von depperten HH erleben musste.... Ich gehe jetzt einfach mal wieder zum eingangsposting zurück:

    Zitat


    Letztlich ging es darum, dass alle Rüdenbesitzer mit läufigen Hündinnen trainieren sollten, damit der Rüde mit dieser Situation klarkommt. Training wurde als Fleißarbeit bezeichnet und der Besitzer, sofern der Rüde auf eine läufige Hündin anspringt, sei selber schuld. Also alles einfach Trainingssache und wer's nicht trainiert ist faul.
    Der Kragen platzte mir an der Stelle, an der Ideen geäußert wurden, wie man als Besitzer einer (läufigen) Hündin dem Rüdenbesitzer das Leben erschweren kann.


    Ich würde sehr gern mit läufigen Hündinnen trainieren, wenn mir jemand verraten könnte, wo man die buchen kann. In meiner Hundeschule gab es das nicht, und es hätte wohl angesichts der vielen Junghunde auch eine Überforderung dargestellt. Wenn man auch ohne Läufigkeitsduft, und unabhängig des Geschlechts noch daran arbeitet, die Nase überhaupt vom Boden zu kriegen, braucht man das nicht noch wirklich. Die Halter von ausgesprochenen Nasenhundenwerden mir das nachfühlen können. Ablenkung in den für den Hund machbaren Schritten steigern gilt auch bei dieser Thematik.


    Wenn sich die Gelegenheit ergibt, trainiere ich gerne in Gegenwart von warum auch immer lecker duftenden Hündinnen. Aber ich weiss das leider nicht vorher, was mein Rüde lecker findet und was nur mässig interessant. Auf unseren Gassirunden treffen wir selten Hündinnen, auf die er abfährt, und wenn dann ist er mit wenig extra Aufwand abrufbar. Bei der Arbeit trailt er ungerührt über die Spur läufiger Hündinnen, da nutze ich alle gebotenen Trainingsmöglichkeiten.


    Doof wird es bloss, wenn ich länger mit einer der seltenen angebeteten Hündinnen unterwegs sein will. Bedeutet dann Leine, und selbst damit wird seine Frustrationstoleranz überfordert - die ist nicht für 4-6 Stunden Permafrust ausgelegt (und meine auch nicht). Wobei da dann die Leine per se einen ebensogrossen Frustfaktor darstellt wie die Inamorata - so lange kann er sich auch unter besten Voraussetzungen nicht auf Leinenführigkeit konzentrieren.


    Vielleicht bin ich tatsächlich faul, weil ich nicht Tage und Wochen damit verbringe, für meinen im Allgemeinen unproblematischen Rüden Trainingspartner zu finden für etwas, was vielleicht 1x jährlich ein Thema ist. Ist dasselbe wie mit dem sichtigen Wild - sollen wir das täglich stundenlang suchen gehen zwecks Training? Trainingsbedarf hätten wir, aber realiter ist es so selten, dass wir welchem begegnen....


    Ich bin wohl wirklich zu faul, meinen Rüden und meine Hündin für alle denkbaren Eventualitäten zu erziehen, oder ich weiss noch nicht, wo die Zeit hernehmen.


    Davon, dass nicht alle Rüden einen gleich heftigen Sexualtrieb entwickeln, habe ich noch gar nicht gesprochen. Bei manchen fält da sie Erziehung echt leichter als bei anderen. Selber hatte ich bisher nur recht pflegeleichte Exemplare, habe aber schon ganz andere kennengelernt.

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