Ich bin zu faul zum Trainieren!?

  • Viele Rüdenbesitzer machen es sich halt besonders leicht - und ja, dass ist für mich auch einfach Faulheit. Das kann man ja nicht trainieren, dass trainier ich später, Sollen die Hündinnen doch woanders gehen, etc pp.



    Der Punkt ist nur, dass fängt doch schon auf nem normalen Spaziergang an. Ich muss nicht daneben stehen und zugucken, wie mein Rüde die Pinkelstellen der Hündinnen abschnullt und dabei höchstens über die bösen Weiber schimpfen.


    Wie sich ein Rüde gegenüber läufigen Hündinnen verhält ist nunmal zu großen Teilen Erziehungssache und fordert damit auch Einsatz vom Halter. Sehe ich auch aktuell hier wieder - unser Rüde kann bei mir komischerweise ganz normal arbeiten, auch wenn "seine " Hündin stehheiss ist (ich habs einfach mal dezent verschwiegen, so als persönlichen Test). Bei Herrchen ist er (angeblich) Wochenlang total von der Rolle. :pfeif:

  • Zitat

    Interessant finde ich immer, dass viele Besitzer glauben, dass an dem Punkt Sexualinstinkt jeglicher Einfluss durch den Mensch beim Hund nicht mehr vorhanden sein kann und sie noch nicht mal den Ansatz machen damit ganz normal wie mit jeder anderen Ablenkung umzugehen. (Ist jetzt ganz allgemein gehalten, ich meine damit keinen hier im Thema - nur, falls sich da einer den Schuh anziehen möchte.) Aber bei denen, die das einfach als Übungsmöglichkeit zur Beherrschung sehen klappt es dann auch gut.


    Und hier mal ein Beispiel in Bildern - Gassigang mit potenten Hunden, die gern würden, wenn sie denn dürften:


    https://www.youtube.com/watch?v=47dPYKffn7M


    Ich hatte bisher selbst keinen Rüden und kann entsprechend nicht wirklich mitreden. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich auch davon ausgegangen wäre, dass triebbedingte Reize für den Hund viel schwieriger zu "kontrollieren" sind, als andere.
    Du schreibst in deinem Videotitel ja selbst "hohe Schule".
    Mich würde jetzt interessieren: Wie hast du das Abbruchsignal aufgebaut? Gesondert von dem "normalen" Abbruch oder schon mit deutlich hochwertigerer Belohnung?
    Man sieht ja schon, dass der Rüde aufgeregt ist und sehr an der Dame interessiert. So wie ich das verstanden habe, ist das (hier im Startpost angesprochene) Trainingsziel aber, dass der Rüde sich überhaupt nicht mehr um die Damen kümmert, sich nicht mehr für sie interessiert und normal seiner Wege läuft.
    Ich kann mir wirklich nur schwer vorstellen, dass man potenten Rüden beibringen kann, dass läufige Hündinnen vollkommen uninteressant sind. Und vor allem ist es für mich schwierig zu glauben, dass das so einfach mal eben geht.
    Mag natürlich auch an meiner mangelnden Erfahrung mit Rüden liegen. Hätte ich einen, wäre es für mich auch erstrebenswert, dass er gemäßigt auf läufige Hündinnen reagiert, einfach weil es für meinen Hund dann weniger Stress bedeutet, wenn die Hündinnen der Nachbarschaft läufig sind.

  • Wie genau übt ihr das?


    Bei meinem Jungspund komm ich dann gar nicht mehr an. Hier gibts ne Hündin, die jetzt nach 3 Monaten nach Ihrer Läufigkeit noch so spannend riecht, dass alle Rüden austicken. Ich lass meinen Rüden da ran und dräng ihn körperlich ab, wenn er versucht aufzusteigen. Nach dem 3. Mal wird er angeleint und ich geh weiter, bringt ja nix. Aber mit reinen Worten komm ich da nicht an ihn ran. Dabei kann ich ihn ohne Probleme mit einem netten Nein von ner Wiener Wurst, die auf dem Boden liegt abhalten. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich meinen Junghund da ansprechbar kriege. (gab andererseit auch schon Situationen, wo er problemlos mit läufigen Hündinnen Gassi gegangen ist).


    Und mal ne andere Frage: Woran kann das liegen, dass ne Hündin noch Monate später so interessant riecht? Macht man sich da als Hündinnenbesitzer nicht auch Gedanken drum, ob man da vielleicht was gegen unternehmen kann?

  • Ja, ich habe den Titel eigentlich "falsch" gewählt. Er ist aber in Anlehnung daran, dass es eben viele so schwer finden.


    Es handelt sich um unser stinknormales Abbruchsignal, das, das ich für alles nehme, bei dem es heißt "aufhören mit dem was du planst zu tun oder gerade tust".


    Wir sind da eine Stunde spazierengegangen und ich habe von den fünf Annährungsversuchen (nicht nur vom Rüden ;) ) zwei gefilmt. Dazwischen sind wir normal gelaufen.

  • Wir sind auf einem Hundeplatz, auf dem läufige Hündinnen genauso trainieren dürfen wie jeder andere Hund (der nicht gerade ne ansteckende Krankheit hat) und das finde ich auch richtig so! Gerade während der Läufigkeit und kurz danach braucht auch eine Hündin ihre Auslastung und während Prüfungen kann es auch immer sein, dass eine läufige Hündin mit startet!


    Worauf wir achten, ist das Jungrüden nicht unbedingt direkt mit auf dem Platz sind, sondern eben davor oder danach dran kommen und es zwischen den Hunden genug Abstand gibt! So üben auch die Rüdenbesitzer diese Situationen..



    Abseits vom Platz ist mir als Hündinnen-Besitzer es allerdings vollkommen egal ob andere Rüden nun mittels Leine oder Gehorsam von meiner Hündin ferngehalten werden, so lange sie fern gehalten werden! Ich änder in dieser Zeit allerdings nicht meine normalen Gassirunden(gehe aber auch nicht absichtlich auf Hundewiesen,oder an Orte wo ich gezielt jetzt noch andere Hunde treffe)...



    Was jedoch auffällt, ist das Rüden die gelernt haben damit umzugehen das läufige Hündinnen auch mal in der Nähe sein können, damit auch wesentlich weniger Probleme im Haushalt haben (bezüglich nicht fressen, jaulen etc.)! Wenn man also einen Rüden zu Hause hat, der wirklich dolle leidet sobald nur eine Hündin in der Nachbarschaft läufig ist, könnte man ihm durch gezieltes Training das Leben etwas leichter machen

  • Ich denk mal, Fleißarbeit ist es schon, weil - wie Du ja auch schon schreibst - es sicherlich wichtigere Dinge im Leben zu trainieren gibt ;-)


    Ich habe ein Mädel, und ich lasse sie auch läufig frei laufen - weil ich weiß, daß sie trotzdem auf mich hört. Das war auch anfangs nur Fleißarbeit - ich könnte sie ja auch jedesmal in der Läufigkeit an die Leine "fesseln"... (aber dann müßte ich ja an der Leinenführigkeit arbeiten *hust......Das wäre für mich wiederum Fleißarbeit *gg Bei uns können die nämlich 99% ohne leine rumdüsen.)


    Ich habe auch einen Rüden-ok, der ist kastriert. Aber hätte ich nen unkastrierten, würde ich mir die Arbeit schon machen, daß er bei mir bleibt, auch wenn läufige Hündinnen unterwegs sind, einfach, damit er nicht in gefährliche Situationen gerät (über Straßen laufen, streunen etc.). Und ich würde, je nach dem, was ich mit dem Hund arbeiten würde, auch mit ihm üben, in Anwesenheit läufiger Hündinnen zu arbeiten - bei jemandem, der VPG oder Agility macht, sollte ein Turnier nicht daran scheitern, daß irgendwo am Vortag ne läufige Hündin dort unterwegs war (ob trainierend oder Gassi, ist ja egal!) und der Hund dadurch nicht mehr in der Lage ist, sich zu konzentrieren. Mache ich Rettungshundearbeit, gleiches Spiel: ich suche mit einer läufigen Hündin (wenn jemand in Suizidabsicht unterwegs ist, wäre es doch jammerschade, ne Hündin nicht suchen lassen zu können, nur weil sie läufig ist!), und ich erwarte auch, daß suchende Rüden ihren Job machen, statt sich mit meiner im Wald zu vergnügen *gg Unsere Rüden können das alle und stellen die Arbeit hier an erste Stelle - weils einfach als mega-Spaß aufgebaut wurde, sodaß ihnen das eben entsprechend wichtig ist. Sie lernen Schritt für Schritt, mit dem "Duft" umzugehen, sobald sie ihren Job beherrschen - man geht mal mit dem jungen Rüden durch ein Waldgebiet, wenn ne läufige Hündin vorher drin war. Dann macht mal da drin mal ne kleine Anzeige, anschließend mal ne kleine Suche - immer halt in kleinen Steps, damit die Jungen das lernen - ist alles kein Thema. Ich kann in der Rettugnshundearbeit nicht sagen, ich lasse meinen Rüden da heute nicht laufen, weil ich nicht weiß, ob gestern in dem Waldgebiet ne läufige Hündin Gassi war (oder jetzt grad darin eine spazieren ist!) - dann kann ichs gleich sein lassen, weil ich das nie garantieren kann.


    Wenn ich aber nen "normalen" Haushund habe, der nicht groß Sport macht o.ä., dann ist doch auch gar nicht der Bedarf da, sowas zu können - warum soll ich das dann trainieren? In dem Fall wär´s dann echt Fleißarbeit.


    Kommt also ganz darauf an, was man von sich und dem Hund erwartet, und ob es gebraucht wird - generell zu sagen, jeder muß da dran arbeiten, ist übertrieben, finde ich - solange die Leute, die ihren Hund dann eben nicht unter Kontrolle haben (weil mangels Relevanz im Leben des Hund-Halter-Teams nicht geübt) ihren Hund im Zweifel lieber an der Leine lassen (oder eben nicht starten lassen, weil das Hobby eben "nur" ein Solches ist), ist das doch kein Thema.

  • Also wenn ich mir das Gassi Video anschaue muss ich sagen, dass ich mit meiner Hündin während der Stehtage da nicht mitlaufen könnte, weil sie keinen Schritt machen würde ohne sich den anderen anzubieten ;-)


    Ich finde gegenseitige Rücksichtnahme wichtig. Wenn ich meine läufige Hündin auf Seminaren mit hatte, was halt nun mal passieren kann, dann habe ich mich mit den Rüdenhaltern abgewechselt, mal waren die Rüden im Auto und Zora mit im Seminar, dass wieder andersherum.


    Ich erlebe schon, dass es krasse Unterschiede bei den Rüden gibt. Ein Kumpel von mir hat einen 14 jährigen Borderrüden der durchdreht wenn ein läufiger Hündinnenbesitzer mit im Raum ist. Da muss gar keine Hündin da sein und er heult und jault und hechelt und leidet. Ich denke den zu trainieren ist schon eine größerer Herausforderung als einen Rüden der eben nicht so interessiert ist. Und ich bin ganz ehrlich, dass ich bei eine Rüden der so leidet auch zumindest die Kastration mal in Betracht ziehen würde.

  • Zitat

    Also wenn ich mir das Gassi Video anschaue muss ich sagen, dass ich mit meiner Hündin während der Stehtage da nicht mitlaufen könnte, weil sie keinen Schritt machen würde ohne sich den anderen anzubieten ;-)


    Macht meine auch - die ist in der Standhitze ein ziemlich notgeiles Stück :hust: Das "Nein" gilt daher beiden, nicht nur dem Rüden ;)

  • Früher habe ich anders gedacht , aber mittlerweile trainiere ich oft mit Läufigen Hündinnen .


    Oskar ist kontrollierbar , er zeigt mittlerweile selbst wie nah er ran gehen kann ohne "außer Kontrolle" zu geraten.

  • Da wuerde sich erstmal die Frage stellen, ob der in den Monaten davor ueberhaupt lernen durfte/konnte, dass laeufige Maedels was normales sind.


    Pan und Kalle sind auch kein Rueden denen sowas egal ist. Pan frisst z.B. immer schlecht bis gar nicht, wenn eine Huendin heiss ist. Aber beide haben es gelernt, haben Zeit dafuer bekommen und arbeiten z.B. kein Fatz anders wie wenn keine heisse/standhitzige Huendin anwesend ist...

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