"Der Hundeflüsterer" mal rein sachlich betrachtet

  • @blauwolke
    Ich würde sagen, die Sachen tun den Hunden schon weh. Zumindest machen sie ihnen Angst. Man muss das Kind schon beim Namen nennen und Cesar redet bewusst immer alles schön. In anderen Videos kann er komischerweise schon erkennen, ob der Hund beschwichtig oder unsicher ist etc. Er hat also anscheinend die Fähigkeiten. Und dann wie z.B in meinem Video https://www.youtube.com/watch?v=ZY-_vpo-Ayc zu sehen bescheibt er die Situation so, dass sie sich angenehm für den Zushauer anhört. Kujo war ganz am Ende eben nicht "relaxed" als er den Maulkorb ungemacht bekam. Er hat mit dem Schwanz gewedelt weil er völlig verunsichert und verängstigt ist und beschwichtigen will. Auf Dauer wird sich sein Verhalten nicht geändert haben. Er wird weiter versuchen sich unangenehmen Handlungen durch Beißen zu entziehen. Auch wird der Beißvorfall verharmlost und gesagt, dass Kujo Aufgrund des Bisses in Panik verfällt. Er bekommt aber Panik und dreht sich, weil Cesar so viel Druck auf die Leine ausübt, dass er ihn stranguliert. Kujo wird sogar übel und er muss würgen.
    Und auch vor dem Beißvorfall war Kujo eben nicht entspannt, sondern so verunsichert, dass die Leinenruckler von Cesar und dann das Kopf wegdrehen ihn dazu gebracht haben Cesar anzugreifen. Aber der Blick von Kujo beim ersten Ruckler sprach doch Bände...

  • Zitat


    Ich hab nicht den ganzen Thread gelesen, daher tut's mir leid, wenn das jetzt schon genannt wurde:
    Es gab doch neulich einen Skandal, dass Ceasar einen Selbstmordversuch hinter sich hat und pleite war. Die Einnahmen seiner TV Show wurden durch unverantwortungsvolles Management verschlampt und generell schien er bei der Sendung "Der Hundeflüsterer" immer mehr an Mitspracherecht zu verlieren. Er meinte, es sei nicht mehr seine Show und war nicht ganz d'accord damit, was da gemacht/gezeigt wurde. Daher hat er ja glaube ich die neue Show gestartet.


    Ja, er hat Tabletten genommen und versucht sich das Leben zu nehmen, nachdem seine Frau ihn verlassen hat - kam neulich in einer Doku über ihn.
    Das ist aber doch schon ne ganze Weile her - und .. nuja, ehrlich gesagt finde ich hat das mit seiner "Hundeflüsterei" nix zu tun und macht ihn mir, genauso wie seine restliche Lebensgeschichte eher sympathisch - so rein als Mensch.


    leiderHundelos:
    ich schau mir das Video heut Abend noch mal mit Ton an - hab es nun 5 mal (ohne Ton weil im Büro) angschaut ... und - ich weiß nicht ..
    Mein erster Gedanke ganz ehrlich: "klar, der erste Ruckler und dieses "Generve" mit der Leine von CM muss nicht sein, aber der Hund schießt mit der Reaktion drüber - und da CM keine normale Leine dran hat bleibt ihm in der Situation nur gebissen werden oder Hund würgen"
    Macht die Würgerei nicht besser!!
    Die Frage die sich mir da stellt:
    1. warum ruckelt er und nervt den Hund mit der Leine (das hör ich hoffentlich heut Abend)
    2. der Hund überreagiert in meinen Augen - ist das so?
    3. Würde der Hund mit einer normalen Leine auch so reagieren?
    4. Was wäre die in euren Augen richtige Reaktion, nachdem der Hund loslegt?

  • Zitat

    fand ich, dass die Mittel das Ergebnis rechtfertigen. Da die Hunde eben sonst eingeschläfert worden wären.


    Was sagst du denn dann dazu, dass andere Leute in der Lage sind solche Hunde "zu retten", ohne gewalttätig zu werden? Würde mich interessieren.

  • Zitat

    Was sagst du denn dann dazu, dass andere Leute in der Lage sind solche Hunde "zu retten", ohne gewalttätig zu werden? Würde mich interessieren.


    Zitat


    Aber ihr habt recht und man sieht nicht die langfristigen Folgen, die sein Training auf Angsthunde oder aggressive Hunde hat. Wenn das stimmt, geht das eben gar nicht, und andere Mittel wären sinnvoller gewesen.


    Bitte den ganzen Post lesen. Ich habe den Satz, den du zitiert hast, bewusst in der Vergangenheit gehalten. Ich habe inzwischen eine andere Meinung dazu.


    Nachtrag: Trotzdem muss man sehen, dass CM als "Wunderheiler" in den Staaten gilt und es sogar öfter Leute gab, die etliche andere Trainer hatten und als letzte Instanz vor der Einschläferung sich an CM gewandt haben. Wünschenswert wäre natürlich, wenn er sich ein Beispiel an diversen anderen Trainern nimmt, die man zB auf youtube sieht und einen tollen Eindruck machen. Dass er sich weiter entwickelt und neue Informationen/Fakten annimmt. Er hat gewisse Macht, die könnte/kann er positiver nutzen.


    Und das mit seinem Privatleben habe ich erwähnt, da es dort den Anschein machte, als wäre er selbst nicht mehr mit "Der Hundeflüsterer" einverstanden.

  • Stimmt. Hatte den Post ganz gelesen, zwischenzeitlich aber etwas anderes gemacht und da blieb mir die Aussage im Kopf hängen, weil sie hier mehrmals von unterschiedlichen Leuten getätigt wurde. Tut mir leid. Dann stelle ich sie nun allgemein, weil mich das eben interessiert. :)

  • Ich mag viele seiner Methoden nicht (sie wirken nach Außen aber), dennoch hat die Sendung in den USA dafür gesorgt das viele Menschen sich Gedanken über ihre Hundehaltung machen. Ich kann den Punkt, denn er immer wieder predigt: das Hunde ausgelastet werden müssen ohne schlechtes Gewissen unterschreiben.


    Persönlich muss ich sagen ich halte nichts davon Methoden anzuwenden, die aversives Verhalten (Meidungsverhalten) heraufbeschwören bzw. aversiver Erziehung. Das sind Methoden die man im 2. Weltkrieg von SS entwickelt wurden (das nun kein Witz oder so)


    Überholt in meinen Augen, wäre mein Hund mit aversiver Erziehung ausgebildet wurden hätte ich heute einen Geist neben mir laufen, bzw. hinter mir laufen.


    Hab einmal einen 2 min Test mit meinen Hund gemacht, nach CM sollen Hunde ja niemals vor einen laufen. Hab meine Hund hinter mir laufen lassen, der hat den Kopf ganz tief gesenkt, sah so aus als ob man ihn geschlagen hätte - ein Geisterhund. Als dann "Fuß" sagte und er vor kommen dürfte hat er mich wieder der fröhliche Hund der er sonst war. Für meinen Hund ist das nicht, da die Kommunikationsmöglichkeit ihn total fehlt.


    Thema Schlinge (ob das das von CM hatte???) hatten wir auch mal in der Vergangenheit, ein Trainer hat das bei meinem Hund angewendet als er eine Stresslevel hatte das er nicht mal mehr Leckerchen angenommen hat oder reagiert hat, ab dem Tag wollte Snoopy nie wieder auf dem Hundeplatz.


    Vielleicht sehe ich auch deswegen CM so kritisch. Veraltet sind die Methoden teilweise auf jeden Fall.


    Für mich und meinen Hund sind diese Methoden nichts, sie würden eher das Gegenteil bewirken. Wer es anwenden möchte und glaubt auf dem richtigen Pfad der Erleuchtung zu sein, denn lasse ich diesen halt begehen.


    Was auch kritisch sehe Laien und nicht Hundebesitzer sind von den Methoden und Erfolgen total begeistert und glauben jedes Wort, erst am Samstag wieder erlebt.


    Am Samstag wollte mir eine 12 jährige die einmal CM gesehen hatte erzählen Snoopy darf auf keine Fall vor mir gehen und man müsste ihn dazu bringen das er sich unterwirft, auch ihr.
    Die Mutter scheint das aus dem Fernsehn auch zu glauben, deswegen nehme ich die 12 jährige nicht mehr mit zum Spazieren gehen.


  • Lief bei Cesar Milan, du hattest das schon richtig auf dem Schirm. Wenn mich nicht alles täuscht, war das ein Viszla bzw. ein Mix.


    Ja, für die Aufnahmen werden die Szenen von Mitarbeitern provoziert. Eigene Aussage von ihm.


    Ich mag Cesar Milan und guck den auch ganz gerne. Für die Leute, die imemr alles nahcmachen wollen, gibt es ja auch wieder den netten Warnhinweis am Anfang der Sendung... Nur, weil ich das gerne sehe, heißt das nicht, das ich gleich alles nachmache. In meinen Augen ist die Grundausage doch richtig: Ich muss die richige innere Haltung/Einstellung haben, wenn ich mit meinem Hund arbeite.

  • Ich habe nicht mal grundsätzlich was dagegen, daß er auch mal körperlich wird. Ein Kick oder simulierter Biß können durchaus erfolgreich einen Hund durch ihren Überraschungseffekt aus einer Verhaltenskette herausholen. Aber dann muß ein erfolgreich zu bewältigendes Alternativverhalten angeboten und belohnt werden, und der Hund nicht in der Verunsicherung festgehalten werden. CM macht das aber nicht. Er bleibt bei der Verunsicherung stehen und setzt noch so lange einen drauf, bis der Hund, der nicht flüchten und sich nicht wehren darf, den einzig ihm noch möglichen Weg des Totstellens und Einfrierens wählt. Mit allen Merkmalen der Angst und Beschwichtigung, die dann eben zum erwünschen "calm and submissive" umgedeutet werden.


    Sieht man auch bei dem eingestellen Link, wo der Quitsch-Trauma-Hund "therapiert" wird. Der hat nach wie vor höllische Angst vor dem Spielzeug, aber noch größere Angst hat er, sich CM zu widersetzen. Statt das Trauma zu behandeln, wird mit einem neuen Trauma drübergetüncht.

  • @blauwolke
    Ja, soweit ich weiß hat Cesar sich versucht umzubringen weil alles auf einmal kam (Wichtigkeit wahrscheinlich in umgekehrter Reinfolge ;-) :( :
    1) die Kritik gegen ihn wurde immer massiver (Sendung nur noch mit den Warnhinweisen)
    2) Geldveruntreuung des Managements
    3) Seine Frau reicht die Scheidung ein
    4) Seine Beziehung zu den Söhne verschlechterte sich massive(Kontakt eine zeitlang abgebrochen?), da sie ihm die Schuld an der Trennung gaben


    Man muss sich vor Augen halten, dass der Hund Cesar nicht kennt und dass er eben genau das Problem hat, dass er bei verschiedenen Reizen schnell ausflippt und auf Fremde Leute nicht gut zu sprechen ist. Cesar lässt das Kamerateam erst rein, nachdem er Kujo an der Leine hat. Er ruckelt an der Leine um Kujo näher an ihn ran zu bringen. Das ist alles viel zu viel für so einen Hund. Alleine das er ruhig bleibt als das Kamerateam rein kommt ist ein Erfolg. Dafür hätte man ihn schon Belohnen sollen und versuchen sollen eine Entspannte Atmosphäre zu schaffen. Cesar arbeitet aber nur mit Druck. Der Hund hat da wahrscheinlich schon so viel mitgemacht, dass er einfach die Schnauze voll hat. Bei mir hat soetwas nie zum Erfolg geführt. Weder bei Hunden noch bei Katzen. Mein Kater Murphy hat mich mit 6 Monaten für eine Wochen ins KH gebracht, weil er eben genau wie Kujo unter Angst und druck ausgetillt ist. (TA Situation) Eine falsche Berührung um ihn z.B in eine andere Postion zu bringen und die Bombe explodiert. Da hatte ich ihn aber gerade 2 Monate aus schlechter Haltung. Dank Liebe und ohne Druck lässt er heute alles mit sich machen. Von in Ohren und Maul schauen, über Zähne reinigen, über Krallen kürzen bis ihn in sämtliche Positionen drehen oder sogar Blut abnehmen. Meine TÄ meint er wäre nicht der selbe Kater. Ja aber dafür braucht es Zeit. Durch die Serie braucht Cesar schnelle Erfolge und die erreicht er halt mit Druck und dadurch, dass er den Hunden zu schnell zu viel zumuten. Die Hunde können gar keine Bindung oder Vertrauen zu ihm aufbauen. Alles was sie von ihm Erfahren ist Maßregelung, Maßregelung und noch einmal Maßregelung bis sie völlig verwirrt sind und am Ende einfach nur versuchen irgendwie etwas richtig zu machen nur um in Ruhe gelassen zu werden. So war es auch bei Holly. Sie schaut ihn an, ermeint sie guckt unsicher und nicht unterwürfig. Genau, sie hat ihn unsicher angesehen und abgewartet ob er die Erlaubnis zum fressen gib. er fordert sie auf zu fressen, sie tut es. Jetzt will er an ihrer Futteraggression arbeiten, aber statt sie erst einmal vom Futter weg zu rufen und in den Sitz zu bringen, was schon ein erster Fortschritt wäre bedroht er sie gleich, obwohl sie schon vorher städnig beschwichtigt hat und schon von Anfang an unsicher war ob sie essen darf und beschwichtig hat. Klar muss es so laufen, dass sie sich das Futter immer wegnehmen lässt aber eben nicht inerhalb von 5 Minuten.

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