Wilder & nicht zu bändigender Mischling aus Portugal

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    Noch kurz zum stundenlangen Herumrennen: Da ich mir schon gedacht habe, dass es nicht gut für ihn ist, habe ich versucht ihn zwischendurch anzuleinen, damit er etwas runter kommt, aber er jault und scharrt dann bis ich genervt nach Hause gehe, mit ihm irgendwo hingehen klappt gar nicht, er bellt und scharrt und jault wenn er nicht frei ist. Aber gut, ich werds mal mit euren Tipps probieren, er ist nur leider wirklich nicht genau so trainierbar wie andere Hunde, von Haltern und Experten bestätigt..


    Ein solcher Entzug dauert mehrere Wochen!

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    Noch kurz zum stundenlangen Herumrennen: Da ich mir schon gedacht habe, dass es nicht gut für ihn ist, habe ich versucht ihn zwischendurch anzuleinen, damit er etwas runter kommt, aber er jault und scharrt dann bis ich genervt nach Hause gehe, mit ihm irgendwo hingehen klappt gar nicht, er bellt und scharrt und jault wenn er nicht frei ist. Aber gut, ich werds mal mit euren Tipps probieren, er ist nur leider wirklich nicht genau so trainierbar wie andere Hunde, von Haltern und Experten bestätigt..


    Da würde ich das einfach aussitzen. Setzt dich z.B. auf eine reiz arme Wiese nach dem ihr ein wenig was gemacht habt und er theoretisch müde sein sollte und warte einfach bis er sich beruhigt. Les was dabei, oder hör Musik. Warte halt auch ne halbe Stunde bis es besser wird. Alles was dahin geht würde ich ruhig verbal belohnen. Aber auch da Vorsicht, kann sein das ihn dein Lob auch schon aufdreht. Muss aber nicht. Er wird wahrscheinlich auch da nicht ganz runterkommen, also auch hier kleinschrittig arbeiten :)

  • Noch was: Leinenführigkeitstraining über Frustration ist für viele leicht erregbare Hunde ein sehr schwieriger bis gar nicht erfolgreicher Weg.


    Hier mal ein Video einer ehemaligen Pflegehündin. Sie kannte das Laufen an der Leine gar nicht, auch keine Umwelt, kein Gassi gehen, nur Wohnung und Geschwister. Ich habe sie zwei bis drei Tage vorher übernommen. Den ersten Ansatz habe ich schon vor dem Video die Tage vorher kurz trainiert.


    Ich arbeite mit einem Markerwort. Die Futterbelohnung folgt als für das Verhalten, dass sie immer ca. ein bis zwei Sekunden vorher macht, manchmal auch eine halbe Sekunde vorher. Das ist übrigens vor unserer Haustür, wo ich gezielt immer wieder zwischendurch kurz raus bin um das zu üben und dann wieder rein und Pause.
    Ich arbeite gerade bei der Leinenführigkeit über viel Belohnung, weil ich möchte, dass der Hund sich wohl fühlt und die Leine mit etwas Positivem verknüpft, was eben nicht möglich ist, wenn man über Frust trainiert.


    https://www.youtube.com/watch?…_detailpage&v=TSuEwjzbGCQ

  • Schönes Video, deine ruhige Art dabei finde ich toll.
    Ich werde mal sehen, wie ich das mit Jule nutzen kann.
    Generell klappt es hier schon recht gut, nur zeitweise zieht sie noch sehr.

  • Ich denke auch, dass die Stehenbleib-Methode bei einem sehr lebhaften Hund nicht unbedingt das richtige ist... Ich würde und kurzen Sequenzen üben an der Leine, erst mal im Garten oder zuhause, minutenweise.
    Wenn er vor dich geht, sofort mit dem Bein blocken und rückwärts gehen (nicht umdrehen, du gehst rückwärts). Sobald Hund zu dir dreht, wieder weiter laufen. Geht er wieder nach vorne, wieder rückwärts gehen.


    Versuche dabei, so wenig wie möglich mit der Leine zu arbeiten, sondern deinen Körper einzusetzen. Das Weg abschneiden versteht der Hund viel besser, als den Zug am Hals. Dabei nicht reden, und ich würde auch gar nicht belohnen.


    Nach ganz kurzer Sequenz wieder lang lassen (Schlepp) oder freigeben.


    Sein Futter würde ich fast nur noch aus der Hand geben. Aber ohne viel zu verlangen - alles was er tun muss, ist sich dir zuzuwenden, und schon fliegt Futter. Kommt er zu dir, gibts gleich ne Hand voll. Kommt er auf Kommando, gibts was super leckeres.
    Auch das erst mal in ablenkungsarmer Umgebung üben.


    Gassigänge ruhig häufig und auch mal mit Rennen, aber kurz. Damit er sich nicht so reinsteigert.


    Zuhause gibt es nur noch kleine Portionen aus dem Napf, und die gibt es ausschliesslich auf seinem Schlafplatz. Dort soll er auch bleiben, und zwar auch wenn du den Raum verlässt. Der Platz sollte an einem Ort sein, wo er nicht alles mitkriegt, eine Höhle am besten. Wenn er aufsteht, wieder rein. Wieder. Wieder.Wieder. und wieder. Geduld. Am Anfang reichen wenige Minuten.


    Natürlich ist das alles rasseabhängig. Für mich ist aber dieses Rumgerenne und Nicht-mehr-reagieren, dazu das kein Futter draussen nehmen können, ein Stressymptom.


    Das wird sicher dauern, aber so könnte es klappen.

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    Noch kurz zum stundenlangen Herumrennen: Da ich mir schon gedacht habe, dass es nicht gut für ihn ist, habe ich versucht ihn zwischendurch anzuleinen, damit er etwas runter kommt, aber er jault und scharrt dann bis ich genervt nach Hause gehe, mit ihm irgendwo hingehen klappt gar nicht, er bellt und scharrt und jault wenn er nicht frei ist. Aber gut, ich werds mal mit euren Tipps probieren, er ist nur leider wirklich nicht genau so trainierbar wie andere Hunde, von Haltern und Experten bestätigt..


    Noch eine Geschichte zum Trost von meiner Freundin mit dem BC-Mix. Der Hund ist süchtig nach Wasser. Am Anfang fanden wir das super, denn schwimmen belastet die Pfote nicht und der Hund war nach einigem Stöckchen holen aus dem Wasser ordentlich aus der Puste.
    Aber dann kamen wieder die, wie flying-paws es sehr gut beschrieben hat, Suchtprobleme. Man konnte mit dem Sommer mit dem Hund fast nicht zum See fahren, denn nach ein paar Mal am Wasser drehte die komplett am Rad, schrie, jaulte, rannte rum bzw zerrte an der Leine. Das it für andere MEnschen, die sich ja am See erholen wollen, nicht zumutbar.
    Mein Freundin - nach über zwei Jahren mit dem Hund hat sie mittlerweile ein ziemlcih dickes Fell - ist dann immer wieder ans Wasser, hat den Hund ein Mal schwimmen lassen und ihn danach abgelegt und sich zur Not praktisch auf sie draufgesetzt. Bis sie aufhörte wie eine Irre zu hecheln, der Puls etwas runter kam, der Blick wieder normaler wurde und sie wieder ansprechbar war.


    Du wirst das am Anfang einfach aushalten müssen, blöde Kommentare und blöde Erziehungstips ignorieren müssen und es einfach durchziehen, bis der Hund los lässt, sich abfindet und dann endlich entspannen kann.
    Hilf Dir mit dem Gedanken, dass diese Raserei auf Dauer nicht wirklich gesund für ihn ist.

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