unterschiedliche Erwartungen an 1., 2., 3....-Hund

  • Ich vermute mal, es hängt auch stark davon ab, was man mit dem jeweiligen Hund so geplant hat beim Einzug. Aber mal so allgemein: haben sich eure Erwartungen, Ansprüche etc. geändert? Hier im Forum habe ich öfter gelesen, man wird gelassener mit jedem Hund. In der Welpenstunde meinte unsere Trainerin, kaum jemand ist so anspruchsvoll mit seinem Jung-Hund, wie ein 2.-Hundehalter, der dann vielleicht einiges einfach voraussetzt oder aber jetzt endlich alles richtig machen will.


    Ich selbst war noch nie so entspannt, wie jetzt mit Smilla (3.-Hund), aber so rückblickend habe ich von Grisu (2.-Hund) tatsächlich schon früh mehr erwartet (und vorausgesetzt), als bei Lucy als Junghund. Ich stelle aber auch fest, Smilla darf viel mehr :ops: . Viele Privilegien, die sich Grisu hart erarbeitet hat, bekommt Smilla einfach so... Wobei ich mich auch frage, ob das bei grad auch so ein "Kleinteil-Ding" ist :???: . Wollte ich nie, da Unterschiede machen und hoffe, das ist es nicht bei mir :ops: . Macht ihr, die ihr so Groß und Klein habt, alleine deswegen Unterschiede?

  • Doch ich! :D
    Ich habe kaum Erwartungen an meinen Dritthund, was Gehorsamkeit betrifft. Da ist einfach das Grundvertrauen da, dass das schon wird. ;) Er ist aber auch recht lieb und einfach und kein großer Hund, bei dem ich Sorgen hätte.
    Was andere Dinge betrifft, wie Jagdtrieb, Stubenreinheit - da habe ich inzwischen Erwartungen, die mich einerseits lockerer machen, andererseits auch anspruchsvoller.
    Es ist wohl wie bei Kindern: frau wird erfahrener und lockerer, traut dem Hund und sich selbst mehr zu. Mit Ersthund waren wir noch in der Hundeschule, hatten ein schlechtes Gewissen, wenn wir mal etwas nicht geübt hatten. Jeder Tierarztbesuch war eine große Aufregung etc...
    Jetzt sind die Hunde einfach Hunde. Sie sind nicht perfekt, aber das sind wir auch nicht... :p

  • Ich habe zwar keinen dritten Hund, aber hier ist vor wenigen Tagen ein 5 Monate alter Dobi-Rüde eingezogen und er macht mich irre. Da merke ich auch, dass ich echt hohe Ansprüche habe, schneller genervt bin, weil er es nicht sofort so verinnerlicht wie mein Finchen... Finchen darf auf´s Sofa, Gimmy (erst mal?) nicht.


    Lieb hab ich beide total, aber Gimmy hat es hier gerade schon schwer :ops:

  • Hm, sehr schwierig zu sagen.
    Ich denke mal, da ich von Maja inzwischen echt verwöhnt bin, wird das Hundekind mich am Anfang verrückt machen. Erwartungen habe ich an den Knirps für die erste Zeit natürlich keine. Sie ist ein Welpe und muss sich erstmal einleben und den Alltag kennen lernen.
    Generell hab' ich die "Erwartung", das der Knirps später nicht so hibbelig, überdreht und reizempfindlich ist wie Maja. Allerdings lässt sich da ja wenig steuern und vieles ist Veranlagung.

  • Ich wurde tatsächlich mit jedem Hund gelassener.... und finde es schön und entspannend... Mozart hyt ex hier echt am schwersten gehabt mit meinen Ansprüchen...

  • Ich hatte gestern angefangen, eine Antwort zu schreiben, und habs wieder gelöscht, weil ich nicht wusste, wie ich das wirklich in Worte fassen kann. Ich versuchs einfach mal. ;)


    Meine Wortfindungsstörungen fangen bei dem Begriff "Erwartung" an. Bevor ich weiß, was sich in meiner Erwartungshaltung verändert hat, frage ich mich gerade, welche Erwartungen ich überhaupt bei meinen Hundeanschaffungen habe/hatte. Keiner meiner Hunde ist als Arbeitspartner angeschafft worden, das fällt also flach. Ob das Zusammenleben im Rudel funktionieren würde, musste ich sozusagen nicht erwarten, ich habe alle meine Hunde kennengelernt, bevor ich sie übernommen habe, und konnte sie diesbezüglich gut einschätzen.


    Alles andere... beim allerersten Hund hatte ich noch vage Vorstellungen, wie unser gemeinsames Leben wohl aussehen könnte. Sie wurde mir als Golden-Retriever-Mix von dem Tierheim vermittelt und entpuppte sich als (überdeutlicher) Kangalmix. Meine Vorstellungen/Erwartungen von gemeinsamer Beschäftigung, Vorlieben und möglichen Charaktereigenschaften meines Hundes habe ich ganz schnell über Bord geworfen. :lol:


    Ich glaube, mir liegt es mehr, meine Hunde und ihre Welt kennenzulernen und mich darauf flexibel einzustellen.

  • Ich habe dieses Phänomen der steigenden Erwartungen an den neuen Hund bei ein paar Leuten gesehen, die aktiv Hundesport betreiben (speziell Agility). Beim ersten Hund war es ein gemeinsames Kennenlernen des Sports und man wuchs als Team zusammen. Vieles lief vielleicht am Anfang nicht ideal, aber am Ende war vieles super und hat beiden Spaß gemacht.


    Dann kommt der neue Hund und hier soll bei der Ausbildung für den Sport alles besonders gut laufen. Der Welpe wird schon früh an Führtechniken herangeführt und in dem Training an den Geräten wird nicht ausprobiert, sondern von vorneherein gewissenhaft aufgebaut. Da habe ich schon das Gefühl, dass die Erwartungshaltung sehr hoch ist. Besonders bei einer Bekannten, deren Hund wirklich inzwischen super gut läuft, aber eben viele Flüchigkeitsfehler macht, die zum einen seiner Jugend (er ist jetzt 2) und zum anderen den Mängeln in der Führung geschuldet sind. Da glaube ich schon manchmal übersteigerte Erwartungen wahrzunehmen.

  • ich habe / hatte jetzt 4 Welpen der gleichen rasse . alle waren gleich und unterschiedlich zugleich.
    ich kann nicht sagen , welchen Hund ich " am besten " finde .
    bis jetzt bin ich der Meinung , für alles , was der Vorgänger hatte und der neue nicht , bringt der neue etwas mit
    was der Vorgänger nicht hatte.
    bei meiner TS Hündin habe ich gar nichts erwartet. nur , daß sie meine Hunde nicht beißt.
    hat sie nicht und sie ist jetzt fast völlig " normal " . wenn ich wieder einen TS Hund nehme , werde ich wieder auf eine Wundertüte vorbereitet sein und versuchen ihm mit der " Aura " unseres Rudels zu überschütten damit er sich auch so gut einfindet.

  • Bei mir hat sich schon von Hund zu Hund einiges verändert. Weniger die Ansprüche an den Hund an sich, es ist eher, dass meine eigenen Vorstellungen davon, was für einen Hund ich möchte, was ich mag und womit ich auch wirklich in der Praxis zurechtkomme inzwischen viel konkreter sind.


    Der ersten Hund hab ich ja mehr oder weniger zufällig übernommen, eben weil es alles so gut passte mit ihm. Der hat auch in meinen Augen nach wie vor keine gravierenden Fehler gehabt, nichts, was ich finde was an ihm hätte besser sein können - außer, dass ich ihn gern länger bei mir gehabt hätte und traurig bin, dass ich die erste Hälfte seines Lebens verpasst hab und so viele Dinge nie wissen werde, z.B. wie er als Welpe aussah und ob er anders... nicht besser, aber anders... gewesen wäre, wenn er behütet aufgewachsen wäre... :( : .
    Aber im Prinzip hätte es da auch noch ne andere Rasse oder sogar ne ganz andere Rassegruppe werden können als ich jetzt hab, dass es dieser Hund wurde war Glück.


    Den zweiten Hund hab ich, eben weil es mit dem ersten alles praktisch von selbst ging und von Anfang an ziemlich gut passte, relativ unbedarft aufgenommen und, auch wenn ich ihn sehr liebe, hab dann einige Eigenschaften entdeckt, auf die ich verzichten könnte.


    Beim dritten Hund hatte ich also ein klareres Bild davon, was ich eigentlich erwarte und haben will und hab gezielter danach gesucht. Und das wird letztlich auch mit der Zeit immer konkreter.


    Das heißt nun nicht, dass ich von den Hunden mehr fordere, wenn ich sie dann erstmal hab, aber es heißt, dass ich immer wählerischer werden und immer weniger Hunde (aber trotzdem noch mehr als ich je haben kann... :D ) überhaupt in Frage kommen.
    Nicht nur die Rasse(n) sind jetzt recht klar, sondern auch die in Frage kommenden Typen innerhalb dieser Rasse(n) und dementsprechend die gewünschte Abstammung, einhergehend mit bestimmten Hoffnungen für die charakterliche und körperliche Entwicklung des Hundes.


    Wenn der Hund dann nicht in jedem Punkt ganz exakt so wird wie ich das dachte, könnte ich da aber glaube ich auch mit leben ;) , und dass ein sorgfältig ausgesuchter Rassehund sich komplett anders entwickelt als erwartet ist ja doch eher selten.



    Bei Tierschutzhunden fallen ja so Sachen wie Abstammung etc meist weg, aber auch da hat sich meine Auswahl eher verkleinert mit der Zeit.

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