Der "schwierige" Hund als Trendhund?
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Wir haben drei Hunde aus dem Tierschutz. Wenn wir andere HHs treffen die wir noch nicht kennen und man unterhält sich wird schon fast erwartet das man Probleme hat.
Drei Hunde wie macht ihr das nur
Drei aus dem Tierschutz die sind bestimmt schwierig
Es wird automatisch davon ausgegangen das die traumatisiert sind usw...Klar haben die auch ihre Macken aber für mich sind Problemhunde was anderes. Kann mich jetzt leider oder Gott sei Dank nicht damit brüsten aus drei Problemhunden von der Strasse gut sozialisierte nette und brave Hunde gemacht zu haben.
So geht es mir auch. Wenn ich erzähle, woher meine Hunde kommen (was ich nur auf ausdrückliche Nachfrage mache, ehrlich!), dann kommt immer ein "Oh, das finde ich ja toll, dass Sie das machen, ich könnte das nicht!". Daraufhin versuche ich zu erklären, dass daran überhaupt nichts Tolles ist und dass es da nichts zu können gibt, sondern dass ich es mir eher einfach mache und mir von vornherein unproblematische Hunde aussuche. Dass ich keine Lust habe und es mir auch überhaupt nicht zutraue, einen jungen Hund zu erziehen und dass ich lieber die nehme, die schon fertig sind.
Dann erzählt man mir(!), wie schwierig die Hunde aus dem Tierheim sind und dass man ja nie wissen könne, was man da bekomme etc.pp. (liest man ja auch hier). Meist kommt das von Leuten, die noch nie einen Tierheimhund hatten.
Dann sage ich: "Nein, nein, es gibt wahnsinnig viele liebe Hunde im Tierheim, die einfach nur alles richtig machen wollen und überhaupt keine großen Ansprüche stellen, die Menschen lieben, nicht ängstlich sind und sich in Nullkommanix in ihr neues Leben einfügen. Zwei davon sehen Sie hier.Da ernte ich allenfalls ungläubige Blicke (mein Lieblingsspruch ist: Da haben Sie aber Glück gehabt). Es glaubt mir einfach keiner, dass meine Hunde VOLLKOMMEN UNKOMPLIZIERT UND BABYEINFACH sind und dass das nicht mein Verdienst ist! Die sind einfach so, alle.
Himmelarschundzwirn!Das wollte ich an dieser Stelle einfach mal gesagt haben.
Sollte ich mal an einen schwierigen Hund geraten, dann mit Sicherheit nicht absichtlich.
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Zitat
Ja, und den Orden hat sie auch verdient! Ich z.B. höre gerne solche Geschichten. Es gibt so viele arme Hundeseelchen auf dieser Welt die ohne Hilfe ein erbärmliches Dasein fristen würden.
Das allerletzte was ich z.B. machen würde, wäre zu einem Züchter zu laufen und mir einen Rasse-Welpen ins Haus zu holen. Da hab ich lieber Baustellen mit meinem Strandköterchen und freue mich wie Bolle wenn wir wieder nen Schritt weiter gekommen sind.
Und ob das jetzt "Prahlen" ist, wenn ich jemandem begegne vor dem Mira sich fürchtet und ich der Person erkläre, dass sie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.... Tierschutz-Bla-Bla ... Hmmmm.... eher ja mal nicht. Es ist nun einmal so, dass Hunde mit schlechter oder keiner Kindheit anders ticken als gut sozialisierte und behütete Welpchen. Das macht sie aber nicht zu "schlechteren" Hunden.
Hat sie sich den Orden verdient? Woher weißt du das denn?
Kann auch gut so eine Tierschutzlaladame sein wie die, die super stolz darauf ist schon über 200 Hunde gerettet zu haben. Die leben nun alle happy in neuen Familien, sie sucht ja sooo sorgfältig aus, das muss nach Schwingungen passen. Der Herdimix zur Großfamilie mit viel Trubel, der fast blinde Terrier zu Leuten mit ner Menagerie an Kleintieren, der Münsterländermix mit Jagderfolg an ein Paar jenseits der 70 und so weiter.
Das dann die Familie der Renter den Hund ins Tierheim gebracht hat nach 6 Monaten ist natürlich ganz furchtbar. Wie können die sich erdreisten zu behaupten sie hätte den alten Leuten den Hund aufgeschwatzt und überhaupt gibt es doch die Klausel das der Hund niemals weitergegeben wird und so weiter.
Das die Leute in den 6 Monaten mit dem Hund die Hölle durchgemacht haben weils einfach der denkbar unpassendste Hund für sie war ist egal. Da haben die Schwingungen gepasst.Klar, wenn man der Frau oberflächlich zuhört könnte man meinen die hat nen Orden verdient.
Aber sobald man mal tiefer geht gehört die Frau eher am Fahnenmast hochgezogen! -
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Ja, und den Orden hat sie auch verdient! Ich z.B. höre gerne solche Geschichten. Es gibt so viele arme Hundeseelchen auf dieser Welt die ohne Hilfe ein erbärmliches Dasein fristen würden.
Das allerletzte was ich z.B. machen würde, wäre zu einem Züchter zu laufen und mir einen Rasse-Welpen ins Haus zu holen. Da hab ich lieber Baustellen mit meinem Strandköterchen und freue mich wie Bolle wenn wir wieder nen Schritt weiter gekommen sind.
Und ob das jetzt "Prahlen" ist, wenn ich jemandem begegne vor dem Mira sich fürchtet und ich der Person erkläre, dass sie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.... Tierschutz-Bla-Bla ... Hmmmm.... eher ja mal nicht. Es ist nun einmal so, dass Hunde mit schlechter oder keiner Kindheit anders ticken als gut sozialisierte und behütete Welpchen. Das macht sie aber nicht zu "schlechteren" Hunden.
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Ich gäb den Orden lieber an all jene, die Hunden aus dem Tierheim ein neues Heim geben und aber trotzdem seriöse Züchtung gut finden. Und solche Leute hab ich noch nie getroffen. Sorry, aber Du erfüllst wirklich das Klischee. Seriöse Züchter leisten einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz. Die züchten auf Gesundheit und Wesen. Die geben die Tiere von vornherein nur an Halter, die "passen" und die sie schon mehrfach getroffen haben. Die investieren viel Zeit und Geld, um den Fortbestand einer Rasse zu gewährleisten und dafür zu sorgen, dass diese Tiere gesund und wesensstark sind.
Man läuft nicht zum Züchter und holt sich einen Rassehund. Man informiert sich monatelang über die Rassen und die Züchter, schaut sich das an, redet. Gute Zucht ist das Beste, was Hunden passieren kann. Denn welche Hunde enden denn meist im Tierheim? Meist doch wohl die von Vermehrern. Oder irgendwelche Mischlinge, wo sich ein Depp dachte: oh, die lass ich mal Welpen werfen, damit verdien ich bisschen Geld. Oder wo die Leute zu faul waren aufzupassen und schwupp, war die Hündin läufig. Da wär ich echt mal an einer Statistik interessiert. Meine Vermutung ist, dass Hunde von seriösen Züchtern nur sehr, sehr selten im Tierheim enden. Meist dann, weil Frauchen gestorben ist oder so. Nicht weil der Hund zu schwierig ist.
Und by the way, einen Welpen zu erziehen, ist auch kein Kinderspiel. Der Welpe hat zwar noch keine Baustellen, aber wenn man nicht aufpasst, können die noch kommen.
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vielleicht komme ich damit ein bisschen vom Thema ab, aber was mir mit meinem Hund auf den Wecker geht ist, dass alle anderen Menschen meinen Hund zum Opfer stilisieren und Mitleid mit mir und dem so schwierigen Hund haben.
Der ist nämlich bestimmt geschlagen worden, sonst kann der ja gar nicht so geworden sein. Wenn ich dann betone, dass ich eher von mangelnder Prägung im Welpenalter ausgehe und Veranlagung, verfliegt das Interesse ;-)
Auch ist es für unsere Mitleider unbedingt so, dass ich und nur ich diesen Hund hingekriegt hab. Wobei das wahrscheinlich jeder Tierliebhaber mit Geduld und Einfühlungsvermögen irgendwie geschafft hat.
Mir kommt's also auch ein bisschen so vor, als wäre der normale Hund überhaupt nicht mehr interessant.
Es muss immer die traurige Story und den Trainingserfolg aka Happy End oder den sich für immer aufopfernden Hundehalter geben... -
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vielleicht komme ich damit ein bisschen vom Thema ab, aber was mir mit meinem Hund auf den Wecker geht ist, dass alle anderen Menschen meinen Hund zum Opfer stilisieren und Mitleid mit mir und dem so schwierigen Hund haben.
Der ist nämlich bestimmt geschlagen worden, sonst kann der ja gar nicht so geworden sein. Wenn ich dann betone, dass ich eher von mangelnder Prägung im Welpenalter ausgehe und Veranlagung, verfliegt das Interesse ;-)
Auch ist es für unsere Mitleider unbedingt so, dass ich und nur ich diesen Hund hingekriegt hab. Wobei das wahrscheinlich jeder Tierliebhaber mit Geduld und Einfühlungsvermögen irgendwie geschafft hat.
Mir kommt's also auch ein bisschen so vor, als wäre der normale Hund überhaupt nicht mehr interessant.
Es muss immer die traurige Story und den Trainingserfolg aka Happy End oder den sich für immer aufopfernden Hundehalter geben...
Kommt mir sehr sehr bekannt vor! -
Ich sehe das Problem eher darin, dass heute alle möglichen Spezial-Rassen als Familienhunde vermarktet werden. Wenn man die Rassebeschreibungen so liest
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Zitat
Ich gäb den Orden lieber an all jene, die Hunden aus dem Tierheim ein neues Heim geben und aber trotzdem seriöse Züchtung gut finden. Und solche Leute hab ich noch nie getroffen.
Also, ohne jetzt auf dem blöden Orden rumreiten zu wollen... ich denke, es war klar, wie ich das gemeint hatte.
Aber solche Leute gibts halt schon. Die tragen das nur nicht unbedingt so vor sich her, wie die von mir erwähnte Dame. Ich hab auch meinen Quoten-Eddie, den Hund aus dem Auslandstierschutz.Zitat
Meine Vermutung ist, dass Hunde von seriösen Züchtern nur sehr, sehr selten im Tierheim enden. Meist dann, weil Frauchen gestorben ist oder so. Nicht weil der Hund zu schwierig ist.
Hunde von seriösen Züchtern werden oft (meist?) über ihren Züchter weitervermittelt. Oder über den RZV, der dafür in aller Regel auch eine zuständige Person hat. Dann gibts noch die Rasse-in-Not-Vereine.
Und nicht zuletzt kümmern sich viele schon zu ganz gesunden Zeiten darum. Ich unterschreibe z.B. gerade einen Vertrag, mit dem ein Hund in mein Eigentum übergeht. Sollte Frauchen tatsächlich versterben oder nicht mehr in der Lage sein, den Hund zu versorgen, zieht er um. -
Ich musste grade an den Cousin meines Mannes denken. Er und seine Frau haben einen Maremmano und ich glaube keiner der beiden hat jemals ein Buch über Hundeerziehung oder Herdenschutzhunde auch nur in der Hand gehabt. Der Nachbar hat halt gesagt, das sind gute Hunde, dann wird das schon so sein.
Sie nehmen die Hunde in unregelmässigen Abständen zum Ausreiten mit, aber spazierengehen tut dort keiner, und schon gar nicht auf den Hundeplatz.
Der Hund hängt auf den ca. 50 Hektar rum, die er bewachen darf, macht Jägern unmissverständlich klar, dass das Privatgrund ist, begleitet die Besitzer, wenn sie mit dem Quad die Pferde versorgen gehen, killt ab und zu mal einen Kojoten, und schläft nachts zufrieden mit dem Minischnauzer auf dem Teppich im Schlafzimmer.Haha, wenn die Umstände stimmen muss man weder Experte noch besonders engagiert sein, um einen zufriedenwn, ausgeglichenen, "schwierigen" Hund zu haben :).
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@ Regula,
wenn ich das richtig lese, lebst du in Kanada (bitte berichtigen, wenn ich falsch liege
), und ich gehe davon aus, daß der Hund auch dort lebt.
Das sind natürlich völlig andere Lebensbedingungen als in Deutschland in einer Großstadt in ner Wohnung.
Schwierige Hunde - ich finde die Bezeichnung irgendwie unpassend. Was ist "schwierig"
Das müsste man erstmal definieren. Für mich gibt es passende Hunde, passend zur Person und zum Lebensumfeld, und unpassende.
Nicht zum Halter und zur Lebenssituation passende Hunde sind schwierig, für diese Person.Für eine andere Person, in anderen Lebensumständen, kann genau dieser Hund völlig unkompliziert sein. Ich persönlich habe demnach kein Interesse an "schwierigen" Hunden, ich fühle mich nicht dazu berufen, einem Hund, dem ich nicht gerecht werden kann oder nur mit größter Mühe, was ich nur als Streß empfinden würde, auf biegen und brechen passend zu mir machen zu müssen/wollen.
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