Wachhund mit bedingtem Familienanschluss

  • Zitat

    Seit einiger Zeit beschaeftigen wir uns mit der Frage, ob wir uns einen Hund zulegen sollten.
    Es ist so, dass in unserer Gegend immer oefters auch tagsueber eingebrochen wird. Selbst wenn die Bewohner zu Hause sind.


    Der erste Weg in die falsche Richtung! Ein Hund ist ein Lebewesen und zwar ein hoch soziales. Er gehört in die Familie und taugt nicht als billige Alarmanlage. Entweder ihr wollt einen Hund, als Bereicherung eurer Familie, oder ihr kauft eine Alarmanlage.


    Der Hund soll Wünsche erfüllen, darf im Gegenzug aber nicht am Familienleben teil haben, erkennt ihr da irgendwie den Fehler ????


    Was könnt ihr denn dem Hund bieten?? Wie sieht´s denn aus mit täglichen Spaziergängen?? Bekommt er die??
    Wie sieht´s aus mit Beschäftigung?? Ein Hund möchte mal etwas anderes sehen, hören und riechen und nicht auf dem eigenen Grundstück versauern. Gemeinsame Aktivitäten fördern die Beziehung zum Hund und sind notwendig.


    Zitat

    Jetzt wurde unweit mit Waffengewalt in ein Haus eingedrungen und die Bewohnerin zur Herausgabe der EC-Karte und PIN gezwungen und anschliessend gefesselt.


    Dann erschießt der Einbrecher vorher den Hund und ihr seit wieder nicht sicher. In so einem Fall wird euch kein Hund sicher beschützen können.



    Da wird es schwer. Ein Wachhund kann den Nachbarn als "berechtigte Person" ansehen und wird ihn später weder melden, noch hindern.
    Aber wechselnder Besuch?? Woher soll der Hund denn wissen, ob speziell diese Person erwünscht ist, oder nicht?? Kinder sind bei einigen Wachhunden ebenfalls ein Problem. Gehört es nicht zur Familie, ist es eine Bedrohung. Gerade wenn die Kinder untereinander spielen, könnte es hier zu Mißverständnissen beim Hund führen.



    Kinderlieb ist kein Hund per se, er muß dazu erzogen werden. Aber.... Kinder müssen lernen, daß ein Hund keine Puppe ohne Gefühle ist. Ein Hund will mit Respekt und Umsicht behandelt werden. Das müssen ohne wenn udn aber auch Kinder lernen. Nicht jeder Hund läßt es sich gefallen, dass man ihm beherzt ins Fell greift, an den Ohren zieht, oder ihn sonst irgendwie "respektlos" behandelt.


    Warum darf der Hund nicht ins Haus?? Er soll Haus & Hof bewachen und u.U. sein Leben geben, aber ins Haus darf er nicht?? Ich kann es nachvollziehen, wenn der Hund nachts draußen schlafen soll, dann aber bitte in einem geeignetem Schutzhaus und nicht irgendwo in der Garage, oder nem verkorksten Holzverschlag.


    Wer betreut den Hund während eurer Abwesenheit?? Ist auf diese Betreuung Verlass?? Wer fühlt sich denn für den Hund verantwortlich? Wer wird mit ihm arbeiten, mit ihm Gassi gehen, wer wird ihn füttern usw.????


    Ist das Grundstück entsprechend gesichert durch Zaun & Tor?? Ein offenes Grundstück ist keine sichere Verwahrung eines Hundes. Wenn der Hund sich frei bewegen soll, dass muss das Grundstück so gesichert sein, daß der Hund es auf eigene Faust nicht verlassen kann.


    Ihr solltet euch darüber absolut im Klaren sein, dass wenn der Hund euer Grundstück verläßt und einen Schaden / Unfall verursacht, ihr dafür zu 100% haftbar seit. Und dabei ist es egal, ob der Hund einen Unfall verursacht, oder Menschen & Tiere angreift. Euer Hund = 100%ige Verantwortung.
    Auch auf eurem Grundstück kann und darf der Hund nicht jeden angehen. Das kann massive Konsequenzen nach sich ziehen.


    Zitat

    Kann man als Anfaenger so einen Hund selber erziehen oder sollte man zwingend Kurse/Hundeschulen besuchen?
    Muss es ein reinrassiger Hund sein?


    Nach euren Anforderungen würde ich ganz ehrlich sagen: NEIN


    Wachhunde (je nach Rasse) können schnell außer Kontrolle geraten und sind i.d.R. eher selbstständig veranlagt. Ohne eine solide Führung durch den Menschen werden diese Hunde schnell gefährlich.
    Es ist für Anfänger nicht unmöglich, aber von allein und so ganz ohne Hintergrundwissen wird es eine Aufgabe, die viele vor euch schon völlig überfordert hat.


    Und laßt die Finger von Mischlingen. Zu einem evtl. Wachtrieb, kommt u.U. noch ein Jagdtrieb, dann ist der Hund weg und macht noch größeren Unfug. Ist es ein wesensschwacher Hund, kann der Schuss schnell nach hinten los gehen. Laßt davon mal lieber die Finger


    Werdet euch erst einmal darüber im Klaren, ob ein Hund überhaupt einen Platz in eurer Familie hat. Und wenn, dann solltet ihr erstmal weitere Kriterien hinzufügen und offene Punkte klären.

  • Zitat


    Es geht mir lediglich allgemein um diverse aus der Luft gegriffene Empfehlungen (wie oben, ne Pauschalsumme für ne Alarmanlage in den Raum werfen - super. Hat nen Grund, warum was taugliches fast immer ne Individuallösung ist) nicht so stehen zu lassen.



    Beziehst Du Dich hierauf?

    Zitat

    Wirklich gute Alarmanlagen für große Häuser gibt´s bereits ab 1.200,00€


    Die Aussage ist "vom Fach" und ist zwei Wochen alt. Bezieht sich auf einen Restbauernhof in Osnabrück und wird jetzt installiert. Obwohl die Eigentümer übrigens 3 eigene Hunde haben :)

  • Diskutieren wir jetzt über Alarmanlagen?


    Fakt ist, bei jeder Beratung durch die Polizei wird gesagt, die beste Alarmanlage ist ein Hund der Krach macht ;)


    Zu den Plänen der/des TS, daß wird nicht so funktionieren. Ein Hund ist ein Lebewesen und kein Roboter, der bei Bedarf ein- und ausgeschaltet werden kann.


    Ich rate von einer Hundehaltung ab.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Hallo.


    Ich habe solche Antworten schon erwartet. Aber eventuell koennen wir noch etwas an der Kommunikation arbeiten. Wir werden den Hund nicht misshandeln!


    Als erstes, diese Ueberlegung ist keine Adhoc Entscheidung sondern ist lange gereift und wir wissen auch, dass ein Hund Beduerfnisse hat.


    Vielleicht sind einige Punkte auch etwas flasch ausgedrueckt.
    - Wenn wir im Urlaub sind, werden auf jeden Fall die Schwiegereltern zu Hause sein.
    - Mechanische Einbruchsicherungen helfen nichts, wenn wir tagsueber zu Hause sind und einige Tueren unverschlossen sind.
    - Es geht nicht um naechtliche Abwehr, fuer diesen Zweck ist unser Haus bereits ausreichend abgesichert
    - Damit, dass der Hund beim spielen auch was aushalten muss ist nicht gemeint, dass die den misshandeln (unsere Kinder sind in der Hinsicht gut erzogen). Vielmehr ist gemeint, dass er es auch mal aushalten muss, dass die Kinder auf ihn liegen (wenn er gross genug ist) und mit ihm knuddeln oder etwas wilder spielen.
    - Mit ins Haus wird er dehalb nicht kommen, weil meine Frau nicht ganz so auf Hunde steht.
    - Klar wird der Hund auch an die Leine genommen zum "Gassi" gehen, Radfahren usw.
    - Es wird sich auch bei schlechtem Wetter um den Hund gekuemmert und nicht zu kurz kommen
    - An die Kette soll er nicht
    - Zwinger hoert sich sicher immer schlimm an, aber wenn er nachts nicht mit ins Haus kommt, werden wir ihn irgendwo unterbringen muessen. Dazu wird er schon eine nette Unterkunft erhalten. Dann muessten ja alle Hofhunde ungluecklich sein.
    - Der Hof ist nicht eingezaeunt


    Ich kenne das noch von fruher, dass die Hunde so erzogen waren, dass sie genau wussten wer und was zum Hof gehoert. Selbst wenn ein Kaninchen ausgebrochen war, hat der diese nicht geschnappt.
    Dennoch hat er die Wachaufgabe zur vollen Zufriedenheit erfuellt und wurde auch nicht im Haus gehalten.


    Fuer micht ist der Hund in diesem speziellen Fall als Nutztier zu sehen, das selbsredend mehr Pflege als andere Nutztiere braucht.


    Ich suche keinen Schosshund!
    Nun gut, wenn ein hund alleine schon Abschreckung genug ist, was fuer ein hund waere denkbar, der einfach durch seine Praesenz abschreckt, aber nicht gleich jeden anfaellt?


    Viele Gruesse
    Matthias

  • Ich würde mich im Auslandtierschutz umhören. Dort gibt es einige Herdenschutzhunde die deinen ansprüchen genügen. Hoffest,HerdenSchutz und wachtrieb.


    Diese hunde brauchen nichtmal einen zwinger. Weil zwinger oder nachts mit im haus ist für diese tiere keine artgerechte situation. Wie kann ein Profi seinen hof bewachen, wenn man Räumlich eingeschränkt ist?
    Und das diese hunde unter dieser "grausamen" situation leiden, da sie angeblich zu wenig familienanschluß haben,
    das will ich sehen.


    Halte ausschau nach einem ältern (ab 4 jahre), der schon in dieser situation gelebt hat und diese eigenschaften schon klar zu erkennen sind.
    Alle weiteren fragen klärst du am besten mit dem tierheim,Pflegestelle oder dem ehemaligen halter


    lg

  • Lasst es, das ist kein tolles Leben für den Hund und wenn deine Frau nicht mal auf Hunde steht, ist das eh fürn Eimer.
    Boomerang, was für eine Schnapsidee, mehr kann ich dazu nicht sagen... :gott:

  • Die schönen Hofhunde von früher kenne ich auch. War super, Hunde waren lieb, die Kinder konnten mit Ihnen toben, Fremde wurden vom Hof gejagt und Freunde begrüßt.


    Peng... da kam der Schuß, denn oh weh oh weh, der Hund hat einen Freund angebellt und das Kind wurde gebissen.


    War schon eine tolle Welt damals... sorry, Ironie OFF.


    Das Problem ist einfach, auch wenn der Hund Familienanschluss hat und mit den Kindern toben kann. Es ist kein Kuscheltier und ein Kind sollte nicht auf einem Hund lieben. Basta!!
    Kinder und Hund sollten nicht allein gelassen werden.


    Wenn der Hund ein Wachhund ist, wird er schwer zwischen Freund und Feind unterscheiden können und im schlimmsten Falls dann auch die Schwiegereltern nicht auf dem Hof dulden wenn ihr im Urlaub seit.


    Ach, unser Hund wurde von den Einbrechern vergiftet, war toll heim zu kommen und der Hund war halbtot.


    Klar gibt es Herdenschutzhunde die nicht so viel Familienanschluss brauchen aber diese brauchen eine erfahrene Hand und sind nicht umbedingt erfreut über den Besuch von fremden Kindern und dann wird er auch nicht umbedingt mit diesen spielen wollen.


    Es ist bei euch halt einfach die Kombination, viel Publikumsverkehr und Kinder. Da passt einfach kein Wachhund, denn dieser dackelt in der Zeit nicht brav über den Hof und freut sich über jeden.

  • Mit ordentlichen Sicherheitsvorkehrungen seid ihr sicherlich besser beraten. Auch abgesehen davon, dass es absolut nicht ok ist, dass der Hund nicht ins Haus darf und sich alles von den Kindern gefallen lassen muss.


    Rechnet das Ganze doch mal einfach durch. Ich nehme an, der Hund soll mindestens mittelgroß sein, dh so um die 30-50 kg haben. Ein so großer Hund frisst eine Menge, das summiert sich über die Jahre ordentlich und ist somit sicher nicht billiger als eine vernünftige Alarmanlage oder Sicherung. Und es (so gemein es klingt) "funktioniert" der Hund viel schlechter als eine Alarmanlage. Denk mal nach, wie schnell ist so ein Hund vergiftet oder erschossen? Wenn man also wirklich will, räumt man den Hund einfach aus dem Weg. Und so brutal wie du die Einbrecher beschreibst, würde ich das denen absolut zutrauen.


    Zurück zum durchrechnen. Die Klassischen "Hofhunde" sind alles größere Rassen ab etwa 45-50 kg. Schau dir mal die Fütterungsempfehlungen und Preise vom Hundefutter an. So ein Hund kostet dich alleine an Futter 50-100 Euro, wenn man was vernünftiges Füttert zum Teil sogar noch mehr. Und vom Billigfutter werden die Hunde meist früher oder Später Krank und man lässt das Gesparte Geld beim Tierarzt. Und der ist bei einem großen Hund auch nicht billig, der Impfstoff wird zb nach der Körpermasse in kg berechnet, da kostet wahrscheinlich schon die jährliche
    Impfung über 100€ und regelmäßige Entwurmungen auch schon um die 50€ im Jahr (korrigiert mich, wenn ich falsch liege, ich hab keinen so großen Hund und nicht alle Rechnungen parat, ist also nur geschätzt.


    Nehmen wir mal an, der Hund lebt 10 Jahre, das Futter kostet 70€/Monat und die Medizinische Versorgung sofern nichts größeres Anfällt kostet 200€ im Jahr. Macht 2.000€ Tierarzt- Kosten + 8.400€ Futterkosten.
    Dann fehlt noch:
    - Zwinger (kostet einige hundert bis Tausend)
    - die Kastraktion (Rüde ca 300/ Hündin 500-600)
    -medizinische Notfälle
    -durch den Hund zerstörte/zerkaute Sachen
    - Hundesteuer (meist 20-150€/Jahr)
    - Anschaffungskosten (0-1.500€)
    - evtl Einschläferung (300?? € herum)
    - Erstausrattung wie Körbchen, Leine, Halsband, Spielzeug


    In Summe kommt ihr wohl auf über 15.000€ für das Ganze Hundeleben. So - und jetzt schaut euch mal um, was für Alarmanlagen, bewegungsmelder, Versicherungen und Sicherungen ihr um so viel Geld bekommt.


    Ps: was bringt der Hund nachts im Zwinger, wenn gerade dann jemand einbrechen will? Dann hat er doch (bis auf das bellen, und das hilft euch dann auch nicht mehr) freie Bahn!

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