Welpe überfordert mich

  • Der Fluch des Internets!


    Man ist verzweifelt, liest 100 Sachen und will alles gleichzeitig ausprobieren - hör auf damit. Du stresst dich ohne Ende selber!


    Nimm deinen Hund und geh in die Hundeschule. Wenn du hier wieder diverse Tips liest und alles querdurch probierst wird es auch nicht besser.


    Aus irgend einem Grund hat dein Welpe massiver Stress, gegen die Wand rennen ist nicht mehr normal und sehr ungesund! Kann sein dass irgendeas zwischen euch beiden nicht klappt, kann sein dass es was anderes ist.


    Du brauchst vor Ort jemanden, der dir hilft. Der dir einr Linie gibt. Aber lass das mit dem verzweifelten Internet-hopping. Das macht es nicht besser. ;)

  • Zitat

    Du brauchst vor Ort jemanden, der dir hilft. Der dir einr Linie gibt. Aber lass das mit dem verzweifelten Internet-hopping. Das macht es nicht besser. ;)


    :gut: :gut: :gut:

  • Gib euch beiden Zeit.überleg dir, woran du momentan arbeiten willst, z.b.an der Bindung.konzentriere dich also darauf dass er kommt wenn du ihn rufst, gerne mit dir spielt etc. Als Mali-Mama kann ich das überdrehte sehr gut nachvollziehen, aber Isolation schadet euer Beziehung. Wenn er zu wild oder grob wird, laut jammern als hätte er dir sehr weh getan und weggehen (ihn ignorieren, aber in der Nähe sein). Wenn er ruhig ist oder vorsichtig zu dir kommt wieder eine Chance geben. So lernt er, vorsichtig zu spielen.
    Und nie hinterherrennen, sondern selber spannender sein. Und wenn du dir dazu über einen tannenzapfen ein Loch in den Bauch freuen musst .
    Versuch einfach die Zeit zu genießen. Der knirps ist genauso gestresst wie du ;)

  • Meiner fraß einen Luftballon... in dem Moment habe ich ihn auch gehasst... einen doofen roten Luftballon, der nach Gummi schmeckt...


    Tieeeeeeeeeeeeef einatmen. Nicht wegsperren. Wenn er dich beißt, soll man quicken und ihn dann ne Minute lang ignorieren. Hat bei meinem recht gut geklappt. Nur manchmal, wenn er ganz stürmisch ist, beißt er noch etwas.


    Viel Erfolg und du bist nicht alleine damit! :)

  • Vielen Dank für eure Tipps! Schlafen tut er meines Erachtens nach genug. Im schnitt ist er vielleicht 3 stunden am Tag sehr wild und geht vielleicht um die 2 stunden am Tag raus. Den Rest der Zeit schläft er. Ruhige gemeinsame Momente haben wir leider selten. Entweder er schläft oder er dreht eben hoch. Das ignorieren ist etwas schwierig, weil er dann sofort alles anfrisst (Kabel, Sofa...) Wenn er schläft kann ich ihn manchmal streicheln und dann genießt er es auch. Mein freund war heute 2 stunden mit ihm im Park, weil er wieder so hochgefahren ist. Danach ist er sofort eingeschlafen. Ich weiß, dass er nicht so lange raus soll, aber er wusste sich nicht mehr zu helfen.
    Mich mit ihm auf eine Wiese zu setzten, werde ich mal versuchen! Draußen kann ich leider nicht mit ihm spielen. Da ist er mit der Aufmerksamkeit woanders und kann sich nicht auf mich konzentrieren. Selbst Leckerlis möchte er da nicht annehmen
    Ja! ich würde sehr gerne in eine Gute Hundeschule! Leider wurde mir noch kein Tipps gegeben. Ich werde im Internet mal recherchieren, ob ich eine gute Hundeschule finde.
    Es Stimmt! Mit dem ganzen Internet Gesuche mache ich mich total verrückt!! und ihn sicherlich auch.

  • Zitat

    Vielen Dank für eure Tipps! Schlafen tut er meines Erachtens nach genug. Im schnitt ist er vielleicht 3 stunden am Tag sehr wild und geht vielleicht um die 2 stunden am Tag raus. Den Rest der Zeit schläft er.


    Zwei Stunden Bewegung ist wirklich nicht viel für einen 12 Wochen alten Welpen.
    Wenn er nur 3 Stunden am Tag "wild" ist und die restliche Zeit schläft, hast Du einen völlig normalen Welpen, sogar einen recht ruhigen Welpen.
    Da brauchst Du keine Hundeschule - höchstens zum Spielen mit anderen Welpen.

  • Zitat

    Hallo,
    ich melde mich mal wieder :(.
    Ich bin mittlerweile komplett verzweifelt. Er bekommt immer öfter diese wilden Phasen und sie halten auch immer länger an. Ich habe alles versucht und mich durch das ganze Internet gelesen. Es hilft nichts.?


    Was sollte dagegen helfen? Natürlich wird das Schlafbedürfnis von Woche zu Woche weniger.
    Der Welpe"strebt" danach, immer weitere Erfahrungen zu sammeln, die Welt kennenzulernen, seinen Körper besser zu beherrschen. Das ist sein genetischer Plan.


    Das ist bei jedem Lebewesen so. Auch ein Baby wird immer weniger schlafen, immer mobiler werden, seinen Radius erweitern, nach dem Krabbeln das Aufrichten lernen wollen, dann die ersten Schritte usw.


    Du solltest mal die Worte "hochpushen", "aufdrehen", "hoch- und runterfahren" aus Deinem Wortschatz streichen.


    Wirklich jeder Welpe ist lebhaft und benimmt sich ähnlich, wie Dein Welpe.
    Würden Welpen so nicht sein, dann würden sie sich nicht entwickeln, dann würde ihnen etwas fehlen.


    In einem natürlichen Rudel hätte ein Welpe seine Geschwister, um seinen Körper im Spiel zu erfahren, seine Geschicklichkeit, seine Körperwahrnehmung zu trainieren. Er hätte die Natur um sich herum, die er gefahrlos erkunden könnte. Er kann nicht in einer Welt leben, die er nicht kennenlernen kann.


    Dein Welpe kann nichts dafür, dass er in Hamburg aufwächst. Er braucht das Erkunden der Umwelt, der Natur. Das Erkunden passiert mit der Schnauze, mit den Zähnen. Durch das Zerpflücken lernt er die verschiedenen Materialien kennen. Ein Kauknochen ist kein Ersatz für dieses Erkundungsverhalten!!!
    Nimmst Du dem Welpen alles aus dem Maul, dann störst Du ihn in seiner Entwicklung.


    Versucht man ständig, dem Welpen das Beissen zu verbieten, dann stört man die Entwicklung der Beisshemmung.


    Ein Welpe ist immer genau richtig, so wie er ist. Die Natur ist nie planlos, alles hat einen wichtigen Grund. Ein Welpe, der ohne seine Geschwister mitten in der Stadt aufwächst, lebt völlig anders, als die Natur es vorgesehen hat.


    Dafür kann der Welpe aber nichts, man kann ihn nicht verbiegen, sondern sollte ihm ein Aufwachsen entsprechend seiner Natur ermöglichen, so gut es geht.

  • Wenn Du weisst, dass er die Kabel zerbeissen will, dann verhindere das räumlich. Leg einen schweren Teppich (aus dem Brockenhaus z.B.) darüber oder leg die Kabel in einen Kabelkanal. Du kannst die Stuhlbeine mit Alufolie einwickeln, beim Sofa unten dicke Maler-Abdeckfolie anbringen usw.! Statt dem Welpen immer mehr und immer häufiger und immer strenger alles mögliche zu verbieten, mach die Wohnung welpensicher! Du willst eine Bindung zu Deinem Baby aufbauen, das schaffst Du nur mit Liebe, Vertrauen und Nähe, aber sicher nicht mit Strenge, Grenzen aufzeigen, Verbote aussprechen, Dinge wegnehmen! Gib ihm die Möglichkeit, mit gleichaltrigen Hunden frei zu toben, im Wald Äste zu zerkauen, Moosbüschel zu rupfen, über Steine zu klettern und und und! Entdecke und beobachte mit ihm zusammen Schnecken, Käfer, Regenwürmer, krabble mit ihm über die Wiese, unter tiefhängenden Zweigen durch, klettere mit ihm über Baumstämme, verschieden grosse Steine - kurz lehre ihn die Welt kennen!


    Wenn er Deine Kuschelangebote ablehnt und Dich dabei beisst und anknurrt, dann lass es einfach, wenn Du aufhörst, Dich so aufzudrängen, wird er irgendwann von sich aus Deine Nähe suchen. Solange Du ihm nachläufst, um ihm Dinge aus dem Maul zu "klauen", solange wird er jede Annäherung von Dir bedrohlich empfinden.


    Ich wünsche Dir und Deinem Welpen alles Glück der Welt, damit Ihr beide Euch bald einmal findet und Du ihn verstehen kannst. Wir Menschen müssen die Hundesprache lernen und nicht umgekehrt!


    Liebe Grüsse Irène

  • :2thumbs: Babuka! Das haste toll geschrieben!


    Ich erzähl mal wie es bei mir ist. Vor fast 16 Jahren hatte ich meinen ersten Welpen, er war sehr agil, hat nur vielleicht 30 min Pause gemacht und pennt und dann wieder mit (fast) gleichaltrigem Kater rumgetobt....hab auch extra lange Spaziergänge gemacht um danach aufräumen zu können. Pustekuchen! Hundeleckerli hat er draussen gar nicht gefressen, nur in der Wohnung.
    Aber es war eine tolle Zeit.


    Mit meinem jetzigen Welpen ist es ganz anders. Allerdings hab ich ihn von Anfang an in einen Welpenstall gesetzt. Heute setz ich ihn tagsüber gar nicht mehr rein, aber er geht freiwillig rein obwohl er zwei andere Liegeplätze noch hat. Steck ihn ein ausreichend großes Areal in einer Zimmerecke ab. Box würd ich gar nicht nehmen, ist mir persönlich auch in xxl zu klein, schau mal ob du Gitter befestigen kannst. Teddy wiegt zur Zeit 9kilo und ist 11 Wochen alt. Mein Welpenstall hat nen Durchmesser von 130 cm. In meinem Wohnzimmer steht der Stall in einer Ecke wo ich nicht ständig vorbei geh und dort findet er auch seine Ruhe (Lieblingsplatz is allerdings das geflieste Bad).
    Teddy beißt vor allem wenn er sich langweilt, er dringendst sich lösen muss und wenn ich ihn Treppe rauf/runter trage. Find ich immer ganz supi wenn er ausgerechnet dann meine Nase, Hals, Zopf oder Ohr abkauen möchte. Hats sogar mal geschafft das meine Unterlippe leicht blutete. Danke nochmals dafür Teddy, war ganz fein von dir!
    Inzwischen ist er aber fast 3 Wochen bei mir und es nimmt mit dem beissen immer mehr ab, bzw er beißt nicht mehr so das es weh tut.
    Raus geht er auch so alle 3 Stunden. Aber niemals lange Wege....da streikt er dann. Übrigens trägt Teddy Geschirr, das ist besser als Halsband weil er sich damit nicht würgen kann. Wenn ich rausgeh mit ihm hab ich immer ne ganz bestimmte Handtasche dabei, wo Leckerlis in ner Federtasche sind, Kotbeutel und kleines handliches Quietschespielzeug. (Das Spielzeug muss ich endlich mal gegen ein Klicker austauschen). Kaum hat er sich auf der Wiese vorm Haus gelöst, schon gehts in den ersten Liegestreik...Da lass ich ihn ne Weile liegen und dann brauch ich nur noch die Federtasche zeigen und er kommt und macht Sitz (ohne Kommando) also muss er Platz machen fürs Leckerli. Oder ich quietsche mit dem Spielzeug rum bis er es haben will, so schaffen wir es meist bis zur nächsten, machmal sogar bis zur übernächsten Haustüre wo der nächste Liegestreik begonnen wird und das Spiel von vorn los geht. Sind wir an den Häusern vorbei gehts endlich los mit Gassigehen. Wenn er mal doch "vorpreschen" will dann geh ich insoweit mit das ich versuche ihm Leine zu lassen. Ich halte dann nicht an der Position fest und bleib nicht stehen, sondern gebe bißchen nach, oder falls es nicht geht (z.B. an der Strasse) geh ich in die Hocke und streichel bzw rede mit ihm, alá "ruhig, jetzt ist gut....aber nicht im Kommandoton sondern ruhig und entspannt bis er sich entspannt.
    Oft ist es ihm aber derzeit zu warm und wir schaffen es nicht mal bis zum nächsten Mülleimer um den Kotbeutel loszuwerden....find ich auch gaaaaaaaaaaanz toll von ihm....eigentlich hatte ich mir die Handtasche nicht dafür gekauft. Wichtig finde ich, es auch mal 5e grade sein lassen in dem Alter... wir machen nicht jedes Mal Übungen (außer zwangsweise "Komm") und wenn wir oben sind darf er sich selbst beschäftigen wenn er nicht gerade beschäftigt werden will.... wie gesagt, meist liegt er im Bad oder wir spielen kurz mal Ball oder so....
    Mach dich locker, lass Welpe Welpe sein und Kabel Kabel. Nimm ihn das Kabel nicht einfach nur weg sondern tausche gegen Spielzeug Sitz faul auf der Couch rum, les ein Buch und schau was der Welpe anstellt... meiner darf inzwischen ins Wohnzimmer, Flur und Bad jederzeit...Küche und Schlafzimmer sind "meine" Räume, wobei ich (mit ihm) im Wohnzimmer schlafe.

  • Hier wurden ja schon sehr viele Tipps gegeben. Gerade dem Punkt, eine gute Hundeschule zu suchen, sehe ich als sehr wichtig an. Zum einen kann dann jemand vor Ort erkennen, was genau los ist und dir helfen, etwas entspannter und selbstsicherer zu werden.
    Das wird alles, wenn du dir gute Hilfe suchst.
    Bedenke, du bist auch voll im Welpen-Blues. Das hat jeder :) Jeder muss ich erst einmal auf ein neues Lebewesen einlassen. Gerade wenn es um ein Lebewesen geht, das man noch erziehen muss.


    Wo kommst du denn her? Vielleicht kann man ja eine passende Hundeschule für dich empfehlen.

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