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Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass Freilauf (d.h. ohne Schleppleine o.ä., nicht nur in Freilaufgebieten und mit einem angemessenen Radius von 10-50m, je nach Hund) für mich oberste Priorität hat. Das ist mir wahnsinnig wichtig, für mich und für den Hund. Unsere Hunde waren immer jagdlich geführt oder mindestens zur Brauchbarkeit gebracht. Das hat immer 2,5-3 Jahre beansprucht, letztendlich hat es aber für alle Vollblutjäger zum absoluten Freilauf geführt (und einen großzügigen Radius durften sie sich auch immer erlauben). Ich muss sagen, bei allem Aufwand, ich würde es immer wieder so machen und kann mir keinen Vollblutjäger an der Schlepp vorstellen. Weder für mich, noch für den Hund. Mir ist das enorm wichtig.
Sollte hier irgendwann ein älterer TS-Hund einziehen, müsste man natürlich damit rechnen, dass Freilauf u.U. nicht möglich ist, denn das wird sicherlich auch ein Vorstehhund sein. Grundsätzlich zogen aber immer alle Hunde als Welpe ein (bzw. kamen von Altjägern) und da wurde nie in Frage gestellt, dass Freilauf möglich sein wird.
Unsere Hunde wurden auch nie mit Zwangsmethoden oder härteren Strafen erzogen. Die Arbeit an sich ist selbstbelohnend, größtenteils, dadurch wird es leichter. Ansonsten wird nicht so häufig mit Futter gearbeitet in der eigentlichen Ausbildung am Wild, aber gerade beim Apport handhaben wir das dennoch so. Alles andere, wie beispielsweise Nachsuchen, sind für den Hund mehr Belohnung als wir selbst je erbringen könnten. Es gibt viele Jäger, die ihre Hunde mit unschönen Methoden erziehen. Aber die alten Jäger sterben genauso wie die alten Methoden, wie überall in der Hundeerziehung. Und gerade bei Vorstehern (und mAn auch bei Bracken) braucht es keine harte Hand, nur Geschick und Vorausdenken. Man kann einen Vollblutjäger auch ohne grobes Anpacken dazu bringen, ohne weiteres Freilauf zu genießen. Die meisten sind nicht dazu gezüchtet, "blind und blöd" zu hetzen. Nichts anderes macht man sich zunutze... Für uns kamen Zwangsmethoden jedenfalls nie infrage, dennoch hatten alle Hunde uneingeschränkten Freilauf und teils auch einen sehr weiten Radius, bei dem manchem HH schon schlecht wird. Sie waren aber zuverlässig, daher war das ok. Und das war für uns alle immer sehr schön, auch wenn viel Arbeit drin steckt.Einen Hund, der permanent an der Schlepp hängt, das stelle ich mir auch sehr anstrengend vor. Die 2-5 Monate in der "scharfen Zeit" der Jugend finde ich ja immer schon nervig und selbst da kommt die Schlepp nur eingeschränkt dran. Ein Leben lang? Stelle ich mir sehr kraftraubend vor und für unsere Hunde wäre das nichts gewesen...
Wenn es gar nicht anders geht, ist die Schlepp natürlich noch die beste Möglichkeit, Auslaufgebiete hat man nicht überall. Aber ich wünsche es keinem Hund und eigentlich auch keinem Halter.
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Zitat
Ich unterscheide ob ein Welpe vom Züchter geholt wird oder ein erwachsener Hund aus dem Tierheim oder sonstwoher. Eine Hunderasse wählen, den entsprechenden Welpen holen und lebenslange Leinenpflicht einplanen kann ich nicht verstehen.
Mich wird vermutlich immer ein Windhund begleiten.
Und da gibts nunmal Vertreter wo du dich auf den Kopf stellst, die interessiert das nicht. Meinem Whippet ist es scheißegal ob ich nackt übers Feld tanze, mit ner Kuh wedele oder die Sonne anheule, wenn der keinen Bock hat dann hat der keinen Bock.
Noch jagt er nicht und hat somit nen gewissen Freilauf. Sollte je was passieren bleibt die Leine dran.
Dann gibts eben nur die große Hundewiese wo er seinen Speed ausreizen kann, aber im "echten Draußen" gibts dann nur Leine. Das wird ihm nix ausmachen und mich nicht von dieser Rasse wegbringen.Und an den Whippet kommt mir im Leben keine Schlepp. Da ist die Verletzungsgefahr grade im Spiel mit dem Zweithund viel zu groß.
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Der Freilauf war für mich schon vor der Hundeadoption sehr wichtig, aber natürlich weiss man insbesondere bei einem Hund aus dem Tierschutz nicht, ob und wie das funktionieren wird... Wir hatten "Glück", als Hundeanfänger an einen Hund zu geraten, der ruckzuck wunderbar abrufbar war.
Ruby wäre ohne Freilauf definitiv weniger glücklich. Sie ist ein sehr aufgeweckter, aktiver Hund, klettert gern und rennt viel, vor allem mit Hundekumpels gehts rund.
Mit Schleppleine am Anfang war schon okay, für mich zwar lästig, aber ich dachte, das macht ihr gar nix. Sie wirkte zufrieden.
Aber als ich sie dann zum ersten Mal abgeleint habe, war sie ein anderer Hund. Sie ist losgesprintet, bremste nach ca. 25 m plötzlich ab, rannte wieder zu mir zurück, liess sich knuddeln und hüpfte dann wie ein Känguruh durch die Wiese. Alle haben sofort losgeprustet und gefragt, ob ich sicher bin, dass ich nen Hund adoptiert hab und keinen Hasen.Hach, der kleene ängstliche Schmusehund, endlich frei... Ich hätte fast geheult vor Freude, ich habe noch nie einen so glücklichen Hund gesehen. :fondof:
Also... Ohne Freilauf, für uns bei diesem Hund völlig undenkbar.
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Für mich hat es einen sehr hohen Stellenwert und ist äußerst erstrebenswert meinen Hunden Freilauf zu ermöglichen. Meine Hunde laufen auch zu 90 % ohne Leine, sie hören gut, sind gut abrufbar (Ausnahmen gibt es, passiert aber selten, ist halt keine Maschine der Hund!) und sie genießen es. Ich auch.
Ich persönlich finde das Freilauf nicht mit an der Schlepp, einem Garten oder am Fahrrad traben zu Vergleichen ist. Bisher hatte ich immer Glück keine Jagdsau oä an der Leine zu haben, ich suche mir diese jagdlichen Rassen aber auch nicht speziell aus und hoffe auf das Beste. Ich schaue was ich bei einem Hund möchte und sehe zu dass die gewünschte Rasse entsprechende Anlagen mitbringen. Wenns dann doch nicht klappt - dann ist es Pech ...
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Wenn hier der Schäfer eine Wiese frisch gekoppelt hat darf ich meine Große drauflassen. Natürlich nur solange noch keine Schafe oder keine Schafe mehr draufstehen. Meine will aber nicht rennen um des rennens willen. Sie geht sofort im langsamen raumgreifenden Galopp auf die Suche. Sie versucht auch nicht zu dem Hasen zu gelangen der mitten auf der Wiese sitzt. Das sieht sie wohl als verschwendete Energie. Meine Maus interessiert sich für den Kanickel unter dem Brombeerbusch und den Fasan neben dem Weidezaun.
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Es gibt tatsächlich verschiedene Arten von Freilauf, aber "ohne Leine unter striktem Befehl stehen" gehört für mich nicht dazu. Ich muss ihn auch manchmal begrenzen, zB mit einem Wegegebot. An andern Orten sind 360° möglich, und werden auch genutzt.
Zitat
Klar ist es schöner und angenehmer, aber macht es das für den Hund notwendig?
für mich nicht naijra
Notwendig zum überleben ist es sicher nicht, der Hund überlebt auch im Zwinger oder an der Kette, und da ist die Schleppleine sicher netter. Aber für mich ist das nicht die Messlatte, Maanu. Zur artgerechten Haltung eines mit noch halbwegs intakten Anlagen ausgestatteten Hundes gehört freie Bewegung für mich dazu. Das Explorationsverhalten befriedigt ein grundlegendes Bedürfnis des Hundes, nachdem das reine Überleben sichergestellt ist. Das Bedürfnis (auch das nach freier Bewegung) mag nicht für jeden Hund gleich stark sein, es aber von vornherein zu negieren entspricht nicht meiner Vorstellung von artgerechter Hundehaltung. -
Ich finde es macht auch einen Unterschied, wenn man einfach resigniert, Flexileine dran und nichts mit dem Hund macht, oder doch noch am Freilauf trainiert (auch wenns vielleicht hoffnungslos ist!) und/oder sich mit dem Hund und seinen Interessen beschäftigt und ihn in seinen Fähigkeiten fördert.
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Ich finde es macht auch einen Unterschied, wenn man einfach resigniert, Flexileine dran und nichts mit dem Hund macht, oder doch noch am Freilauf trainiert (auch wenns vielleicht hoffnungslos ist!) und/oder sich mit dem Hund und seinen Interessen beschäftigt und ihn in seinen Fähigkeiten fördert.
Da bin ich ganz bei dir, super auf den Punkt gebracht.
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naijra
Messlatte ... meine ist es auch nicht, denn bei mir wird jeder Hund auf Freilauf vorbereitet, weil ich es angenehmer für mich und Hund empfinde
dennoch finde ich es nicht als grundsätzlich zwingend erforderlich, sondern angenehmen Luxus -
Als ich meinen Jagdhundwelpen holte bin ich ehrlich gesagt davon ausgegangen dass der hier im Wald wohl angeleint bleiben wird. Nun, seitdem ich ihn habe läuft er offline, resultiert übrigens in ner grauenhaften Leinenführigkeit, aber grundsätzlich muss Freilauf wenigstens zum Teil schon sein. Nen eingezäuntes Gelände fänden meine übrigens doof, der Schäfer rennt alleine nicht sinnlos herum, der Chessie schnuppert auch lieber. Gemeinsam drehen sie dann mal ne Runde, aber dafür nicht.
Beiden hören übrigens nicht zu 100% und laufen dennoch frei, auch wenn sie manchmal eben doch noch durchstarten zu anderen. Dann wird sich entschuldigt und gut ist. -
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