Welpe trotz Vollzeitarbeit...? Ja oder Nein?

  • Hallo zusammen,


    mein Name ist Julia, ich bin 23 Jahre als und komme aus Hamburg.


    Ich spiele schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mit einen Welpen anzuschaffen. Ich mag Hunde total gerne und habe vor einigen Jahres während eines Austauschjahres auch in einer Familie gelebt, die drei Hunde hatte (wovon einer ziemlich chaotisch war und alles kaputt gebissen hat), sodass ich im Groben schon weiß, was auf mich zu kommt.


    Meine Grund für meine Unschlüssigkeit besteht hauptsächlich darin, dass ich Vollzeit berufstätig bin und zusätzlich noch zweimal die Woche Abends arbeite. Ich bin also zwei Tage die Woche gute 9 Stunden nicht zu Hause, und zwei weitere Tage bin ich morgens ab 8 Uhr weg, bin dann zwischen 17 und 18 Uhr kurz zu Hause, und dann erst ab 22 Uhr wieder. Freitags und am Wochenende hingegeben habe ich reichlich Zeit, da ich Freitags nur bis Mittags arbeite und am WE gar nicht. Ich persönlich habe keine Angst vor der vielen Arbeit, die ein Welpe zusätzlich mit sich bringt, und wenn dieser erst einmal stubenrein wäre, würde das Gassi gehen von den Zeiten her vermutlich auch gut passen, allerdings mache ich mir Sorgen, weil ich das Tier natürlich tagsüber relativ viel alleine lassen würde. Für die ersten zwei drei Wochen könnte ich mir Urlaub nehmen, aber danach...? Ich hab einfach ein bisschen Angst davor, dass sich ein kleines Tier dann zumindestens unter der Woche sehr einsam fühlen würde.
    Andererseits gibt es sicherlich viele Hundebesitzer, die ganz normal arbeiten und ihren Hund während dieser Zeit alleine lassen.


    Ich würde daher gerne umgeschonte Meinungen von euch dazu hören, ob das aus Sicht eines Hundebesitzers trotzdem klappen kann, welche Erfahrungen ihr hiermit eventuell schon gemacht habt und so weiter... :)
    Ich bitte wirklich um ehrliche Meinungen, da es hier letztlich um das Wohl eines Tieres geht (und nicht um meines).


    Und da ich schonmal dabei bin: Wenn dann hätte ich gerne einen Hund, der nicht allzu groß wird und möglichst wenig haart (definitiv Kurzhaar) und Kinderlieb ist, da ich eine kleine Schwester habe, die erst 4 Jahre alt ist und in einer 2-Zimmer Wohnung mit Balkon und Garten wohne. Vielleicht hat hierzu ja auch jemand Vorschläge bezüglich Rasse etc, da ich mich hiermit nicht so auskenne. :)


    Vielen Dank im Voraus für eure Ratschläge und Meinungen.


    Viele Grüße
    Julia

  • Also die Zeit, in der der Hund (ob Welpe oder erwachsener Hund) alleine wäre, ist definitiv zu lang.
    Welpen können schonmal gar nicht alleine bleiben und müssen das langsam lernen (das dauert i.d.R. länger als 3 Wochen). Außerdem müssen sie auch die Stubenreinheit erst noch lernen. Mancher Hund ist mit 6 Monaten noch nicht richtig stubenrein.
    Wenn du also einen Hund möchtest, wäre ein ausgewachsener Hund besser. Und dann eigentlich auch nur mit Betreuung/Gassiservice, damit der Hund aber auch tagsüber mal rauskommt.
    Ich hole mir im September einen Welpen, ich habe aber auch das kommende Studienjahr frei und keine anderen Verpflichtungen.


    Und kurzhaarige Hunde haaren nicht automatisch weniger. Labradore bspw. haaren oftmals wie bekloppt. Hier gibt es irgendwo einen Thread zu dem Thema. "Kurzhaarhund haart extrem viel", oder so ähnlich.


    Ich würde in deiner Situation ganz weiten Abstand von einem Welpen nehmen.

  • Ich glaube das Kurzhaarige Hunde weniger haaren als Langhaarige ist ein Mythos ;)


    Ich denke 2-3 Wochen Urlaub reichen nicht aus um einen Welpen stubenrein zu bekommen , wenn man überlegt das ein Welpe mit 5 ? Monaten erst bewusst seine Blase kontrollieren kann.
    Wenn du in der Zeit jemanden hättest , der ihn alle 2-4 Stunden raus lässt , wäre es vielleicht möglich .

  • Das klingt insgesamt nach sehr wenig Zeit für einen Hund. Also von mir ein ganz klares NEIN zu einem Welpen. Es ist ein Baby, das sollte und kann nicht so lange alleine bleiben. Es dauert u.U. locker ein hlabes Jahr bis ein Hund mehrere Stunden alleine bleibt. Meiner (mit 4 Monaten bekommen) ist jetzt ein Jahr alt und kann 2 Stunde alleine bleiben, trotz täglichen Trainings seit 8 Monaten.
    Auch wenn ein Erwachsener Hund bei dir einziehen solltest, dann muss du dir darüber bewusst sein, dass es für den Hund sicher nicht zufriedenstellend ist so lange alleine zu sein. Du solltest ihn dann in eine Hundestagestätte oder zu einem Sitter bringt, damit er nicht tagein tagaus vor sich hin langweilt.

  • Kurz und knapp, nein.


    Ein Welpe kommt im Alter von 8 - 12 Wochen zu dir, wird aus seiner vertrauten Umgebung, Geschwistern, Mutter genommen. Er ist es nicht gewöhnt allein zu sein, ist nicht stubenrein und kann sich nicht allein beschäftigen, es sei denn, Du legst keinen Wert mehr auf deine Einrichtung.


    2 - 3 Wochen Eingewöhnungszeit mit dir zusammen sind einfach zu wenig. Die wenigsten Hunde werden in dieser Zeit stubenrein und selbst wenn, es ist dem Welpen noch gar nicht möglich über 9 Stunden Harn und Kot zurück zu halten. Das gelingt in dem Alter 4 max. 5 Stunden. Du wirst wahrscheinlich immer Probleme in dieser Richtung haben.


    Gerade in der wichtigen Zeit der Sozialisierung überläßt man einen Welpen/Junghund nicht über 9 Stunden sich selbst.
    In dieser Phase erklärt man dem Hund die Welt und beginnt mit den ersten Erziehungsmaßnahmen. Ein Stündchen Zeit zwischen der Arbeit reicht da nicht aus und am Wochenende kann man nicht nachholen, was man an vier Tagen nicht gemacht hat.


    Ich würde an deiner Stelle nach einem erwachsenen jungen Hund im Tierheim Ausschau halten.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Zitat


    Welpe trotz Vollzeitarbeit...? Ja oder Nein?


    Ein ganz klares NEIN.


    Zitat

    Ich würde daher gerne umgeschonte Meinungen von euch dazu hören


    Und auch einem erwachsenen Hund würde ich das nicht zumuten.

  • Zitat

    Ich denke 2-3 Wochen Urlaub reichen nicht aus um einen Welpen stubenrein zu bekommen , wenn man überlegt das ein Welpe mit 5 ? Monaten erst bewusst seine Blase kontrollieren kann.
    Wenn du in der Zeit jemanden hättest , der ihn alle 2-4 Stunden raus lässt , wäre es vielleicht möglich .


    Setze der TS bitte keinen Floh ins Ohr.
    Das geht gar nicht, einen Welpen alleine zu lassen, auch nicht, wenn jemand ihn alle 2-4 Stunden raus lässt.

  • Hallo Julia,


    das klingt sehr ungünstig, nicht nur für einen Welpen, sondern auch für einen erwachsenen Hund und nicht zuletzt für Dich. Unterschätze die Belastung nicht, die ein Hund bei Berufstätigkeit bedeutet! Wenn er Dir am Herzen liegt, wirst Du kaum tagsüber Ruhe haben, weil Du ständig ein schlechtes Gewissen haben wirst, ihn so lange allein zu lassen. Früh und abends wirst Du rumhetzen, um die dringensten Bedürfnisse des Hundes zu befriedigen, Dein Privatleben den Bach runtergehen sehen und immer das Gefühl haben, nicht genug zu schaffen. Schon gleich, wenn zwei zusätzliche Abende wegfallen.


    Für einen Welpen ist es ganz unmöglich, nach den paar Tagen der Eingewöhnung so lange einsam zu sein. Ein erwachsener Hund nimmt es vielleicht resignierend hin, aber glücklich wird er nicht sein, und Du auch nicht. Die Bedürfnisse eines Hundes lassen sich halt nicht für's Wochenende ansparen...


    Ich bin selber voll berufstätig, ich weiß also, wovon ich spreche. Allerdings bin ich in der komfortablen Lage, meinen Hund entweder in familiärer Betreuung zu wissen oder in auf Arbeit mitnehmen zu können. Anders wäre Hundehaltung für mich auch nicht zu verantworten.


    Vielleicht findest Du eine Möglichkeit zum Hunde-sharing? Es gibt bestimmt Hundehalter, die über eine regelmäßige Gassigängerin froh wären und mit deren Hund Du Deine Freizeit verbringen kannst. Oder Du findest zuverlässige Hundefreunde, die Deinen Hund tagsüber intensiv betreuen.

  • Zum Thema wie lange man einen Hund alleine lassen kann, findest du hier viele Threads. Wühl dich da mal durch.
    ICH würde einen Hund nicht neun Stunden am Stück alleine lassen. Wenn ich Vollzeit arbeite, organisiere ich entweder halbtags eine Hundetagesstätte oder ich kümmer mich um einen Gassigänger, der mittags kommt und den Hund 1-2 Stunden bespaßt.
    An zwei Tagen die Woche wärst du ja noch länger weg, bis auf ein Zeitfenster von 1 Stunde. Da wirst du definitv noch mehr Betreuung für den Hund brauchen. Da gibts meiner Meinung nach auch keinen Raum für Diskussionen mehr.
    Hast du für diese Tage also jemanden, der den Hund zu sich nimmt?
    Einem Welpen kannst du so ein Programm gar nicht zumuten. Bis ein Hund zuverlässig mehrere Stunden alleine bleiben kann, kann es Monate dauern. Außerdem kann ein Welpe unmöglich so lange einhalten. Der muss am Anfang alle zwei Stunden raus. Ein Züchter wird dir, wenn du ehrlich bist, auch keinen Welpen unter diesen Umständen geben. Zumindest kein seriöser Züchter.
    Hazel ist jetzt fast ein Jahr und würde im Notfall sicher 9 Stunden alleine bleiben, da sie dabei völlig entspannt ist. Das würde bei uns aber wirklich nur im Notfall passieren. Täglich ist sie ca. 4-5 Stunden am Stück alleine. Das kann ich gut mit meinem Gewissen und dem Wohlbefinden meines Hundes vereinbaren. Aber wir sind auch zu zweit und ich studiere noch. Wir bekommen also alles gut organisiert und ich hatte mehr als zwei Monate komplett frei um den Welpen bei uns ankommen zu lassen.
    Einen erwachsenen Hund wirst du aus dem Tierschutz oder vom Züchter auch nur sehr schwer bekommen, wenn du keinen Plan hast, wer den Hund in deiner Abwesenheit betreut.
    Also mach dir einen Plan, was passiert, wenn der Hund gar nicht alleine bleiben kann und wer betreut ihn, wenn er zwar alleine bleibt, aber du 9 oder mehr Stunden aus dem Haus bist.


    Ich kann deinen Wunsch nach einem Hund durchaus verstehen. Allerdings solltest du auch die Arbeit, die gerade ein Welpe macht, nicht unterschätzen. Nach Vollzeitarbeit + Nachtschicht hätte ich keine Lust und keine Kraft mehr mich dann ausschließlich um den Hund zu kümmern.
    Man hat ja schließlich auch noch Freizeit und Verpflichtungen ohne Hund. Und irgendwann muss man auch mal schlafen. Ich frage mich also, wann der Hund wirklich etwas von dir hätte.
    Ich finde deine Situation also leider alles andere als ideal. Ich würde warten bis meine Lebensumstände passen. Bis vllt ein Partner da ist und man sich die Betreuung teilen kann oder bis du weniger arbeitest und zumindest die Nachtschichten wegfallen.

  • Die ganz ungeschönte Antwort auf deine Eingangsfrage: Nein!


    Du bist 2x die Woche 9 Stunden weg und 2x die Woche fast 14 Stunden...das hält kein Hund so lange aus, auch kein erwachsener (und die, die es tun sind dabei höchstwarscheinlich überhaupt nicht glücklich mit). Ein Hund ist ein hochsoziales Tier, der nicht einfach 4 Tage die Woche alleine vor sich hin vegetieren sollte!


    Zum Thema "Andere Vollzeitberufstätige haben doch auch einen Hund" gibt es hier unzählige Threads mit möglichen Lösungen, 14 Stunden lang wird hier jedoch niemand seinen Hund alleine lassen!


    Wie SteffiStuffi schon geschrieben hat, gibt es evtl die Möglichkeit den Hund an diesen 4 Tagen zum Hundesitter zu bringen, dies ist jedoch nciht mit jedem Hund so einach möglich und geht teilweise ganz schön ins Geld! Und ich vermute, dass auch ein Hundesitter keine 14 Stunden Betreuung mitmacht! Wie lange ist denn deine kurze Pause an dieen Tagen?

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