Scharren - respektlose Geste?
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Er weist zB auch Leute, die er beim Gassigehen mit einer Zigarette oder Handy am Ohr sieht, darauf hin dass sie das vor ihrem Hund nicht machen sollen. Das würde Führerschwäche zeigen.
Ein richtiger Anführer muss immer strammen Ganges mit herausgestreckter Brust und erhobenem Kopf vor den Hunden laufen und nicht abgelenkt sein, er muss stets die Hunde in ihrem Verhalten beeinflussen (durch die Ausstrahlung).
Ach ja ... Jerry scharrt auch .... und er darf auch das Bein heben zum Pinkeln. -
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Der Mann tut mir leid. Aber noch mehr tun mir seine Hunde leid, an denen er offenbar seine Defizite punkto Selbstwertgefühl kompensieren müssen.
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Sorry, aber den Typen find' ich irre lustig...
Das war er mit den Hunden macht leider gar nicht.
Zum Scharren: Als meine Trainerin das erste mal den Rüden nach dem Markieren scharren sah, sagte sie: Unterbinden Sie das sofort - das macht nicht der Hund sondern SIE!
Im übertragenen Sinne, wenn der Hund bei mir, mit mir läuft, darf er das und das Markieren nicht. Nach dem Kommando, Lauf, darf er beides.
Mein Rüde knurrt auch, wenn er was schnuppert was er nicht mag. Und wenn die in manchen Situationen leider immer noch unsichere Hündin scharrt, freue ich mich darüber.
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Zum Scharren: Als meine Trainerin das erste mal den Rüden nach dem Markieren scharren sah, sagte sie: Unterbinden Sie das sofort - das macht nicht der Hund sondern SIE!
Äh, das verstehe ich nicht, was meinte sie da genau?
Meine ältere Hündin scharrt nach dem Pieseln. Die jüngere nicht. Mir ists egal.
Es ist Hundeverhalten, und ich muss nicht jede Regung meiner Hunde interpretieren, drauf achten oder reagieren.
Sie scharrt eben, das macht ihr wohl Vergnügen. Folgern kann ich daraus nichts. Will ich auch nicht. -
Sie meinte das der Hund nicht zu markieren und zu scharren hat, wenn er bei mir laufen muß. Hat was mit dieser Boss- und Unterordnungsgeschichte zu tun.
Ich muß auch nicht jede Regung meines Hundes interpretieren, aber ich möchte sie gerne verstehen.
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Ich glaube nicht, dass Hunde damit etwas Negatives ausdrücken wollen. Und wenn, dann bringt es nichts, an einzelnen Gesten herumzuschrauben. Wenn einem das eigene Kind den Mittelfinger zeigen würde, würde ich mir Gedanken machen, was in der Beziehung generell nicht stimmt, als eine einzelne Geste zu bestrafen, der man damit dann ja auch viel zu viel Bedeutung beimisst.
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Schon Konrad Lorenz drückte seinen Ekel gegenüber diesem Typ von Hundehalter aus:
"Einen solchen beobachtete ich jüngst auf der Straße. Ein blasser, schmalbrüstiger Herr mit bekümmertem und ärgerlichem Gesichtsausdruck, in seiner Kleidung von schäbiger Respektabilität, mit Stehkragen und Zwicker, kurz in jedem Zoll Büromensch und kleiner Beamter, ging mit einem sehr großen, sichtlich etwas unterernährten deutschen Schäferhund, der in gedrückter Haltung dicht "bei Fuß" einher schlich.
Der Mann trug eine schwere Hundepeitsche, und als er plötzlich stehen blieb und der Hund dabei mit der Nase um nur wenige Zentimeter über die dressurmäßig festgesetzte Linie vorwärtskam, schlug er hart und scharf mit dem Peitschenstiel nach der Nase des Hundes. Der Gesichtsausdruck des Menschen zeigte in diesem Augenblick einen solchen Abgrund von Hass und gereizter Nervosität, dass ich mich nur mühsam zurückhalten konnte, Anlass zu einem öffentlichen Streit zu geben. Ich wette Tausend gegen Eins, dass jener unglückliche Hund seinem noch unglücklicheren Herrn gegenüber genau die gleiche Rolle spielte, wie dieser im Büro gegenüber seinem vielleicht ebenso bedauernswerten Vorgesetzten. "
(Konrad Lorenz 'So kam der Mensch auf den Hund', 1950)
Dagmar & Cara
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Moin,
solche Typen wird es immer geben...... schlimm ist es nur für die Hunde, an dem einen oder anderen mag sogar, wenn man es in andere Worte überträgt, etwas dran sein.
Ich mag diese Hundemenschen, die nicht auf ihren Hund achten und telefonieren und durch die Gegend schauen oder gar Musil hören, beim Spaziergang, auch nicht.... Jogger, deren Hund irgendwo ist, "der kommt schon noch" - das hat durchaus übertragen etwas mit Führerschwäche zu tun. Aber ansonsten, "auweia".
Schäferhundleute vom alten Schlag - gibt`s hier auch einige von.... supergut hörende Hunde, aber man kann den Druck erkennen, der um sie herum flimmert. Bei der Polizei oder wo immer auch Diensthunde dieser Art eingesetzt werden, sterben die, glaub ich, leider nie aus. Ich kenne aber auch viele Leut`s (mein Trainer etwa) die genau aus diesen Gründen dort weg sind und andere Wege gesucht haben.
Zum Scharren, das kommt für mich total auf die Situation an. Lucas scharrt immer, nach allen Geschäftchen, hört aber sofort auf, wenn ich was sage - also, bescharren - bei ihm fliegen echt die Fetzen - lasse ich mich nicht, auf gemähten Rasenstreifen lasse ich das auch nicht zu - der macht echt die Grasnarbe kaputt. Er tut es aber auch, wenn niemand dabei ist, also, kein anderer Hund, er schaut mich dabei nicht an noch knurrt er vor sich hin. Für mich sieht das schlicht so aus, als setze er große Duftmarken.... "ich war hier!" Es gnügt aber auch ein "lass es" normal gesprochen und er hört auf oder ein "weiter" samt sanftem Zug an der Leine und er lässt es. Unter anderen Hunden - hab ich das Verhalten bei ihm noch nicht gesehen. Rüdenwettpinkeln schon.
Malik aber, der mit dem apportierten Wild von der Schleppe kam, 5 Meter vor mir pieseln musste und dann, samt Wild, herum scharrte - der bekam ne klare Ansage - DAS war bei ihm durchaus eine Frage des Respektes. Während eines Arbeitsauftrages wird getan, was ich will - und nicht, was Herr Hund meint, tun zu müssen. Das hatte sich dann, im Laufe der Zeit auch gegeben. Ansonsten hat auch er gescharrt, aber auch nie in Interaktion mit anderen Hunden, sondern eher so wie Lucas "ich war hier!"
Man muss, irgendwer schrieb es schon auf die Situation und den ganzen Hund achten und nicht nur auf das Scharren ansich. Bei Herankommen auf Kommando sehe ich pieseln und scharren, kurz vor mir - auch als respektlos und es gäbe eine Ansage - Arbeitskommando eben auch hier - aber solang die Jungs Freizeit haben und nicht dabei kaputt machen - sollen sie doch.
Sundri
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Achja, sein Rüde darf sich nur entleeren (im sitzen), er darf nicht mit erhobenem Bein pinkeln weil das ihm gegenüber absolut respektlos wäre.
Was für eine armseelige Kreatur......ich meine nicht den Hund.
Gruss Eva
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Zu dem Typ sag ich mal nichts. Da fällt mir nämlich nicht viel zu ein ohne ausfällig zu werden.
Aber das Scharren ist tatsächlich Imponierverhalten und soll die Duftmarkierung so breit wie möglich streuen um allen anderen Hunden klar zu zeigen:“ ICH war hier, ihr könnt einpacken.“
Ob man das nun unterbinden sollte, kommt auf das sonstige Verhalten des Hundes an. Wenn er einen Hang zur Revierverteidigung hat oder dominantes Verhalten gegenüber anderen Hunden zeigt, würde ich es unterbinden. Wenn er sich sonst unauffällig verhält wäre es mir egal. In Bezug auf den Menschen: An der Leine kann es schon respektlosen Verhalten sein, da die Leine immer ein bisschen verlängerter Arm des Menschen ist. Da würde ich es schon unterbinden. Das hat aber nichts mit Dominanz (gibt es im Verhältnis Hund zu Mensch nicht) zu tun sondern nur damit das der Hund den Halter nicht ernst nimmt. Aber wie gesagt, hängt immer davon ab, wie das Verhältnis generell zwischen Hund und Halter ist. Pauschalisieren würde ich es nicht. Wenn es nicht stört würde ich es nicht überbewerten. -
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