"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil IV

  • Hallo @Lichking
    als Köchin im Schläferstatus, befürworte ich in jedem Fall die abwechslungsreiche Küche, aber auch ich bin ein Mensch der Zahlen und es fällt mir gerade am Anfang leichter, wenn ich etwas Konkretes habe und mich dann entsprechend herantasten kann.

    Ich persönlich habe es tatsächlich so gehalten, das ich mir den Energiebedarf und den Bedarf an verdaulichem Rohprotein meines Hundes ausgerechnet habe in kcl:
    http://boxermaus.forumieren.de/t3293-bedarfsw…ngsstoffwechsel

    Dazu diese nette Übersicht:
    http://boxermaus.forumieren.de/t4609-verdauli…n-reine-knochen (man sieht schon das das kein riesen Unterschied zwischen den einzelnen Sachen ist)

    Leber kann man sich auch mal anschauen:
    http://boxermaus.forumieren.de/t4605-berechnu…den-lebermengen

    Calcium findet man ja diverse Rechner im Netz und Salz nicht zu vergessen. Das sind für mich persönlich so die wichtigsten Parameter, der Rest kommt durch die schiere Abwechslung.

    Sich das mal vor Augen zu führen dauert etwa 15min. dann hat der verängstigte Zahlenmensch eine grobe Vorstellung von dem was so wichtig ist.

    Ist man dann noch ein Freund von Tabellen empfiehlt sich diese kleine aber feine Buch:

    Man wird schnell feststellen, das 40% KHs doch recht viel sind, weil der Hund dann vermutlich platzen wird.
    :D

    Wenn man ein Zahlenmensch ist und sich diese feine Grundlage geschaffen hat, stellt man oft fest: mist mein Hund hat das alles nicht gelesen.

    Er verträgt vielleicht weniger Fett, mag die calciumgespickten Sprotten nicht, ist kein Obst, hat einen enormen Energieverbrauch oder wird schon zur wandelnen Tonne wenn er die Nudel nur anschaut.

    Dann heißt es individuell soweit anpassen bis es passt. Man stellt fest der Hund stirbt nicht, wenn er weniger Fleisch bekommt, er bekommt auch kein Skorbut wenn Obst so gar nicht angesagt ist und die Zähne fallen auch nicht aus, weil er nicht die täglich so sorgsam abgewogene Menge Eierschalenpulver erhält.

    Dann ist man endgültig bei den Pottkiekern angekommen. :D

    Man hat eine grobe Vorstellung davon was Hund braucht, was der eigene Hund mag, verträgt, nicht verträgt,...

    Man stellt fest das machne hier die dreifache Menge an Futter in den Hund schaufeln und der trotzdem athletisch seiner Wege geht, das auch die Wahl des Napfes bei der Futteraufnahme entscheidend sein kann, das es vom Suppenheini bis zum Moppelkotzenfresser (stückig breiig) alles vertreten ist.

    Unsere Verteilung sah wie folgt aus ca.
    200g Fleisch
    200-300g Gemüse
    40g KH (Trockenmasse Nudeln,...) Kartoffeln entsprechend mehr, da wenig Kalorien

    Fleisch habe ich beim Barf Shop Elbe Elster gekauf, das Stückige, nur Wild am Ende. Das kann man kochen ohne das es stinkt. Kochen von Barfmixen ist definitiv nicht zu empfehlen.

    Ansonsten empfiehlt sich auch Samstag Abend ein Blick in die abgepakte Fleischtheke, bei uns ist ab 18.00Uhr deutlich reduziert. Da kann man auch schonmal für 10€ Fleisch für 12 Tage erbeuten (Bio Putenkeule, Rinderhesse, Herzen, Mägen, Hühnerbrust,...), das ganze wird portioniert und in den Tiefkühler gehauen.

    2x am Tag gab es Futter, so sah das bei uns aus (wie man sieht stimmen die ca. Angaben dort schon nicht mehr ganz, am Ende habe ich die KH Menge nochmal reduziert):
    "Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil IV

    Das ganze für 17,5kg Hund, dazu ein paar Kräuter, eine Priese Salz, etwas Eierschalenmehl, wertvolle Öle, mal etwas Hüttenkäse, Harzer,... Auch mal ein Stück Pizza, etwas Grillfleisch, die Reste von den Käsespätzle oder Spinat mit Ei,... wenn beim Grillen zuviel über war, gab es am nächsten Tag eben einfach keine normale Fleischration.

    Alles kann nix muss, die Abwechslung im Napf sorgt für die Ausgewogenheit.

  • So, habe heute mal wieder den Kochlöffel geschwungen!

    Es gab Lammherz in Gänseschmalz und Rosmarin angebraten, kurz mit Brühe und Karotten aufgekocht und vorm Servieren noch etwas Schafsvollmilch dazu.

    Jaaa, ich hab die KH vergessen aber ich bin zuversichtlich dass die Plüschis es überleben werden, geschmeckt hat es zumindest scheinbar :D

  • Hier gabs für Finya heute: Lammschulter, Cottage Cheese, Zucchini, Olewo, Haferflocken, Oregano, Kokosflocken.


    Ich gebe das Salz nachträglich dazu, genau wie Calcium, Öl und andere Zusätze. Bei Gewürzen mache ich es mal so und mal so.

  • @SanSu , vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort und die links! Ich hab das buch "ernährung des Hundes" von meyer/zentek und arbeite mich da gerade durch. Ich würde am liebsten sofort loslegen :) wählerisch ist mein Hund zum Glück nicht, der frisst alles xD

  • Salz ganz selten da ich gemischt füttere.
    Dafür hab ich selbst eine Pulvermischung die alle 2 Tage drüberkommt.
    Da ist etwas Alge und Muschel und Algenkalk drinn.
    Ab und zu Moor wegen den Spurenelementen,
    gegen Winter Hagebuttenpulver nur Kurmässig.

    Bei Durchfall (meist mit erbrechen ) gibts meist ins nächste Futter viel Tiermoor und Nux Vomica Globuli wenns dann no weitergeht Heilerde und als letztes Kohle.
    Fasten kann er gar net da dreht der Organismus total durch.

    Lino hat gestern etwas oft geschluckt
    (vielleicht weil er sich ne Rießenportion Futter gegönnt hat)
    Ich hab ihm ein paar Nux gegeben und die Nacht ist trotz Schweinsbratwürstel gut gewesen.

  • Moin. Ich bin Mischfütterer und koche auch gerne für meinen Hund Paul.

    Vorgestern gab es zum Bsp. Kartoffelzucchinimix, Zwiebeln, Rauchfleisch, Sauerrahm und Blutwurst - das gleiche wie wir Menschen.

    Gestern gabs Hufu und Markknochen. Heute gibts Hühnersuppe aus einem franz. Suppenhuhn mit viel Gemüse und Nudeln drin.

    Ich würze ganz normal. Habe auch div. Pülverchen hier. Da ich zwischendurch auch Dose oder mal TroFu füttere, gleicht sich das alles wieder aus.

  • Lichking, dann hast du ja schon DAS Werk dazu Zuhause, dann kann ja nix mehr schief gehen :D , auch wenn man sich da bei einzelnen Mineralien, Vitaminen nicht so einen Kopf machen sollte.

    Die meisten Stoffe werden vom Körper gespeichert, so z.B. auch Calcium. Da müsste schon Monatelang/Jahrelang was schief gehen um einen Mangel zu erzeugen.

    Wenn der Hund 1x die Woche nen Knochen bekommt reicht das meist schon zur Deckung. Und sonst wird halt einfach Abwechslungsreich ernährt, gute Öle, mal ein paar Nüsse,...

    Fressen und vertragen ist ja nicht dasselbe, Sunny hat zwar auch größere Mengen Fett gefressen, hat es aber einfach nicht vertragen, also musste es weniger Fett und dafür mehr KHs für den Energiehaushalt sein.

    Aber das wird schon.

    Für mich war wichtig:
    Kalorien (Energiebedarf)
    Proteinbedarf (vRP)
    Leber [da dort viele wichtige Vitamine (A, D, B12,...) enthalten sind]
    Calcium
    Salz

    Der Rest kommt durch die bunte Küche, ich nehme an du hast diese Woche auch noch nicht geschaut, dass du deinen Bedarf an Vitamin B6 und Selen gedeckt hast. :D

    Das ist wirklich keine hohe Kunst, Abwechslungsreich ist wirklich am wichtigsten, mal ein Ei, mal ein paar Nüsse, Gemüse der Saison, mal ein Schluck wertvolles Öl, mal Hüttenkäse, mal normaler Käse, mal Fisch,...

    Ich glaub so ziemlich keiner hier hat einen wirklich ausgeklügelten Ernährungsplan an den er sich hält. Man hat ein Grundgerüst im Hinterkopf und der Rest kommt durch die Vielfalt.

    Ich persönlich habe fast gar keine Pülverchen verwendet außer Eierschalenmehl, weil Knochen am Ende gar nicht mehr gingen, die wurden meist zu großstückig abgeschluckt, was am nächsten Tag dann zu Erbrechen führte, weil nur noch der Weg nach draußen möglich war.

    Viel Spaß beim schmöckern!


  • ich bin ein Mensch der Zahlen

    Das hast du aber als linkshirndominanter Zahlenmensch auch sehr nett geschrieben ;)

    Ich bin da ja mehr die rechtshirndominante Kochmütze, aber "kreativer Kopf" und Zahlen können sich ja auch wunderbar ergänzen *grins*

    So.....heute im Napf:
    Hühnermägen, Zucchini, Kohlrabi, Apfel, Basmatireis, Petersilie, Olewos, ein paar Gewürze, Hanföl, Micromineral


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    Da hat der Beutegreifer wieder mächtig reingehauen :D

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    Für morgen vorbereitet: Kabeljau-Bouillabaisse a`la Audrey mit Apfel und Banane

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    @Lichking

    Der Zentek ist ziemlich schwere Kost für Neu-Köche. Sehr wissenschaftlich und tabellenlastig. Für mich als "Crossover-Köchin" sind diese sehr korrekten Rationsberechnungen, die über meine Menüs entscheiden wollen, zwar hilfreich ( gewesen), aber eben nicht beherrschend. Nix gegen Expertenhilfe, aber @SanSu hat das ja sehr gut beschrieben, dass letztlich der Hund selbst über die Zusammensetzung und Mengenverhältnisse seines Futters entscheidet ;)

    Für entspanntes Kochen empfehle ich immer das "Bruno-Kochbuch":

    Sehr lustig geschrieben
    :smile:

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