Hund beißt Kind in den Kopf

  • Hi,
    ich glaube in weit über 70% der Fälle treten Beißvorfälle innerhalb der Familie auf, bzw. mit den Kindern bekannten Hunden.


    Deshalb ist gerade hier besonders viel Vorsicht geboten, oft unterschätzt man dieses Risiko.


    Ich glaube deine Schwiegereltern verstehen die Ernsthaftigkeit der Situation nicht und setzen das Wohlbefinden des Hundes vor dem des eigenen Enkelkindes, sowas zerstört auch ein Vertrauensverhältnis.


    Ich würde da nochmal ganz deutlich mit Ihnen reden, wirklich ernsthaft, das geht so nicht. Dieser Hund hat auch nicht nur gezwickt, er hat wirklich feste zugebissen und das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.


    Wird das gemeldet kann der Hund Leinen- und Maulkorbzwang auferlegt bekommen.


    Sonst müsst ihr daraus eure Konsequenzen ziehen, man kann sich ja sonst gar nicht mehr entspannen. Dann müssen sie entweder ohne Hund zu euch kommen oder er gehört gesichert.


    Wenn wir auf Familienfeiern sind, wo viele Kinder sind oder auch nur eins, hat Sunny immer einen Maulkorb auf. Die Kinder schreien, quietschen, spielen um sie Balls, sie lässt sich von denen streicheln, die lässt sich auch alles wegnehmen,... wird es ihr zu viel geht sie, trotzdem ist sie mit Maulkorb gesichert, denn ein Hund ist ein Tier, fertig und man kann seine Augen nicht überall haben.


    Mich schockiert es, dass die Schwiegereltern da nicht handeln wollen, das war kein zwicken!


    Nein Maulkorbtraining dauert eine Weile, aber das kommt auch auf den Hund an. Bei uns hat es 2 Wochen gedauert, bis sie denn wirklich richtig toll fand. Andere stört er früher nicht, bei anderen dauert es länger. Wichtig ist, dass er positiv belegt wird, ein Maulkorb darf keine Strafe für den Hund sein, immer positiv verknüpfen. Lieblingsleckerlies nur noch aus dem Maulkorb geben, daraus füttern, vorm Gassi kurz aufsetzen, vor der Fütterung,... Erst wirklich nur was draus geben, dann mal aufsetzen und die Zeit positiv verknüpft steigern. Gibt es haufenweise Tipps im Internet.


    Grüße SanSu

  • Naja, aber ich finde einen Maulkorb bei der Kombi 16-monate altes Kind und großer Hund, nicht als so besonders sicher. Das Kind kann immer noch durch die Körpermasse des Hundes verletzt werden. Bei einem gut sozialisierten, kinderfreundlichen Hund kann man da lockerer seien, bei einem Hund, der sich am Kind festbeisst, definitiv nicht! Also bitte, wenn der Maulkorb doch noch durchgesetzt werden kann, trotzdem Hund und Kind immer im Blick halten.
    Kann das nicht sichergestellt werden, rigoros trennen.


    Euch ganz viel Stärke im Umgang mit der Familie und eurem Kind gute Besserung!

  • Ich würde sagen, dass hier beide Parteien schwere Fehler gemacht haben.


    Die Schwiegereltern, die ihren Hund verharmlosen und die Eltern des verletzten Kindes, die trotz Warnung (Knurren) des Hundes die Sachlage falsch eingeschätzt haben.


    Tatsache ist, das Kind lebt dort erst seit 2 Monaten wird von dem Hund als Eindringling ins Revier angesehen (Knurren) und da hätte man bereits vorbeugen müssen.


    Für den gemeinsamen Frieden im Haus gibt es nur eine Lösung: Hund und Kind trennen, oder wenn beide zusammen, Hund mit Maulkorb sichern. Das darf kein zweites Mal passieren, denn dann wird es heftiger!


    Klar dürfte sein, dass der Hund sein Revier beansprucht - von den Hundehaltern noch unterstützt wird - und von daher wenig Einsicht zu erwarten ist.


    Auszug wäre die letzte konsequente, aber mögliche Alternative.

  • Oh Gott, was für eine sch... Situation!
    Ich hoffe, dass sich die Wogen etwas glätten - ist ja alles noch sehr frisch und war für alle ein großer Schreck - und dann doch eine Gesprächsbereitschaft entsteht.
    Denn "eigentlich" braucht ihr Hausregeln und Absprachen, damit so was nicht wieder vorkommen kann.
    Ich würde auch einen Hundeexperten hinzunehmen wollen, der eine Art "privaten Wesenstest" mit dem Hund macht, sich die Interaktion von Hund und Kind sowie von Hund und Schwiegereltern anschaut, um zu sehen, WAS genau in Zukunft zu vermeiden ist. Und er kann als neutrale 3. Partei auch für Sachlichkeit sorgen im gemeinsamen Gespräch.


    Ich an deiner Stelle würde erstmal genau diese Situation meiden, also Kaffeetisch mit Hund drunter. Da würde ich mich einfach nicht mehr mit an den Tisch setzen, solange nicht geklärt ist, wie es zu dem Vorfall kam und wie man jetzt vorsorgt.


    Ich drücke euch die Daumen, dass es doch noch zu einem konstruktiven Gespräch zwischen euch kommt.

  • Zitat

    Danke. Zum Glück geht's der kleinen Recht gut, Sie hat es zum Glück nicht wirklich registriert.


    Ich würd den Vorfall nicht bagatellisieren. Solch ein Unfall kann sich tief ins Unterbewusstsein eingraben.
    Ihr habt ja schon viele Meinungen bekommen.
    Mit vernünftigem Management kann man vermutlich miteinander leben.


    Die Frage ist halt nur, wieviel will Mensch an Management investieren und wieviel Veränderungsbereitschaft ist da ( Maulkorb auftrainieren etc).


    Wenn die HH sich weigern, den Hund entsprechend zu sichern, würde ich da nicht mehr hingehen.

  • Zitat

    Waren am Sonntag bei meinen schwiegereltern zum Kaffee. Insgesamt waren fast zehn Leute mit am Kaffeetisch. Meine kleine und noch ein kleines Kind, im selben Alter ,liefen in der Wohnung herum.


    Hast Du eigentlich mit den Eltern dieses Kindes mal gesprochen? Waren die schon öfters bei den Schwiegereltern? Wobei es da vermutlich auch noch nie Probleme gab, denn sonst hätten die ihr Kind ja sicher auch nicht mit dem Hund zusammengebracht.


    Unser früherer Hund, ohne Kinder aufgewachsen, ist mal vor heranrennenden Kindern erschrocken und herumgefahren. Wohlgemerkt, herumgefahren. Er hätte maximal geschnappt, was vielleicht eine leichte Schramme oder einen blauen Fleck hervorgerufen hätte. Wie wir erst dann bemerkten, ließ das Hörvermögen des Hundes nach und er ist schlichtweg aus diesem Grund erschrocken.


    Aber das, was Du über das Verhalten des Hundes schreibst, ist wirklich nicht normal.

  • Ich bin völlig geschockt - wie dieser Vorfall von den Schwiegereltern verharmlost wird :( :


    Und ja - Fehler haben alle Parteien gemacht.


    Hunde, die kleine Kinder nicht gewohnt sind - und dann auch noch alle vorherige Warnsignale des Hundes missachtet werden, die können dann schon mal heftig in ihrer Reaktion werden.


    Der Hund gehört auf einen Platz geschickt - wo er seine Ruhe hat - wenn Besuch da ist.


    Wenn deine Schwiegereltern den Hund vor das Leben deines Kindes setzen, dann würde ich wohl nicht mehr zu Besuch kommen und über einen Auszug nachdenken, so viel kann man auch mit einem kleinem Kind nicht aufpassen - ich hätte wohl keine ruhige Minute mehr.


    Deinem Kind wünsche ich gute Besserung :smile:

  • Oh je. Alles gute für die Maus.


    Du hast völlig recht, die Hundehalter müssen dafür sorgen das der Hund niemandem gefährlich werden kann.
    Ich würde meine nie bei so einem Trubel und zwei so kleinen Kindern mitten im Chaos walten lassen. Unverantwortlich.


    Weigere dich doch einfach, sie zu besuchen wenn der Hund nicht gesichert ist?!



    LG Manu (vom Handy) mit Bonnie

  • Dass der Hund das Kind als Eindringling betrachtet, kann ich ebenso wenig unterschreiben wie die Befürchtung, dass der Hund draußen auch für andere Kinder eine Gefährdung sein könnte.
    Beides ergibt sich NICHT aus der konkreten Beißsituation, die ihr erlebt habt. Diese Situation war eine bestimmte Konstellation und um die geht es (deshalb sag ich ja: vom Kaffeetisch fernbleiben).
    - Ich schreibe das noch mal so ausdrücklich, weil solche Aussagen Ängste schüren können - dabei hat man doch genug "berechtigte" Angst und Sorge, da ist ein solches Ängsteschüren kontraproduktiv.


    Eine grundsätzliche Wesenseinschätzung des Hundes kann man nur vor Ort vornehmen, zB indem man den Hund in verschiedenen Situationen und Konstellationen führt und sein Verhalten beobachtet und "testet" - das ist Profiarbeit.



    Und ansonsten kann helfen, wenn dein Mann mit seinen Eltern spricht, denn seine Beziehung zu ihnen ist vermutlich belastbarer als die jüngere Beziehung zwischen dir und den Schwiegereltern.

  • Ich würde es fein säuberlich trennen. Hundeerziehung ist die Sache Deiner Schwiegereltern, halt Dich raus, auch wenn vielleicht gute Ratschläge naheliegen. Du würdest ebensowenig wollen, dass Deine SChwiegereltern grundsätzlich alles besserwissen, was die Erziehung Eurer Tochter betrifft. (Und es kommt sicher noch "erschwerend" aus Sicht der Schwiegereltern dazu, dass Ihr eigentlich gar keine Hunde und Ahnung von Hunden habt. Da werden sie vermutlich noch ungerner irgendwelche Tipps annehmen, auch wenn sie vielleicht richtig sind.)


    Wie schon von Vorgängern geschrieben, würde auch ich Familien-Management betreiben, Treffen sehr gerne, aber entweder ohne Hund in meiner Wohnung, oder alle zusammen ohne Hund im Restaurant, wenn ein neutraler Ort den Schwiegereltern besser gefällt. Ich würde komplett freundlich bleiben, aber eben auch sachlich, Hund hat Kind verletzt, warum auch immer, und nachdem Du auch Dein Kind in dem Alter nicht so 100% erziehen kannst, dass es sich perfekt vorhersehbar und völlig hundegerecht verhält, möchtest Du keinen Kontakt zwischen Hund und Kind, bevor das Kind nicht einige Jahre älter ist. (Klingt hart, aber bis dahin hat sich dann das Thema Hund bzw. dieser Hund erledigt.) Ich würde übrigens auch mit Maulkorb keinen Kontakt wollen, diesmal eher dem Hund zuliebe. Nur weil die Schwiegereltern das nicht managen und ihren Hund aus der für ihn offensichtlich Stresssituation nehmen, muss ich ihn dem ja nicht trotzdem aussetzen.


    Dass der Hund den Nacken erwischt hat, muss nicht zwangsläufig zielgerichtet, es kann schlichtweg "nur" das nächstliegende Körperteil gewesen sein. (Der Hauptgrund, weshalb ernsthafte Bisse bei Kindern so oft Richtung Kopfregion gehen: der Kopf ist einfach nur auf Schnauzenhöhe des Hundes, da stecken seltenst wirklich zielgerichtete Absichten dahinter. Macht es natürlich nicht weniger schlimm.)


    Gute Besserung Deiner Tochter!

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