
Hündin bleibt plötzlich nicht mehr alleine
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lilalinda -
1. Mai 2014 um 07:33
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Hallo ihr Lieben,
ich hab jetzt zwar schon einiges dazu gelesen, aber ich suche trotzdem Rat.
Zu meiner Geschichte:
Letztes Jahr im September haben wir Luna aus dem Tierheim geholt. Zunächst war mein Freund immer zu Hause und ich arbeiten. Er hat mit ihr auch das alleine bleiben geübt, hat auch wunderbar geklappt. Danach hatte ich "Hundeerziehungsurlaub" und mit ihr war alles wunderbar. Bis vor kurzem. Mein Freund ist inzwischen aus beruflichen Gründen Montag bis Donnerstag nicht mehr da, Luna und ich sind also allein, was bei Luna dazu geführt hat, dass sie sich noch stärker an mich gebunden hat. Arbeiten muss ich natürlich trotzdem...Im März wurde ich operiert und als ich aus dem Krankenhaus kam, war ich noch 3 Wochen zu Hause. Auch in dieser Zeit war Luna immer ab und an mal Stunden allein. Dann musste ich wieder arbeiten. Den ersten Tag als ich nach Hause kam, hatte Luna Giardien bekommen, war jetzt nicht sooo toll. Aber das haben wir inzwischen wieder im Griff. Nun ja und gestern wurde ich angesprochen, dass mein Hund vormittags nach dem ich das Hause verlasse, sofort mit heulen anfängt und das seit 2 Wochen. Habe auch andere Nachbarn gefragt, die haben das bestätigt. Ich war geschockt...habe mich auch gleich entschuldigt und möchte nun gerne an dem Problem arbeiten. Habe eine Kamera im WZ installiert, die auf ihr Körbchen zeigt. Sobald ich unten das Haus verlasse, springt sie auf und es geht los.
Ich verabschiede mich nicht von ihr und ignoriere sie, wenn ich nach Hause kommen. Habe auch gleich alle ihre Privilegien gestrichen. Sie darf nicht mehr mit ins Schlafzimmer und auch nicht mehr mit ins Bett. Habe heute früh angefangen zu trainieren. Bin zur selben Zeit aufgestanden, wie ich es an Arbeitstagen auch immer tue und war mit ihr draußen. Zieh mich nun mehrmals an und aus und nehm den Schlüssel. Verlasse manchmal kurz die Wohnung, schließe ab und gehe gleich wieder rein. Sie scheint das auch wirklich nur früh zu machen. Gestern Abend waren wir nochmal einkaufen und haben immer mal über die Kamera beobachtet und da war Ruhe (kann auch Zufall gewesen sein).
Ich bin noch total durcheinander. Kann mir vielleicht jemand noch ein paar hilfreiche Tipps geben. Die Mieter, die mich gestern angesprochen haben, wollen es dem Vermieter melden und ich möchte Luna nicht weggeben. Vielleicht hat sich auch schon jemand beschwert, ohne dass ich es weiß...
Werde gleich weiter fleißig üben...Danke schon mal!
Luna ist übrigens 4 Jahre alt und eine SH-Mischlingsdame, kommt ursprünglich aus Moskau und ist ein eher unsicherer Hund (wir arbeiten dran). Ich war schon immer ihre Hauptbezugsperson und seitdem wir unter der Woche nur noch zu zweit sind, ist die Bindung noch enger geworden.
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Moin,
na ehrlich, da würde ich auch heulen - wenn Du mich von heute auf morgen SO behandelst?
Die Maus hat Verlassensängste und Du schürst sie noch, indem Du sie ignorierst und ihr Privilegien entziehst, sie muss ja das Gefühl haben, das Du sie doof findest. Was hast denn das Heulen von ihr damit zu tun, das Du sie jetzt aus dem Schlafzimmer sperrst? Und ihr noch mehr Einsamkeit zumutest als sie aushalten kann?
Hunde sind Rudeltiere, sie mögen nicht allein sein, sie sind glücklich bei einem zu sein und Dein Verhalten macht ihr mit Sicherheit Angst, zumal Du sagst, sie ist schnon ängstlich. Sie versteht doch die Zusammenhänge überhaupt nicht. Sie wird sie als Unzuverlässigkeit wahr nehmen und ihre Angst steigert sich.
Nie käme ich auch die Idee meinen Hund nicht zu begrüßen, wenn ich dann heim komme - keine Party (okay so ein Typ ist mein Hund auch nicht, der dreht nicht hoch) aber doch ein liebevolles knuddeln und "bin ja wieder da".
Ich würde das Alleinsein neu aufbauen, da hast ja schon mit begonnen und eventuell, falls es nicht klappt, nach einem Sitter suchen? Ansonsten, sei so gut und behandel das arme Ding wieder normal....
Sundri
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Ich habe aber gelesen, den Hund beim heimkommen erst zu ignorieren und später zu begrüßen. Weil wenn sie hier total Bambule macht, wenn ich heimkomme, verstärke ich ihr Verhalten noch, indem ich ihr Aufmerksamkeit gebe. Wenn Sie sich beruhigt hat, wird sie erst begrüßt.
Und ich habe eben auch gelesen, dass sie einen Ort braucht, an dem sie bleiben soll. Sie soll mir nicht durch die Wohnung folgen. Sie darf auf die Couch nach Kommando und und und. Ja sie ist ein unsicherer Hund, der viel Liebe braucht, die sie auch stets von mir bekommt. Aber eben auch erst dann, wenn ich das "erlaube" und nicht, wenn sie mich anstubst.
Und diese Theorien leuchten mir eben auch irgendwie ein.
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Moin,
sie sind was Du sagst, Theorien - und je nach Hund sind sie ein super Tipp oder eben sie bewirken genau das Gegenteil. Mein Hund ist ein sehr verhaltener Hund, er freut sich - aber er dreht nicht auf oder durch, wenn ich ihn ignorieren würde, beim heimkommen, wäre das für ihn ein Weltuntergang, also wird einen Moment gekuschelt und er ist es zufrieden. Kein Beachten soll man bei Hunden machen, wenn sie eben total abdrehen - und man kann das auch lassen, wenn einem das gefällt.
Am Ende finde ich, ist es auch angemessenes Verhalten, wenn ich heim komme und meine Hunde kommen und begrüßen mich, so wäre es unter Hunden auch, ignorieren ist da eher eine Strafe.
Du hast einen Tierheim Hund - ich hab, Ende Oktober meinen Spanier bekommen - so ein Systemwechsel verunsichert Hunde, ,alles ist fremd, Geräusche, Gerüche, Kommandos (bei mir kam noch die Sprache hinzu) - je nach Hund dauert es bis zu einem halben Jahr bis er überhaupt zu Hause angekommen ist. Lucas beginnt jetzt, fremde Hunde anzuzicken, bislang war das mit ihm alles easy going. Wie sagte mein Trainer, "Na, ist er endlich ganz angekommen!"
Die ersten Wochen lief er mir ununterbrochen nach, und im Laufe der Zeit begann er, unsere Abläufe zu erkennen. Kam nicht mehr jeden Morgen bis vor die Badezimmertür mit.... sondern blieb liegen. Heute geht er nach dem Fressen auf seinen Platz (in einem anderen Raum) früher ließt er mich nicht aus den Augen.... ich war jetzt, letztes Wochenende das allererste Mal über Nacht weg, er hat es gut ausgehalten, war aber, als ich wieder kam, sehr sehr kuschelig und auf Körperkontakt bedacht, krabbelte mir (mit 25 Kg
) auf den Schoß, was er sonst nie tut - aber ich hab das Gefühl gehabt, er braucht das.....
Lucas ist ein sehr souveräner Hund, Deine Hündin, wie Du sie beschreibst, nicht - bei ihr kann vieles länger dauern. Wenn ihr, Dir, hinterhergehen, Unsicherheit ist dann verunsichert es sie vielleicht noch mehr, wenn sie immer weg geschickt wird? Das kann gut sein.
Bei Euch haben sich viele Dinge getan, durch OP, zu Hause bleiben, Lebenspartner ist plötzlich ein paar Tage weg, es kann einfach sein, das sie noch keinen Tagesabluaf, keine Regelmässigkeit für sich gefunden hat, etwas, worauf sie vertraut. Lucas etwa weiß ziemlich gut, wie unser "normaler" Tag abläuft, er ist eher an den Wochenenden etwas durcheinander, da kommen die Kinder und mein Liebster (arbeitet auch unter der Woche woanders). Das verunsichert einen unsicheren Hund zusätzlich.
Und dann kann es sein, das ihr das wirkliche Allein bleiben nicht zuverlässig aufgebaut habt. Da ist sie einsam und tut das, was ein normaler Hund tut, seine Familie rufen und Du "bestrafst" sie zusätzlich - das kann sie nicht verstehen..... ich weiß, das war sicher nicht Deine Absicht, aber so nimmt sie es wohl auf und das verstärkt ihre Furcht.
Zum Anstupsen, als meine Spanier das erste Mal kamen und mich anstupsten - also von sich aus in Kontakt mit mir getreten sind, weil sie etwas brauchten oder wollten - da war für mich ein ganz besonderer Tag. Es war so ein von Du und ich zum wir - ich hab mich gefreut.... da begann ein Miteinander für uns, das Eis war gebrochen und es war so schön.
Lucas stupst mich ab und an und möchte Streicheleinheiten, je nachdem wie mir ist, gebe ich dem auch mal nach - wir sind ein Team, er darf lernen, das es mal geht und wenn ich keine Zeit, Lust oder sonstwas hab, dann sage ich "nein" und es ist gut. Wenn Du dem nachgibst, übernimmt Dein Hund nicht die Weltherrschaft, bestimmt nicht.
Hinterfrag die Regeln, die Dir jemand stellt, übernimm sie nicht einfach...... manche machen bei manchem Hund absoluten Sinn, andere sind überflüssig. Sofa etwa, Malik (mein Ersthund) war so ein Hund, der aus einer einmaligen Erlaubnis eine unabwendbare Regel machte, einmal Sofa - MEIN Platz, der wurde verteidigt - also durfte er nie wieder aufs Sofa, sein Leben lang nicht..... Diego kam auf Einladung, ging aber sofort wenn ich sagte "runter" - der wäre nie auf die Idee gekommen, diesen Platz als MEINS anszusehen und bei Lucas ist es ebenso..... meine Hunde dürfen nur auf Einladung aufs Sofa, auf manches ja, auf manches nicht.
Regeln stellst Du auf und für Dich müssen sie Sinn machen und für den Hund um den es geht, für niemand anderen sonst.
Sundri
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Sicher hast du recht, dass nicht alles auf jeden Hund zu pauschalisieren ist.
Aber ich muss schon versuchen, das halbwegs schnell in den Griff zu kriegen, da mir sonst der Entzug der Hundehaltung vom Vermieter droht und das wäre das aller aller schlimmste...
Luna hat sich schon immer gefreut, wenn ich heim gekommen bin, aber in den letzten 2 Wochen eben extrem und da wird sie ignoriert, bis sie sich beruhigt hat und dann wird gekuschelt. Im Rudel ist es ja eigentlich auch so.
Ich bin eben gerade ziemlich ratlos bzw. hab ich auch Angst, dass ich das nicht hinbekomme. Viel Geduld und Übung das ist mir klar.
Luna wird natürlich genug gekuschelt, aber sie fordert das teilweise so stark, dass es kein Ende nimmt (leckt uns immer wieder an etc.). V.a. bei ihrem Papa hat sie da gute Chancen ;-)
Ich denke auch, dass es hauptsächliche daran liegt, dass sich gerade viel in unserem Leben geändert hat und mit Sicherheit sind auch einige Erziehungsfehler dabei und es stimmt, dass man sagt, dass es ungefähr 6 Monate dauert bis sie richtig angekommen sind.
Ich werde morgen auf jeden Fall mal wieder in unserer Hundeschule anrufen.Wir hatten halt wirklich ziemlich viele Erfolge mit ihr. Anfangs hat sie nach jedem geschnappt, der sich ihr genähert hat (Info aus dem TH). Ihre allgemeinen Ängste und Unsicherheiten haben stark abgenommen und sie wurde verhielt sich relativ schnell wie ein "normaler" Hund. Aber teilweise ist es eben auch ihr ruhiger Charakter. Also sie wird nie der Spiel- und Gaudihund und das muss sie natürlich auch nicht. Ich mag ja ihre ruhige Art :-) Lunas Devise ist eigentlich, lieber nich so dolle aufzufallen.
Ich war heute insgesamt sicher schon 30 mal draußen (meine Nachbarn denken bestimmt ich bin nicht ganz normal
) und zwischendrin habe ich mich immer mal angezogen und Schlüssel mal mit aufs Klo genommen ohne zu gehen. Durch die Kamera kann ich sie ganz gut beobachten. Sie geht dann eben in den Flur und ist an der Türe. Und dann wird gejault und gewinselt. Wobei es jetzt im Laufe des Trainings heute schon abgenommen hat (bleibt länger liegen, geht wieder ins Körbchen zurück, jault nicht sofort, wenn die Tür ins Schloss fällt...). Aber das muss ja jetzt nichts heißen. Vielleicht wird sie auch nur langsam müde...
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Moin,
ich verstehe Dich nun besser und mal ehrlich, Du hast doch dann schon wahnsinnig viel erreicht, sei stolz darauf.... und doch, schnell ist so eine Sache.... das wird sie spüren.
Versuch die Nachbarn mit ins Boot zu holen, erkläre Ihnen worum es geht, bitte um Geduld. Ich kann sie verstehen, ein jaulender Hund, stundenlang ginge mir gewaltig auf den Keks.... ich halte so etwas nicht gut aus. Selbst das wiehrende Pferd gegenüber, wenn es mal ohne Kumpel sein muss, stellt mich auf die Probe und das geht keine Stunden lang.
Gut, wenn sie so aufdreht würde ich auch keine langen Begrüßungen machen, wir haben bei Malik seinerzeit ein Abbruchsignal eingeführt, er steigerte sich, als er jung war, auch sehr in solchen Momenten. Ich hab ihn begrüßte (weil ich damals auch noch nicht so viel wusste wie heute) und wenn es dann gut war - hab ich beide Arme vor der Brust verschränkt und deutlich "zu Ende" gesagt und ihn ignoriert, das hatte er fix begriffen, aber das sollst auch handhaben wie Du magst, es hörte sich im ersten Moment nur wirklich schlimm an.
Und auch ja, wenn sie so sehr Steicheleinheiten fordert - dem würde ich auch nicht nachgeben. Lecken geht meiner Meinung nach gar nicht.
Ich schicke meine Jungs dann auch mal auf ihren Platz.
Vielleicht machst mal ne Pause und übst später noch mal, oder morgen? Das ist wohl das Schwierige, das Üben ist das eine, abe Stundenlang verschwinden, wenn sie es noch nicht kann - etwas ganz anderes, denn am Ende musst Du immer wieder von vorn beginnen und wenn ich mir hier so manche Threads ansehe, kann das zum einen dauern und zum anderen die Problematik verstärken. Deshalb ja mein Tipp, eventuell einen Sitter zu suchen? Erst mal..... oder eine Freundin bitten oder so? Es nutzt Euch ja nichts, wenn Du an freien Tagen übst und dann plötzlich wieder stundenlang weg bist.
Sundri
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Wie lange muß Luna denn allein bleiben?
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Ja, dass mich vorübergehend jemand unterstützt, habe ich auch schon in Betracht gezogen...
Ich muss ja ab Montag wieder auf Arbeit...ich gehe kurz nach 6 und bin halb 5 wieder da. Das ist natürlich auch ein super langer Zeitraum und mich plagt das schlechte Gewissen ohnehin. So war es eigentlich auch nicht vorgesehen.
Aber es geht ja schon los, wenn sie unten die Haustür ins Schloss fallen hört...Ich habe ihr gestern noch eine Box bestellt, das sie einen schützenden Rückzugsort hat. Ich will ja, dass sie entspannt ist, wenn ich nicht da bin.
Die Nachbarn werde ich morgen bisschen besänftigen und noch mal mit denen das Gespräch suchen. Dass das Jaulen nicht geht, das ist mir vollkommen bewusst. Zum einen ist es störend, zum anderen leidet mein Hund.
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Zitat
Hinterfrag die Regeln, die Dir jemand stellt, übernimm sie nicht einfach...... manche machen bei manchem Hund absoluten Sinn, andere sind überflüssig...
Regeln stellst Du auf und für Dich müssen sie Sinn machen und für den Hund um den es geht, für niemand anderen sonst.
Sundri
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Zitat
ich gehe kurz nach 6 und bin halb 5 wieder da. Das ist natürlich auch ein super langer Zeitraum
Das sind 10 1/2 Stunden!!!!
Das geht ja mal garnicht. Da würde ich als Hund auch Theater machen.
Such dir einen Hundesitter, Tagesbetreuung oder Gassiggänger. So ist es wirklich Quälerei für den Hund
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