Hilfe bei Anschaffung eines Mischlings-Welpen

  • Klar kann das vorkommen, doch ist das in der Regel selten, wenn nicht gerade im Bauerndorf der Bruder oder Vater zugegen ist und die Hunde frei rumlaufen. Du magst da Fälle kennen, ich meine es ist die Ausnahme.


    Wohingegen in der Zucht gerne Blutsverwandte zur Verfestigung bestimmter Merkmale untereinander verpaart werden.


    Da sehe ich durchaus einen Unterschied.

  • Der Unterschied, den du aber gekonnt übersiehst, ist, dass Papiere das ganze nachvollziehbar machen. Du kannst prüfen wie hoch der Verwandheitsgrad ist und dich dagegen entscheiden, falls man es nicht untestützen will. Und es gibt genug Rassehunde die nicht aus so einer engen Linienzucht stammen. Da hat man Auswahlmöglichkeit genug.
    Mit Papieren kann man feststellen ob die Hunde für dein eigenen Geschmack zu verwandt sind. Bei einem Upswurf *Achtung Sakrasmus* kann man sich immerhin einreden, dass die Eltern unmöglich verwandt sein können *Sarkasmus Ende* ;)

  • Zitat

    Das ist ein großer Trugschluss.
    Gerade bei den Ups Würfen kannst du dir nie sicher sein, welcher Rüde da der Vater ist. Wenn da die Hündin mal durchs Dorf zieht kann die genau so gut vom Bruder, dem eigenen Vater oder oder oder gedeckt werden.


    Gezielt wird es eher nicht gemacht, aber ich kenne einige Mix Würfe wo die Eltern den gleichen Vater hatten, weil der eben der Vater der Hälfte aller Würfe in dem Dorf war...


    Der Unterschied ist halt, dass ich beim Rassehund durch die Ahnentafel nachvollziehen kann, wie stark der Hund auf Linie gezogen ist. Beim Mischling aus dem Privathaushalt kann ich nur raten


    Denke ich auch. Beim Rassehund aus Zucht kann ich mich für oder gegen Linienzucht entscheiden. Wer sich damit vorher nicht befasst und blind irgendeine Verpaarung wählt, ist selber Schuld. Es fängt ja schon beim Verband an, zu dem der Züchter gehört. Je nach dem gibt es da Vorschriften, die Verwandschaftsverhältnisse sehr stark einschränken, es gibt Inzuchtkoeffizienten, die nicht überschritten werden dürfen etc.pp.
    Die Verwandschaftsverhältnisse sind idR sehr weit (weit genug) zurückverfolgbar und da kann sich jeder raussuchen, was er möchte. Rassen mit extrem geringem Genpool, bei denen Linienzucht teilweise betrieben werden muss, kann man ja von vorne herein ausschließen und muss das nicht unterstützen. Und auch hier gibt es Züchter, die nehmen sich Deckrüden vom anderen Ende der Welt, um "frisches Blut" in die Linie zu kriegen und gesunde Hunde züchten zu können. Sowas kann man beim Züchter definitiv kontrollieren... man muss es nur tun. Beim Vermehrer-Hund geht das nur in seltenen Fällen. Selbst wenn man weiß, ob Vater und Mutter nicht direkt verwandt sind. Weiß man es auch bei den vorherigen 6 Generationen? Kennt man die Untersuchungsergebnisse dieser 6 Generationen? Weiß man etwas darüber, wie dieser Rüde und diese Hündin vererben, welche Krankheiten bei den Nach"zuchten" aufgetreten sind, sofern es welche gibt? Usw...
    Wer bei einem Züchter kauft ohne Hirn und Verstand, ist selber Schuld. Wer sich selber schlau macht über Linien, Vererbung,... und sehr genau hinschaut beim Hundekauf und obendrein einen erfahrenen Züchter wählt, der gut berät, ist dort gut aufgehoben. Bisschen eigener Verstand sollte halt schon mitmischen, man muss auch beim Verbandszüchter nicht blind kaufen.


    Es gibt übrigens genug Rassen, die bieten einen so breiten Genpool, dass "Linienzuchtliebhaber" (ja, sowas gibt's...) es schwer haben, solche zu finden. Zumindest bei einschlägigen Vereinen. Wir haben eine Frau im Bekanntenkreis, die ebenfalls Vorstehhunde führt. Sie ist der festen Überzeugung, dass Linienzucht die besten Jagdgebrauchshunde hervorbringt. Da sie in Deutschland die Linienzuchten, die sie für so gut hält, allerdings nicht findet, muss sie im Ausland suchen... wo es wenige Züchter gibt, die bei diesen Rassen tatsächlich Linienzucht betreiben.
    Ist natürlich auch rasseabhängig. Aber wie gesagt. Gibt Züchter, die verpaaren ihre deutsche Hündin in Australien, nur um frisches Blut in die Linie zu bringen und gesunde Hunde zu züchten. Da hat man ja die Wahl...

  • Zitat

    Klar kann das vorkommen, doch ist das in der Regel selten, wenn nicht gerade im Bauerndorf der Bruder oder Vater zugegen ist und die Hunde frei rumlaufen. Du magst da Fälle kennen, ich meine es ist die Ausnahme.


    Wohingegen in der Zucht gerne Blutsverwandte zur Verfestigung bestimmter Merkmale untereinander verpaart werden.


    Da sehe ich durchaus einen Unterschied.



    Naja die Zeiten in der man so eng auf Linie gezogen hat sind im deutschen Zuchtgeschehen auch schon ein paar Jahre her....


    Beim Mischling lässt sich halt nur besser wegschauen in der Hinsicht.
    Denn wenn ich nicht gezielt meinen Retriever mit Nachbars Beagle zusammen lasse, weiß ich nie, was da wie wo verwandt sein könnte


  • Wenn ich Dich anpampen wollte, würde ich so wie Du oben schreiben. Da ich aber im Gegensatz zu Dir offensichtlich immer noch Argumente zur Untermauerung meiner Meinung beibringen kann, habe ich das einfach nicht nötig. ;)

  • Zitat


    Naja die Zeiten in der man so eng auf Linie gezogen hat sind im deutschen Zuchtgeschehen auch schon ein paar Jahre her....


    Das trifft allerdings nicht auf alle Zuchten zu. Egal, stimmt schon, jemand mit Wissen und gutem Willen, kann das nachvollziehen, wenn ein seriöser Stammbaum vorhanden ist (und die Angaben korrekt sind ;) ).





    Zitat


    Beim Mischling lässt sich halt nur besser wegschauen in der Hinsicht.


    Im Ernst, glaubt hier tatsächlich jemand, dass Inzestzucht bei Mischlingen ein ernstzunehmendes Problem ist und tatsächlich auch nur annährend so häufig vorkommt wie bei Rassehunden?
    Das würde mich mehr als wundern!

  • Allerdings dürfte Inzestzucht bei Mischlingen häufiger als bei Rassehunden auftreten, zumindest bei seriösen Züchtern in Deutschland. Deren Zuchtordnungen lassen Inzestzucht entweder überhaupt nicht zu oder belegen sie mit extrem strengen Auflagen.

  • Bei Linienzucht wird das nicht so genau genommen.


    Wie auch immer, enge Verwandschaftsverhältnisse in der Vergangenheit oder Gegenwart sind wohl kaum ein Problem das normalerweise Mischlinge betrifft.

  • Zitat

    Bei Linienzucht wird das nicht so genau genommen.


    Wie auch immer, enge Verwandschaftsverhältnisse in der Vergangenheit oder Gegenwart sind wohl kaum ein Problem das normalerweise Mischlinge betrifft.


    Inzestzucht ist was anderes als Linienzucht.


    Bei Mischlingen gibt es grobe Möglichkeiten: es ist ein Mix aus Rassehunden; dann KANN bei BEIDEN Eltern großer Ahnenverlust vorliegen, auch wenn Mutter und Vater nicht verwandt sind, der Mischling trägt aber trotzdem den Ahnenverlust weiter ODER es ist ein Landschlag-Mix, wo kein Mensch weiß, ob nicht der Dorfbesamer seit 10 Jahren wieder und wieder seine Töchter deckt. Es KANN aber natürlich auch die ULTRAbunte Genmischung entstehen, aus Hunden, die seit Wolfsdomestikation keinen genetischen Kontakt mehr hatten.


    So oder so weiß man wenig; es bleibt Glaube und Hoffnung allein.

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