Kastration - ja / nein ?
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...und gerne vergisst man aber immer wieder, dass die Kastration eben kein Krallenschneiden ist, sondern ein operativer Eingriff, der bei aller Routine immer noch lebensgefährlich sein und tödlich enden kann.
Ich finde es generell erschreckend, wie leichtfertig mit Narkosen umgegangen wird und wie schnell die Leute bereit sind, ihren Hund unnötig diesem Risiko aussetzen, weil man sich irgendeinen minimalen Vorteil davon erhofft oder weil ja nichts dabei ist und man das eben so macht.
Meine Hündin wurde letzte Woche aus medizinischen Gründen kastriert bei einem hervorragend Chirurgen und wäre fast verblutet, weil unerwartete Komplikationen auftraten und es ist noch nicht lange her, dass wir eine Userin hatten, deren junger, gesunder Hund bei der Kastration auf dem Tisch geblieben ist, weil er in der Narkose Herz- und Atemstillstand erlitt und nicht mehr zu retten war. Mein Alter Rüde rutscht in der Narkose sehr schnell in die Atemdepression.
Die Diskussion, ob die Kastration sich negativ auswirkt, wäre für mich absolut überflüssig, wenn man sich endlich wieder bewusst machen würde, dass das große Risiko schon deutlich früher beginnt und man sich schon bei jeder einzelnen Narkose erstmal ernsthaft fragen sollte, ob der erhoffte Nutzen überhaupt in der Lage ist allein dieses Risiko aufzuwiegen.
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Hallo,
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Naja du musst schon noch zwischen Rüde und Hündin unterscheiden. Bei der Hündin ist das ja ein wirklich großer Eingriff.
Auch muss man realistisch sein was das Narkoserisiko angeht. Ein junger und gesunder Hund steckt das anders weg als ein Tier mit Vorbelastung.Interessant wäre wenn es Zahlen dazu gäbe. So bleibt das Risiko leider nur Vermutung.
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Das mit der Narkose klingt dann wieder ganz anders, wenn es darum geht, dass der Halter Hundesport machen möchte und dafür die Gelenke geröntgt werden.
Ich bin nicht generell pro-Kastra, mir fällt nur auf, wie unterschiedlich das Narkoserisiko dargestellt wird.
Oder dass ich für meinen Hund das Narkoserisiko eingehen soll, um HD Röntgen zu machen, wenn die Züchterin noch gar nicht weiß, ob mit den Wurfgeschwistern gezüchtet wird oder ein Wiederholungswurf gemacht wird.
Die OP Wunde ist beim Rüden wesentlich kleiner, als bei der Hündin. Eventuell kann man eine Sportröntgen- oder Zahnbehandlungsnarkose für beides nutzen.
Mein Rüde war bisher immer trotz Hündinnen klar im Kopf.
Aber wenn ich dann lese, dass Hypersexualität bei Retrievern und Terriern bewusst gezüchtet wurde, und manche Hunde tagelang massiv gestresst sind -- oder die Halter gar nicht wissen, wie ihre Hunde wirklich sind, wenn sie nicht im Hormonrausch sind, dann sind das für mich keine Kleinigkeiten.
Das quält sowohl Hund und Halter.Hütehundrassen haben es da vielleicht einfacher?
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Naja, auch bei einem Rüden öffne ich bei einer Kastration den Processus vaginalis und habe durch den Leistenkanal die direkte Verbindung in die Bauchhöhle.
Das ist kein Eingriff wie Krallenschneiden, auch nicht beim Rüden.Zumal es so furchtbar unnötig ist, wenn es mit Sozialisierung halt nun mal auch getan ist.
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...und schon wird das Risiko wieder klein geredet.
Der betroffene Hund war jung, gesund ohne bekannte Probleme und ist jetzt tot.Jetzt wird die Schuld bestimmt als nächstes beim Tierarzt gesucht...
Es ist und bleibt Fakt, auch für einen gesunden Hund stellt eine Narkose immer ein Risiko dar. auch wenn da gerne die Augen fest davor verschlossen werden.
Und interessanterweise hat mich mein TA auch noch vor jeder einzelnen Narkose über das Risiko aufgeklärt.... -
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...und schon wird das Risiko wieder klein geredet.
Der betroffene Hund war jung, gesund ohne bekannte Probleme und ist jetzt tot.Jetzt wird die Schuld bestimmt als nächstes beim Tierarzt gesucht...
Es ist und bleibt Fakt, auch für einen gesunden Hund stellt eine Narkose immer ein Risiko dar. auch wenn da gerne die Augen fest davor verschlossen werden.
Und interessanterweise hat mich mein TA auch noch vor jeder einzelnen Narkose über das Risiko aufgeklärt....Wir müssen die Aufklärung immer unterschreiben.
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Ich habe inzwischen einige Tiere gesehen, da hätte ich vorher gesagt: "Das gibt es nicht. Die normale Erziehung greift überall."
Aber nach diesen Fällen bin ich vorsichtiger: "Hibbelhund oder hypetsexueller Hund liegt nicht *immer* nur am Halter."
Es geht ja nicht um einen versammelten Rückruf, sondern um gestresstes Verhalten.
Bei Hunden gibt es Jagdtrieb zwischen 0 (mir egal) und 100 (koste es was es wolle!). Schutztrieb, Hütetrieb zwischen 0 und 100.
Aber beim Sexusltrieb soll man von 5 - 35 bei allen Hunden ausgehen?
Das finde ich unwahrscheinlich. -
Ich verstehe gar nicht wie man da diskutieren kann. Ein rüde hat nunmal Hoden, wären die überflüssig würde die Natur diese weglassen. Ich schnipple mir den Hund, wie er mir besser passt, kann doch nicht wirklich dem arbeiten, sozialisieren und trainieren vorgezogen werden.
Ich vermeide Narkosen, wenn möglich. Beim HD Röntgen findet keine Narkose sondern eine kurze sedierung statt.
In den USA werden Hunden teilweise debarkt, damit sie nicht mehr bellen können. So eine Op ist ja viel einfach, als einen Hund zu erziehen.
Hier bei uns, ich lasse dem Rüden die Hoden abschnippeln, dann spielt er lustig, findet jeden ganz toll, hat kein aggressionsverhalten mehr und ist der viel angenehmere Hund.
Ja, es gibt Gründe für eine kastra, ganz ohne frage. Aber einfach so, Schnipp Schnapp die Eier ab, weil dann wird alles leichter, finde ich verwerflich.
Lg
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Da ist das Imternet gefährlich postfaktisch:
Der eine junge Hund, der wegen nicht-null Risiko stirbt, ist sehr traurig. Über ihn wird viel berichtet, die Menschen nehmen Anteil.Die vielen anderen jungen Hunde, die standardmäßig oder vom Tierschutz generell kastriert werden, bekommen nicht alle einen ausführlichen Bericht.
Und schon fühlt sich der Normalfall viel seltener an, als die tragische Ausnahme.
Wieviel Menschen sterben monatlich im Straßenverkehr in Deutschland? Aber würden in Deutschland bei einem Flugzeugunglück Menschen sterben, wäre das in den Schlagzeilen und die Menschen wären verunsichert.
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Wir reden hier von Hunden denen es mit ihren Hormonen nicht gut geht und wo es kein Thema der Erziehung ist.
Da dann als negatives Beispiel einen unbekannten Hund zu bringen den keiner von uns kennt ...Unsrem Tierarzt ist zB noch kein gesunder Rüde bei der Kasteation in der Narkose geblieben und der war 20 Jahre Anästhesist in der Tierklinik und seit ca 10 Jahren hat er die Praxis.
Und meine eigene Statistik wären 3 von 3 Hunden.
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