Problem: Grundstück am Wald

  • Eine gute Schleppleine ist nicht in nullkommanichts durchbissen, das wüsste ich.
    Vielleicht soll es eben dieser Hund nicht sein, wenn er ausgeprägten Jagdtrieb hat, dann ist ja niemandem geholfen, wenn Ihr den nehmt.
    Sucht Euch eine Rasse, am besten von einem guten Züchter, der hoftreu ist, ich glaube die Sennenhunde sind das, aber da kenne ich mich nicht aus.
    Der Züchter kann Dir auch sagen, wie Ihr das angehen könnt, dass er tatsächlich nur auf Eurem Grundstück bleibt.
    Alternativ wäre natürlich die Einzäunung, wenn Ihr das dürft, weil nicht immer darf man das Grundstück einfach so einzäunen, dann würde ich das tun. Nicht nur wegen dem Hund, sondern weil andere Hunde/Menschen/Tiere auf das Grundstück gelangen können. Wir hatten Mal fremde Personen auf dem Grundstück, die Polizei wollte nicht handeln, weil das Betreten eines ungefriedeten Grundstücks keinen Hausfriedensbruch darstellt, ist eine klasse Sache, wenn man nicht vorgehen kann, wenn wildfremde Leute auf deinem Grundstück spazieren gehen :mute:

  • Ich hätte, schlicht aus Bequemlichkeitsgründen, lieber nen komplett eingezäunten Garten. Einfach, weil man dann auch mal den Hund, für ein paar Minuten, aus den Augen lassen kann, ohne gleich das Schlimmste zu befürchten.
    Ist der Garten nicht eingezäunt und der Hund tatsächlich ein Jäger mit Wild vor der Nase muss man ihn wirklich IMMER im Auge haben oder kann ihn, je nach Jagdtrieb, vlt auch gar nicht ableinen, weil er sich eben nicht abrufen lässt von Wild.
    Das erfordert mitunter Training über viele Wochen und Monate.


    Aber: unsere Nachbarn haben einen Hund, den sie durchaus auch bei offener Gartentür frei rumlaufen lassen können. Wird jetzt hier sicher auf massiven Gegenwind stoßen, aber der Hund geht nicht sträunern, läuft nicht weg und jagt nicht.
    Das ging aber auch erst im Laufe der Jahre in dem Maß.

  • Hm, heisst also:
    Erst Zaun, dann "Schöner Wohnen" mit Hund. War grad mal draussen und hab den vorhandenen Zaun abgemessen,
    grad mal 1m hoch, schätze mal das reicht nicht, oder?
    Dieser in die Jahre gekommene Maschendrahtzaun geht so ca. 3/4 ums Grundstück, der Bereich zum Wald hin, der müsste halt stark ausgebessert werden und dann ergänzt. Nach vorne raus ist alles offen und auch zum Bach hin.
    Na, dann hätte mein Liebster ja gleich eine ausfüllende Sommerbeschäftigung! :D
    LG

  • Der Jagdtrieb ist nicht unbedingt schon beim jungen Hund ausgeprägt, sondern entwickelt sich meist erst im Lauf des Erwachsenwerdens. Gerade Hunde aus dem Süden sind sehr oft Jagdhunde oder Jagdhundmischlinge, so daß die Tierschutzorga da wohl nicht zu Unrecht Bedenken hat.


    Zitat

    Und sollten wir wirklich mal nicht anwesend sein und das Wetter wäre zu schön um drinnen zu sein, hatten wir geplant eine nette Hütte zu bauen und den Kurzen (der wäre so ca. 45 cm hoch geworden) mit Schleppleine draussen zu lassen.


    Zur Anbindehaltung macht das Tierschutzgesetz bestimmte Vorgaben:


    http://www.lrabb.de/site/LRA-B…/3304943/Hundehaltung.pdf


    die sind auch sinnvoll, damit sich der Hund weder befreien (Leine durchbeißen) noch in der Leine verwickeln kann.


    Dagmar & Cara

  • Ich wohne auch direkt am Wald, mit Reh und Hase vor der Haustür. Der Garten (2500 m²) ist teils mit Maschendraht, teils mit Wildzaun auf ca. 2 m eingefriedet.


    Es sagt sich leicht: wenig Jagdtrieb, immer unter Aufsicht, gut erzogen. Aber 100 % KANN man bei Tieren eben nicht garantieren... nie, auch nach Jahren nicht, nicht nach Hundeschulbesuchen, schon gar nicht bei einem Neuankömmling.


    Garten ist sicher keine zwingende Voraussetzung. Aber ich finde, WENN schon Garten vorhanden ist, dann sollte es auch ermöglicht werden, daß Hund ihn ohne daß man permanent in Sorge sein muß, nutzen kann. Eine Gartenleine ist da für mich nur ein unsicheres Hilfsmittel. Gar nicht einsetzen würde ich sie, wenn Hund allein bleiben soll, in Verbindung mit einer Hütte. Zu gefährlich. Warum nicht wenigstens einen Teil des Gartens dem Hund zuliebe sicher einzäunen? Ein Stück weit habe ich Verständnis für den Tierschutz, der nicht begeistert von der Idee ist, daß diese Vorsichtsmaßnahme zugunsten des Hundes abgelehnt wird.


    Für meine Hunde ist es echt ein Stück Lebensqualität, nicht permanent an Frauchens Anwesenheit gebunden zu sein, auch Freiraum zu haben, sich einen Teil des Tages selbst zu gestalten. Sie gehen im Sommerhalbjahr mit Begeisterung früh raus, haben ihre Liegeplätze und Kontrollposten, buddeln und spielen, behalten das Haus und die Umgebung im Blick, dösen in der Sonne oder im Schatten. Ein Angehöriger ist immer im Haus (oder Garten) und kann reagieren, wenn was ist, bzw. sichert die Ansprache und den Kontakt. Gut, es sind zwei Hunde, wenn ich zeitweise nur einen habe, verliert der Garten an Attraktivität. Aber er ist eine Möglichkeit.

  • Wir haben kein eingezäuntes Grundstück. Unser Hund verlässt niemals den Hof ohne, dass wir es sagen. Auch wir leben ländlich mit Feldern und Wald. Selbst wenn ich mit dem Traktor Mist wegfahre und ich ihr zu verstehen gebe, dass sie bleiben soll, macht sie das anstandslos. Sie jagd nicht und geht nicht zu fremden Menschen.


    Sie meldet nur, wenn jemand auf den Hof kommt.


    Aber sie ist auch ein Boxer, der nicht wirklich für seinen jagdtrieb bekannt ist.


    Wenn man sich einen geeigneten reviertreuen Hund mit mäßigem jagdtrieb aussucht, ist der Rest dann reine Erziehungssache wie ich finde!


    Lasst euch nicht entmutigen!

  • Zitat

    Ein offenes Grundstück und ein Hund der sich nach Belieben unbeaufsichtigt draußen aufhalten kann?
    Kann ich mir nicht vorstellen ... selbst wenn er nicht jagen will - wird er seinen Radius ausweiten wollen, sein Revier erkunden und so ... landet dabei vielleicht auf der Straße oder anderen offenen Gärten, belästigt bzw. gefährdet Menschen, Rad- und Autofahrer?


    :gut:


    Ich bin übrigens eine solche Tierschützerin, die bei bestimmten Hunden Wert auf einen eingezäunten Garten legt. Aus eigener Erfahrung und aus gutem Grund. Wir haben einen Hund, der aufgrund des extremen Jagdtriebes nur in einem sehr kleinen Radius frei laufen kann. Rennen und toben beim Spaziergang ist somit für diesen Hund nicht möglich. Hätten wir kein eingezäuntes Grundstück zur Verfügung, wäre das Leben für den Hund nicht wirklich angenehm. Außer, man hat mehrmals die Woche die Möglichkeit, den Hund auf sicherem Gelände frei laufen zu lassen.


    Einen Hund mit Jagdtrieb würde ich auch keinesfalls an eine Familie mit Kindern und einem nicht eingezäunten Garten vermitteln. Denn mir kann keiner erzählen, dass die Kinder im Sommer nicht mal eben in den Garten gehen und dabei jede Sekunde den Hund im Blick haben. Das ist schon bei Erwachsenen fast unmöglich.


    Auch wisst Ihr nicht, ob der Hund ängstlich ist oder nicht. Auch da ist ein Zaun ums Grundstück unerlässlich. Denn wenn der Hund vor was auch immer erschrickt, ist er ohne Zaun weg. Und auch hier gilt: Man kann ihn nicht dauerhaft beaufsichtigen oder wegsperren, wenn die Kinder beispielsweise mit Freunden im Garten spielen.


    Warum nicht ein Kompromiss: Einen Teil am Haus einzäunen, so dass der Hund sicher vom Haus in den Garten kann, ohne entlaufen zu können.


    Und auch das bereits geschriebene mit dem Jagdtrieb, der sich entwickelt, stimmt. Wir hatten schon Hunde, die wochen-/monatelang in unserer unmittelbaren Nähe blieben. Und dann entdeckten sie das Jagen :-)

  • Ahhh, verstehe, das mit dem Anbinden draussen wusste ich nicht. Dachte halt, is doch schöner als drinnen.
    Wäre ja auch nur für ganz kurz gedacht gewesen, ansonsten is die Schwiegermama gleich nebenan.
    Sehe schon, ich hab noch ne ganze Menge zu lernen! :ops:
    Und zu tun!

  • Wir haben auch einen kleinen Garten, der nicht komplett geschlossen ist. Da der Garten eigentlich zur Gemeinschaftsnutzung gedacht ist für alle Mietparteien (aber es nutzt ihn niemand außer wir, da wir die einzigen sind, die die Terrasse zum Garten haben), können wir ihn nicht einfach so komplett absperren. Mein Hund hat Jagdttrieb (bzw Hetztrieb) und ich lasse sie zwar ohne Leine raus, aber nie ohne Aufsicht. Sollte ich eine Katze sichten, wird der Hund sofort gesichert und ich muss die Katze verjagen. Bei uns sind eigentlich nur Katzen und andere Hunde potenzielle Gefahren und der Garten ist dicht mit Pflanzen umwachsen, sodass der Hund auch nicht weit gucken kann. So richtig entspannt können wir trotzdem nicht im Garten sein, es muss immer jemand ein Auge offen haben (insbesondere wenn wir merken der Hund spitzt die Ohren). Am Wochenende wurde erst eine junge wunderschöne Katze aus der Nachbaraschaft von den Nachbarshunden getötet :( :


    Irgendeine Lösung will ich noch für die offene Gartenseite finden. Bisher ist sie noch nie abgehauen, aber bei einer flüchtenden Katze oder einem Eichhörnchen wäre sie nicht mehr abbrufbar, wenn sie einmal los gehetzt ist.


    Unbeaufsichtigt mit Schleppleine würde ich einen Hund auch niemals draußen lassen (höchstens mal für ein paar Minuten, aber nicht, wenn ich das Haus verlasse). Ich hätte viel zu viel Angst, dass er sich stranguliert. Draußen im Garten kann mein Hund eh nicht so richtig entspannen, sie schläft lieber drinnen.


    Trotzallem halte ich einen nicht-eingezäunten Garten sicher nicht für ein k.o.-Kriterium, der Hund kann ja entsprechend beaufsichtigt und gesichert werden, wenn man raus geht. Aber es ist eben nicht so entspannt, wie mit Zaun.

  • Es gibt sicher auch Hunde, die absolut kein Interesse haben das Grundstück zu verlassen, ich habe so ein Exemplar hier sitzen.
    Ich dachte auch immer, er würde sicher mal abhauen, auch wenn er an mir klebt wie eine Klette.
    Als wir gerade mitten im Umzug steckten wohnten wir alle Übergangsweise bei meiner Oma, die Hunde bekamen einen Zwinger wo sie Nachts drinnen waren und der garten wurde neu umzäunt, da unser zweiter Hund (Labrador Mogli) ein extremer Stifter ist.
    So sind beide nun eines Tages abgehauenen, während meine Klette nun panisch vorm Tor stand und kläffte weil er wieder rein wollte, ging der Labbi 5 Std im Wald spazieren.
    Man sieht also, einige Hunde haben nicht den Drang abzuhauen, da sie viel zu viel Panik haben alleine gelassen zu werden.
    Bruno kann ich Problemlos bei uns im Garten lassen (der kein Tor hat), der geht nicht weg und selbst wenn würde er nach 10 Metern wieder umkehren, aus Angst er könnte plötzlich alleine sein.
    Und das kam nicht erst jetzt im Alter, er war schon immer so. Er ist nur einmal abgehauen, aber auch nur mir hinter her, da ich ihn einmal nicht mit zum Zeitungaustragen mit genommen habe.


    Das einzige wo ich bei ihm aufpassen müsste, dass er keinen Wildkot frisst :headbash:


    Aber einen eingezäunten Garten finde ich schon besser, man weiß schließlich auch nie, welche Tiere von außerhalb mal vorbei kommen, den Hund ärgern und schwupps da rennt der Hund hinter her ;)

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