Schock! Hund hat Kind gebissen!

  • Oh Gott -


    ich habe mir das kit den Claiming Signals durchgelesen - und ich bin wirklich eine gaanz miserable Hundeführerin :headbash:


    Mein Hund war in keinster Weise frech, ignorant, dominant oder provozierend. Mit jedem Schritt hat er versucht, höflich zu sein und zu beschwichtigen


    und ich habe alles - sowiet ich die letzten 3 tage, naja ok, wohl eher die letzten 2 jahre! beurteilen kann - nicht oder nicht richtig gesehen oder falsch interpretiert.


    und was mich noch mehr aufregt: meine Hundetrainerin kennt die Signale 100% und hat genau das alles im Training absolut ignoriert, satt mir zu erklären, was das eigentlich bedeutet!


    es wird sicher noch dauern aber ich muss meinen Hund sofort und ganz viel beobachten und das in jeder Situation. Er tut was er kann und ich tu nichts. Da wundert es ja keinen mehr ...


    Gerade wollte ich mit ihm kuscheln und bin auf den Boden zu ihm. Hab ihn zu mir gerufen. Dan kam mein Sohn und hat sich auch zum kuscheln aufgedrängt. Orlando hat sich gestreckt - also Oberkörper vorne runter, Arsch hoch. Ich dachte bislang, das wäre Überlegenheit, Dominanz - kein Bock... - aber in Wirklichkeit war er wohl etwas überfordert. Es war 100 pro keine Spielaufforderung, die ist so ziemlich das einzige, was ich wirklich ganz gut einschätzen kann ...


    daher, nochmal ein dickes danke - ich hatte solche Signale schon mal gelesen.... am Anfang vor der Hundeanschaffung.... theorie und praxis sind zwei Unterschiede ... und die hälfte hab ich vergessen- gut, vieles ist auch echt zu schnell bzw. zu viel auf einmal.... :-)


    aber eine Frage noch: Warum fressen Hunde Gras? Hat er einen Vitaminmangel? Ich meine das tut er ja immer wieder mal und sicher nicht immer als Beschwichtigung....

  • Hundelinchen, ich kann dir noch "Das Kleingedruckte in der Köpersprache der Hunde" von Blaschke-Berthold empfehlen. Gibts auch als DVD mit guten Beispielbildern und Kurzvideos. Das lohnt auch mehrfach zu schauen/lesen. ;)

  • Hundelinchen,


    du machst das wirklich gaaaanz toll !! :respekt: :respekt:
    Ich freue mich wirklich über deine / eure Fortschritte - und das Orlando jetzt manchmal "stur" erscheint ist deinem geänderten Verhalten zuzuschreiben.


    Ein Hund neigt dazu, wenn er mit seinem bisherigen Verhalten auf einmal nicht mehr durchkommt, genau dieses Verhalten erstmal feste zu verstärken. So nach dem Motto "das muss jetzt einfach klappen, hat doch bisher auch immer funktioniert" - ist wie eine Erstverschlimmerung. Da muss man als Mensch einfach die besseren Nerven, den längeren Atem und die ausgefeiltere Strategie haben :D


    Irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem auch der hartnäckigste Hund mitkriegt, daß das bisherige Verhalten nicht mehr zielführend ist - egal, wie sehr er sich anstrengt. Und dann sucht Hund nach neuen Möglichkeiten wie er mit gewissen Situationen umgehen oder sie für sich lösen kann. In diesem Moment bist du dann gefragt ihm Alternativen anzubieten: nämlich das Verhalten, was du in so einem Moment als wünschenswert ansiehst. Zeigt er es, dann machst du tolle Party :D
    So funktioniert Hundeerziehung :lol:

  • Es ist manchmal schwierig für Hunde und Primaten miteinander zu kommunizieren.
    Bleibe dran, es klingt als wäret ihr alle auf einem guten Weg.
    Und versuch so wenig wie möglich dich zu ärgern (leichter gesagt als getan, ich weiss) Es geht darum, dem Hund zu Verstehen zu geben, was Du von ihm willst und dann den längeren Atem zu haben - immer und immer wieder. Je weniger Emotionen Du dabei selber hast, desto besser für Euch beide (wie schon erwähnt: es ist leichter gesagt als getan)


    Gras fressen Hunde im Frühjahr, weil es ihnen schmeckt. Verbiet es ihm, wenn es Dich nervt, aber solange es keine irrsinnigen Mengen sind und Du dauernd am Po die Halme rauspulen musst, schadet es nicht.

  • Hallo an alle:


    1. Zum Gras fressen: es stört mich nicht, ich frage mich nur, warum er das macht... vielleicht hat er ja einen Mangel - hm, das "G-Vitamin" vielleicht ... aber wenn es nicht schlimm ist und nichts fehlt, mich störts nicht....


    2. Ich hatte heute beim neuen Trainer Training. Marco heißt der Trainer.


    Er hat uns den Umgang mit dem Halti gezeigt und gesagt, wir sollen jetzt vier Wochen bis zum nächsten Training täglich 2/3 kurze Leine+Halti und 1/3 lange Leine (klar, ohne Halti) trainieren. Mit dem Halti allgemein an Orten, an denen keine Ablenkung (Menschen ...) kommen, um den Umgang mit dem Halti erst mal zu lernen ...


    Wir sollen den Hund sehr wohl streicheln und mit ihm kuscheln, denn genau das stärkt die Bindung! Das hatte die alte Trainerin ja "verboten" - wir haben es daraufhin ja eingeschränkt, jedoch kennt ihr das sicher, nicht kuscheln ist schon schwer ... :-)


    Ansonsten sollen wir weiter drauf bestehen, wenn er was nicht umsetzen will, und zwar genau, wie ich es euch gestern schon geschildert habe: hartnäckig bleiben bis er es macht. Und wenn es ne Stunde dauert...


    Zum alten Training meinte er, dass das alte Training alles andere als Zielführend war... ein paar Beispiele:


    ... Hunde bräuchten keine anderen Hunde als Sozialkontakt (so ein Schwachsinn hat er ja noch nie gehört)


    ... zur ewigen Transalier-Taktik meinte er: Ein Chef, der immer beweisen muss, dass er Chef ist, ist unsicher und will prüfen, ob er noch Chef ist. Transalieren ist gaanz schlecht


    ... wenn der unsichere Hund aufgeregt/nervös ist, kann man ihn seitlich streicheln. Das löst evtl. den "Kuschel-Reiz" aus, was entspannt. Bei einem Test hat man gesehen, dass Orlando sich sofort an ihn geschmiegt hatte und sofort deutlich entspannte, obwohl an dem Tierheim echt (trotz des schlechten Wetters) die Hölle los war... ob das jetzt wirklich an einem besagten "Kuschel-Reiz/Reflex" (??) liegt - keine Anhnung. Aber es hat gewirkt!


    Allgemein mein Eindruck: Ich bin bisher positiv überrascht. Es war ein entspanntes Training. Ich hab den Trainer mehr oder weniger vollgelabert - der ist jetzt sicher froh, seine Ruhe zu haben :-) - er war stets geduldig, hat nie "blöde" Kommetare zurückgegeben ... und allgmein war es entspannt. Ich war nicht unter Druck, ständig am Hund rumzukorrigieren... denn das war auch kaum nötig!


    Ich war noch mehr überrascht, dass wir Gebelle und Aufgeregtheit mit einem seitlichen Kraulen, Streicheln "bekämpfen" sollen und nicht mit Maßregeln, wie es die ganze Zeit die alte Trainerin wollte. Da war Liebe zum Hund ja eher verpöhnt als gewollt....


    Natürlich sagt er, hier kommt es immer auf die Situation an, aber unsicheren Hunden gibt dies Sicherheit und Ruhe (kann geben, wirkt nicht immer und grundsätzlich). Und unser Hund reagiert aus totaler Unsicherheit heraus. Allderings: nicht verbal bestärken! sondern streicheln zum Runterfahren...


    so, jetzt wüsst ich gern, was ihr so allgemein dazu meint, was ist euer Eindruck?

  • hm... geht doch noch weiter :-)


    zum Durchgangsrecht sagt er: Ja, aber nicht zuhause sondern nur bei der Haustüre und ansonsten auch nur bei Türen/Gassen, wo man nicht sehen kann, was kommt (um die Ecke schauen).


    Warum: Damit zeigt man dem Hund, das man schaut und regelt und der Hund sich nicht drum kümmern muss. Wenn die Sache zwischen Mensch-Hund geklärt ist, ist selbst das irrelevant ...


    Kastration beim Rüden: Es heißt immer, dass das Aggressionen mildern würde. Aktuell hatte er in einer Fortbildung genau was anderes gehört: Das Testostoron ist auch für (ich glaube) Stressabbau oder irgendein anderes Berihigungshormon zuständig. Wenn man ihm das durch die Kastration nimmt, kann er eher noch weniger runterfahren, sich kontrollieren als eh schon. Meiner ist ja nicht kastsriert, ich hatte aber gleich gesagt auch, dass ich das jetzt nicht als Tipp hören will .... daraufhin hat er mir von seiner Fortbildung erzählt ...


    so, aber jetzt fertig :-)

  • Den Tip mit der Kastra finde ich gut. Ich hatte letztens eine Weiterbildung beim Dr. Gansloser, zu eben jenem Thema. Sehr interessant!
    Die Hormone im Körper Deines Hundes arbeiten ja zusammen um das mal einfach auszudrücken. Wenn du jetzt die Sexualhormone wegnimmst, kommt dieses Gleichgewicht durcheinander bzw löst sich auf. dann kann es also seind as ein ängstlicher Hund noch ängstlicher wird, und ein aggressiver Hund noch aggressiver. Ähnlich verhält es sich mit den streßhormonen. :)
    Finde ich wirklich gut! :gut:

  • Die Aggressionen werden nur abgemildert, wenn zu 100% feststeht, dass sie sexueller Natur sind. Das ista ber nichtd er Hauptgrund von Aggressionen, zumal sie oft ineinandergreifen.


    Die Kastration hat auch durchaus gesundheitliche Folgen, zumindest besteht die Möglichkeit. Kastration kann in bestimmten Situationen helfen, sicher. Aber sowas sollte man sich ganz genau überlegen.

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