Angemessene Härte der Bestrafung

  • Zitat

    Und selbst entscheiden, ob man mit der Methode klar kommt und beobachten, wie der Hund mit der Methode klar kommt.


    Was ja wieder dadurch relativiert wird, wenn der Halter meint "Ach, der kann ruhig ein bisschen meiden. Leben is ja kein Ponyhof, wa?"
    Oder "Ich könnt mir ja mehr Mühe geben, will ich aber halt nicht :ka: "
    All das wird mit so einer Aussage von dir abgedeckt und gleicht einem Freifahrtschein.


    Und das kann es, finde ich(!), nicht sein.

  • Zitat

    Was ja wieder dadurch relativiert wird, wenn der Halter meint "Ach, der kann ruhig ein bisschen meiden. Leben is ja kein Ponyhof, wa?"
    Oder "Ich könnt mir ja mehr Mühe geben, will ich aber halt nicht :ka: "
    All das wird mit so einer Aussage von dir abgedeckt und gleicht einem Freifahrtschein.


    Und das kann es, finde ich(!), nicht sein.


    wenn der Hund übermäßig meidet, kommt er mit der Methode nicht gut klar
    somit fällt es für mich raus
    ich mag Hunde, die freudig kommen, wenn ich sie rufe
    die happy sind, wenn ich mit ihnen arbeite ... da gehört kein Meideverhalten rein


    was du allerdings mit dem einen Satz anstellen magst, ist dir selbst überlassen ;)


  • Ja, das sehe ich auch so, daß der Hund die Entschuldigung versteht, sie sind ja nicht blöd. Außerdem haben sie im Laufe des Lebens mit "trottlichen" Menschen gelernt, was Mißgeschicke und eine Entschuldigung sind ;-)


    meine Überlegung geht sogar dahin, daß ich glaube, daß nur Hunde, die Strafen kennengelernt haben, so ein versehentliches Auf-den-Fuß-Latschen als Strafe interpretieren, und andererseits Hunde, die bewußt gesetzte Strafen nicht kennen, es als zufälliges Ereignis deuten. Weil sie den Zusammenhang, daß auf ihr Verhalten etwas Negatives von Seiten des Menschen folgt, nicht kennen und daher auch nicht rückschließen, daß sie das zuvor von ihnen Erlebte (daß auf den Fuß Latschen) auf etwas von ihnen Getanes zu beziehen ist!
    Hund muß ja auch die positive Bestärkung erst lernen, das funktionert ja auch nicht von heute auf morgen, sondern man bringt es ja gezielt bei

  • Wie bereits beschrieben habe ich die Erfahrung mit meinem Hund gemacht, dass er eine "Entschuldigung" nicht versteht. Das halte ich auch für sehr vermenschlicht gedacht.


    Gehen wir von dem Gedanken weg, dass Strafe was Böses ist, sondern dass Strafe bedeutet, ein Verhalten soll weniger, bis gar nicht mehr auftreten.


    Ich habe meinen Hund versehentlich, wie weiter vorne beschrieben, beim rückwärts über die Leine steigen, getreten. Er ist danach, wenn ich eine ähnliche Drehbewegung mit der Schulter gemacht habe, soweit die Leine reichte, weggesprungen.


    Er stand mir also nicht mehr im Weg. Ich wollte das nicht (weil aus Versehen) , aber der Hund hat gelernt, und zwar aus einer (ungewollten) für den Hund positiven Strafe, die noch dazu vollkommen unangemessen und viel zu hart war.


    Ich denke nicht, dass das viel mit Emotion zu tun hat, dass ist reine Lerntheorie.


    Und ich glaube, gerade ein Hund, der sonst positive Strafe in der Form nicht kennt, empfindet das viel stärker.

  • Meine Erfahrung ist eine andere. In einer ähnlichen Situation hab ich ihm beim übersteigen einer Schranke mit Sicherheitsschuhen gegen den Kopf getreten. Ich war so schockiert und hab ihn direkt getröstet. Ich kann nicht erkennen dass er einen Schaden davon getragen hätte. Auch unmittelbar danach nicht (Rückweg über die gleiche Schranke ).
    In einer anderen Situation hat sich Djego an mir vorbei durch die Tür gedrängelt was zur Folge hatte dass ich mir die Ecke der Tür fest gegen den nackten Fuß geschlagen hab. Vor Schmerz hab ich geflucht und war stinksauer in dem Moment. Nie mehr hat mein Hund versucht mit mir gemeinsam durch die Tür zu kommen sondern wartet auf eine Einladung.

  • Zitat

    dass er eine "Entschuldigung" nicht versteht. Das halte ich auch für sehr vermenschlicht gedacht.


    ich denke, er hat gelernt, daß das heiter gequickte "Entschuldigung" und von dem Mißgeschick ablenkende Spielen oder Tätscheln etwas bedeutet, nämlich 'ist nicht schlimm', was zuvor geschehen ist, bedeutet nichts, war nichts, kein Drama. Das halte ich nicht für vermenschlicht, sondern für eine Erfahrung, die Hund macht. Das negative wird gleich aufgehoben, durch positive Aufmerksamkeit eretzt, ist also nicht schwer lastend


    Zitat


    Und ich glaube, gerade ein Hund, der sonst positive Strafe in der Form nicht kennt, empfindet das viel stärker.


    Das würde ja aber bedeuten, daß ein Hund der strafen kennt, abstumpft? Ich kenne auch die Hunde, die beim Schmeißen mit der Wurfkette irgendwann nicht mal mehr zucken, das heißt aber für mich nichts positives
    der andere mag es vielleicht stärker empfinden, aber möglicherweise eher im Sinne einer "Natur"katastrophe :D , also als etwas, daß da unerklärlich über ihn hineinbricht, aber eventuell nicht als Strafe für sein Tun. Ob er es dann verknüpft, hängt, denke ich, auch mit dem Temperament des Hundes, aber sicher auch mit den vorherigen Erfahrungen, die er beim Üben macht. Kennt er Üben immer nur in guter Atmosphäre meine ich immer noch, daß ein einmaliges Latschen auf den Fuß nichts so nachhaltig kaputtmachen kann, als daß ein Verhalten nicht mehr gezeigt wird.

  • Natürlich stumpfen so einige Hunde bei Strafen ab, sonst müsste man nicht intensiver werden dabei... tausendfach auf der Straße gesehen.

  • Zitat

    Natürlich stumpfen so einige Hunde bei Strafen ab, sonst müsste man nicht intensiver werden dabei... tausendfach auf der Straße gesehen.


    Was übrigens unter Habituation fällt. Halter sagen dann immer, dem Hund sei es egal wie böse man meckert, er brauche eben härtete Strafen. Dass man den Hund dabei aber konsequent zur Indifferenz erzogen hat wird nicht mehr gesehen. Und dann sind wir ganz schnell wieder bei der Gewaltspirale...


    Gesendet von meinem SM-T315


  • Ist bei meinen "anders" was die Entschuldigung angeht
    Ich zeige da ja ein Verhalten das stark an andere Hunde erinnern könnte die "rumschwänzeln" sprich ich beschwichtige meine Hunde aktiv
    Ja wenn ich meinem Hund auf die Zehen trete und es hat ihm weh getant dann geh ich auch schonmal auf die Knie und zwitscher ein "Oh Baby komm ma bei die Mami oh Gott oh Gott"
    BtW im Weg rumliegen tun se trotzdem

  • Ich glaub die schlimmste 'Strafe' war, als Koda grade eingezogen war, als er mir mal richtig in den Hals getackert hat, hat geblutet wie Sau und das Welpchen ist ziemlich weit geflogen. Zu meiner Verteidigung, es war ein Reflex und nicht beabsichtigt und er hat zwar etwas bedröppelt geschaut, hätte aber sofort weiter gespielt.


    Ach nein wartet, das Schlimmste war, dass ich meinem armen Hund, obwohl er absolut nichts gemacht hat, mit voller Wucht son Fahrradweg-Absperrrungsschild an den Kopf gedonnert hab. Mein Arm ist nämlich locker 10 m lang und für Hunde unsichtbar.
    Ich hab fast ne halbe Stunde gebraucht bis ich ihn einfangen durfte. Das war die einzige Nacht die er nicht bei mir, sondern im Wohnzimmer unter der Couch geschlafen hat und nachdem er selbst einen Tag später da nicht raus wollte und Leckerlies annehmen wollte, musste ich ihn tatsächlich zu meiner Schwester schleifen (wortwörtlich), wo er sich hinter ihr versteckt hat, während sie langsam vermittelt hat.
    Blödes Vieh :headbash:


    Im Ernst, normalerweise liegt mein Maximum bei diversen Warnungen mit denen ich dem Hund zeige, dass Frauchen not amused ist, das reicht bei ihm...

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