Angemessene Härte der Bestrafung

  • Zitat


    Ansonsten sind aber Hunde eins - sehr präzise im Timing und meist nicht überzogen.


    Ich finde es phaszinierend, wie sehr sich diese Irrmeinung hält.
    Hunde sind keine Überwesen, die perfekt sind in ihren Handlungen.


    Da muss man nicht mal in aggr. Verhaltensweisen gehen, da kann man schonbeim Spiel zuschauen. Wären sie so übermenschlich ;) perfekt in ihnen Handlungen und so genial im Abschätzen, dann gäbe es auch keine Schrammen vom Spiel. Es gäbe keine Zurechtweisung im Spiel, wenn sich eine bedrängt fühlt - denn die Bedrängung käme ja gar nicht vor, weil ja immer nur totaaal angemessen reagiert wird. Usw.

  • Zitat


    Ich finde aber auf der anderen Seite, dass man durchaus deeskalierendes Verhalten nachmachen kann, um den Hund von meiner Ungefährlichkeit zu überzeugen.


    Perfekt passnd zum Posting darüber:
    Und die menschliche Adaption von calming signals kann voll in die Hose gehen bei einem unsicheren Hund: Es ist nicht das, was er vom Mensch erwartet, dieser Mensch verhält sich komisch.
    Gibt auch eine prima Analogie in entgegengesetzter Richtung: Lachende Hunde. Eine Reihe Zähne ist nicht das, was ein Mensch idR erwartet von einem freundlichen Hund. Hat er wenig Erfahrung mit Hunden, wird er es eher als Drohung interpretieren.


    Edit: Das "Posting obendrüber" ist irgendwie ins Nirwana entschwunden. Ich hatte Buddy-Joy zugestimmt, dass Hunde Menschlich verstehen. Allerdings m.E. mehr über Lernen und Erfahrung als über Genetik.

  • Zitat

    Ich verstehe vorallem nicht, dass man von seinem Hund eine hohe Impulskontrolle verlangt, aber bei einem selbst ist es ok und normal wenn man sich nicht im Griff hat? :???:


    Och, ich hau keinem auf die Fresse (bisher ;) ) und beiß auch keinen. Diese Impulskontrolle fände ich auch recht angemessen beim Hund.
    Gelegentliche Ausrutscher in Form von großem aggr. Display sind gestattet, wenn die "Auamach-Grenze" nicht überschritten wird.


    Zitat

    Ich kann z.B. Autofahren, trotzdem passiert es mir vielleicht einmal im Jahr, dass ich das Auto beim Anfahren abwürge. Wenn mich jetzt mein Beifahrer strafen würde, hätte ich kein Verständnis dafür. Kann nicht mal was schiefgehen?


    Aber es war keine Absicht von Dir und Du bemühst Dich, das Auto gleich wieder zu starten und anzufahren. Ist ungefähr so, wie wenn der Hund stolpert beim Rückruf. Oder Dein Sitz verschusselt in ein Platz, sich aber gleich korrigiert.
    Das ist was anderes als ein Rückruf, der aufgrund konkurrierender Motivation nicht klappt. Oder gar einem Rückruf, der nicht klappt aufgrund von: "Heb mich hinterum, ich geh dalang."

  • Es kann aber auch sein, dass ich in Gedanken war, von einer interessanten Erscheinung auf dem Geweg abgelenkt, erschrocken weil "plötzlich" die Ampel grün, usw.


    Dem Hund gestehe ich auch zu, dass er nicht immer nur mich als Sonne seines Universums sieht. Der darf auch mal "in Gedanken" schnüffeln, und nicht ausschließlich mich im Kopf haben. Zumindest habe ich Verständnis dafür.

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    Perfekt passnd zum Posting darüber:
    Und die menschliche Adaption von calming signals kann voll in die Hose gehen bei einem unsicheren Hund: Es ist nicht das, was er vom Mensch erwartet, dieser Mensch verhält sich komisch.
    Gibt auch eine prima Analogie in entgegengesetzter Richtung: Lachende Hunde. Eine Reihe Zähne ist nicht das, was ein Mensch idR erwartet von einem freundlichen Hund. Hat er wenig Erfahrung mit Hunden, wird er es eher als Drohung interpretieren.


    Edit: Das "Posting obendrüber" ist irgendwie ins Nirwana entschwunden. Ich hatte Buddy-Joy zugestimmt, dass Hunde Menschlich verstehen. Allerdings m.E. mehr über Lernen und Erfahrung als über Genetik.


    Entschuldige, Hunde verstehen definitiv, dass ein Abwenden von ihnen keine Bedrohung ist. Auch der unsichere Hund.

  • Es gibt schon ein paar Hunde, die ich kennengelernt habe, die mit einer total überdrehten Begrüßung seitens des Menschen weitaus (!) besser klarkommen als mit einem Menschen, der sich langsam annähert und sich abwendet dabei. Frontal wäre vllt noch ärger, aber die Summe der cs kommt eben nicht besser an als total unhundliches Verhalten inkl. zum Hund hinbeugen und ihn angrabbeln und dabei volltexten.


    Und ich habe auch schon einen kennengelernt, der kein ausgesprochenes Problem mit Menschen hatte, aber Leute, die sich in cs übten, sehr seltsam fand. Allerdings beließen sie es auch nicht beim Abwenden, was ja nun nicht grade ultimativ canidenspezifisch ist, s. Posts von Quebec zu artübergreifender Körpersprache.

  • Zitat

    Es kann aber auch sein, dass ich in Gedanken war, von einer interessanten Erscheinung auf dem Geweg abgelenkt, erschrocken weil "plötzlich" die Ampel grün, usw.


    Ändert aber immer noch nichts an der Intension. :)
    Du willst anfahren, verpeilst es aber und probierst es wieder.


    Zitat

    Dem Hund gestehe ich auch zu, dass er nicht immer nur mich als Sonne seines Universums sieht. Der darf auch mal "in Gedanken" schnüffeln, und nicht ausschließlich mich im Kopf haben. Zumindest habe ich Verständnis dafür.


    Und wenn Dein Rückruf dann kommt, macht es einen Unterschied, ob er ihn grade überhört auf grund von Ablenkung, aber sich beim Hören dann bemüht - oder ob er ihn hört und sich dann mit einem Schulterzucken dazu entscheided, weiterhin seiner Wege zu gehen.
    Zumindest sehe ich da einen deutlichen Unterschied.
    Das wäre ja eher die Variante, dass Du Dich weigerst, anzufahren, weil Du Dir z.B. eine Auslage im Schaufenster noch näher betrachten willst. Da hätte ich dann für einen strafenden Beifahrer schon Verständnis, der muss Dich ja nicht gleich prügeln.

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    Es gibt schon ein paar Hunde, die ich kennengelernt habe, die mit einer total überdrehten Begrüßung seitens des Menschen weitaus (!) besser klarkommen als mit einem Menschen, der sich langsam annähert und sich abwendet dabei. Frontal wäre vllt noch ärger, aber die Summe der cs kommt eben nicht besser an als total unhundliches Verhalten inkl. zum Hund hinbeugen und ihn angrabbeln und dabei volltexten.


    Und ich habe auch schon einen kennengelernt, der kein ausgesprochenes Problem mit Menschen hatte, aber Leute, die sich in cs übten, sehr seltsam fand. Allerdings beließen sie es auch nicht beim Abwenden, was ja nun nicht grade ultimativ canidenspezifisch ist, s. Posts von Quebec zu artübergreifender Körpersprache.


    Wo ist seltsam finden denn eine Bedrohung?


  • Hehe richtig...
    Der strafende Beifahrer wären in der Situation wohl noch das geringere Problem...eher der/die Fahrer die hinter einem stehen... :lol: Entweder wird dann gehupt oder einer steigt aus...


    Es zeigt sich in der ganzen Diskussion immer mehr das es ohne Strafe/Zwang, egal wie sehr sich das hier auch manche wünschen, nicht funktioniert. Erziehung ohne Strafe oder Zwang ist eine Illusion...funktioniert weder beim Menschen noch beim Hund.

  • @Mods
    Hab falsch "gequoted". Kann das von Euch jemand reparieren?
    War wohl doch noch etwas zu früh am morgen :lol:

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