Angemessene Härte der Bestrafung
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ich denke, er hat gelernt, daß das heiter gequickte "Entschuldigung" und von dem Mißgeschick ablenkende Spielen oder Tätscheln etwas bedeutet, nämlich 'ist nicht schlimm', was zuvor geschehen ist, bedeutet nichts, war nichts, kein Drama. Das halte ich nicht für vermenschlicht, sondern für eine Erfahrung, die Hund macht. Das negative wird gleich aufgehoben, durch positive Aufmerksamkeit eretzt, ist also nicht schwer lastendDas ist doch keine Entschuldigung.
Das ist eine Missachtung von Gefühlen anderer.
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- Vor einem Moment
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Ist bei meinen "anders" was die Entschuldigung angeht
Ich zeige da ja ein Verhalten das stark an andere Hunde erinnern könnte die "rumschwänzeln" sprich ich beschwichtige meine Hunde aktiv
Ja wenn ich meinem Hund auf die Zehen trete und es hat ihm weh getant dann geh ich auch schonmal auf die Knie und zwitscher ein "Oh Baby komm ma bei die Mami oh Gott oh Gott"
BtW im Weg rumliegen tun se trotzdemBis auf die Wortwahl
, mache ich das auch so.....
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Buddy-Joy, das ist bei meiner Schäferhündin genauso wie bei deinen Hunden. In einer ähnlichen Situation zuckt die nicht mal weg.
Der Pudel ist da halt eine Mimose und da muss man auf die unterschiedlichen Charaktere und Temperamente eingehen.
Und gerade deshalb ist es wichtig, die "Härte" auf den Hund abzustimmen.
OT und überspitzt formuliert: gerade bei meiner Schäferhündin hab ich das Gefühl, die hat das Motto "Schlag mich und ich tu alles für dich" und der Pudel denkt: "Schau mich schräg an und du kannst dein Zeug alleine machen"
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Das ist doch keine Entschuldigung.
Das ist eine Missachtung von Gefühlen anderer.
was ist eine Mißachtung von Gefühlen anderer? Wenn ich mich entschuldige?
Das halte ich nun für vermenschlicht. Es ist ein menschliches Beschichtigen, wenn ich sage "tut mir leid, Dicke, war nicht so gemeint" und sie dann streichel? Oft spiele ich dann noch hinterher mit ihr, damit sie weiß, daß ich wirklich nicht schlecht gelaunt bin. Wenn gerade nen Stock rumliegt, werf ich ihn, oder wir albern kurz rum. Versteht eigentlich jeder Hund. Wenn ich traurig bin, rückt mein Hund auch mit einem Ball an, um mich aufzuheitern, weil sie gelernt hat, dann lache ich wieder.Wo ist nen da der Unterschied zu dem was "Buddy-Joy" Du auch tun...
halte es eher für meine Mißachtung meine s Geschreibsels, da so was rauszulesen. "Mißachtung" echt harte Worte, völlig deplaziert und überspitzt -
@ Liv:
Du meinst die Situation: Kind hat Kummer, ich speise es mit einem Eis oder Lolly ab....
gruselig, zugegeben,
aber das ist ja hier gar nicht der Fall, ich nehme das, was passiert ist (auf die Pfote treten) ernst, indem ich mich entschuldige, es quasi thematisiere, gehe dann aber wieder zu einer fröhlicheren Tagesordnung über, die zeigen soll, daß ich positiv gestimmt, kein auf den Fußtrampelnder Agressor bin, damit eben nichts hängen bleibt, aber ich spiele auch nicht immer, wenn die Laune danach so ist, oft entwickelt sich ja aus Situationen was.
es geht einfach um etwas positives mit dem Hund, nachdem die Situation vorher ein bißle negativ warsoll ich mit dem Hund dumpf vor mich hin brüten, nein, weder wegwischen, noch verfestigen ist das richtige
da ich meinen Hund als fühlendes Wesen ernst nehme und eben nicht als Reiz-reaktions-Automat sehe, macht mich sowas echt traurig
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Gestern bin ich Rider auf den Fuß gedappt als er auf der Treppe im Garten im Weg stand. Ich habe mich ganz arg entschuldigt und ihm das Spielie gegeben weshalb er im Weg stand. Er ist sehr empfindlich und hat sich sofort in seine Box verzogen, aus lauter Unsicherheit. Ich hab dann erstmal Roonie geparkt und ihn mir dann zum "Welt wieder gut kuscheln" zu mir geholt. Das versteht mein Hund definitiv. Er freut sich dann einen Keks und dann ist alles wieder gut. Würde ich das nicht machen, würde er den Rest des Tages wie ein Häufchen Elend sich in seiner Box verkrümeln.
Also gehe ich davon aus, dass trösten und entschuldigen der Hund versteht, bzw es seinen Zweck erfüllt.
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OT und überspitzt formuliert: gerade bei meiner Schäferhündin hab ich das Gefühl, die hat das Motto "Schlag mich und ich tu alles für dich" und der Pudel denkt: "Schau mich schräg an und du kannst dein Zeug alleine machen"DSH und Pudel eben.
Ich geselle mich zu Buddy-Joy und Liv, was die Entschuldigung angeht. Allerdings denke ich schon, dass auch da gelernt werden muss, bis die wirklich richtig total verstanden wird. Und geht halt nur bei nem Hund, der dann nicht die totale Krise bekommt, weil der Mensch grade schon wieder voll seltsam ist.
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@ Liv:
Du meinst die Situation: Kind hat Kummer, ich speise es mit einem Eis oder Lolly ab....
gruselig, zugegeben,
aber das ist ja hier gar nicht der Fall, ich nehme das, was passiert ist (auf die Pfote treten) ernst, indem ich mich entschuldige, es quasi thematisiere, gehe dann aber wieder zu einer fröhlicheren Tagesordnung über, die zeigen soll, daß ich positiv gestimmt, kein auf den Fußtrampelnder Agressor bin, damit eben nichts hängen bleibt, aber ich spiele auch nicht immer, wenn die Laune danach so ist, oft entwickelt sich ja aus Situationen was.
es geht einfach um etwas positives mit dem Hund, nachdem die Situation vorher ein bißle negativ warsoll ich mit dem Hund dumpf vor mich hin brüten, nein, weder wegwischen, noch verfestigen ist das richtige
da ich meinen Hund als fühlendes Wesen ernst nehme und eben nicht als Reiz-reaktions-Automat sehe, macht mich sowas echt traurig
Genau so.
Schön,dass du dass noch mal erklärt hast.
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Entschuldige, Hunde verstehen definitiv, dass ein Abwenden von ihnen keine Bedrohung ist. Auch der unsichere Hund.
Ich hab mich gerade mal durch den kompletten Thread durchgelesen und mal ganz davon abgesehen, dass es in der "Gesellschaftsfähigmachung" eines Lebewesens mMn nie ohne Einschränkung irgendeiner Art geht, gibt es durchaus auch körpersprachlich für normale Lebewesen ganz banale/eindeutige Situationen, die sie eben nicht verstehen (können):
kaham: ja, sehe ich ebenso...
Shiro: Nein, meine Hündin musste solche Signale zum Beispiel erst lernen! 3,5 Jahre lang hat sie beinahe ohne jegliche Reize gelebt und trotz Leben in einer Familie mit noch 4-5 weiteren Hunden konnte sie weder die menschliche, noch die hündische Körpersprache vernünftig lesen! Sie hatte Angst vor allem, egal ob Mensch oder Tier...
Daher kann ich der Ansicht, dass das Meiste, zumindest aber Vieles, nur über Lernen funktioniert, nur zustimmen...Und in einer so Hunde-unwirtlichen Welt geht das nunmal nicht ohne Einschränkung irgendeiner Art, um auf das eigentliche Thema zurückzukommen...die kann noch so positiv aufgebaut sein, allein schon die Bezeichnung "Alternativverhalten" zeigt doch, dass Hund eigentlich was ganz anderes (für ihn wertvolleres) im Sinn hatte, bevor Mensch gekommen ist und ihm gesagt hat: "Halt, Stop! Ich will das nicht, ich will, dass du was andres machst!"... Man hat einer anderen - für einen selbst angenehmeren - Handlung künstlich einen höheren Wert zugefügt, der Aufbau mag positiv sein, die Intention dahinter ist jedoch: Ich will, dass Hund das tut, was ICH will (= strenggenommen eine ziemliche Einschränkung).
Einschränkungen sind mMn aber überhaupt nicht schlimm, im Gegenteil, man lernt dadurch, sich freier in der Gesellschaft zu bewegen und entspannter mit seinen Mitlebewesen (wenn wir jetzt mal von Mensch und Tier ausgehen, die gemeinsam leben) umzugehen.
Ob ich die Folge auf ein Nichteinhalten einer von mir gestellten Forderung nun Strafe, Konsequenz, Sanktion oder wie-auch-immer nenne, ist in meinen Augen da vollkommen unerheblich!Ich hab jahrelang - weil ich's als Jugendliche bei meinen Tierheimschützlingen nicht besser wusste - mit Leinenruck oder noch aversiveren Mitteln gestraft...weder waren meine Hunde eingeschüchtert von mir, noch wurden sie aggressiver oder haben weniger zuverlässig gehört oder trugen einen psychischen Schaden davon; egal ob Schäferhund, Am Staff, Mischling, Pinscher oder Dogge... Meine Hündin jetzt kann ich draußen gar nicht "nur positiv" führen, für sie ist ja alles negativ und ich müsste sie über Jahre hinweg einzeln mit allen Reizen erst sozialisieren - völlig unmöglich! Ergo zwinge ich sie, sich mit ihren Ängsten auseinanderzusetzen, Belohnungen gibt es für sie nicht wirklich, weder Futter, noch Berührungen oder Entfernung vom Angstauslöser (wie soll ich Wind ausweichen?). Seitdem ich nicht mehr zwanghaft allen Stress von ihr fernhalten will, sondern ihr auch mal deutlich mache: "Hör auf, dumm rumzuspinnen, es IST NICHTS!", klappt es täglich besser und sie kommt damit klar, dass 500 m hinter uns ein Blatt vom Baum fällt (nicht übertrieben, am Anfang hatte sie nach jedem Gassigang einen Fieberschub aufgrund des Stresses!).
Wir haben Abschalttraining gemacht (irgendwo hinsetzen und erst wieder weitergehen, wenn Hund wirklich entspannt) - in den Augen der "nur-positiv-verstärken"-Fraktion hier wäre alleine das ja schon positive Strafe am laufenden Band.
Negativer Stress gehört zum Leben dazu - wir selbst erleben ihn (zB im Job, in der Beziehung, im Alltag) jeden einzelnen Tag und werden im Allgemeinen dadurch nicht verhaltensgestört, weil wir lernen, uns trotzdem zu entspannen.Ich habe keine Ahnung von Pädagogik oder irgendwelchen wissenschaftlichen Lernstudien oder so, auch, wenn ich dazu mal was gelesen habe, ich "erziehe" nach Bauchgefühl...aber Negatives ist bei mir deswegen noch lange nicht ausgeklammert, solange es sich eben im angemessenen Rahmen befindet (sinnlose Gewalt gehört selbstverständlich nicht dazu). Bei uns reicht ein strenger Blick oder ein etwas schärferes "Nein!". Ich belohne viel, ich tröste auch, ich beschütze...aber ja, ich strafe auch und bin deswegen noch lange kein Tierquäler, schlechter Mensch oder etwas in der Richtung, wie einem ganz gern von einigen angedichtet werden will.
Just my 2 cents, etwas unkoordiniert vielleicht, weil mir zu diesem Thema so viele Gedanken durch den Kopf schießen, die ich gar nicht so schnell ordnen kann, wie sie rauswollen...
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