Das Gebrauchshunde 1*1
-
-
Kalle war irgendwie nie Welpe. Dieses 'Die Welt ist roooosa und schoen! Oh ein Blatt, oh eine Blume, oh andere Hunde zum spielen, ..' und dieses etwas unsichere/tapsige Verhalten adulten Hunden gegenueber, etc., all das hatte er nie.
Dem waren andere Hunde (und Menschen) scheissegal (ausser die seines Rudels), er stapfte von Anfang an durch die Welt mit der Einstellung sie gehoere ihm und alle anderen Lebewesen waeren nur dort, weil er - der Koenig - sie duldete.
Klar hatte er auch mal seine 5 Minuten und war einfach nur ausgelassen. Aber im Vergleich zu anderen Welpen viel viel weniger.
Auch hat er von Anfang an sehr klar seine Grenzen klar gemacht. Egal ob gegenueber Hunden oder Menschen.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Von meinen 5 Boxern hätte einer auf den Sport gut verzichten können. Das war der klassische, zufrieden mitlaufende, wenig Ansprüche auf Spezialbespaßung stellende Familienhund. Für 2 Hunde war es ratsam, sie sich ausarbeiten zu lassen, wobei Schutzhundsport es nicht zwingend hätte sein müssen. Und 2 Hunde waren Workoholics, die straff beschäftigt werden mußten/müssen, weil sie sich sonst Ersatzbeschäftigungen gesucht hätten. Und bitte mit Schutzdienst, damit das Bullenbeißererbe kanalisiert ausgelebt werden kann. Diese Voraussetzungen erfüllt, waren/sind alle 5 zufriedene Begleiter gewesen, die in 32 Jahren nix angestellt haben.
Menschenfreunde waren alle 5, und gerade die beiden Hundesport-Granaten krabbel(te)n jedem auf den Schoß, der nicht schnell genug abwehrte. Boxertypisch distanzlos, überschwänglich und clownesk.
Mit anderen Hunden ist so etwa, wie Raphaela beschrieb. Wobei meine Hündinnen bedeutend weniger fremden Hundekontakt duldeten, wie die Rüden. Wird die Individualdistanz eingehalten, wird ignoriert. Hündinnen und Welpen dürfen aufdringlich sein, gleichgroße und gleichalte Rüden laufen Gefahr, vermöbelt zu werden. Mit viel Geschrei und ohne Zähne, aber dem Einsatz des Körpergewichtes. Deshalb kommen Hundewiesen usw. nicht in Frage, denn dort sollen sich alle lieb haben.
Also letztlich nicht viel Ungewöhnliches, eben was auch andere Hundebesitzer erleben. Bis auf die Tatsache, daß ich von 7 Tagen in der Woche an 6 Tagen neben der normalen Hundebeschäftigung noch spezielle Trainingssequenzen einbaue, und ich sehr scharf auf Einhaltung der Hausregeln und Grenzen achte. Wenn ich es nicht tue, passiert das, was meine Familienangehörigen bzw. manche Neu-Boxer-Besitzer erleben: der Hund übernimmt in aller Liebenswürdigkeit das Szepter und läßt die Menschen ganz schnell nach seiner Pfeife tanzen. Andere Rassen sind da bedeutend duldsamer.
Kann ich genau so bestätigen. Mit einem kleinen Unterschied: Luna lässt schon auch mal einen Knurrer hören und das nicht unbedingt freundlich. Das schiebe ich auf den Dobermann in ihr.
Wenn ich andere Boxer und Luna anschaue, merke ich schon, dass da mit dem Dobermann ein nicht ganz so dickhäutiger Hund drin ist. Sie ist schnell nervös, hat keine guten Nerven und dreht sehr schnell hoch, dabei auch im negativen Sinne distanzlos werdend. Sie macht sofort zu, wenn man laut oder gar grob wird.
Für sie ist Schutzdienst übrigens nichts, weil er sie im Alltag aggressiv macht. Ganz schlimm ist es natürlich, wenn auf den Hundeplätzen entsprechend grob erzogen wird.
Mehr kann ich hier leider nicht beitragen. Ich finde den Thread aber sehr interessant, ist ein Mali doch ein (recht weit entfernter) Traum von mir
.
-
Mein Mali aus reiner Arbeitslinie (Mondioring 3 Mutter, franz. Ring 3 Vater) war immer ein Clown, wenn die Situation es erlaubt hat! Er hat fast alle Menschen geliebt, die wenigen unsympatischen hat er perfekt ignoriert. Mit Hunden, die er gekannt hat, spielte er bis kurz vor seinem Tod. Fremde Hunde musste er nicht haben und ging ihnen aus dem Weg. Beim Training und an Prüfungen ist er immer mit vollem Eifer und Motivation dabei gewesen, aber er hat nie die doch manchmal erkennbare Verbissenheit vieler Gebrauchshunde gezeigt. Aber auch ich selber bin weder im Training noch an Prüfungen verbissen ehrgeizig, mir macht der Sport mit meinem Hund einfach Spass!
Ich habe mit ihm Obedience und Sanitätshund (Rettungshund in der Waldsuche) gearbeitet und erfolgreich mit Prüfungen abgeschlossen. Spike war nicht viel anders als mein BBS (der CH-Meister im Sanität und 2. Hund in der Schweiz mit dem Rettungsbrevet in Wasserarbeit gewesen ist).
Ich finde, es hängt sehr stark von der Prägung im Welpenalter statt und ob es dem HH wichtig ist, dass sein Hund mal mit Mensch und Tier verträglich oder wenigstens neutral sein wird. Ich habe eine Hundeschule und könnte keinen eigenen Hund brauchen, der auf meinem Hundeplatz oder bei mir Zuhause Territorialverhalten zeigt.
Liebe Grüsse Irène
-
Ich kann keine Vertraeglichkeit mit Praegung und Erziehung erreichen, aber eine Duldung.
Keiner meiner Hunde hat den Fremdhund zu zerlegen oder den Besuch zu packen. Sie muessen nicht mit dem Hund zocken und auch nicht mit dem Menschen schmusen. Sie duerfen klar kommunizieren und auch sagen, wenn sie dann mal die Schnauze voll haben. Aber sie haben sich zu benehmen und gewisse Dinge zu dulden.Clowns unter den Malis kenne ich auch. Ebenso wie normal gepraegte/erzogene Hunde die absolut kein anfassen durch fremde Menschen akzeptieren..
-
Zitat
Ich persoenlich kenne DSH, Malis, Herder, Dobis, Rottis nicht persoenlich, bzw. der kurze Kontakt mit der ein oder anderen Rasse ermoeglicht es mir nicht, mir ein Bild davon zu machen oder gar zu urteilen. Sicher, als ich noch in Deutschland wohnte, gab es auf dem Hundeplatz, wo ich zur Welpenstunde war, auch in der anschliessenden UO und IPO Stunde Malis / DSH / Herder , aber ausser, dass man "mit solchen Hunden keinen Spielkontakt" haben kann (Zitat des Besitzers) und man dem Herder und dem Mali nicht zu nahe kommen durfte, weiss ich nichts ueber die Hunde und ob sie rassetypische Vertreter waren oder eher nicht.Also bitte, kann vielleicht jemand mit Ahnung / Erfahrung mir (und anderen Interessierten) mal erklaeren, worin sich die Gebrauchshunde untereinander als auch im Vergleich zu anderen "Sparten" im Verhalten / Handling unterscheiden?
Mich interessiert auch, wie diese Hunde grundsaetzlich mit Artgenossen zurecht kommen und wenn es da "rassebedingt" eher zu Auseinandersetzungen kommt, warum das so ist :)Gebrauchshunde wie der DSH/Herder/Mali werden im Gegensatz zu vielen anderen Hunderassen "erwachsen" und legen infantiles Verhalten sehr früh ab (wenn sie es überhaupt je zeigen. . . Babymalis sind teilweise Erwachsene in mini). Oft wird dieses "Erwachsene" als aggro und krass definiert, weil sie eben klar und unmißverständlich klar machen, wann Schluss ist. Oft ein Trugschluss, denn dies ist in meinen Augen klare Kommunikation bzw. gutes Sozialöverhalten und beim ewig schnauzenleckenden erwachsenen (meist) Retriever läuft was falsch.
Diese Unterscheide im Verhalten zwischen Sparten, die entweder auf Arbeiten oder Everybodies Darling selektiert wurden, führen dazu, dass der Gebrauchshund oft wenig mit dem Rest anfangen kann.
Bestimmtes Klinetel definiert sich über die vermeintliche Härte dieser Hunde (Klischee: SV, Ballonseideanzug, Hundwelt = Verein, Anhänger und Garten) und bringt ihnen nicht bei, dass nix verhauen wird, auch wenn es danch "schreit". Ein krasser Hund macht ja schließlich was her . . .
In meinem Verein gab es gerade im VPG-Bereich Hundeführer, die sich "rühmten", dass nur ein echter Kerl so einen Hund führen kann. Als ich mal erzählt habe, dass wir mit dem Rad durchs Auslaufgebiet zum Verein fahren, haben sie geguckt wie eine Kuh, wenn´s donnert. Aber weil der Hund toll gearbeitet hat, gab´s zumindest keine dummen Sprüche.
Zum Unterscheid Mali - DSH:
Ein DSH ist etwas entspannter, wenn es um Fehler des Hundeführers geht. Der Mali verzeiht weniger, dafür ist er "schneller", aber teilweise irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Wie war das doch: "Wenn der DSH losläuft, ist der Mali schon wieder zurück."Vielleicht habe ich die falschen Herder kennengelernt, aber die Langhaarigen tanzten den Leuten auf der Nase herum bei zu "nettem" Umgang, bei zu hartem Umgang machten sie dicht. Mir fehlt bei ihnen der Biss und Will-to-work. Von der Kurzhaarigen habe ich nur einen näher kennengelernt, den fand ich neutral.
-
-
Zum Erwachsenwerden gibt es ja Veröffentlichungen die aussagen, daß die Hunde mit starkem Kindchenschema auch im Verhalten ewig kindlicher bleiben als die, deren Erscheinung sich mehr dem "erwachsenen Wolf" nähert.
Das ist natürlich als statistische Aussage über größere Hundezahlen zu verstehen und ist im Ergebnis eine grobe Verallgemeinerung. Und sicher gibt es Ausnahmen. Genau wie Unterschiede zwischen ähnlich aussehenden Rassen. -
Wir kennen hier inzwischen 2 DSH (langstockhaar) und ich finde beide einfach nur toll.
Der Rüde ist ein total entspannter Zeitgenosse. Locki ist ihm mit ihren 11 Monaten eindeutig too much und ist meist total genervt von ihren Spielaufforderungen, lässt sie aber anstandslos gewähren.
Die Hündin haben wir leider erst einmal gesehen, aber auch sie ist eine tolle Hündin. Sie hat ein bisschen mit Frieda gespielt und war dabei sehr klar und deutlich. Da habe ich nochmals viel über Hundekommunikation gelernt. Wenn ihr Frieda zu doll wurde hat sie sich auf faire Art und Weise Respekt verschafft, die auch sofort verstanden wurde und dann ging's weiter.Ich könnte mir durchaus vorstellen mal einen DSH zu haben, allerdings schreckt mich der gesundheitliche Aspekt ein bisschen ab. Ansonsten denke ich gibt es wohl keine vielseitigere Rasse.
-
Zitat
Der DSH kommuniziert sehr klar und neigt da bisweilen zur "Übertreibung" große Gesten, laute Töne, was für Außenstehende schnell unnötig aggressiv wirkt. Auch kenne ich den DSH eben nicht als Everybody's Darling, der sich distanzlos alles gefallen lässt.
Sprich wenn da die Nervensäge oder potenzielle Konkurrenz nach klarer (körpersprachlicher) Ansage nicht die Biege macht, dann gibt's schon mal auf die Mütze. Die meisten Schäferhundbesitzer stehen da dann in Ruhe daneben und warten einfach ab, weil man weiß, außer paar Haare und bisserl Sabber am Ohr passiert nicht, wenn Mensch nicht auf die Idee kommt, da unkontrolliert an den Hunden rumzuziehen, während andere schon 1000 Tode sterben
Hat jemand Infos wie es da beim DSH/ Mali aussieht wenn man als Halter eben nicht in dieses Schema passt und versucht dem Hund nicht die lose Leine zu lassen?
Meine CC ist da recht ähnlich, allerdings geht mir das schon gegen den Strich und ich persönlich stecke unmengen Arbeit da rein, dass sie NICHT überreagiert, auch wenn sie im Endeffekt 'nichts tut'.
Kann man das beim DSH/ Mali vergessen oder ist es möglich sie trotz Anlagen so zu formen, dass sie zumindest 'nett rüberkommen' und, sobald es ihnen zuviel wird, an den Halter wenden statt selbstständig zu handeln? -
Wer Mali, DSH und Co. als ernst und erwachsen betitelt, der hat noch keine japanischen Jagdspitzrassen erlebt
Die sind so humorlos, dass sie schon tot sein könnten.Haben die üblichen Gebrauchshunde "Rappel "?? Also rennen plötzlich wie verrückt los, überschlagen sich zehn Mal und von einer Sekunde auf die nächste ist es vorbei??
-
Zitat
Also letztlich nicht viel Ungewöhnliches, eben was auch andere Hundebesitzer erleben. Bis auf die Tatsache, daß ich von 7 Tagen in der Woche an 6 Tagen neben der normalen Hundebeschäftigung noch spezielle Trainingssequenzen einbaue, und ich sehr scharf auf Einhaltung der Hausregeln und Grenzen achte. Wenn ich es nicht tue, passiert das, was meine Familienangehörigen bzw. manche Neu-Boxer-Besitzer erleben: der Hund übernimmt in aller Liebenswürdigkeit das Szepter und läßt die Menschen ganz schnell nach seiner Pfeife tanzen. Andere Rassen sind da bedeutend duldsamer.
Darf ich fragen was du als spezielle Trainingssequenzen einbaust? *neugier*
Ich, als Neu-Boxer-Besitzer, habe zwar nicht das Gefühl das mein Hund mir irgendwie auf der Nase rumtanzt, aber dennoch muss ich ja leider zugeben das ich so meine Probleme mit dem Dicken habe.
Er hört im Grunde prima (Abrufbarkeit, Verbote, Kommandos, Tricks und so) macht auch alles mit was man so machen kann, aber er hat so seine Probleme mit Fremden. Hunden, wie Menschen. Trotz das er gut sozialisiert wurde.Was mich also Interessieren würde ist was so den Unterschied in der direkten Führung des Hundes angeht?
Aus meiner bescheidenen Erfahrung mit meinem 2Jährigen macht es einen großen Unterschied wie entschlossen ich mit ihm unterwegs bin. Vor allem im Unterschied zu unseren vorherigen Familienhunden (WaldundwiesenMix und Berner). Ich glaub man liest nicht umsonst das z.B. bei den Boxern immer mit drin steht 'für selbstbewusste Leute'.Hundi ist im Grunde sehr ruhig, wenn er sich freut, freut er sich richtig und wenn was blöd ist dann ist es richtig Blöd und das wird auch so kommuniziert! Das kann ich zumindest bestätigen
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!