Hund aus einem Tierheim reißt am ersten Tag aus

  • Hallo Hundeflüsterer

    wir haben gestern einen Hund aus einem polnischem Tierheim zu uns geholt, der über einen Tierschutzverein vermittelt wurde. Die Auswahl und Prüfung war alles sehr behutsam und gründlich. Ein ruhiger Hund der sehr verschmust ist. Wir bieten ideale Voraussetzungen für einen Hund. Großes Haus, riesiges Grundstück, alle Nachbarn haben Hunde und wir sind immer zu Hause.
    Die erste Nacht problemlos. Morgenspaziergang auch noch.
    So gegen 10 Uhr wollte ich dann draußen ein wenig fegen und nahm den Hund mit. Der wollte komischerweise nicht gleich mit raus.

    Ich fege also und der Hund blieb in der Nähe auf dem Rasen und lief rum.

    Plötzlich war er weg.

    Alles abgesucht, Nachbarn befragt, Zaun überall geprüft , alles dicht. Hund blieb weg. Ich ins Auto und rumgefahren. Das ist ja wie Nadel im Heuhaufen suchen. Nach 30 Minuten fahren über alle anliegenden Straßen fand ich ihn mit offenbar sehr viel Glück in Waldesruh bei Berlin. Fuhr ran, gerufen, er reißt sofort aus und ich wieder ins Auto und hinterher. Eine Stunde hinter ihm her und immer wieder versucht anzusprechen, rennt weg. Dann die Frau angerufen, die kam mit Taxi sprach ihn an, er blieb stehen, wartete bis sie ran war und rannte auch weg. Sie hatte inzwischen auch den Hundeverein angerufen und den Verlust gemeldet.

    Ich weiterhin hinter ihm her. Kilometerweit. Plötzlich merkte ich, dass es in Richtung Mahlsdorf ging und siehe da, es ging bis aufs Grundstück. Da blieb er dann vor der Haustür sitzen.

    Angerufen beim Verein und dann druckste die Dame rum. Ja man wisse, dass der Hund ausreißt und eine besondere Fähigkeit habe, an Zäunen hochzuklettern wie eine Katze und diese zu überwinden.

    Davon hatte uns niemand etwas gesagt!

    Wie geht man mit so etwas um??

    Wir können ja nun den Hund nicht mal eine Sekunde allein auf das Grundstück raus lassen?

    Habt Ihr da einen Hinweis wie wir da wieder raus kommen?

    Lorei

  • Zitat

    Habt Ihr da einen Hinweis wie wir da wieder raus kommen?

    Lorei

    Wollt Ihr den Hund wieder zurück geben?

    Wenn nein, die erste Zeit Schleppleine dran und nicht alleine im Garten lassen. So lange, bis der Hund vertrauen zu Euch gefasst hat und sein Heim als Revier ansieht. Das kann durchaus 6 Monate oder auch länger dauern.

  • Neeiiin - wir wollen den Hund behalten!
    Aber einen Hund, den man auf dem eigenen Grundstück anleinen muss hatten wir noch nie gesehen!

    Das ist wie eigentlich undenkbar.

    Aber wir üben uns in Geduld und Ihr habt sicher Recht mit der Schleppleine.

    Lorei

  • Ich hab nicht ganz verstanden ob der Hund ÜBER den Zaun getürmt ist, oder ob er im Vorgarten so rumlief.
    Im Grunde ist das aber auch schon fast egal, denn wenn euer Hund über Zäune kommt und derzeitig (wie es ja auch zu erwarten ist nach so kurzer Zeit bei euch ;) ) nicht hört, dann kann er jederzeit abzischen.

    Allgemein gehe ich davon aus, dass ihr die erste Zeit bis der Rückruf wirklich sicher sitzt eh nur mit Schleppleine unterwegs seid - man kann von keinem Hund erwarten, dass er am nächsten Tag gleich auf das neue Frauchen oder Herrchen hört.
    Sowohl auf eurem eigenen Grundstück, als auch überall anders ist jetzt eben erstmal Leine angesagt, das kann ja auch eine 10 oder 20m Schleppleine sein und muss den Hund nicht so sehr einschränken.

    Zitat

    Wir können ja nun den Hund nicht mal eine Sekunde allein auf das Grundstück raus lassen?


    Was soll er da auch? Ihr könnt regelmäßig MIT ihm raus gehen und viele Wohnungshunde kennen das gar nicht anders. Wenn ihr (was ich des Wetters wegen eher bezweifle) in den nächsten Wochen im Garten sitzen wollt, dann könnt ihr eine 20m Schleppleine nehmen. Wenn ihr die Tür länger offen habt, dann könntet ihr ein Kindergitter davor machen.


  • Ups, meine erste Reaktion war ... was habt ihr denn erwartet?

    Nach dem Satz da oben war die zweite Reaktion ... scheiße, das hätte man euch nicht verschweigen dürfen


    Es gibt Hunde aus dem Tierschutz, die dieser aufsammelt und rettet (aus welchem Grund auch immer) die aber gar nicht gerettet werden wollen. Sie werden ein Leben lang ihrer Freiheit vermissen.

    Habt Geduld und sichert gut - nicht an allen Zäunen kann man klettern und mit zunehmenden Vertrauen wird sich der Freiheitsdrang u.U. etwas regulieren können. Aber man kann Reisende nicht aufhalten ... also immer ein wachsames Auge drauf und bitte nie die Geduld verlieren. Schimpfen, Strafen oder Stromzäune können so etwas nicht stoppen. Sie werden das alles nur eskalieren lassen.

    Hilfreich ist es eine gute Bindung aufzubauen, hierfür würde ich euch gerne einen versierten Therapeuten empfehlen. Wie viel Erfahrung besitzt ihr bereits im Umgang mit Hund? Worauf könnte man bereits aufbauen?
    Wir können gerne auch persönlich uns austauschen, wenn dir das hier zu viel ist -- denn hier ist eine beschönigte Aussage nicht hilflreich.

    Ich wünsche dir und deiner Familie die Unterstützung, die ihr sicherlich braucht und die notwendige Geduld und das notwendige Verständnis für diesen Hund ohne das es sicherlich nicht gehen wird.

    LG Silence

  • Also ich muss sagen das hab ich schon öfter mal gehört.
    Wenige Tage nach ankuft ausgebüxt, wieder zurück gekommen und das dann auch nie wieder gemacht.
    Ich denk mal auch sobald er merkt das es ihm bei euch gut geht und er so genug bewegung bekommt wird er das bestimmt nicht mehr machen.

  • und wenn ihr draußen im Garten arbeitet und den Hund mit raus nehmen wollt in der Zeit macht doch einen Haken in die Wiese und da neHofleine ran. Dann könnt ihr entspannt arbeiten und müsst das mit der Leine während der Zeit nicht regeln. Wir haben sowas fürs Camping, damit wir nicht ständig mit Leine in der Hand hantieren müssen, das klappt super!
    Ansonsten Schleppleine auf Spaziergängen (bitte nur mit Geschirr, nicht mit Halsband) und Rückruf trainieren. Viel Spaß mit eurem neuen Mitbewohner

  • Zitat

    Also ich muss sagen das hab ich schon öfter mal gehört.
    Wenige Tage nach ankuft ausgebüxt, wieder zurück gekommen und das dann auch nie wieder gemacht.
    Ich denk mal auch sobald er merkt das es ihm bei euch gut geht und er so genug bewegung bekommt wird er das bestimmt nicht mehr machen.


    ja, das kann es natürlich durchaus sein ...
    ich gebe nur zu bedenken:

    deshalb hat er so viel Energie darauf verwendet die Wände hoch zu gehen ...

    das Klettern in Maschendrahtzäunen ist nicht nur anstrengend sondern schmerzhaft.
    Bei Jägerzäunen ähnlich.

    Die Frage des Fachmanns muss doch heißen: was motiviert ihn?
    WEnn es nicht die Prügel des Halters im Hintergrund ist, dann ist es doch etwas anderes.
    Wie soll das einfach nur so aufhören?

    Man sollte die Hoffnung darauf nie aufgeben - die Hoffnung stirbt zuletzt.

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