Darf man als Berufstätiger einen Hund halten?
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Ich habe, ein wenig provokativ, auf die pauschalen Äußerungen von Lonelydog reagiert. Natürlich gibt es Lebenssituationen, in denen Geld ein Thema ist, in meinen Studienzeiten und auch als Berufseinsteigerin hätte ich mir keine zwei Hunde leisten können.
Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass sich ein Ingenieuer mit einer festen Stelle keinen Urlaub leisten kann, sorry!
Ich und meine Schachtelsätze... Es war so gemeint, dass sich auch ein Ingenieur als Alleinverdiener in Teilzeit kaum großartig so etwas wie Urlaub leisten kann, aber eventuell verstehen wir da auch etwas anderes drunter.
Mal als Beispiel von mir, wenn ich jetzt fertig werde und in den öffentlichen Dienst gehe. Die zahlen für die regionalen Verhältnisse recht gut und sind einer der wenigen Arbeitgeber die meist sogar Teilzeit mitmachen. Ein Ingenieurbüro oder ähnliches würde wahrscheinlich schon an der Teilzeit scheitern. Dann habe ich dort mit meinen jetzigen Qualifikationen, Steuerklasse etc. ca. 1500€ netto im Monat. Davon kann ich leben, meine Versicherungen, mein Auto, meine Miete und mein Hobby zahlen und auch mal was extra kaufen, aber große Sprünge sind nicht drin. Kommt das Gehalt meines Freundes dazu sieht die Sache natürlich wieder anders aus. Trotzdem reden wir hier von einer in meiner Region gut bezahlten Stelle für einen Hochschulabsolventen.
Mein Vater kommt da als Handwerksgeselle mit über 30 Jahren Berufserfahrung und günstigster Steuerklasse nicht mal in Vollzeit ran. Das ist hier die Realität!Gesendet von meinem iPad mit Tapatalk
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Geld spielt bei mir eher eine untergeordnete Rolle, dafür ist Zeit mein großes Thema. Als ich vor über 10 Jahren meine Hunde holte, hatte ich noch andere Arbeitszeiten und weniger Verantwortung.
Ich halte mir mittags soweit wie möglich 1,5 Stunden frei um mit meinem Hund Gassi zu gehen. Ist das nicht möglich, geht sie eben mit dem Gassi-Service. Bin ich auf Geschäftsreise, gibt es entweder die Möglichkeit sie mitzunehmen, oder aber sie bleibt bei meiner Mutter. Das kommt ganz darauf an wie lange ich bleibe und wie die Tage gebucht sind und überall kann man den Hund eben nicht mitnehmen.Ob ich als Angestellte in Vollzeit auf einen Hund verzichten würde?? Wohl eher nicht. Zum einen könnte meine Mutter den Hund tagsüber betreuen, oder ich würde eben stundenweise nach einem Gassi-Service suchen.
Es mag sicher nicht so ideal sein, wenn der Hund über Stunden allein bleiben muß, andererseits kann man das gut trainieren. Wichtig wäre für mich immer, daß der Hund die Möglichkeit erhält sich zwischendurch zu erleichtern. Viel wichtiger wäre für mich was passiert nach Feierabend.
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Sicher darf man.
Ich kenne einige, da bleiben die Hunde den ganzen Tag zuhause, bei manchen springen Eltern/Bekannte ein. 8+ alleine heiße ich nicht gut, bei meinem sind es maximal 5-6.Ich hab selbst eine 38,5 h Woche, habe aber 30 min Mittagspause inkludiert. Das heißt ich arbeite Mo-Do von 7:30-16:00, habe eine halbe Stunde Fahrt ins Büro. Mo, Di und Do kommt Mittags unser "Gassigeher", der schnappt den Buben und die sind ca. 2 h draußen. Mittwoch ist mein Freund um 12:30 zuhause und Freitag komme ich um 12:30.
Kostenpunkt: ca. 150 € im Monat. Ist zwar viel, aber das ist es mir wert. Mein Bub war auch schon mal mit im Büro, alle fragen wann er wiedermal mitkommt, ich überlege eh, ob ich es nicht nochmal anspreche, dass er vll 1-2 Bürotage die Woche bekommen kann...
Wobei ich auch ernsthaft überlegt habe, mir einen näheren Job zu suchen, dass ich mittags heimkann oder alternativ einen, wo der Hund fix mitkann. Aber ich bin erst seit 3 Monaten hier und es gefällt mir soweit gut, daher will ich nix riskieren.
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Ich will auch nochmal Mut machen, hier war meine Vollzeit rRbeit nicht geplant, aber dadurch das eine Trennung relativ plötzlich kam war nun guter Rat teuer..
Ich hab mich für den Hund entschieden und dafür jobmäßig zurück gesteckt, ich hab 3 Jobs, dafür ist der Hund am We max 1 mal 6 Std. alleine, sonst kann ich zwishen Job 1 und 2 nach Hause und mit ihm raus. Ich hätte auch nie gedacht das es klappt und wollte ihn eigentlich abgeben, aber momentan wirkt dieses Hundilein sehr zufrieden damit. Einen Sitter jeden Tag kann ich mir leider nicht leisten, aber es geht auch jobtechnisch anders.. Bali ist nur Freitags wenn alle drei Jobs teilweise sind bei meinen Eltern. Ich hab ne 45 Std. Woche ca.. -
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Wie seht ihr diese Thematik? "Darf" man als Berufstätiger einen Hund halten, oder ist das Tierquälerei?Da die frage nach dem Dürfen ja gesetzlich geklärt ist, wäre doch die viel Wichtigere frage,
warum man bei einer 40h+ woche einen hund halten muss oder möchte?Ich gewöhne mich nicht an den Trend, dass GassiService&Co momentan als dauerlösung vermarktet werden.
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Die letzte Frage verstehe ich nicht ganz oder soll darin von vornherein das Unverständnis für eine Hundehaltung durch Berufstätige in Vollzeit zum Ausdruck kommen?
Dass niemand Hunde halten "muss", versteht sich von selbst, aber der Wunsch der Hundehaltung ist doch einer der wenigen Punkte, die hier alle User eint.
Ich schreibe hier natürlich nur für mich: ich möchte aus rein egoistischen Grund Hunde in meinem Leben haben. Mein ebenso hundeverrückter Mann ist immer daheim, ich selbst bin berufstätig, auch wenn ich teilweise von daheim aus arbeiten kann.
Hätte ich den Eindruck, ihnen nicht gerecht zu werden, hätte ich keinen Hund aufgenommen. Ob man aber die Bedürfnisse eines Hundes kennt und dem jeweiligen Individuum ein artgerechtes Leben ermöglichen kann, hängt meiner Meinung nach nicht von dem Kriterium "Vollzeitarbeit" ab, sondern eben, wie man das gemeinsame Leben und das eben meinetwegen unter Einbeziehung von anderen gestaltet.
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Ich arbeite auch Vollzeit. Trotdem habe ich 4 Hunde. Es war damals zwar nicht so geplant, aber durch meine Scheidung mussten die Hunde dann da durch. Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass es so problemlos sein würde.
Meine Schwester und ich wohnen im selben Haus. Wir haben versetzte Schichten. So ist imer jemand da, der im Notfall was unternehmen kann, oder die Hunde auch rauslässt.
Meine Hunde pennen die meisste Zeit, ansonsten schauen sie aus dem Fenster.
Jegliche Freizeit verbringe ich dafür nur mit meinen Hunden. Ich sehe, ehrlich gesagt, überhaupt kein Problem dabei einen Hund zu halten, mit Vollzeitjob. Wobei ich wohl keinen Einzelhund haben würde.Hierbei stelle ich mir allerdings manchmal die Frage..... Ich nehme mal als Beispiel meinen Fidel..... Er saß jetzt knapp 2 Jahre in einem Zwinger. Ohne rauszukommen. Könnte ich ihn nun fragen, würde er wohl lieber weiterhin in dem Zwinger fristen, oder bei mir leben, mit 8 Stunden halt jeden Tag alleine sein und "nur" den Rest des Tages bespaßt werden können?
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Ich glaube der größte Problemfaktor zum Thema alleine lassen ist immer noch der Mensch, mal abgesehen von solchen Hunden, die es ja auch gibt, die absolut gar nicht alleine bleiben können.
Andererseits hat Mensch ja oft auch kein Problem damit, Hund in ne Box einzusperren, in den USA muss man sich noch rechtfertigen, dass Hund ja sonst an einer Chipstüte erstickt, wenn nicht in der Box (passenderweise als Kommentar unter einem Bild eines nun toten Hundes, der sich mit Halsband an der Box erhängt hat).
Derzeit ist bei uns Ausnahmesituation, ich kann zwar einen Hund mit zur Arbeit nehmen, aber die zusätzlichen Stunden, die ich jetzt im KH verbringe da geht es nicht anders. Entweder er wartet im Auto, was bei den jetzigen Temperaturen keine Lösung mehr ist, oder er bleibt Zuhause.
Auf Arbeit lassen geht auch nicht immer, weil er dann Trouble schiebt und auf meine Kollegen nicht so hört, wie die das gerne hätten.
Trotzdem haben die Hunde damit echt das kleinste Problem. Ich zerreiße mich dafür innerlich, weil sie derzeit so zurückstecken müssen. -
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Ich schreibe hier natürlich nur für mich: ich möchte aus rein egoistischen Grund Hunde in meinem Leben haben. [...]Hätte ich den Eindruck, ihnen nicht gerecht zu werden, hätte ich keinen Hund aufgenommen.
Egoistisch wärst du, wenn du in diesem Fall trotzdem einen Hund halten würdest.
Mit der Frage "Muss man einen Hund halten" ist übrigens nicht die Zwanghaftigkeit gemeint, sondern die Frage, ob es sinnvoll ist. Google: > Pragmatik. :)
Es gibt viele Grauzonen zwischen schwarz und weiß. Wenn z. B. wie bei LittleFelia mehrere Hunde vorhanden sind, jemand da ist, der die Hunde in den Garten lassen oder im Notfall einspringen kann, es um schwer vermitteltbare Hunde geht, die im Tierheim leiden und sonst niemals rausgekommen wären etc. hat das eine andere Wertigkeit als wenn sich jemand einen Hund (womöglich einen Welpen) anschafft, der dann jeden Tag 10 Stunden allein in der Wohnung herumsitzt.
Grundsätzlich finde ich aber nach wie vor, dass Hunde nicht allzu lange allein bleiben sollten. Es besteht für mich ein Unterschied zwischen einer grundsätzlichen Haltung und der konkreten Umsetzung, die von vielen Faktoren abhängt.Wenn sich bei mir z. B. jemand meldet, der einen Hund aufnehmen will, aber voll berufstätig ist, dann frage ich nach, wie das genau aussieht und lege nicht gleich auf. Aber ich verstehe Tierheime/Tierschutzvereine, die täglich mit sehr vielen Interessenten zu tun haben, wenn sie schneller abwinken.
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Ich versteh auch nicht so ganz, wieso Geld eine Problematik sein soll, besonders wenn man arbeitet - Teilzeit genügt da doch locker? Finde solche Pauschalaussagen auch lächerlich und wie schon erwähnt wurde: Je nach Job kommt man in Teilzeit mit genügend - steuerfreien- Zulagen (Nachtschicht, Gefahren etc.) locker auf ein Vollzeitgehalt....
Ich selbst arbeite auch "nur" 30 Stunden die Woche und mein Freund - oh Schreck - bezieht Bafög.
Trotzdem hat mein Hund eine Op wie Haftpflichtversicherung, geht in die Huschu und zum Agilitykurs, besucht diverse Workshops, bekommt Terra Canis und in den Urlaub fahren tun wir auch .... Also bitte. Solche undurchdachten Holzhammeraussagen nerven ganz gewaltig. -
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