Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • @physioclaudi Drei finde ich auch häufig eine ungünstige Konstellation, vor allem bei gemischt-geschlechtlichen Gruppen oder wenn die Hunde vom Verhalten und ihren Bedürfnissen und ev. dem Alter sehr stark unterschiedlich sind. Wenn ich das im Bekanntenkreis so beobachte – einer der Hunde ist da immer eher außen vor; und im schlimmsten Fall "rotten" sich zwei zusammen und machen Blödsinn, während der dritte untergeht. :/ Für den Besitzer artet das dann echt in Arbeit und erhöhten Zeitaufwand aus, das muss man wollen (und überhaupt erst mal leisten können).

    Insofern – und musste du ja nicht öffentlich hier im Forum machen ;) – würde ich mich da an deiner Stelle auch noch mal in einer ruhigen Minute hinsetzen und ein paar Fragen durchgehen: Hättest du die Zeit und Kapazitäten, um wenigstens für einige Zeit notfalls getrennt spazieren zu gehen, um eventueller, unerwünschter "Rudel-Dynamik" vorzubeugen? Könntest du damit leben, dass sich der neue Hund ev. enger an deine Hündin anschließen würde und dein Sheltie "außen vor" wäre? Was ist, wenn die beiden Rüden untereinander Zoff um die Hündin anfangen oder als "geschlossene Gruppe" nach außen auftreten und dann mit Fremdhunden und/oder Menschen deutlich mehr Managment benötigen?

    Wie gesagt, es gibt bestimmt auch zahlreiche Beispiele, wo das alles völlig problemlos klappt, aber mit steigender Hundezahl im Haushalt würde ich zumindest einen wasserdichten "Was, wenn nicht?"-Plan haben und das in Gedanken sorgfältig durchgeplant haben wollen.

  • Ich kann dazu auch nur sagen, dass managment steigt. Hier haben sich 2. und 3. Hund zusammen getan. Der ersthund legt aber auf intensive hundefreundschaften auch keinen Wert und ist sich selbst genug. Hund 4 hängt im Moment sehr an Hund 2. Hund 3 war da etwas außen vor. Wird gerade besser.

    Hund 4 versucht auch mit Hund 3 und Hund 1 eine intensive Beziehung aufzubauen. Hund 3 lässt sich immer mehr erweichen, Hund 1 nicht.

    Es ist schon was anderes. Als Mensch muss man bei so vielen Hunden immer wieder schauen, dass man der Dreh und Angelpunkt bleibt.

    Lg

  • Ich persönlich finde 3 Hunde ziemlich stressig.... und ich bin genervt, wenn ich alle 3 auslasten muss - und das obwohl sie ziemlich gleich alt sind und gleich viel Auslastung benötigen.
    Suki hasst Menschen, Hunde etc, zieht an der Leine und wildert...
    Aika und Pitt verhalten sich eigentlich neutral und sind brav. Außer Suki ist mit dabei, dann wird alles zu 3t angepöbelt, an der Leine gerissen, Wild aufgestöbert,... und ich selbst bin bei der Eigendynamik fast machtlos.
    Gehe ich nur mit Suki und Pitt oder Suki und Aika, kann ich das händeln, nur bei allen 3 ist es unmöglich, weil sie sich gegenseitig hochschaukeln.... Daher gehe ich seit 3,4 Monaten überhaupt nicht mehr mit allen gemeinsam.
    Ich hab halt das Glück, dass Suki meinem Freund gehört und meist seine Mama mit ihr geht, wenn er keine Zeit hat... aber die paar Mal im Monat wo ich alle auslasten muss, ist es sehr stressig, weil ich dann getrennt Gass gehe, länger dafür brauche und ich danach mit müder als die Hunde bin....

  • Ich kann mich den eher kritischen (ehrlichen) Vorschreiberinnen anschließen.
    Du mußt für Dich entscheiden ob Du einen dritten Hund willst. Die Ideen die wir Menschen damit in Bezug auf vorhandene Hunde haben können sich verwirklichen - aber eben können!.
    Drei Hunde sind eindeutig eine andere "Hausnummer" als zwei vor allen Dingen wenn es schon "Macken" beim bestehenden Duo gibt.

    Die Entscheidung für einen dritten Hund habe ich für mich getroffen, wissend daß die zwei Oldies einen Jüngeren nicht brauchen - er wird akzeptiert und ich muß, da die Senioren schwächer werden schon aufpassen, daß Muggl-Mann nicht den Terrier-Größenwahn auspackt und die zwei einschränkt. Er ist aber bereits drei Jahre bei uns.

    Für die Zukunft sehe ich uns max. mit zwei Hunden.

  • Danke erstmal für die vielen tollen Antworten. Ich gehe da erstmal weiter in mich.

    @physioclaudi:


    Die Frage ist eben, was willst du?
    Was ist, wenn durch den 3. eine ganz eigene Dynamik entsteht? Wenn sich Emil eben nix abguckt, sondern sich der Neue die ganzen Baustellen ebenfalls aneignet? Wenn sich einfach trotz allem nicht die gewünschte soziale Interaktion zwischen den Jungs einstellt?

    Tja, was will ich. Natürlich Hunde, die sich mögen und interagieren. Chica braucht keine Götter neben sich, die ist sich selbst genug. Und manchmal tut mir mein Emil ein bisschen leid, weil sie ihn immer abblitzen läßt. Ich dachte auch, dass vllt die beiden Rüden dann miteinander spielen, rennen, kuscheln könnten, weil Chica das eindeutig nicht will. Wollte sie schon mit meinem alten Rüden nicht.
    Ich glaube aber auch, dass ich nicht gut ertragen könnte, wenn Emil vom Neuzugang auf die Mütze kriegen würde, weil der Chica beansprucht...

    Ich kann @Die Swiffer da nur absolut Recht geben. Zumal meines Wissens ein gewisser "Argwohn" bei Shelties auch durchaus normal ist. Ich würde da nicht drauf setzen das das nur durch deine Hündin gekommen ist.Auch Collies gehören ja eher zu den reservierteren Hunden.

    Das ist richtig. Emil wäre wohl sowieso eher reserviert, da hat er seine Rassebeschreibung mal gut gelesen. Er war aber lange Zeit wirklich pampig zu Menschen, ich musste da lange dran arbeiten, vor allem auch bei Besuch, weil Chica dann territorial reagiert. Emil ist, glaube ich, nicht wirklich territorial. Er ist verunsichert, wenn Chica die Terrortante rauskehrt. Ich hab das jetzt ganz gut im Griff. Zumindest bei Emil. Chica muss ich massiv deckeln, die ist eben auch einfach sehr autark und nicht leicht zu beeindrucken.

    "Was, wenn nicht?"-Plan

    "Was wenn nicht" ist ein extrem wichtiger Punkt. Ich bin nicht der Typ, der Hunde wieder abgeben kann. Wer einmal hier ist der bleibt es auch. Ausnahme wären wohl schwere Verletzungen der Hunde untereinander. Hm, bin jetzt echt verunsichert.

    Ich kann dazu auch nur sagen, dass managment steigt. Hier haben sich 2. und 3. Hund zusammen getan. Der ersthund legt aber auf intensive hundefreundschaften auch keinen Wert und ist sich selbst genug. Hund 4 hängt im Moment sehr an Hund 2. Hund 3 war da etwas außen vor. Wird gerade besser.

    Hund 4 versucht auch mit Hund 3 und Hund 1 eine intensive Beziehung aufzubauen. Hund 3 lässt sich immer mehr erweichen, Hund 1 nicht.

    Es ist schon was anderes. Als Mensch muss man bei so vielen Hunden immer wieder schauen, dass man der Dreh und Angelpunkt bleibt.

    Lg

    Mein Ersthund, Chica, legt auch keinerlei Wert auf Freundschaften. Das war ja der Punkt, weshalb ich über den Dritthund nachgedacht habe. Hatte eben die Hoffnung, die beiden Rüden haben sich dann, um Party zu machen...

    Also ich werde das Ganze im Familienkreis auf den Tisch bringen. Meine Tochter will unbedingt noch einen Hund, aber Chica ist ja auch ihr Hund, da weiß die nur leider gar nichts von. Mein Mann würde mitziehen, kümmert sich aber normal nicht um die Hunde. Wenn ich an den WE unterwegs bin ja, er arbeitet auch von zuhause und hätte eben auch wenn ich tagsüber weg bin ein Auge auf die Hunde, aber er arbeitet eben auch und könnte dann nicht den Tag über ein zickiges Rudel managen.

  • Hallo Claudia,

    nur so eine Idee! Kannst Du für Emil nicht regelmäßig einen Tobepartner auftun? Dann wäre Dein schlechtes Gewissen Emil gegenüber ein wenig beruhigt und der Bub kann "Gas geben".
    Ich habe das mit unserer Pflegehündin, die ein Jahr bei uns war, so gehandhabt und auch mit Muggl versuche ich regelmäßig Treffen mit Spielkameraden zu ermöglichen. 1/2 Std. Party, dann is auch wieder gut bei uns.

  • Also, du willst quasi einen Hund „nur“ für Emil? @physioclaudi?
    Wäre es da nicht einfacher zu schauen, über den Hundeverein oder ähnliches nach einem regelmäßigen Kumpel für ihn zu suchen?
    =)

    Worst-Case Szenarien solltest du dir durchaus vorstellen, nicht nur was Zickigkeiten unter den Hunden betrifft, einfach weil es sonst uU auf sehr viel Management über eine sehr lange Zeit hinaus laufen kann.
    Beispiel Besuch: was ist, wenn Chica dann Nr. 3 schickt? Der sich dann aber von dir eben nicht so einfach regulieren lässt?
    Und Emil könnte dann durchaus seinem Kumpel nacheifern wollen...
    Ressourcenverteidigung ist bei 3 noch mal ne anderes Nummer als bei 2.
    Auslastung- wenn drei Hunde unterschiedlich diesbezüglich gestrickt sind, ist es eine Herausforderung, dem gerecht zu werden.
    Nr3 lässt sich von Emils Hibbelei anstecken..
    Wenn das zb alles eintreffen würde UND die soziale Interaktion der Jungs auf ein Nebeneinanderher hinausläuft- was hast du dann davon? Was wäre etwas, was all diese negativen und anstrengenden Seiten aufwiegt?
    Willst du jahrelang erziehen, an Baustellen arbeiten? Oder dann rein über Management Konflikte vermeiden?
    Gerade wenn du überwiegend allein für diese Konstellation verantwortlich sein wirst, würde ich es mir sehr gut überlegen. Das kann einfach schon sehr frustrierend sein. =)

  • Ich bekomme am Samstag für ein paar Wochen einen Vizsla-Jungspund bis zur weiteren Vermittlung und bin ebenfalls gespannt wie das mit drei Hunden läuft. Und ich bin mir ziemlich sicher, es wird irre anstrengend - weshalb hier auch noch kein dritter Hund wohnt, obwohl es natürlich rein emotional nicht genug Hunde sein können |) .

    Frag' mich Sonntag nochmal nach meiner Meinung zum dritten Hund :lol: :flucht: .

    Grundsätzlich sollte man seinen Hund mMn für sich anschaffen, nicht für einen anderen Hund. Ich finde, es ist das I-Tüpfelchen, wenn die Hunde sich gut verstehen =) .

  • Ich könnte mir nicht vorstellen bei meinen zwei Chaoten einen dritten Hund dazu zu holen, damit Frodo einen Kumpel hat.
    Dann wäre ich wahrscheinlich ständig damit beschäftigt denen zu erklären, dass nicht immer getobt wird, dass man Finya nicht umbombt, dass man auch in Ruhe spazieren gehen kann...sprich all das, was ich jetzt so mühsam aufgebaut habe, würde zu Beginn (oder auch länger, wer weiß) erstmal wieder leiden.
    Abgesehen davon hätte ich etwas Angst, dass Finya zu viel zurück stecken müsste und das finde ich persönlich für einen alten Hund einfach nicht schön, aber das kommt sicher auch viel auf den Hund selbst, sowie auf das Drumherum an und kann man wohl nicht verallgemeinern.

    Frodo hat seine Tobekumpels mit denen er rennen und rumspinnen kann (und mittlerweile wird auch immer öfter einfach entspannt miteinander geschnüffelt). Gestern waren wir zB 3,5h mit 2 davon unterwegs. Er war super happy und heute richtig gechillt.
    Aber täglich fände ich sowas nicht gut für ihn. Da würde er viel zu hoch drehen und ich müsste wieder dauernd runterregeln. So alle 1-2 Wochen ein paar Stunden richtig doof sein, tut ihm aber gut :lol:

  • Ich stehe auch immer sehr skeptisch dazu, wenn sich jemand einen weiteren Hund "für den anderen Hund" holen möchte.
    Die Hunde wissen ja nicht, mit welchem großartigen Hintergedanke Nr. 2 oder 3 einzieht und wir können ja leider so auf unsere Hund einwirken, dass wir Freundschaften "erzwingen" können.

    Bei Balou wusste ich zB, dass jeder weitere Hund eine kritische Sache wird.
    Trotzdem hatte ich insgeheim die Hoffnung auf eine der Erfolgsgeschichten, die man immer wieder liest. Plötzlich ist es da, das Traumpaar. Kontaktliegen, spielen - pure Harmonie! So ganz habe ich mich nie getraut daran zu glaube und das war wohl auch ganz gut so. Denn so utopisch harmonisch war es nie.
    Es war noch weit von meinen schlimmsten Alpträumen entfernt, allerdings in etwa genau so weit von all meinen Wunschvorstellungen.
    Wobei Hund 2 und 3 nach Balou wegen mir eingezogen sind, nicht um für Balou einen Partner darzustellen.

    Es ließ sich alles regeln, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich dieses ständige Management locker noch 10 Jahre hätte machen müssen, wenn Balou eben noch jünger gewesen wäre ... Puh, ich weiß nicht, ob ich das durchgehalten hätte ...
    Es mag sich gemein anhören, aber bei Rustys und Rhydians Einzug wusste ich ja, dass Balou nicht mehr ewig da sein wird und das strikte Management "nur" eine Sache von einem überschaubaren Zeitrahmen sein wird.

    Ich würde also wohl auch eher dazu tendieren, einen Kumpel für Emil zu suchen, der nicht gleich mit einzieht, sondern mit dem er einfach mal Spaß haben kann.
    Das könnte für ihn sogar entspannter sein als ein weiterer Hund, der dann seine ganze aktuelle Stellung in seinem Rudel in Frage stellt. Mit einem reinen Spielkumpel müsste er ja nichts ausdiskutieren.

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