Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • Sorry, das hier ist wieder so typisch DF. 98% der Hunde und Halter da draußen entsprechen eben nicht diesem Standard.
    Da ist weder der Hund zu 100% erzogen noch ist der Halter so allumfassend informiert und überhaupt.
    Es gibt sogar genug die überhaupt nicht wissen das es die BUS gibt. Hier kriegt mans nur mit wenn man die Zeitung liest oder explizit danach googelt. Wer aber vorher noch was davon gehört hat, der weiß davon halt nix.
    Die Leinenpflicht im Wald wird auch nur durch ein einziges Schild an einem der 5(!) Waldeingänge angezeigt. Da wundert es mich nicht das viele ihre Hunde da laufen lassen, weil sie es schlicht nicht wissen.

    Sorry, aber dann muss ich mich halt informieren. Das muss ich auch bei allen andern Dingen im Leben und "wusste ich nicht" ist selten eine Entschuldigung.

  • So wie bei Oregano wäre mein persönlicher Traum. Leinenpflicht, die dann auch bei nicht Einhaltung sanktioniert wird, wenn die Hunde ein problem darstellen


    Nur dass halt alle sanktioniert werden, die sich nicht dran halten. Der 200m von seinem Herrchen entfernt pöbelnde Junghund, genauso wie der eng hinter seinem Frauchen hertrippelnde Oldie.
    Der völlig problemlos abrufbare, genauso wie der, der 20x gerufen wird und sich auch nicht einfangen lässt.
    Vielleicht wäre ein Hundeführschein mit Möglichkeit auf Leinenbefreiung, die dann auch kontrolliert wird, gar nicht so schlecht. Zumindest in Ballungsgebieten :???:

    Andererseits frag ich mich dann wieder, wie blöd kann die Menschheit eigentlich sein, dass es sowas braucht.

    Bei meinen Eltern in der Nähe gibt es sowas ähnliches schon – da haben sie eine sog. Wildruhezone. In der darf man die Wege nicht verlassen, aber solange man nix kaputt macht und nicht stört (... was ja eigentlich selbstverständlich sein sollte!), darf man den Teil des Waldes trotzdem zum Spaziergang nutzen, muss seinen Hund dort auf dem Spaziergang nicht anleinen, darf dort mit dem Fahrrad fahren, usw.

    In einem meiner Lieblingsspaziergebiete gibts sowas auch. Dort ist dann das Betreten für eine bestimmte Zeit allerdings komplett verboten.
    Funfact - die Schilder mit "Wildruhezone" stehen nicht an allen Wegen, die in das Gebiet hineinführen.
    Letztes Jahr bin ich da also an einer Seite reingelaufen, wo keines war und hab mich noch gewundert, warum da SO viel Wild unterwegs ist.
    An dem Weg, wo ich dann rausgekommen bin, war so ein Schild... :roll:

    Soll man das riechen, dass das so eine Zone ist oder wie :headbash:

  • Sorry, aber dann muss ich mich halt informieren. Das muss ich auch bei allen andern Dingen im Leben und "wusste ich nicht" ist selten eine Entschuldigung.

    Die Einstellung/Auffassung man kann in Natur & Wald tun was man will, nur weil mangels Schild nicht explizit angezeigt wird, dass Wald/Naturschutzgebiete keine Narrenfreiheitszone für alle ist, kann ich schlecht nachvollziehen!

    Bevor ich als Tierhalter an einen Jagdpächter denke, denke ich an das Wohl der Waldbewohner und zwar respektvoll, dazu brauche ich auch keinen Schilderwald vor Waldeingängen.

    Weshalb Tierverständnis nur die eigene Leinenlänge umfasst, bleibt mir ewig ein Rätsel :ka:

  • Frodo läuft dann meist eh mit MK, wenn wir hier gehen und Finya muss an der Flexi bleiben, weil die mit MK einfach nicht laufen kann, warum auch immer.

    Gibt es bei Euch MK-Pflicht? Gibt es ja eigentlich in Italien. Als wir da das erste Mal mit Hunden waren, hatten meine beiden (damals noch mein alter Rüde) jeder einen MK auf. Wir saßen dann irgendwo in einem Kaffee und Chica kann ja so unfassbar leidend gucken :ugly: , saß unter dem Tisch, Kopf geduckt, Ohren angelegt und guckte mit groooooßen Augen durch die Welt. Kamen zwei Carabinieri, die ich eigentlich nie sehr kontaktfreudig erlebt habe, einer wirft sich quasi vor den kleinen Hund, der noch viiiiel bemitleidenswerter guckt und lamentiert eine Weile herum, bis ich, die schon schwitzend Heimtierausweise und Perso gesucht hat, verstanden habe, dass ich den armen Tieren doch den MK abnehmen soll. Das tat ich dann auch, unter Applaus des ganzen Cafes xD . Ich liebe Italien :herzen1: . Meine Hunde allerdings weniger.

    Ich hab' das an anderer Stelle im Forum schon mal erzählt, aber es wäre so viel sinnvoller, wenn es für die BuS ein für alle (!) geltendes Gebot gäbe, auf den Wegen zu bleiben – Hundehalter, Hunde, Waldkindergartengruppen, Mountainbiker, Wanderer, etc. Das könnte man dann auch gerne kontrollieren und Verstöße mit empfindlichen Geldbußen belegen, das fände ich absolut verständlich und fair.

    DAS sehe ich auch so. Hier haben wir die durch den Wald bretternden Mountainbiker, die öfter ganze Rotten Schweine aus dem Unterholz jagen, ohne es zu merken. Selbige Wildschweine stehen übrigens nicht mal auf, wenn vor ihnen ein Hund wie ein HB-Männchen rumhopst und bellt. Das kennen sie im Auslaufgebiet. die Radler, die dann zu zwanzigst unterwegs sind, wo der letzte dem ersten noch was zubrüllen muss, die kennen sie nicht so gut. und das bringt Panik ins Unterholz. Womit ich nicht sagen will, dass die Hunde vor den Schweinen herumspringen sollten, ist ja klar. Passiert aber leider sehr oft, denn Tutnixe fallen hier quasi von jedem Baum. Hier gibt’s halt Vögel und Wildschweine in rauen Mengen, aber keine Rehe, oder Kaninchen.

    Hier sind überall Schilder.
    Ich hab noch keinen „Eingang“ auf Feld oder Wiese gefunden ohne Infoschild =)

    Früher hatten die Berliner Forsten ein echt nostalgisches Warnschild, ein gezeichneter Keiler, der gerade einen kleinen Hund durch die Luft wirbelt :omg: . Das Schild war zwar schön gemacht, die Vorstellung aber echt gruselig.

  • Ich empfinde NDS jetzt nicht als unglaublich hundehassend. Ja, die BuS ist ziemlich sinnbefreit, aber weder die Länge der Leine noch die Art sind landesweit festgelegt. Wenn es also in einer Gemeinde anders geregelt ist, ist das nicht schuld vom Land, sondern von der Gemeinde. Unsere Gemeinde z.B. hat nichts weiter festgelegt, es darf nur in der Fußgängerzone nicht frei gelaufen werden. Unsere Einschränkung im Ortsteil ist also nur, dass außerhalb der Siedlung nicht mehr frei gelaufen werden darf. Und ja, dann kommt in der "freien Landschaft" eben eine Schlepp in 20m an jeden Hund. :ka:

  • Ich hab' das an anderer Stelle im Forum schon mal erzählt, aber es wäre so viel sinnvoller, wenn es für die BuS ein für alle (!) geltendes Gebot gäbe, auf den Wegen zu bleiben – Hundehalter, Hunde, Waldkindergartengruppen, Mountainbiker, Wanderer, etc. Das könnte man dann auch gerne kontrollieren und Verstöße mit empfindlichen Geldbußen belegen, das fände ich absolut verständlich und fair.

    Das fände ich auch sehr sinnvoll. Also, wegen mir müsste man nicht gleich mit Geldbußen kommen, aber ich habe, außer Hundehaltern (und eben denen, die berufsmäßig sensibilisiert oder eben Jäger sind) noch keinen "Normalmenschen" getroffen, der überhaupt wusste, was die Brut- und Setzzeit ist.

    Hier schreiben so viele, ihre Hunde dürften die Wege nicht verlassen. Wie genau meint ihr das? Zum Lösen gehen doch vermutlich die meisten Hunde ein paar Schritte ins Unterholz oder an den Feldrand?
    Meine Hunde laufen generell schon auf den "normalen" Wegen, aber um sich zu lösen oder mal ein bisschen zu schnuppern dürfen sie ohne extra Erlaubnis schon auch mal 1-2 Meter vom Weg ab. :ka:

  • Ja zum Lösen gehts hier auch mal vom Weg ab. So ungefähr bis hinter den ersten Baum ist's erlaubt :D An sehr gut einsehbaren Stellen von mir aus auch was weiter. Aber das läuft dann ruhig ab, kein wildes Rumgerenne durchs Unterholz, kein Toben.
    Wenn es überhaupt nicht einsehbar und dicht bewachsen ist, bleiben sie aber auch von sich aus schon auf dem Weg.

  • Hier in Bayern ist das zum Glück total locker mit der Leinenpflicht, jeder Landkreis bzw jede Stadt darf das selbst entscheiden.
    Augsburg ist da sehr locker und der Hund darf in Wäldern ( außer extra gekennzeichneten Naturschutzgebieten) ohne Leine laufen, wenn er auf dem Weg bleibt und theoretisch abrufbar ist.
    Auf Laska trifft das zu, also darf sie weiter ohne Leine laufen; auf Naruto nicht also bleibt er an der Schleppleine, die ich in der Hand halte.

  • Hier schreiben so viele, ihre Hunde dürften die Wege nicht verlassen. Wie genau meint ihr das?

    Kommt bei uns auf den Weg an. :smile: Ich hab' mal im Fotoarchiv gekramt und ein paar Beispiele rausgesucht, daran wird's anschaulicher.

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    So sehen die meisten Feldwege bei uns aus – in der Mitte geteert oder geschottert, daneben ein ganzjährig kurzgemähter Streifen von variabler Breite – mal nur ein Meter, mal mehrere Meter breit, dann Acker. Laufen dürfen meine Hunde auf dem Weg (klar xD ) und auf dem gemähten Streifen immer; und auf dem Feld seltenst und nur dann, wenn ich's explizit freigebe, z.B. wenn's im Herbst ein Stoppelfeld ist.

    Schwieriger wird's bei solchen Wegen:

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    Das Bild wurde vorletztes Jahr ein paar Tage nach Ende der BuS aufgenommen und das, worauf mein Senior da so fröhlich herumtrabt, ist ein ausgeschilderter europäischer Fernwanderweg. Natürlich dürfen die Hunde auch da nicht rechts und links ins Gebüsch oder den Acker, aber bei solchen Wegen bringt weder die Leinenpflicht noch ein Auf-dem-Weg-Bleiben strenggenommen etwas, weil man bei dem Bewuchs jederzeit damit rechnen muss, dass da direkt vor den Füßen und Pfoten Wildtiere liegen oder brüten. (14 Tage vorher hätte ich da mit einer SL/Flexi am Hund durchpflügen und Rebhühner hochscheuchen können und die BuS-Regelungen hätten das genau Null verhindert. :muede: )

    Solche Feldwege (auch das Mini-Waldstück im ersten Bild) sind hier aber die Ausnahme, die meisten Feldwege sind breit, rundherum sind keine Hecken, kein Gebüsch, kein Wild – reine Wirtschaftswege und Nutzfläche halt. Für den Artenschutz und die Vielfalt in der Landschaft finde ich das unglaublich schade.

    Im Wald dagegen wird's schwieriger mit der Definition von "Weg". In dem Wald bei uns um die Ecke sehen viele Wege – oder vielleicht besser "Pfade" – so aus:

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    Bei Spaziergängen dort achte ich (selbstverständlich!) darauf, dass die Hunde nicht kreuz und quer durch die Gegend pflügen, aber wenn sie mal 1-2 Meter vom Pfad abweichen, um 'nen Baum zu markieren oder kurz ein Farndinges anzuschnüffeln, schicke ich sie nicht sofort auf den Pfad zurück – ein Radius von 5-10m um mich herum beim normalen Traben ist aber Pflicht und ins dichte Gebüsch gehüpft werden darf auch nicht. Auf umgekippte Baumstämme am Weg klettern, im Bach planschen, etc. ist aber erlaubt – da, wo die Gegend es eben zulässt. Hier z.B. nicht:

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    Bei solchem Unterholz rechts und links ist strenges Auf-dem-Weg-Bleiben angesagt. (Aufgenommen im Nationalpark Harz, da ist eh ganzjährig Leinenplicht für Hunde und Wegpflicht für Menschen.)

    Und dann haben wir noch die nicht so zahlreichen, aber vorhandenen Wirtschaftwege im Wald:

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    Für die gilt für die Hunde das Gleiche wie bei den Feldwegen vom allerersten Bild – Weg ist selbstverständlich erlaubt, der gemähte, kurze Grasstreifen (und die Balancier-Baumstämme) auch, alles jenseits ist tabu.

    Das sind so grob zusammengefasst die Regeln, die für meine Hunde immer – d.h. ganzjährig und unabhängig von BuS ;) – gelten.

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