Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • @Streichelmonster
    Das wäre fürs drinnen üben auf jeden Fall eine Überlegung wert. Vielleicht fällt ihm das ja leichter =)

    @ruelpserle
    Selbst wenn ich mich entschließen würde einen Trainer draufschauen zu lassen, müsste ich wohl noch ein paar Wochen rumbringen, weil meine bevorzugte (bei der ich auch mit Finya war) immer sehr ausgebucht ist.
    Auf eine neue Trainerodyssee habe ich keine Lust, dazu habe ich mit Finya schon zu viele Deppen kennengelernt.

    @Hummel
    Ich habe an sich kein Problem damit ihn einfach schreien zu lassen, bis er sich von selbst beruhigt, aber ich will das halt nicht machen, wenn es komplett ziellos ist.
    Diese Methode kommt mir ein bisschen vor wie die direkte Konfrontationstherapie bei einem Angsthund und die hätte ich bei Finya auch niemals gewählt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich vergleichen kann. Es wirkt auf mich einfach nur so. :ka:

    Also ein Entspannungssignal, das über Strafe aufgebaut wird?
    Wie darf ich mir das vorstellen?

  • Ich hatte mal nen Hund, der hat sich wenn man mal 10-15 Meter weg war (und am allerschlimmsten: mit anderen Hunden was gemacht hat) auch die Kehle aus dem Hals geschrieen. Klingt bisschen so, wie das was du beschreibst.

    Damals hab ich mit dem Manners Minder gearbeitet - weiß nicht ob du das kennst? So hatte er die Bestätigung fürs Ruhig sein, ohne dass ich hin musste. Allerdings... das hat echt gedauert und waren mehrere Tage ein paar Stunden "Geduld" nötig. Ging aber.

    Denke mal, du bist eher der Typ, dem reine Bestätigung mehr liegt als Korrektur, oder?

    Boah, wenn die Teile nicht so teuer fürs Ausprobieren wären würde ich das glatt mal bei meinem Frustkeks hier testen.
    Also schreien lassen war bei uns nicht zielführend, der hat auch 3 Stunden und mehr durchgehalten. Beim Retriever ging das, der hat das gleich so gelernt, weil ich nämlich auch keinen Hund wollte, der stattdessen gespannt und erwartungsvoll daliegt, sondern eben einen, der wirklich abschaltet, auch wenn ich mit nem anderen Hund rumalbere.
    (und Futterbelohnung zwischendurch hätte zum angespannten Hund geführt)

    Wie genau würde ich das mit dem Ding denn aufbauen? Für die Haustür wäre das echt noch ne Option.

  • @oregano
    Ja, es hängt ja auch immer vom Hund ab, welcher Weg geht und welcher nicht. Für manche ist "schreien lassen" ne gute Option, für andere ne weniger gute oder gar kontraproduktive. Für manche lohnt sich ne Bestätigung, für andere nicht. Darum meinte ich, es hängt an der Motivation des Schreiens.

    Ich habe mal vor Jahren mit einem leider ziemlich verbastelten Mali (alles was an den Hals kam, wurde dank uralt-Hundeplatz-Methoden in den menschlichen Unterarm gehackt, völlig Beuteüberdreht dazu und ohne irgendeine Toleranz gegenüber irgendwelchen Außenreizen (Zwingerhaltung) gearbeitet. Da hat mir der Manners Minder auch extrem gute Dienste geleistet. Einfach weil die Ausführung einer Übung losgelöst war von zB der Futterhand, dem Futterbeutel am Mensch etc pp. (und es tut nicht weh weil nix in die Hand hackt)

    Es ist ja wie ein Clicker, nur dass man da halt Signal und Futter an einer anderen Stelle als am Mensch hat und ich finde, dass das gerade sehr hochgefahrenen Hunden hilft und es ist einfacher zu vermitteln, dass man Ruhe in den Übungen (oder was man auch trainiert) will. Also kann man den genauso auftrainieren - hat bisher immer nur etwa 5 Minuten gedauert (bei den Modellen die was langsamer sind ;-) ) und dann nutzen wie man es braucht. Geht ja nur darum, dass die Belohnung nicht am Mensch passiert.


    Bzgl Korrektur: Meine Korrektur bedeutet immer, dass ich will, dass der Hund sich beruhigt. Es würde jetzt hier vielleicht zu weit führen, aber im Kurzabriss vermittel ich in nicht sehr aufregenden Situationen, dass wenn ich den Hund anspreche, ich ihn auch ansprechbar haben möchte. Das kann er nur sein, wenn er ruhig ist - zu aufgeregt sein macht Tunnelblick. Eigentlich - wenn ich es mal ganz überspitzt ausdrücke - korrigiere ich nur mit der Intention "komm runter". Denn ist der Hund aufnahmefähig, dann will er eh kooperieren und gefallen, wenn man ihm Kommandos richtig und positiv vermittelt hat. (Wenn man sie denn dann überhaupt noch braucht. Denn wenn er sich beruhigt, dann wird im Zweifel auch kein Fehlverhalten mehr folgen)

  • Ich find das wirklich interessant.
    Wenn ich also z.B. ruhiges Warten vor der Haustür haben will, dann würde ich vermutlich den Futterautomaten in die Nähe der Tür stellen, dann Hund dort hinpacken und sobald er ruhig ist, ja mittels Freigabe des Leckerchen bestätigen.

  • @oregano Ich habe jetzt noch nicht durchblickt, ob Frodo bei seinen Schreiattacken gestresst ist oder danach gestresst ist? Und aus welcher Motivation heraus das passiert.

    Mit Gino habe ich hier ein Exemplar was auch gern mal lauthals Frust schiebt.

    Unsicher, ängstlich oder sowas ist der allerdings nicht, sondern das haargenaue Gegenteil. Neben dem kann ich ein Hochhaus explodieren lassen. Das einzige was den interessiert sind die Trümmerteile zum Spielen. Der hat noch nie was von Unsicherheitsphase gehört.

    Wenn der Frust hat bellt der allerdings wie bescheuert.

    Das bezieht sich auf 2 nein eigentlich 3 Situationen. Ich lasse ihn alleine, andere Hunde lassen ihn nicht mitspielen, wir treffen uns mit anderen Hunden und er darf nicht direkt drüber bügeln.

    Impulskontrolle brauche ich nicht groß zu üben, die hat er von Baby an eingebaut. Kommandos hat er noch nie alleine aufgelöst. Er konnte von Beginn an irgendwo sitzen bleiben, wenn ich mich entferne etc.

    Ich habe mal ne Trainerin draufgucken lassen. Die sagte, er kommuniziere über Bellen, das ihm was nicht passt.

    Letztens hatte ich die Situation, dass wir unseren Anhänger vor dem Haus mit Grünabfällen beladen haben. Die Hunde waren im Wohnzimmer und konnten uns nicht sehen.

    So nach 10 Minuten fing Gino an zu bellen. Nach weiteren 5 Minuten stimmte Tim ein (der kann normalerweise super alleine bleiben) und nach weiteren 5 Minuten heulten beide lauthals wie ein Wolfsrudel.

    Ich muss sagen, mir ist dann der Kragen geplatzt. :rotekarte:

    Ich bin um die Ecke rum und zur Terrassentür reingestürmt und habe die beiden Jungs gefragt ob sie eigentlich noch sauber ticken.

    Die haben mich so :shocked: angeguckt und als wenn sie sagen wollten "ach sooooo, das können wir ja nicht wissen, dass wir nicht bellen sollen"

    Ich bin dann wieder raus und hab sie zwischendurch immer mal heimlich beobachtet. Tim hat sich ins Körbchen schlafen gelegt. Gino hat sich mitten ins Wohnzimmer gelegt, alle Viere in die Luft und hat gepennt. Also beide völlig relaxt.

    Für mich war das eine spannende Erfahrung, dass diese klare Ansage viel mehr bewirkt hat als bellen lassen.

    Gino dackelt mir übrigens auch viel hinterher. Hat Tim im ersten Jahr auch gemacht. Das hat sich dann aber im 2. Jahr komplett verloren. Lese ich aber sehr oft bei Pudeln. Die sind schon sehr auf ihre Menschen fixiert.

  • Wir haben auch so einen Pudeljunghund im Hundeverein, der kreischt sich die Seele aus dem Leib, wenn er angebunden wird und Frauchen mal ein paar Schritte weggeht. Der ist dann auch total gestresst und hechelt wie verrückt. Ich habe aber das Gefühl, dass er ein bisschen ruhiger wird, wenn Frauchen etwas länger außer Sichtweite geht. Entspannen kann er natürlich nicht. Wenn er in eine Box gesteckt wird, während die anderen Hunde trainieren, zerstört er die Box und schreit wie irre. Aber das Frauchen sieht das ganz entspannt, die sagt, dass muss er halt noch lernen, ihr alter Pudel war auch so. Der Pudel ist so um die 6 Monate alt. Also ich wäre da ja weniger entspannt, bewundere immer, wenn Menschen das alles so locker sehen, deswegen bin ich wohl kein Welpen-Mensch :lol:

  • Sagt mal, hat jemand von euch Mehrhundehalter einen Hund, der eigentlich lieber Einzelhund wäre und Hundegesellschaft nur toleriert? Würdet ihr euch im Nachhinein zu diesem Hund trotzdem wieder einen weiteren Hund (oder mehrere) anschaffen?

  • @Lagurus Das habe ich mich bei meiner Hündin gefragt. Sie kam als Zweithündin zu mir, hat drei Wochen lang meinen Alten gemobbt, bis er vor ihr nur noch gekuscht hat und war dann unangefochtene Chefin. mein Rüde tat mir anfangs leid, aber er mochte sie trotzdem. Als er starb war sie wenig davon beeindruckt (was ich ihr ein wenig übel genommen habe, weil ich meinen Lockenkopf so geliebt habe). Jetzt war sie 1,5 Jahre Einzelhund und sehr zufrieden damit. Im Auslaufgebiet wählt sie nur wenige Hunde aus, die als Spielkameraden in Frage kommen, ansonsten kramt sie gerne alleine rum. Ich wollte aber wieder einen zweiten. Dann kam mein Emil. Interessanterweise kam Welpi an und Chica, die bei Hundebesuch bei uns echt pampig werden kann (sehr territorial) war erstmal genauso hin und weg von Emil wie wir. Hat gespielt wie seit Jahren nicht mehr. Er gehörte sofort zum Rudel und gut.
    Im Moment ist die Beziehung zwischen den beiden sehr abgekühlt, weil er einfach ne Bazille sein kann. Will viel spielen und bellt ihr dabei dauernd ins Ohr, bombt sie auch gerne mal aus dem Weg, so Junghundenerv. Dumm gelaufen für ihn. Sie duldet ihn zwar mit all diesem Generve, was ich schon extrem erstaunlich finde, spielt aber momentan nicht mit ihm. Ich hoffe das wird wieder besser, wenn er sich besser benimmt.
    Ich hab ein Buch über Mehrhundehaltung von Thomas Baumann und der ist der Meinung es gibt Hunde, da geht das nicht mit nem Zweithund.Bei Chica geht es schon, aber ich denke alleine war sie genauso zufrieden. Was sie gut findet, mit nem Junghund und dem damit verbundenem Üben regnet es deutlich mehr leckerchen, als sie das bisher kannte.

  • Ich hab ein Buch über Mehrhundehaltung von Thomas Baumann und der ist der Meinung es gibt Hunde, da geht das nicht mit nem Zweithund

    Das Buch habe ich auch und da bin ich auch ganz Baumanns Meinung, es gibt mit Sicherheit Hunde, die einem Zweithund das Leben zur Hölle machen würden und selbst massiv gestresst sein würden.

    Aber mir geht es eher um Hunde, die andere Hunde zwar tolerieren, aber sie nicht brauchen und nur nebeneinander her leben würden bzw. es eigentlich auch schöner fänden, nichts teilen zu müssen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!