An alle Besitzer von Rüden

  • Einer meiner 5 Boxer wollte tatsächlich wissen, ob er das Sagen hat. Erst hat er den älteren Rüden bis aufs Blut provoziert, dann mich ausgetestet, was ich mir gefallen lasse. Und genau, wie mein Alter ihm eine klare, kurze aber deutliche Ansage gemacht hat, hat er die von mir auch bekommen. Weder war seine Herkunft dubios, noch seine Aufzucht defizitär. Er ist immer noch ein äußerst selbstbewußter, temperamentvoller, energischer Rüde, der in der Pubertät seinen Platz gesucht hat. Ohne tägliche konsequente Arbeit (Kopf und körperlich) würde ich ihn nicht halten wollen, er ist absolut kein "Nebenherhund".

  • Moin,


    mein Malik war so einer und bei ihm war es glasklar Dominanz, bevor er nämlich meinte irgendwen zu besteigen - starrte er einen vorher immer feste an und machte sich ganz steif. Erst legte er einem die Pfote aufs Bein und wenn man die nicht schnell genug beiseite wischte - ging`s los.


    Er machte sich so an Freundinnen von mir, an meinen Partner - als der mal auf dem Boden saß, an meine große Tochter und auch, nach längerer Krankheit in der ich sehr nachsichtig mit ihm war, an mich und da gab`s ne Ansage - die hatte sich echt gewaschen. Bei Besuchern warfen wir ihn kurzerhand raus.... wer sich nicht benehmen kann, muss draußen bleiben. Das war auch der Grund, weshalb er Fernsehzimmerverbot hatte, weil er da häufig anfing zu stieren..... Malik brauchte zeitlebens eine sehr konsequente unnachsichtige Führung, das kam mich manchmal sehr hart - weil ich nicht so der unnachsichtige Typ war, ich hab viel mit ihm gelernt.


    Stressrammeln, hab ich gelernt, hat nichts mit Anstarren zu tun - das deutet auf Dominanz hin, es gibt sie nämlich tatsächlich.


    Große Hunde drängen einen oft ab - das ist etwas, das sehr unangenehm werden kann und sie beschneiden einem damit ja durchaus die eigenen Bewegungsmöglichkeiten. Dagegen muss man etwas tun, aber als Außenstehender ist das eher nicht so einfach.


    Die Tipps des Hundehalters sind allerdings echt unterirdisch, ich würde mich nie auf einen großen fremden Hund werfen, der könnte das als Angriff werten und seine Zähne - sind besser als meine.


    Sundri

  • Hunde "testen" nicht bewusst ihren Menschen aus.
    Das ist Vermenschlichung.
    Kein Hund setzt sich in die Ecke, heckt sich einen Plan aus, wie er seinen Menschen austesten kann.


    Ist die Grenze für den Hund aber gar nicht zu erkennen, weil es weder klare Regeln noch klare Kommunikation gibt, wird es schwierig für uns und sehr belastend für ihn. Da der Hund die Grenze nicht erkennen kann, wird er sie – keinesfalls in provokativer Absicht, sondern ganz ungewollt! – immer wieder verletzen. Dadurch zieht er oft unseren Ärger auf sich, ohne die Chance, diesen vermeiden zu können – eine klassische Stresszwickmühle, die sich unheilvoll hochschaukeln kann.

    http://www.sitzplatzfuss.com/grenzen-setzen/


    Kein Lebewesen kommt dominant auf die Welt, zur Dominanz gehören zwei Individuen, einer allein kann nicht dominant sein.
    Natürlich gibt es den Begriff "Dominanz", aber nicht in dem Sinne, wie er hier benutzt wird.


    Das steht in den Links sehr gut erklärt.

  • Zitat

    Große Hunde drängen einen oft ab - das ist etwas, das sehr unangenehm werden kann und sie beschneiden einem damit ja durchaus die eigenen Bewegungsmöglichkeiten. Dagegen muss man etwas tun, aber als Außenstehender ist das eher nicht so einfach.


    Sundri


    Das hat meiner auch gemacht. Ich habe ihn dann in so einem Fall einfach über den Haufen gerannt und schwups war es weg. Hört sich vielleicht hart an aber das lasse ich mir nicht gefallen (hab auch versucht dass ich das Schienbein oder den Oberschenkel benutze und nicht das Knie, denn Wehtun wollte ich ihm ja nicht). Das mache ich aber auch bei Hunden auf der Hundewiese die meine Leckerlies in der Tasche unheimlich anziehend finden :aufsmaul:
    und als er einmal versucht hat meinem Freund zu zeigen dass "ich ihm gehöre" wurde er mit einem sehr deutlichem NEIN weggeschoben. Dann ist er traurig in die Ecke abgezogen und gut wars xD

  • Nachtrag:


    Hunde sind nicht dominant, sie wollen nicht Herrchen und Frauchen dominieren, sind nicht den ganzen Tag damit beschäftigt um ihren Rang zu kämpfen oder gar noch die ganze Welt beherrschen;-))


    Warum es Dominanz nicht gibt? Ganz einfach, weil es sie beim Wolf so in der Form auch nicht gibt!


    http://www.dogsnake.de/Dominanz/dominanz.htm

  • Zitat


    Kein Lebewesen kommt dominant auf die Welt, zur Dominanz gehören zwei Individuen, einer allein kann nicht dominant sein.
    Natürlich gibt es den Begriff "Dominanz", aber nicht in dem Sinne, wie er hier benutzt wird.


    Und ich finde hingegen, dass es tendenziell dominante Hunde gibt und sie auch so geboren werden, das von Vater oder Mutter oder den Grosseltern ererbt haben. Bei meinem ist es zumindest der Vater. Ich weiss, dass meine Ansicht in der modernen Hundepsychologie verpönt ist, das macht mir aber nix :D . Das Wissen um Hunde ist ja ein fliessendes, sich entwickelndes, und so können da in ein paar Jahren ganz andere Erkenntnisse vorliegen.


    Mir ist auch bekannt, dass dominantes Verhalten zwischen 2 Individuen oder mehr stattfindet. Wenn dieses aber gehäuft auftritt, bzw. der Hund mehr Energie und Charakterstärke hat, erlaube ich mir, von einem dominanten Hund zu sprechen, der die Anzeichen zeigt, die Sundri und Quaruns und ich auch beschreiben. Das ist einfach nicht wegzureden.


    Nur gehöre ich nicht zu der Sorte Mensch, die dann schreit: "Hiiilfe, mein Rüde ist dominant!" - sondern ich finde es Klasse, dass er so ist, wie er ist. Aber er verlangt eine andere Umgangsweise als meine kleine Maus z.B., der sowas wie dominantes Verhalten völlig fremd ist. Er braucht mehr Grenzen, wo die Kleene gar nicht auf die Idee käme, das auszuprobieren. Er reibt sich mehr an diesen Grenzen, sucht mehr Schlupflöcher und ist ausdauernder, um zu kriegen, was er will. Das hat nichts mit Weltherrschaft zu tun, eher mit rotzfrechem: "ich mach dann mal mein Ding, ne?!" :D .


    Wolf und Hund mag ich an dieser Stelle nicht vergleichen.

  • Vertraue auf dein Bauchgefühl!
    Du hattest angst, dein Hündin hat dich beschützt.


    Der Hund könnte tatsächlich ein übersteigertes Aggressionspotentioal gehabt haben. Und er wollte dich mit Sicherheit DOMINIEREN!


    Es kann natürlich auch sein, dass du dem Hund einfach nicht gewachsen warst und so eine Spirale entstand, wo der junge Hund sich "ausleben konnte", was er anderswo nicht gemacht hätte...wer weiss.


    Nicht jeder kann mit jedem Hund und das ist auch kein Grund sich zu schämen.


    Nun zu deiner Frage:
    Vertrauen und Liebe ist das Zauberwort. Und natürlich das Verständnis um Hundesprache. Meine Rüden wollen mich nicht dominieren ;)
    Ich sie aber auch nicht.


    Ich möchte mit ihnen zusammenleben.

  • Ich glaube eher, dass "dominant" mit selbstbewusst, lebhaft, rege, ressourcenbezogen etc. gleichgestellt wird.
    Wenn Lebewesen Nr. 2 nicht devot bzw. submissiv ist, kann Lebewesen Nr. 1 nicht dominant sein.

  • Woher kommt es, dass im Moment wieder alles, was ein Hund macht gleich "Dominieren" ist :???:
    Jedes kleine Pöbelgehabe ist zur Zeit gleich wieder Dominanz, jede Stresshandlung ist dominant, aus jedem unerzogenen respektlosen Schnösel wird sofort ein dominanter Hund.
    Und wieso ist das wieder nur ein Problem der Rüdenbesitzer?


    Muss am Wetter liegen.


    Ich hatte das Glück, die letzten Jahre mit einer Hündin zu verbringen, diein Hundebeziehungen sehr dominant war. Wie diese Zeit war? Herrlich, ich habe nie davor oder danach wieder eine so entspannte Zeit gehabt.

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