Ein Mops, ein Goldie oder etwas ganz anderes?

  • Wenn es ein Mops werden soll, warum nicht einen dieser sogenannten "Retromöpse"?


    Die sollen agiler sein und auch nicht so Probleme mit der Nase haben?

  • Hallo,


    ich würde mir wirklich sehr gut überlegen, einen Mops ins Haus zu holen.


    Die kleinen Hunde sind vom Charakter ein wahrer Traum, ich hatte selber eine Mopshündin (mit 4 Jahren mussten wir sie einschläfern lassen wegen PDE (pug dog encephalitis) - kannst ja mal googlen was für eine schlimme Mopskrankheit das ist)


    Als Mopsliebhaber sieht man die ganze Rasseproblematik aber durch die rosarote Brille... Man beschönigt gerne und spielt alles herunter.
    Seit 3 Jahren habe ich jetzt einen kleinen Promenadenmischling und da wird mir erst bewusst, wie eingeschränkt ein Mops vor allem durch die Atmung im normalen Leben ist. Und das würde ich wirklich keinem Hund mehr zumuten wollen. Meiner Meinung nach sind Möpse regelrecht gefangen in ihrem Körper.


    Also ich würde euch wirklich raten euch sehr gut zu informieren, damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt.


    Auf welchen Hund auch immer die Entscheidung dann fällt, ich wünsche euch gaaanz viel Freude mit dem Neuzugang! :smile:

  • @Syblle
    nur kurz weil ich mit dem Handy online bin:
    Entschuldigung bitte, aber wo habe ich rumgepöbelt?
    Und es ist ja gut und schön das du dir Champions und Ausstellungssieger angeschaut hast, aber genau von denen spreche ich hier ja NICHT! Glaubst du jeder VDH Zuchthund ist Ausstellungssieger oder hat nem Championtitel? Das ist definitiv nicht so, weil Ausstellungen keine Pflicht sind ( für die ZTP beim Bully langt ein SG).
    Blödes Beispiel, aber trotzdem: Ich nehme als Standardmensch ja auch keine Supersportler oder Models...

  • Zitat

    sbylle:
    Ich bin mir grade nicht sicher, ob dein (für mich sehr aggressiv zu lesender Text) auf mich bezogen ist, oder nicht? :???:


    Nö, bezog sich nicht auf dich sondern auf die Aussage mit den Reportagen. Das fand ich schon ziemlich daneben


    Ich finde es sehr wichtig, dass man sich mal mit der Frage auseinandersetzt, was geschlossene Zuchtbücher, Reinzucht, Inzuchtdepression etc eigentlich bedeuten. Am besten mit einer Prise Wissen über Evolutionsbiologie und Genetik - und zwar nicht nur über irgendwelche Farbzuchtprogramme...


    Wenn der Genpool zu eingeschränkt ist, d.h. wenn es einfach nicht mehr genug Tiere gibt, die keine hervorquellenden Augen und zu lange Gaumensegel haben, deren Schnauzen wie Hundeschnauzen aussehen und deren Rücken und Beine lang genug sind - dann kommst du innerhalb der Rasse einfach aus der Sackgasse nicht mehr raus. Und die erneute enge Auswahl - jetzt auf andere, scheinbar "bessere" Merkmale, macht den Genpool nur noch kleiner. Züchterische Auslese ist eine Einbahnstrasse! Was einmal verloren ist, ist verloren, WENN der Genpool zu einheitlich ist. Eine allzu durchgezüchtete Rasse ist die letzte Station vor der Degeneration. Man kann auch nicht ein Stadium erreichen: Genau SO soll die Rasse sein! Das geht nicht, denn die Entwicklung geht immer weiter. Das erleben wir doch alle gerade live mit.
    Genetischer Variantenreichtum ist der Schlüssel zu einer Population mit langlebigen und gesunden Individuen. Vereinheitlichung ist das Gegenteil von Varianz. Das ist nicht irgendeine Meinung, das ist Biologie.


    Die Vorstellung, man würde eine Rasse durch "Fremdblut" verunreinigen - statt wie z.B. in der Pferdezucht Fremdblut zur Veredelung einzusetzen - ist in meinen Augen einfach grotesk. Und der VDH ist nun mal der Vorreiter in Sachen "Reinheit" ist, auch innerhalb der Rassen, wo Größen- und Farbschläge nicht gekreuzt werden dürfen usw.


    Quatsch ist natürlich, wenn man typvolle Hunde möchte, einfach wild rumzukreuzen. Die ganze Doodlesache ist ja meist nichts anderes.
    Was aber durchaus funktioniert und seit vielen Jahrhunderten in der Tierzucht so gehandhabt wird, ist die Kombination zweier Rassen nach einen bestimmten Zuchtschema. Dabei wird über 3-4 Generationen hinweg das F1 Produkt rückgekreuzt auf die Ursprungsrasse, so dass deren Eigenschaften immer noch im Vordergrund stehen. Man muss natürlich hinschauen, welche Tiere zusammenpassen, wie sich ein Rüde vererbt usw. Aber das ist absolut nichts neues und kein wildes Mixen. Beim Retromops wird es offen und nachvollziehbar so gemacht, anders als beim ELO z.B.
    Obs beim "Retromops" funktioniert oder nicht - das wird man sehen. Sicher sind neue Rassen erst mal uneinheitlicher - und das ist ja auch gut so (siehe Varianz). Und auch innerhalb einer Rasse sind die Hunde doch nicht alle Abziehbilder. Da ist auch mal ein jagender Berner Sennenhund dabei, oder ein Dummer Pudel, oder ein nicht-bellender Collie...

  • öm, ja und ich hab ein bischen überreagiert, :ops: wenn ich das nochmal lese klingt meine Antwort oben viel patziger als ich das wollte.
    Irgendwie krieg ich zur Zeit schnell was in den falschen Hals, sorry. und viele Smileys: :smile: :smile: :smile:

  • Ich stimme dir da generell zu sbylle. Habe auch nie etwas anderes gesagt, ja sogar diese Meinung schon in speziellen VDH und Rassezucht Themen ebenfalls vertreten.


    Ich sehe meine Frage damit allerdings nicht beantwortet.


    Gerade für jemanden der nach einem "gesunden" Mops sucht, der aber noch die Eigenschaften des Mops hat und nicht die eines Terriers, der ist doch gut damit beraten bei VDH Zuchten zu schauen, die Wert auf die Gesundheit legen, die über Generationen nach den Gaumensegeln schauen etc.
    Das sind dann mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gerade die Hunde, die viele Championtitel in der Ahnentafel haben. Das müssen sie aber auch nicht und es gibt im VDH auch Züchter, die keinen Wert auf Ausstellungen legen. Genau das wollte ich damit nahelegen. Viele vergessen das nämlich und haben ihr Wissen über den VDH einzig und alleine von den Reportagen.


    Ich werde auch einen Teufel tun und andere gute Zuchtprogramme zu verteufeln! Nur ich finde, man sollte dies auch nicht beim VDH verallgemeinert tun. (und ich bin wie gesagt alles andere als ein VDH Fan!)

  • Der Blödsinn hierbei ist, dass man solche Sackgassen in der Rasse im Schnellverfahren ausmerzen möchte. Und genausowenig wie man eine Rasse in 5 Jahren gefestigt, genausowenig kann man falsche Richtungen so schnell wieder ausbügeln. Aber anstatt den Züchtern die Chance zu geben, überhaupt gesündere Möpse zu züchten, rennt man lieber zum verbandslosen Mixer, der einfach mal Terrier einkreuzt. Welche Terrier sind das denn bitte, sicherlich keine untersuchten, mit ordentlichen Papieren ausgestattete, sondern - sorry - welche vom Hinterhof. Und das soll jetzt gesünder sein als ein Mops mit einer vielleicht leicht zu kurzen Nase, aber dafür ordentlichem genetischem Hintergrund?

  • Zitat

    Als Mopsliebhaber sieht man die ganze Rasseproblematik aber durch die rosarote Brille... Man beschönigt gerne und spielt alles herunter.
    Seit 3 Jahren habe ich jetzt einen kleinen Promenadenmischling und da wird mir erst bewusst, wie eingeschränkt ein Mops vor allem durch die Atmung im normalen Leben ist. Und das würde ich wirklich keinem Hund mehr zumuten wollen. Meiner Meinung nach sind Möpse regelrecht gefangen in ihrem Körper.



    Seh ich genauso :gut:

  • Zum Thema Mops habe ich noch das Wort des Neurologen aus der Uniklinik im Ohr, der Möpse mit dem Krankheitsbild der Liliputaner beim Menschen verglich.


    Ich persönlich kann nicht verstehen, dass diese Rassen in diesem Maß gezüchtet werden und auch noch so viele "Liebhaber" haben. Man züchtet wortwörtlich "behinderte" Hunde, am Rande von Kreislaufkollaps und ständigen Erstickungsanfällen - warum? Weil man Falten, herausgequollene Augen und platte Nasen "süß" findet?!!!


    Mehr als einmal habe ich bisher die Überwachung postop während der Aufwachphase bei diesen "Patienten" (auch Bullys) übernommen und ich wünschte jedem "fanatischem Rasseliebhaber" einmal zu sehen, wie diese Hunde zuschleimem und zuschwellen und um ihr Leben kämpfen - intubiert bis zur letzten Sekunde ...


    Ich halte große Stücke auf den VDH - würde jedem empfehlen sich einen Rassehund zu kaufen. Aber es gibt gute Gründe bei manchen Rassen auch außerhalb zu gucken. Der Mops ist für mich ein klares Beispiel dafür. Verstehe nicht, wie man sich so sehr über die Einkreuzung von Fremdrassen aufregen kann. Rasse um jeden Preis? Auf keinen Fall! Als würde es den Mops an sich jucken, ob er jetzt durch den Terrier für ein paar Generationen ein bisschen mehr Biss kriegt oder nicht mehr der nur der "charmante Idiot für
    jedermann" ist ... ???
    Aber so ist das eben, der Mops soll Mops bleiben.



    Sorry, ganz schön abgerutscht das Thema ... aber ich kann da nicht anders.

  • Zitat


    Gerade für jemanden der nach einem "gesunden" Mops sucht, der aber noch die Eigenschaften des Mops hat und nicht die eines Terriers, der ist doch gut damit beraten bei VDH Zuchten zu schauen, die Wert auf die Gesundheit legen, die über Generationen nach den Gaumensegeln schauen etc.


    Wer tut das wirklich?!!! Gaumensegel ist schließlich nur eins der hundert Dinge, die bei diesen Hunden ein Problem verursachen können. Das ist ja die Sache mit dem BAS. Deswegen sind auch Gaumensegelops oder Tonsillektomien keine Wundermittel und bringen manchmal nur sehr kurzfristig eine Verbesserung. Wenn zum Beispiel Engstellen aufgrund deformierter Nasenmuscheln vorliegen, ist die Gaumensegelop unter Umständen nur Kosmetik.


    Um wirkllich sichere Diagnosen zu stellen, muss so ein Hund ins MRT. Welcher Züchter schiebt jeden seiner Zuchthunde prophylaktisch ins MRT?

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