Welpen lediglich aus der Hand füttern?

  • Guten Tag ihr Lieben,

    ich bin gerade wieder dabei mein Wissen über Welpenerziehung aufzufrischen und bin dabei auf eine Erziehungsmethode gestoßen die wie folgt aussieht.

    Das Trockenfutter (Tagesbedarf) wird wie Leckerlies Verfüttert.
    Das würde ja bei einem Hund, der allein Trockenfutter frist, bedeuten das er immer nur aus der Hand gefüttert wird.

    Zu verstehen ist es natürlich, weil er Hund so immer etwas machen muss um an sein "täglich Brot" zu kommen, aber ist das für einen Welpen nicht ungesund unregelmäßige Fresszeiten zu haben?

    mit freundlichen Grüßen

  • Ich bin kein Profi, was Welpen im Allgemeinen betrifft.

    Allerdings ab einem gewissen Alter finde ich diese Art des Fütterns gar nicht schlecht. Es kommt aber sehr auf den Hund an, denke ich.

    Bei meiner Hündin hätte ich schon so ab der 14. Lebenswoche anfangen können unregelmäßiger zu füttern und sie hätte es sicher auch gern angenommen, wenn sie schon eher durch Arbeit an ihr Futter hätte kommen müssen. Genau das machen wir nämlich seit etwa einer Woche (Futterdummy) und es macht total viel Spaß und meine Hündin liebt es ja sowieso zu apportieren.

    Außerdem war es gut, als ich die Zeiten fürs Füttern unregelmäßiger gestaltet habe. Irgendwann hatte es meine Kleine nämlich raus, mich ordentlich an der Nase herumzuführen. Sprich: Sie weckte mich morgens immer eher, weil sie wusste, dass sie dann auch früher an ihr Futter kam!

    Aber ich denke, es ist natürlich für uns Menschen einfacher, dem Welpen erstmal regelmäßig Futter zu geben (außerdem geben viele ja auch 3-4 x am Tag, wir haben relativ zügig auf 2 Mahlzeiten umgestellt), weil man ja dann auch weiß, wann in etwa der Output kommt, wenn du verstehst... ;)

  • Ich hab hier so einen Kandidaten sitzen, der frisst so gut wie immer aus der Hand stellt sich aber sehr gerne mit seinem Napf an...
    Als er einmal krank war wollte ich ihn irgendwie dazu kriegen wenigstens etwas zu essen und trinken und habe versucht ihn etwas mit der Hand zu füttern, da hat er ganz gierig gefressen.. Also nicht dass ich das falsch finde, vielleicht musst du aber aufpassen dass du dir da nicht etwas unpraktisches anerziehst :) (ich denke jedoch das ist SEHR Charakterabhängig, was ist es denn für ein kleiner Wurm, oder was wird es für einer?).
    Viel Spaß :))

  • Ich finde alleinige Handfütterung zu unberechenbaren Zeiten grad für Welpen nicht ideal, und unnötig stressend. Einem Welpen möchte ich mit dem Umzug ins völlig neue Umfeld erst mal Sicherheit vermitteln, und dazu gehört eine gewisse Regelmässigkeit im Tagesablauf. Der Welpe hat sich nicht ausgesucht, bei mir zu leben - als Allerwenigstes sollte ich ihm verlässlich ein Minimum an Futter und einen geschützten Schlafplatz bieten, ohne Gegenleistung! Abhängig ist er von mir eh, ich muss da nicht noch verstärkt zur totalen Hörigkeit arbeiten.

    Da man aber mit einem Welpen ständig über den Tag verteilt Dinge übt und ihn dabei auch belohnt, bietet sich an, einen Teil der Futterration als Belohnung zu verfüttern. Aber eben nicht alles. Man läuft dadurch auch Gefahr, Futter noch viel wichtiger zu machen, als es eh schon ist. je nach Hund gar nicht wünschenswert.

  • Bei einem Welpen würde ich noch mind. eine Mahlzeit aus dem Napf füttern. So viel bzw. so lange, damit Welpi auf seine Futtermenge kommt übt man am Anfang ja doch noch nicht. Er soll euch ja auch erst kennenlernen, da würde ich für Futter noch nicht viel verlangen. Der Stress ist für den Kleinen auch so groß genug.

    Wir haben mit knapp 5 Monaten auf draußen füttern umgestellt. Mit Futterdummy ist die Menge kein Problem und für uns hat es das Üben des Grundgehorsams sehr erleichtert. Moe hat großen Spaß dran bei abweckslungsreichen Übungen und Spielen ihr Futter zu suchen oder es als Belohnung zu bekommen. Handfütterung ist sicher auch beim Welpen nicht verkehrt.

    Lg

  • Im Prinzip erpresst man seinen Welpen mit etwas Lebenswichtigem zur Zusammenarbeit. Das kann man vielleicht bei einem erwachsenem Hund mal eine zeitlang machen. Aber ein Welpe braucht Sicherheit und dazu gehört auch das Futter im Napf. Also bitte nicht.

  • Zitat

    Ich finde alleinige Handfütterung zu unberechenbaren Zeiten grad für Welpen nicht ideal, und unnötig stressend. Einem Welpen möchte ich mit dem Umzug ins völlig neue Umfeld erst mal Sicherheit vermitteln, und dazu gehört eine gewisse Regelmässigkeit im Tagesablauf. Der Welpe hat sich nicht ausgesucht, bei mir zu leben - als Allerwenigstes sollte ich ihm verlässlich ein Minimum an Futter und einen geschützten Schlafplatz bieten, ohne Gegenleistung! Abhängig ist er von mir eh, ich muss da nicht noch verstärkt zur totalen Hörigkeit arbeiten.

    Da man aber mit einem Welpen ständig über den Tag verteilt Dinge übt und ihn dabei auch belohnt, bietet sich an, einen Teil der Futterration als Belohnung zu verfüttern. Aber eben nicht alles. Man läuft dadurch auch Gefahr, Futter noch viel wichtiger zu machen, als es eh schon ist. je nach Hund gar nicht wünschenswert.


    :gut:
    Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • Hallo,

    ich kann mich naijra fast 100%ig anschließen!
    Es spricht m.M. nicht einmal etwas dagegen einen Hund vermehrt aus der Hand zu füttern, um mit ihm im fortgeschrittenen Alter zu trainieren od. manchmal mehr Aufmerksamkeit einzufordern (beim mantrailing bekommt meiner manchmal so große Rationen, dass eine Mahlzeit eben einfach ausfällt ...weil er halt gut ist und meistens findet... :D ). Aber da wird er fürs Arbeiten belohnt ...und er weiß was am Ende eines trails auf ihn wartet - DAS halte ich für besonders wichtig, weil es keine Unsicherheit bei ihm schürt. Ebenso ist das möglich bei der Arbeit mit einem Futterbeutel - aber eben auch bei einem etwas älteren Hund (also jedenfalls keinem Welpen!) und immer auf eine für ihn einschätzbare Situation bezogen in der er weiß, was er mit seinem Verhalten auslöst.
    Bei einem Welpen kann sich dass aber äusserst ungünstig auswirken, weil die extreme Aufmerksamkeit, die er dir entgegenbringen MUSS, Stress in ihm auslösen wird, zumal er nie weiß wofür er wann, was und wieviel bekommt - der hat genug damit zutun seine Umwelt wahrzunehmen und dich trotzdem nicht zu verlieren. Bei allen stressauslösenden Handlungen wäre ich sehr sehr vorsichtig - gerade bei einem sehr jungen Hund. Dazu gehört meiner Meinung nach nicht nur Futter und Wasser sondern auch und besonders Zuneigung. Mit solchen Dingen "spielt" man nicht, weil es für das Tier dabei um das Gefühl einer lebensgefährlichen Bedrohung geht. Das hat nichts mit Mitleid od. Vermenschlichung zutun!
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du bei einem Welpen schon ein Aufmerksamkeitsproblem hast, oder?
    Wenn er frisch zu dir gekommen ist wird er dir folgen, weil DU in seinen Augen seine einzige Chance zum Überleben bist. Es liegt schließlich an dir ihm zu zeigen, dass er sich in den wirklich wichtigen Dingen seines Lebens auf dich verlassen kann. Bei dir hat er keine Sorgen bezgl. Futter, Wasser, Spiel, soziale Zuwendung - Ärger hälst du von ihm fern, da braucht er sich nicht drum kümmern, ab und zu gibts Leckerlies für kleine Gefälligkeiten, die auch noch Spass machen - würdest Du denn da nicht auch bleiben wollen? ;)
    Darin liegt deine Chance eine vertrauensvolle Bindung aufzubauen, die eine spätere Handfütterung im Idealfall hoffentlich überflüssig macht.

    Tschüss und viele Grüße
    Ralf

  • Ich durfte einige der "vom ersten Tag an Futter nur gegen Arbeit" Hunde kennenlernen. MIR persönlich gefällt es nicht. Dieses permanten Angebiete und Gestarre grenzte wirklich schon fast an Hörigkeit. MEINE Welt ist das nicht :hust:

  • Ich bin auch gegen eine reine Handfütterung. Beim Welpen auf jeden Fall, aber auch beim erwachsenen Hund würde ich es nicht machen. Das ist eine extreme Verunsicherung und Erpressung mit einer lebenswichtigen Resource.

    Natürlich kann man aber ein der normalerweise drei Mahlzeiten zum Üben verwenden. Ich selber hab aber trotzdem drei Mahlzeiten im Napf gegeben und die Mittagsmahlzeit ggf ein bisschen eingekürzt. Mehr "Leckerlie" brauchte ich nicht.

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