
Kranke Hunde von Tierheimen vermittelt
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Ati und Aaron -
17. Dezember 2013 um 07:46
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Ich muss mir gerade mal etwas Luft machen.
Am WE ging bei mir eine E-Mail ein zum Thema "Sticker Sarkom".
Eine HH suchte dringend Rat bei mir, da ihre Hündin daran erkrankt ist.Die Hündin lebt erst seit 3 Wochen bei ihr und wurde ihr kastriert, aber aus der Scheide blutend übergeben.
Somit mussten die MA des Tierheimes wissen, dass mit der Hündin etwas nicht in Ordnung ist.Genauso lief es damals bei uns mit Tasia ab.
Wir hatten das Glück, dass wir einen Notgroschen zur Seite gelegt hatten und somit die anfallenden Behandlungen finanzieren konnten. Die Dame jetzt ist alleinstehend und hat leider nur einen begrenzten finanziellen Rahmen.
Ich hab ihr geraten, mit dem TH in Kontakt zu treten und nachzufragen, ob sie sich finanziell beteiligen. Schließlich haben sie ihr die Hündin krank vermittelt.
Es kann doch nicht sein, dass die TH Hunde aufnehmen, vor allem aus dem Ausland, und diese dann krank vermitteln? :nein:
Es ist doch ihre verdammte Pflicht, diese Hunde auf ihren gesundheitlichen Zustand zu untersuchen und erst weiter zu vermitteln, wenn man ansteckende Krankheiten ausschließen kann und das Sticker Sarkom ist nun leider mal eine ansteckende Krebserkrankung.Was habt ihr, vor allem die, die einen Hund aus dem Ausland übernommen haben, für Erfahrungen damit gemacht?
Ist das Gang und Gebe oder eher eine Ausnahme?
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Moin,
wie ärgerlich ist das denn.... und nein, im Grunde darf das nicht vorkommen, bei der großen Zahl der zu uns vermittelten Hunde kommt es natürlich eben doch vor.
Aber ich sehe da Unterschiede, eine blutende Hündin hätte nicht vermittelt werden dürfen - aber - ich hätte sie auch nicht genommen. Schon gar nicht, wenn ich "kein" Geld gehabt hätte um eventuelle Folgekosten, Entzündungen etc. zu begleichen.
Das sie SO krank ist, davon hat vermutlich wirklich niemand gewusst - und das tut mir auch wirklich leid. Und ja, ich würde mich ans Tierheim wenden und den Fall schildern und mal hören was sie dazu sagen. Oft ist es aber so, das einem die "Angebote" nicht gefallen - meine Nachbarin hat zum Beispiel ein chronisch krankes Pferd bekommen, nach langer Zankerei bot der Züchter an, das Tier (zwei Jahre später) zurück zu nehmen - das aber wollte sie dann auch nicht. Bei Tieren ist das einfach sehr schwierig, find ich.
Lucas hat ja Anfälle, deren Ursache wir auf der Spur sind, sie aber noch nicht geklärt haben, kann vorkommen - und wenn sie im Zusammenhang mit Medikamenten stehen - wie vermutet - oder in den letzten Monaten in Spanien nicht vor gekommen sind - was will man im Grunde tun? Manches entwickelt sich auch erst hier, ausgelöst durch Stress und die ganzen Erfahrungen, die auf einen Hund einstürmen.
Ich halte das aber im Grunde eher für eine Ausnahme.
Sundri
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Üblich ist es zum Glück nicht, aber ich frage mich auch, wenn ein Hund so klare Krankheitsanzeichen bei der Übernahme zeigt, wieso spreche ich das Tierheimpersonal nicht darauf an und bestehe nochmal auf einen TA Besuch, den das Tierheim bezahlt?
Gerade wenn ich weiß, dass ich mir selbst eine Behandlung nicht leisten kannWas ich jedoch öfter erlebt habe, auch in der Zeit als ich fürs TH vermittelt habe, dass nach der Vermittlung, durch den Stress des Umzugs schlummernde Infektionen ausgebrochen sind von denen man im TH noch nichts gesehen hatte.
Wir hatten zB einen Monat, da bekam plötzlich jeder vermittelte Hund nach dem Auszug Zwingerhusten. Im TH hat kein einziger der Hunde in der Zeit auch nur einen Husterer gemacht. -
Hm, ich finde das auch ein schwieriges Thema..
Mia wurde in Rumänien auf der Straße geboren und hatte eine Demodex-Infektion, als sie zu uns kam.
Anfangs, bei der Übergabe, war das nur eine winzig kleine haarlose Stelle, die man lediglich beobachten musste.
Allerdings wurde es dann bei uns, trotz Behandlung als sich die Stellen vergrößerten, eine generalisierte Demodikose.
Es hätte aber genauso gut sein können, dass die kleine Stelle einfach problemlos abheilt.
Und ein demodexinfizierter Hund bleibt es ja ein Leben lang. Von daher vermittelt man den ja immer 'krank', auch wenn man gerade keinerlei Symptome sieht. -
Nun ja, ihr müsst wissen, dass die Hunde beim Sticker Sarkom nicht ständig bluten.
Ich denke, dass beim starken Pressen (Stuhlgang) die Geschwüre aufplatzen und dann bluten.Wir haben Tasia damals übernommen, da blutete sie nicht.
Das kam erst, als sie bei uns zu Hause war ....So ist es auch bei der kleinen Hündin.
Das Bluten fing erst vergangene Woche (wieder) an.
Sie hat gestern noch einmal eine Vaginaskopie bekommen und dabei wurde festgestellt, dass der komplette Scheideneingang zugewuchert ist (deshalb kann sie nicht urinieren und hat momentan einen Katheder).
Bei diesem Krankheitsbild MUSS sie vorher schon öfters geblutet haben (durch Tasia kenne ich mich ein bisschen mit dem Krankheitsbild aus).Die Frau hat also keine blutende Hündin übernommen.
Sie hat übrigens das TH angeschrieben und den kompletten Sachverhalt geschildert.
Ich hoffe, dass sie von denen etwas Unterstützung bekommt.PS: Übrigens wurde uns damals angeboten, Tasia zurück zu geben. Aber sowas kam für uns nicht in Frage.
EDIT:
mia, da gebe ich dir Recht.Aber bei so einem drastischen Befund - Hündin blutet aus Scheide trotz Kastration, sollte man doch eine genaue Untersuchung machen, auch im Sinne der anderen TH-Hunde.
Nur mal zur Info:
Das Sticker Sarkom ist eine Krebserkrankung an den Genitalien und kann auch im Gesichtsbereich auftreten. Es wird durch Berührung des Blutes übertragen. Das heißt, wenn ein Rüde im Genitalbereich der Hündin am Blut riecht und leckt, kann er sich infizieren und der Krebs breitet sich in seinem Gesicht aus. -
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Wichtig:
ansteckende Krebserkrankung!
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Wenn man in der russischen Suchmaschine Yandex mal nachforscht, dann erscheinen x Seiten über das Sticker Sarkom und dessen Behandlung. Das Krankheitsbild muss also dort sehr viel mehr auf dem Schirm sein als hier.
(nur mal ein Beispiel von vielen, Achtung sind auch Bilder dabei)
http://vetvo.ru/venericheskaya-sarkoma.html
Im Umkehrschluss heißt das für mich: wenn aus Russland damit infizierte Tiere mit Krankheitszeichen importiert werden, dann haben sich die "Tierschützer" vielleicht nicht ausgiebig genug mit den landesspezifischen Besonderheiten auseinandergesetzt. Leider! wird meiner Meinung nach zu selten Rat von interkulturellen Experten eingeholt, die die Lage und Mentalität vor Ort einschätzen.
Ich stehe der Idee des Imports aus Russland sowieso äußerst kritisch gegenüber, das nur am Rande, weil es dort riesige Populationen gibt, die mit ein paar Europaexporten wirklich null kontrollierbar sind, und auch weil es Tollwutgebiete gibt.
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Da ich selbst im Tierschutz tätig bin und deshalb auch einen großen Bekanntenkreis mit Tierschutzhunden habe kenne ich zum Glück solche Vorgänge nicht.
Ich finde solche Praktiken werfen auf alle Tierschutzorgas ein schlechtes Licht. Ich habe grundsätzlich kein Problem damit dass auch Hunde mit einer Krankheit vermittelt werden, es gibt ja auch Hunde mit Mittelmeerkrankheiten die man als Welpen nicht feststellen kann, d.h. der neue Besitzer muss sich im Klaren sein was auf ihn zukommen kann.
Wenn ein Hund aber offensichtlich krank ist dann muss er 1. Behandelt werden & 2. muss der Interessent auf die Krankeit, die Folgen, die Kosten usw. aufgeklärt werden. Es gibt ja durchaus auch Menschen die sich von einer Krankheit nicht abschrecken lassen, aber darüber sollte offen gesprochen werden, gerade wenn es um etwas ansteckendes geht.
Allerdings kann ich die Menschen auch nicht verstehen die sich einen Hund holen und dann bei Krankheit mit dem Argument "kein Geld" kommen. Egal ob Hund vom Tierschutz oder Züchter, ein Hund kann immer krank werden und darauf muss man vorbereitet sein. Es reicht doch wenn Hund sich einen Kreuzbandriss zuzieht, da liegen die OP kosten locker bei mehr als 1000€ und was passiert dann? Kommt der Hund weg oder wird er nicht behandelt?
Außerdem frage ich mich warum man einen Hund übernimmt bei dem angeblich die Krankheitsanzeichen deutlich zu sehen sind? Dann nehme ich entweder direkt abstand davon oder lasse das Tierärztlich vom Tierheim abklären. -
Ich bin da wirklich in diesem Fall Sticker Sarkom sehr strikt: kranke Tiere sollten auf gar keinen Fall überhaupt über die Grenze kommen. Es ist eine recht ansteckende bösartige Krebserkrankung. Man kann nicht die Gesellschaft hier den Preis für den Rettungswahn zahlen lassen.
Genau so ein Fall, Hündin mit Sticker Sarkom, hat vor einigen Jahren in Schweden zur Diskussion geführt, ob man Straßenhundimporte nicht gänzlich verbieten sollte. Das kann hier auch recht schnell passieren, wenn der Bogen zu weit gespannt wird.
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Diese Krankheit ist nicht nur in Russland verbreitet, sondern ist ein Osteuropäisches Problem.
Ich finde, man sollte ALLE Hunde, die aus dem Ausland kommen, auf die spezifischen Krankheiten der jeweiligen Region untersuchen bzw. ALLE Hunde, die aus dem Ausland kommen, für eine gewisse Zeit in Quarantäne setzen und auf diese Krankheiten mit ihren -bildern beobachten!
Ich bin nicht generell gegen Auslandshunde, im Gegenteil, irgendwann möchte ich wieder einer traurigen Seele aus Russland ein schönes Heim schenken. Aber ich möchte nicht, dass fremde Krankheiten zu uns geschleppt werden und sich nicht auf unsere Hunde übertragen und das sollte auch oberste Priorität der Tierschützer/-vereine/-heime sein!
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