
Kranke Hunde von Tierheimen vermittelt
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Ati und Aaron -
17. Dezember 2013 um 07:46
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Meine Hündin kam mit Giardien, Ohrmilben und einer kleinen Pilzinfektion der Haut ums Maul nach Deutschland. Sie war eine Woche im Tierheim, dann habe ich sie von dort übernommen (ich hatte nicht gezielt nach einem Auslandshund gesucht).
Nach vier Tagen bei mir bekam sie einen heftigen Hautausschlag am Bauch, damit begann dann unsere tierärztliche Behandlungs-Reise. Ich habe mehrfach mit dem Tierheim telefoniert, um in Erfahrung zu bringen, was dort an Untersuchungen und Behandlungen mit meiner Hündin vorgenommen wurde. Antwort: Der Hund wurde grunduntersucht, entwurmt und entfloht. Der Kot wurde aber nicht untersucht, die Ohrmilbeninfektion wurde "übersehen", die kahle Stelle durch die Pilzinfektion am Maul wurde zwar gesehen, aber als Scheuerstelle interpretiert.
Ich war damals blutige Anfängerin, was Hundehaltung angeht, und hätte die Krankheitsanzeichen selbst nicht zuordnen können. Ich habe dem Tierheim vertraut, dass sie nur gesunde Hunde vermitteln, bzw. dass zumindest eine gründliche (!) Komplettuntersuchung gemacht wird und dann Klarheit über den Gesundheitszustand der Hunde besteht.
Letzlich sind wir alle Erkrankungen losgeworden (wobei wir mit den Giardien echt ein Thema hatten) und meine Hündin ist seither ein gesundes Tier - wir hatten Glück. Allerdings bin ich durch diese Erfahrung sehr skeptisch geworden, was die Gesundheitsuntersuchungen in Tierheimen angeht. Die haben entweder zu wenig Zeit/Geld, oder die tierheimeigenen Tierärzte sind schlichtweg nachlässig. Dass die einen recht seltenen Krebs nicht erkennen und vaginale Blutungen ignorieren, wundert mich überhaupt nicht. Das TH, aus dem Lotta kommt, konnte mir nichtmal sagen, ob sie kastriert wurde - dazu mussten die erst mit der TS-Orga telefonieren. Und sie war in einem Gemeinschaftszwinger, wo sie, wenn sie unkastriert und zufällig läufig gewesen wäre, ohne Probleme trächtig hätte werden können...
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sehe ich inzwischen leider auch wie boomerang.
der hund, der hier starb kam von lanzarote, herzwurminfiziert und ist dann letztendlich durch den flug an einem lungenödem gestorben. das wäre sicher vermeidbar gewesen. aber nein, die kosten für den tierarzt vor ort sind ja zu hoch. da nimmt man dann lieber einmal den toten hund in kauf. so ein erlebnis können die selbsternannten gutmenschen dieser orga anscheinend problemlos aus ihrem gedächtnis streichen.
ich kann das nicht. und meine familie auch nicht.
man kann nur immer wieder warnen und solche fälle publik machen durch aufklärung vor der hundeanschaffung.
tasias geschichte könnte sicher auch bei den inselhunden stehen. -
Ja, da gebe ich Dir Recht Schnaudel, die örtlichen Mitarbeiter sollten Bescheid wissen - ich bezog mich mit dem Satz auf die hiesigen Angestellten.
Und wie schon gesagt, wenn den Leuten aufgefallen ist (was wir nicht wissen), dass die Hündin geblutet hat, dann haben auch die deutschen Tierschützer Schuld.Ich weiß auch nicht, in mir sträubt sich nur irgendwas, da jetzt zu sagen "der und der haben Schuld", weil ich die Probleme eben viel mehr in den mangelnden Voruntersuchungen und/oder unzureichenden Checks und fröhlichen Im- und Exportieren sehe. Eine Quarantäne wäre sicherlich auch nicht verkehrt.
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Dieser Fall bestärkt mich leider auch wieder darin - dass sich meine Meinung bzg Auslandshunde hier herzuholen - nicht verändern wird.
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Zitat
Dieser Fall bestärkt mich leider auch wieder darin - dass sich meine Meinung bzg Auslandshunde hier herzuholen - nicht verändern wird.
Na, das hat uns jetzt aber allen weitergeholfen.
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Um mal wieder Richtung Tierheime zu kommen........
Joschi kam aus dem örtlichen Tierheim, war noch nie im Ausland. Seine Flöhe einschl. Flohstichallergie waren behandelt und alles palletti.
Laut Abschlußuntersuchung der TH-Ärztin wurde er als pumperlgesund entlassen.
Mir kam jedoch einiges seltsam vor und ich ließ ein Blutbild machen. Dabei stellte sich heraus, dass er Fuchsräude hatte. Zusätzlich eine Augeninfektion.
Beides nicht dramatisch, aber gesund war er eben nicht! -
Zitat
Ja, da gebe ich Dir Recht Schnaudel, die örtlichen Mitarbeiter sollten Bescheid wissen - ich bezog mich mit dem Satz auf die hiesigen Angestellten.
Und wie schon gesagt, wenn den Leuten aufgefallen ist (was wir nicht wissen), dass die Hündin geblutet hat, dann haben auch die deutschen Tierschützer Schuld.Ich weiß auch nicht, in mir sträubt sich nur irgendwas, da jetzt zu sagen "der und der haben Schuld", weil ich die Probleme eben viel mehr in den mangelnden Voruntersuchungen und/oder unzureichenden Checks und fröhlichen Im- und Exportieren sehe. Eine Quarantäne wäre sicherlich auch nicht verkehrt.
Nein, mir geht es auch nicht darum, jemandem persönlich die Schuld zuzuschieben. Ich sehe den Fehler - so wie Du auch- eher im System.
Ich würde mir wünschen, dass Auslandstierschutz, ja, wie soll ich sagen, mit insgesamt professionellerer Herangehensweise betrieben wird.Sorry, dass ich hier nur immer russische Beispiele bringe, aber hier kenne ich mich -beruflich- aus.
Firmen haben längst geschnallt, dass sie ohne Unterstützung hier keinen Fuß an den Boden kriegen. Das geht von guten Sprachdienstleistungen *grins*, bis interkultureller Beratung, bis genauer Vorbereitung der Mitarbeiter, die vor Ort sein sollen über geprüft zuverlässige Partner vor Ort (Stichwort: Behördenkram und Korruption).Ich denke, in Russland gelten letztendlich für den Tierschutz ähnliche Kriterien. Ohne Mentalitätskenntnisse und Fingerspitzengefühl bleibt man "außen vor" oder wird im besten Falle als schnöseliger Besserwisser wahrgenommen, man sollte die Strukturen vor Ort sehr genau kennen und ehrlich über mögliche Krankheiten informiert sein. Dazu gehört auch, mit den "richtigen" Tierärzten zusammenzuarbeiten, die eben nicht trallala arbeiten, sondern so, wie man es sich wünscht. (wie man diese findet: siehe oben).
Dazu gehört eben auch, dass die aufnehmenden Tierheime mit gut aufbereiteter Information versorgt werden, und ja, derjenige, der in Deutschland in einem Tierheim entscheidet, muss sich ein wenig über das Herkunftsland schlau machen. -
Aber der Mittelmeertest ist zumindest in Bezug auf Leishmaniose doch nicht aussagekräftig, zumindest wenn er negativ ausfällt, weil die Inkubationszeit doch so lang ist?!
Das mit dem Sticker Sarkom ist ja schon heftig, ich wusste nicht, das es so etwas gibt. Ich habe ja auch einen Auslandshund hier sitzen, ich bin für den Auslandstierschutz, aber ich finde, das müsste stärker und besser kontrolliert werden. Die grenzenlose Einfuhr, so wie sie momentan statt findet, kann auf Dauer ja nicht gut gehen. Und wenn ich dann von solchen Krankheiten lese, die unkontrolliert hier eingeschleppt werden, kann einem ja ganz anders werden :/
Paco ist zwar nicht aus dem Tierheim, aber er hatte starken Milbenbefall als ich ihn übernommen habe. Einen Tag, nachdem die TÄ es entdeckt hatte, schrieb mir der Verein auch, das sein Bruder Milben hätte und ich doch bei Paco mal nachsehen sollte, aber da wusste ich das ja schon
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Zitat
da nimmt man dann lieber einmal den toten hund in kauf.
Was soll denn ein Tierheim Deiner Meinung nach tuen? Jeden Hund der aufgenommen wird, für abertausend Euro behandeln lassen ?
Wird ein Hund Euthanasiert, ists nicht recht. Wird er krank vermittelt, ists nicht recht.
Von der Natur werden Wunder erwartet.
Das Menschen Ärsche sind wissen wir alle bereits.
Das man selber ein Auge drauf haben muss, lernt jeder selber.
Ich finde dieses ewige verschiffen von Auslandshunden mittlerweile derber, als direkt vorort einen komplett verstörten/kranken Hund einzuschläfern.
Pech kann man haben, Glück aber auch, und man spielt förmlich damit, indem man Auslandshunde aufnimmt.
No Risk no Fun
Genug Anekdoten - leidiges, oft diskutiertes Thema (in meiner Welt)
LG Nina
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Eddy kommt aus Spanien u. hatte damals, als ich ihn übernommem habe, Babesien. Die Tierschutzorganisation hat mich darüber informiert u. auch die Behandlungskosten übernommen. Er ist seit dem nicht mehr krank gewesen (7J.) Jule habe ich vor über 1J. aus einem deutschen TH geholt...sie kommt aber ursprünglich aus Bulgarien. Vor 3Mon. habe ich einen Bluttest machen lassen.....sie hatte einen ganz leichten Babesientiter....ansonsten unauffällig...TA meinte, dass würde er erstmal nicht behandeln...wir werden es aber im Auge behalten...alle 3-4 Mon. Blutbild...Bei Gina, die aus der Türkei stammte (sie mußte vor 2J. eingeschläfert werden) wurde nach 3 Mon. Leishmaniose festgestellt....auf Nachfrage bei der damaligen Tierschutzorga. bekam ich nur die Antwort, sie würden die Hunde nur auf Tollwut testen. Das finde ich schon ganz schön unverantwortlich....eigentl. dachte ich, dass alle Auslandshunde aus dem Süden auf MMK getestet werden....aber da hatte ich mich wohl getäuscht...
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