Vorsorglich sterilisieren lassen?

  • Zitat

    Die Gebärmutter ist nur wichtig wenn Nachwuchs gezeugt werden soll.
    Aber du kannst mich gerne eines besseren belehren,Staffy, ich lerne gern dazu.


    Die Gebärmutter kann nur zusätzlich rausgenommen werden, in erster Linie aber werden die Eierstöcke entfernt. Der Zusammenhang zwischen Eierstock, darin gebildeten Hormonen (Östrogene und Progesteron ) und deren Auswirkung auf das Verhalten würde vielleicht ein wenig zu umfangreich werden. Ich kann dir aber gerne Literatur und Vorträge/Seminare zu dem Thema empfehlen - sehr interessantes Thema !


    Grüße, staffy

  • Hi Dakota,


    Zitat

    Es ist aber auch ein Organ das nicht mehr gebraucht wird


    Eierstöcke und Gebärmutter per se als "unwichtiges" Organ zu bezeichnen halte ich für absolut verfehlt.


    Der gesamte Hormonhaushalt des Körpers ist ein Feedback-System. Entnimmt man eine Komponente aus diesem System kann das zu mehr oder weniger starken Störungen im gesamten Hormonhaushalt führen. Manche Hündinnen kompensieren diese Störungen ihr Leben lang problemlos. Andere bekommen nach Jahren der Kompensation langsam aber sicher Probleme die man teilweise überhaupt nicht oder erst nach längerem mit der Kastration in Verbindung bringt. Genauer gesagt, erst seitdem diese ganze Thematik immer genauer untersucht wird stellt man eben fest, dass es so einige Spätfolgen bei einer Kastration gibt, die auf genau diese Hormonstörungen zurückzuführen sind. Und einige Hündinnen bekommen direkt innerhalb der nächsten Wochen Probleme.


    Und ganz klares NEIN. Inkontinenz als Folge einer Kastration hängt NICHT am Operateur. Sondern daran, dass der Körper der Hündin die fehlende Hormonproduktion nicht mehr kompensieren kann. Wenn die Inkontinenz am Operateur hinge, würden die Hündinnen idR innerhalb der ersten paar Wochen inkontinent werden. Fakt ist aber, dass die meisten Hündinnen erst nach Monaten teilweise sogar nach 1-2 Jahren inkontinent werden.



    Zitat

    und gerade Hunde die zu Scheinschwangerschaft neigen sollten diese OP hinter sich bringen.


    Das kommt mE auf den Grad der Scheinschwangerschaft an. Sollte die Hündin zu extremen Scheinschwangerschaften neigen, dann wäre hier evtl. eine medizinische Indikation gegeben, die für eine Kastration spräche. ABER, wir reden hier nicht von Kastrationen nach medizinischer Indikation, sondern von prophylaktischer Kastration einer gesunden Hündin.


    Eine meiner Hündinnen ist auch kastriert weil sie wiederholt nach den Läufigkeiten Probleme mit Gebärmutterentzündungen hatte. Ursprünglich wollte ich evtl. mit dieser Hündin züchten, da sie sowohl vom Wesen und Temperament als auch vom Gebäude her einfach meinem Ideal ihrer Rasse entspricht. Die Pflichtuntersuchungen wären auch top gewesen. Aber da ihre immer wiederkehrenden Gebärmutterentzündungen nicht meiner Vorstellung eines gesundes, zur Zucht geeigneten Hundes entsprechen und sie durch die Entzündungen deutliche Probleme hatte, war die Entscheidung zwar traurig, aber klar. Das heisst aber nicht, dass ich jetzt jede meiner Hündinnen kastrieren lasse.


    mouse
    Mit Zahlen ist es so eine Sache. Wie war das "traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast". Im Netz findest Du, wenn Du denn suchst, unter Garantie genausoviele Statistiken und Zahlen, die belegen, dass eine Kastration durchaus eher negativ zu betrachten ist.


    Svenja
    kopieren? Seit wann werden Ruten kopiert? Dann hätte Hund ja auf einmal zwei oder drei Ruten?


    Und nur weil wir Menschen denken, dass Hund keine Eierstöcke und keine Gebärmutter braucht, haben wir das Recht, diese ohne sinnvolle Begründung einfach rauszuschnippeln?


    Mal ganz klare Überlegung. HEUTE wissen wir, dass Hunde die Rute zur Kommunikation einsetzen. Zu der Zeit, als die Kupiererei anfing, wusste man das vermutlich nur bedingt. Rsp. es war den Menschen egal. Die Parallele ist doch offensichtlich. Wenn man sie denn sehen will.


    Uns fehlt heute noch mehr als genug Wissen hinsichtlich der Körperfunktionen und v.a. auch hinsichtlich der Spätfolgen die ein derart massiver Eingriff wie ihn eine Kastration darstellt im Hormonhaushalt verursacht. Früher wurde bedenkenlos kupiert, heute wird bedenkenlos kastriert. Nun, in 100 Jahren hat die Menschheit vielleicht das Wissen, dass es eben doch nicht richtig ist, einem Hund einfach Körperorgane rauszuschnippeln, nur weil wir Menschen der Meinung sind, Hund braucht sie nicht mehr.



    Viele Grüße
    Cindy

  • Also: Seminare und Vorträge gibts u.A. von
    Priv. Doz. Dr. Dr. habil. Udo Gansloßer und von Dr. Gabriele Niepel, macht Uta Blaschke-Berthold nicht auch Vorträge zum Thema (oder nur Schilddrüse ??).


    zu buchen unter http://www.animal-info.de/index.html
    oder http://www.tiertime.de
    oder http://www.hundeschule-niepel.de


    Zu Lesen gibts die Bielefelder Kastrationsstudie, ein entsprechendes Buch sollte diesen Herbst im Kosmosverlag erscheinen, dann Studien von


    Okkens A.C., Kooistra H.S., Nickel R.F. (University of Utrecht):
    Comparison of long-term effects of ovariectomy versus ovariohysterectomy in bitches.
    Dr. Christiane Quandt:
    Kastration als Lösung von Verhaltensproblemen beim Rüden?
    Dr. Armin Kuntze:
    Kastration nur bei tiermedizinischer Indikation


    und und und ... dürfte für die nächsten Abende reichen :wink:

  • :winken: Yane!


    Also ersteinmal heiße ich Swenja.
    Genau wie ich, hast du dich da sicher nur verschrieben :wink:
    Nur so viel dazu, daß man sich mal verschreiben kann :gut:


    Ich habe "nie" gesagt, daß ich meiner Hündin die Gebärmutter und Eierstöcke rausschnippeln(deine Worte) lassen habe, weil ich meine, sie braucht diese nicht mehr :grrdev:
    Ihre Krankheitsgeschichte kannst du hier oft genug nachlesen.


    Nicht ich habe das kupieren der Rute mit einer Kastration verglichen, sonder du.
    Deine Parallele kupieren/kastrieren verstehe ich, allerdings lasse ich es jetzt nicht auf mir sitzten, daß du mich mit jemanden vergleichen möchtes der seinem Hund kupieren lassen würde :dagegen:


    LG
    Swenja

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