Kontakt zu Fremdhunden - Signale durch HH

  • Zitat

    wenn mir jemand wie Neobarft begegnen würde, den würde ich aber dermaßen gepflegt in den Boden rammen, wenn er sein Ding bei meinen Pfleglingen durchziehen würde

    Wie nett...auf einen Umgang/Gassikontakt mit solchen Leute verzichte ich gerne.
    Mit der Einstellung "Wir gegen den Rest der Welt" hast Deine Pfleglinge hoffentlich immer an der Leine.
    Du bist nicht die Einzige mit 'nem Rüden aus dem Tierheim, der Probleme mit anderen Rüden hat.
    In meinem Fall hatte-da wie gesagt viel Arbeit dahinter steckte das unerwünschte Verhalten wieder umzukehren.
    Und wenn Du von Angsthunden redest, kann ich gerne auch damit dienen...ist aber eine lange Geschichte.

    Kurz gesagt: wer seinem Hund alle Entscheidungen abnimmt und stets verunsichert, braucht sich nicht wundern wenn der Hund immer ein ängstlicher oder an der Leine pöppelnder Hund bleibt.

    Meine Meinung. Ich lese aber auch gerne andere Meinungen, solange sie höflich formuliert sind :)

  • Zitat

    Ich versteh immer nicht warum es im allgemeinen immer mehr darum geht dass sich jeder Hund mit jedem vertragen muss und auch Kontakt haben muss. Diese ständigen Fremdhundkontakte sind für ein Rudeltier das unnatürlichste überhaupt und führen in der Regel nur zu Stress, auch wenn viele Hundehalter das an ihren Hunden nicht einmal erkennen.

    Selbst wenn wir auf großen Hunderunden unterwegs sind suchen meine nicht unbedingt näheren Kontakt zu ihren Artgenossen. Klar wird mal ein Mädel beschnuppert aber ansonsten halten sie sich abseits und machen einfach ihr Ding. Die meisten Einzelhunde sind da anders sie scheinen ihr Bedürfnis nach Artgenossen da auf Zwang nachholen zu wollen. Sie rennen, fordern hektisch zum Spielen auf, sind dabei oft sehr grobmotorisch und übertrieben in ihrer Körpersprache. Wenn ich die dann beobachte freu ich mich jedesmal über meine ausgeglichenen Jungs auch wenn mir die anderen dann sagen wie merkwürdig es doch ist dass die nicht mit den anderen Spielen wollen. Ja warum sollten sie denn derart vertraulich mit Fremden umgehen? Tu ich ja auch nicht.

    Das ist schön, wenn Du die Möglichkeit hast drei Hunde zu halten..... ;) die untereinander perfekt sozialisiert sind.
    Warum sollte ein "Einzelhund" nicht Kontakt zu Artgenossen pflegen wollen? Das wäre so, als wenn sich ein kleines Kind immer nur mit Erwachsenen beschäftigen würde.... nicht dass es langweilig wäre, wenn man sich richtig beschäftigt, aber interessant sind auch diejenigen, die auf der gleichen Ebene sind. Man ist als Mensch nicht in der Lage für seinen Hund ein Artgenosse zu sein. Und ich finde es nicht schlimm, wenn Hunde sich gegenseitig auschecken, zusammen rumrennen und sich freuen. Im Spiel, oder im bloßen "Begrüßen" lernen sie viel voneinander, auf natürliche Art und Weise, dass ein Mensch ihnen nicht zu lernen vermag. Heißt das jetzt, jeder, der sich nicht zwei oder drei Hunde aufwärts leisten kann (finanziell wie zeitlich), sollte am besten keinen Hund halten, weil der "Einzelhund" in der Regel auf "Belästigungsmodus" rumläuft? :lachtot: Ich halte auch nichts davon, dass jeder Hund "begrüßt" werden muss oder soll. Das entscheide schon ich, weil ich meist aus den Gesichtern der anderen Halter lesen kann, wie diese zu einem Kontakt eingestellt sind und wenn diese freundlich und offen sind, dann frage ich auch, ob ich meinen ableinen, oder freigeben darf, was hier bis auf Ausnahmen auch gewährt wird. Und diese Ausnahmen kenne ich in Person. Der eine mit seinem "1000-Meter-Individualhund", die Frau, die immer ein Gesicht zieht, dass man am liebsten wegrennen möchte, und der eine Herr, der wirklich freundlich antwortete, als ich ihn fragte, ob ich meinen von der Leine machen darf: "Meiner ist leider mit Rüden nicht so verträglich, vor allem, wenn sie jung und dynamisch sind. Er ist auf einem Auge blind und tut sich schwer Distanzen einzuschätzen. Es wäre nett, wenn Sie Ihren nicht ableinen würden. Ich bin aber auch gleich weg von der Wiese, dann können Sie ihren laufen lassen." ZUCKER!!! So ein netter Mensch! Ich habe mich gerne mit ihm unterhalten und auch jetzt wenn wir uns treffen, weiß jeder, wie er auf den anderen zu reagieren hat. Das ist für mich vorbildlich und so kommt es nicht zu Missverständnissen. Gegenseitig Respekt erweisen!

    Hier laufen viele Rudel rum (zeitweise 5), das Größte ist mit 6 Hunden bestückt, das kleinste mit 3, die Hunde sind ca zwischen 5 Monaten und 13, oder sogar 14 Jahren alt und es war für meinen Hund die beste Schule, die er haben konnte. Als er 5 Monate alt war, hab ich ihn am Halsband zu den anderen geführt und alle haben sich absolut souverän verhalten . Sogar Opa. Und wie schnell meine kleine Sprotte sich vorbildlich benahm, als er einmal mit so einer Gruppendynamik des Rudels konfrontiert wurde, als er wild zum Spiel auffordern wollte :lol: So hat er auch gelernt in der Mimik und Gestikulation der anderen Hunde zu lesen und weiß immer ganz genau, was er mit wem machen kann (und die sind eher ruhiger, also trottet meiner freudig nebenher und die anderen freuen sich mit.) Das ist jetzt das Größte Rudel, aber auch bei den anderen läuft es genauso ab. Ich hatte noch nie Probleme mit Rudeln und die Halter sind total entspannt, wenn andere Hunde auch mal unvorangemeldet zu ihren Hunden kommen.

    Klar, BRÄUCHTE das Rudel keinen anderen Hundekontakt. Aber, ist doch toll wenns funktioniert, und alle entspannt sind, oder nicht? Und wenn man sich die Ruhe ansieht, und den Respekt gegenüber anderen, die von den Haltern dieser besagten Rudel ausgeht, dann wundert es mich nicht, dass die Hunde so entspannt und freudig sind. Davor habe ich meinen tiefsten Respekt, so eine große Bande, ohne viel Worte, ohne viel Tun, mit positiver Einstellung und Ruhe so super zu führen!!!!

  • Mir geht es nicht darum, daß ein Hund jeden anderen Hund toll finden muß. Entscheidend ist, für mich, daß ein Hund versteht, was sein Gegenüber ihm sagen will und in der Lage ist adäquat damit umzugehen. Dann knallte es auch dann nicht wenn zwei Hunde sich absolut nicht mögen, weil sie gelernt haben wie sie sich da entziehen bzw. die Situation lösen/deeskalieren können.
    Für mich ist das das Ziel.

    LG

    Franziska mit Till

  • Zitat

    Kurz gesagt: wer seinem Hund alle Entscheidungen abnimmt und stets verunsichert, braucht sich nicht wundern wenn der Hund immer ein ängstlicher oder an der Leine pöppelnder Hund bleibt.

    Na, du wirst es ja wissen, wie ich mit meinen (Pflege)Hunden arbeite, wo wir uns doch so gut kennen.
    Diese Verallgemeinerungen kann ich einfach nicht ernst nehmen von jemandem, der ggf. andere Hundehalter durch eine bewusste Lüge in eine blöde Situation bringt. Ich hoffe nur für deinen Hund, dass er das niemals ausbaden muss, indem ihr an den falschen Hund geratet.

  • Zitat

    Na, du wirst es ja wissen, wie ich mit meinen (Pflege)Hunden arbeite, wo wir uns doch so gut kennen.
    Diese Verallgemeinerungen kann ich einfach nicht ernst nehmen von jemandem, der ggf. andere Hundehalter durch eine bewusste Lüge in eine blöde Situation bringt. Ich hoffe nur für deinen Hund, dass er das niemals ausbaden muss, indem ihr an den falschen Hund geratet.


    Man kann bei einem Post, bei dem es um eine allgemeine Problematik geht, nicht auf jeden spezifisch eingehen..... warum fühlst Du Dich angegriffen, wenn jemand eine "Sparte" anspricht. Du hast doch schon geäußert, dass Du mit Deinem Hund arbeitest und Dich bemühst. Natürlich kann keiner wissen, WIE Du mit Deinen Hunden arbeitest. Jedoch kannst Du auch nicht wissen, WIE jemand anderes mit seinen Hunden arbeitet. Wenn jedesmal, wenn ein anderer Hund auf seinen zugerannt kommt, gleich gedacht wird "Super, warum kann der Halter seinen Hund nicht ordentlich erziehen, Trottel", warum sollte dann dieser Halter anders denken als: "Och nööö, schon wieder so ein Halter, mit seiner bissigen Töle" ???

    Und genau da liegt des Pudels Kern......

  • [quote="Frollein"]

    Man kann bei einem Post, bei dem es um eine allgemeine Problematik geht, nicht auf jeden spezifisch eingehen..... warum fühlst Du Dich angegriffen, wenn jemand eine "Sparte" anspricht.

    [quote]

    Vielleicht, weil sie zitiert und wirklich direkt angesprochen wurde ?

  • Also ich finde auch das man heutzutage etwas zu angespannt ist, klar gegenseitige Rücksicht ist ein Muss!
    Aber das Argument "Ich will ja auch nicht mit jedem Menschen Kontakt haben, also muss es mein Hund auch nicht." kann ich nicht nachvollziehen, sonst wird auch immer gesagt man soll den Hund nicht vermenschlichen oder auf menschlicher Basis Hundeverhalten rechtfertigen.

    Das der Hund ein Rudeltier ist und es unnatürlich ist Fremdhundekontakte zu haben, naja. Die meisten Hunde leben in keinem richtigen Rudel (Einzelhunde), klar das Mensch-Hund-Rudel ist auch eins, aber ein anderes als wenn Hunde in einer Gemeinschaft zusammen leben. Dadurch das der Hund ein soziales Wesen ist braucht er doch Hundekontakte, klar muss man seinen Hund nicht krampfhaft zu jedem Hund schicken der einem entgegen kommt, erst recht nicht wenn dieser angeleint ist oder im Fuß geht, aber wenn sich was ergibt ist das doch schön.


    Ich leine meinen Hund generell nicht mehr an. Wenn das Gegenüber angeleint ist, nehme ich meinen Zwerg ins Fuß und kann ihn verbal (mittlerweile) Problemlos auch an pöpelnden Hunden vorbei manövrieren. Ist das Gegenüber frei und läuft nicht im Fuß oder der Besitzer sagt nichts, darf meiner auch hin.

    Wenn der eigene Hund freiläuft und ein Hund entegen kommt, man aber keinen Kontakt möchte kann man den Hund doch ins Fuß nehmen oder etwas sagen. Aber mit der Erwartungshaltung an andere HH rausgehen das die Hellsehen können und der freilaufende Hund keinen Kontakt möchte find ich doch ein bisschen too much. :???:

    Ich hab auch das Gefühl das die Erwartungen immer höher werden, früher galt angeleint = kein Kontakt erwünscht. Frei = kein Problem. Heute gilt angeleint = kein Kontakt erwünscht. Frei = Problem oder doch oder (??)

  • Zitat


    Das ist schön, wenn Du die Möglichkeit hast drei Hunde zu halten..... ;) die untereinander perfekt sozialisiert sind.
    Warum sollte ein "Einzelhund" nicht Kontakt zu Artgenossen pflegen wollen?

    Da kann ich Lockenwolf nur zustimmen. Meine drei sind sich gegenseitig auch genug.
    Ok, die Jungspundine geht auch mal noch gern Fremdkontakt einholen, aber die erwachsenen Hunde sind da recht desinteressiert. Mal ein gepflegtes Schnuppern, nach entsprechend dezenter Annäherung und dann einfach weitergehen. Toben und Spielen tun sie zwar auch noch. aber nur untereinander oder mit Hunden, die sie schon lange kennen. Yanta bsp. Hat nur noch wirklich gespielt mit Hunden, mit denen sie als Welpe oder Junghund gespielt hat. Alle anderen waren erst mal "na ja, gibt es halt".

    Besonders lustig wird es, wenn man mit 8-10 Hunden unterwegs ist, die sich alle schon länger kennen. Und plötzlich rast da so ein Tut nix rein, weil Herrchen oder Frauchen denkt "ach, wenn das so viele sind, dann sind die verträglich" .... Das kann sein, kann aber auch nicht sein.

    Wir gehen ab und an mit insgesamt 8 Hunden spazieren. Diese Hunde sind untereinander nur bedingt verträglich. Eben weil sie sich lange kennen, gegenseitig relativ ignorieren und eher nebeneinanderher laufen. Aber wenn in diese Konstellation so ein rotziger Jungrüpel reinplatzt, der sich nicht zu benehmen weiss, dann wird aus einem entspannten Spaziergang recht schnell eine Keilerei. Das hatten wir mal dank einer kurzfristig stressigen Situation. Die eine Hündin hat kurz und schnell den Kopf gehoben um zu checken. Die andere hat das in den falschen Hals bekommen und zack - knallte es. Und meine Hündin hatte ne recht ordentliche Schramme auf der Nase. Die beiden sind 10 min später wieder völlig entspannt frei gelaufen für nen ca. 1,5h Spaziergang. Aber in dem Moment, in dieser etwas "stressigen" Situation, die locker hätte vermieden werden können, wenn der eine oder andere Hundehalter mal etwas nachdenken würde, hat es halt geknallt.

  • yane
    Naja sorry, aber mit irgendwelchen stressauslösenden Reizen muss man doch immer rechnen. Man kann nunmal nicht seine komplette Umwelt unter Kontrolle halten. In so einem Fall wäre fast schon zu diskutieren, ob es dann nicht sogar eher fahrlässig ist, mit 2 grundsätzlich miteinander unverträglichen Hunden zusammen durch die Gegend zu spazieren.


    Die Einstellung von neobarft finde ich aber auch ziemlich unmöglich übrigens. Wieso täuschst du denn bewusst andere Hundehalter über das Geschlecht deines Hundes? Was hat man davon? Verstehe ich nicht und bringt im Zweifel einfach nur beide Hunde in eine blöde oder möglicherweise sogar gefährliche Situation. Wenn mir jemand sagt, sein Hund sei mit Hündinnen unverträglich, sehe ich schon zum Schutz meines eigenen Hundes zu, dass ich meine nicht hinlasse :???: Man kann doch akzeptieren, wenn andere HH klar signalisieren, dass sie keinen Kontakt wünschen oder dieser nicht gutgehen würde.

  • Was ich nicht nachvollziehen kann - nur weil Hunde nicht so erpicht darauf sind, mit jedem fremden Hund zu spielen oder auch nur Kontakt zu haben, sind diese Hunde noch lange nicht asozial, aggressiv, Beisser, etc. Wie hier manche unterstellen.

    Da könnte man im Gegenzug auch sagen, die Hunde, die immer und überall ohne Rücksicht auf das Gegenüber Kontakt und v.a. spiel einfordern, sind asozial.


    Fakt ist, zumindest meine älteren Hunde wollten und wollen nicht ständig Kontakt mit anderen fremden Hunden. V.a. Nicht rüpeligen Kontakt.

    Was ich allerdings auch immer mehr feststelle ist, dass die Zeiten, wo ein Blick ausreichte, und die Hundis wussten, was Sache ist, vorbei zu sein scheinen. Ich kann mich an eine Szene erinnern, da waren wir mit mehreren Hunden spazieren. Zwei der Jungspunds kamen dabei beim Toben meiner damaligen Althündin zu nahe, noch nicht ganz Körperkontakt, aber beinahe. Der Blick, den sie den beiden zuwarf, war recht schnell und sprach Bände .... Das war so kurz, das hätte man recht schnell übersehen können - als Mensch.
    Die beiden Jungspunds hielten den Rest des Spaziergangs einen Abstand von gut 5 m ein. Egal wie sie tobten. Die vergassen sich nicht ein einziges Mal mehr.

    Und schüchtern waren die beiden ganz sicher nicht.

    Ok, zugegeben, die kannten sich auch recht gut. Also wieder nicht vergleichbar mit völlig fremden Hunden.

    Aber wie man sieht, braucht es da keinen Zweibeiner, um die Anderen Hinde zu "gängeln" .... Das war übrigens vor 20 Jahren, also keine neumodische Erfindung von wegen Erziehung der Jungspunds.

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