Wie wird ein Hund zur Moderasse und: wer ist die nächste?
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Ich habe selbst einen Auslandshund und sie ist das Beste was mir passieren konnte. Ich hatte ziemlich viel Glück mit ihr. In meinem Bekanntenkreis habe ich verschiedene Erfahrungen mitbekommen. Welche die gar nicht zufrieden waren mit ihrem Auslandstierschutzverein, andere waren total begeistert.
Was ich schlecht finde, ist das kopflose Verfrachten von absolut gestressten, panischen ehemaligen Straßenhunden die unbedingt in eine Großstadt oder in ein Leben mit dem Menschen gepresst werden. Es gibt Hunde die das gut verwinden können, dann gibt es aber Hunde die keine Gelegenheit auslassen diesem auferzwängten Leben zu entkommen. Nur um des "Rettens"-willen finde ich den Auslandstierschutz nicht gut. Aufklärung, Kastrationsprogramme und das belassen (wenn möglich) der scheuen Hunde in ihrer gewohnten wenn auch nicht immer einfachen Umgebung finde ich besser. Nicht alle Hunde wollen gerettet werden und auf einem Sofa sitzen. Es gibt Vereine wo es, so kommt es mir dann vor, nur darum geht möglichst viele Hunde nach Deutschland zu retten, ob es dem Hund tatsächlich gut tut oder nicht ist egal, solange man am Ende sagen kann, dass man 250 Hunde im Oktober retten konnte. Das finde ich dann schlecht.
Ausgewählte, zutrauliche Hunde zu vermitteln und vor Ort mit den Spendengeldern was zu bewirken finde ich hingegen gut.
Der Auslandstierschutz ist ein zweischneidiges Schwert und sprengt als Thema wohl diesen Thread.
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Hi,
Interessiert dich dieses Thema ? Dann schau doch mal hier *.
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Zitat
Das Problem sehe ich hier eigentlich nur in mangelnder Aufklärung und unseriöser Tierschutzarbeit. Einen Podenco als unkomplizierten Anfängerhund zu verkaufen und in irgendeine deutsche Familie ohne irgendwelche Vorkenntnisse zu vermitteln halte ich für grob fahrlässig und allen Beteiligten gegenüber äußerst unfair.Genau so ist es! In Zeiten von reinen Facebookvermittlungen scheint dies allerdings wirklich ein Trend zu sein, und zwar einer, den man strikt ablehnen muss (um sich an anderer Stelle vorwerfen zu lassen, man habe übertriebene Vermittlungskriterien). Das ist aber wahrscheinlich ein ebenso hoffnungsloses Unterfangen wie erreichen zu wollen, dass sich niemand mehr für ein paar Euros einen Welpen auf dem Polenmarkt kauft. Oder aus "liebevoller Familienaufzucht", aber mit Welpen verschiedener Rassen und ohne Elterntiere. :/
Man kann nur immer weiter an die Vernunft der Menschen appellieren.ZitatDas finde ich interessant! Ich habe kürzlich versucht, in einem italienischen Tierheim einen Lagotto zu finden, da jemand einen "gebrauchten" adoptieren wollte. Das war wirklich schwierig, weil es tatsächlich sehr beliebte Hunde zu sein scheinen, die erstens selten im Tierheim landen und zweitens dann auch recht fix wieder dort herausadoptiert werden. Auf der anderen Seite wurde mir gesagt, dass man Lagotto-Welpen an jeder Ecke für 50 Euro bekommt. :/
Vielleicht hätte ich mal in der Schweiz gucken sollen! Holen die Schweizer ihre Welpen in Italien oder werden sie auch viel in der Schweiz gezüchtet? Weißt du das? -
Zitat
Ich habe selbst einen Auslandshund und sie ist das Beste was mir passieren konnte. Ich hatte ziemlich viel Glück mit ihr. In meinem Bekanntenkreis habe ich verschiedene Erfahrungen mitbekommen. Welche die gar nicht zufrieden waren mit ihrem Auslandstierschutzverein, andere waren total begeistert.
Was ich schlecht finde, ist das kopflose Verfrachten von absolut gestressten, panischen ehemaligen Straßenhunden die unbedingt in eine Großstadt oder in ein Leben mit dem Menschen gepresst werden. Es gibt Hunde die das gut verwinden können, dann gibt es aber Hunde die keine Gelegenheit auslassen diesem auferzwängten Leben zu entkommen. Nur um des "Rettens"-willen finde ich den Auslandstierschutz nicht gut. Aufklärung, Kastrationsprogramme und das belassen (wenn möglich) der scheuen Hunde in ihrer gewohnten wenn auch nicht immer einfachen Umgebung finde ich besser. Nicht alle Hunde wollen gerettet werden und auf einem Sofa sitzen. Es gibt Vereine wo es, so kommt es mir dann vor, nur darum geht möglichst viele Hunde nach Deutschland zu retten, ob es dem Hund tatsächlich gut tut oder nicht ist egal, solange man am Ende sagen kann, dass man 250 Hunde im Oktober retten konnte. Das finde ich dann schlecht.
Ausgewählte, zutrauliche Hunde zu vermitteln und vor Ort mit den Spendengeldern was zu bewirken finde ich hingegen gut.
Dann sind wir uns ja im Grunde einig. Und die Orga, mit der ich derzeit zusammen arbeite, sieht es ebenso.
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Zitat
Vielleicht hätte ich mal in der Schweiz gucken sollen! Holen die Schweizer ihre Welpen in Italien oder werden sie auch viel in der Schweiz gezüchtet? Weißt du das?
Im Lagotto Club sind 36 Zwinger registriert, und letztes Jahr wurden 198 Welpen registriert - und das sind nur die aus SKG/FCI-Zucht. -
Als 1/8 Pudelbesitzerin
, Nichtrassehundbesitzerin, Nichttierschutzhundbesitzerin versuche ich mal vorsichtig auf den Ursprung des Postings zurückzukommen.
Wie wird ein Hund zur Moderasse??
Nun, für mein Gefühl, ist das wie mit allem. Woher kommt es, dass die Hosenbeine plötzlich wieder eng wurden (als Frau mit riesigen Füßen waren mir die weiten Beine deutlich lieber, die haben meine Füße verdeckt..
), oder das nach der Kevinismuswelle, deren Namensträger jetzt der Pubertät entwachsen, lauter kleine Friedrichs, Fridas, Franz, Fritz, Elsa & Co draußen auf dem Spielplatz herumlaufen??? Warum war es in meinen Zwanzigern total hipp Cola-Cognac (Hütchen) zu trinken und das kennt heute kein Mensch mehr? Ich weiß dafür nicht, was heute das In-Getränk ist. Der "Hugo" ist auch schon fast wieder out...
Bei Hunden ist es für mich nach dem Gefühl her am wahrscheinlichsten, dass es mit am meisten davon abhängt was ich am meisten um mich herum sehe an anderen Hunden, die ich kenne und toll finde. WElche eigenen Erfahrungen ich bisher mit Hunden gemacht habe, welches "Gefühl" ich bei der einen oder anderen Rasse habe. Welche Vorstellungen ich von mir und meinem Leben mit Hund habe. Jeder ist auf seine Weise geprägt und wird danach "seinen" Hund aussuchen.
Hier laufen mega viele franz.Bulldoggen rum, wirklich in Massen. Danach kommen die Möpse und Westis. Ich selbst habe einfach ein Terrier-Herz, ich liebe fast alle diese kleinen strubbligen Dinger und ob das immer mit Hirn und Verstand zugeht, kann ich nicht beantworten. Aufgewachsen bin ich mit Schäferhunden, wunderbare, extrem liebe Tiere und deutlich führungswilliger als mein Knopfauge, welches einen halben Meter kleiner ist. Aber was soll ich machen??? Ich habe es mit diesen kleinen verstrubbelten Dingern und Modehund hin oder her, dass ist mir echt piepe. Das könnte - zumindest mich -nicht dazu bringen diese oder jene bestimmte Rasse zu kaufen.
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Zitat
Im Lagotto Club sind 36 Zwinger registriert, und letztes Jahr wurden 198 Welpen registriert - und das sind nur die aus SKG/FCI-Zucht.Ui! Danke für die Antwort!
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Ich bemerke bei mir im Bekanntenkreis momentan ganz stark die Auswirkungen des Doodle-Trends. Vor zwei Wochen hat die Familie meines Patenkindes einen Labradoodle-Welpen für 1500 Euro vom "Züchter" gekauft. Der Hund wurde als "Allergikerhund" vermarktet und hat selbstverständlich Papiere... ich hab die Kleine kennengelernt, natürlich ein superniedlicher Welpe, aber bei den Erzählungen über den Züchter und die Abstammung stand ich da so :?
Andere Bekannte von mir haben seit einer Woche einen Labbi, wollten aber eigentlich einen Labradoodle. Der war ihnen zu teuer, die Welpen gab's hier im Umkreis nicht unter 1200 Euro.
Mit welcher Berechtigung sind diese Mixe so teuer? Wie kommen die "Züchter" dazu, mit Papieren zu werben? Ich sage ja nicht, dass die Welpen zwangsläufig schlecht geprägt und krank sein müssen, aber diese Entwicklung ist für mich schlichtweg Verbrauchertäuschung, wenn man dieses Wort im Zusammenhang mit dem Hundekauf verwenden darf.
Ich kenne drei erwachsene Doodles (alle in Ersthundehalterhänden) und davon ist einer sozialverträglich und alltagstauglich, einer tendenzell problematisch und jagt stark und der letzte hat seinen Besitzern bereits diverse Anzeigen eingebracht und unter anderem einen Frenchbully auf den OP-Tisch befördert. Die ultimativen, alles verzeihenden Familien- und Anfängerhunde sind das also meiner (zug. beschränkten) Erfahrung nach nicht. Und als genau das werden sie angepriesen.
Diese Mischlings-Vermarktung unter tollen Namen, völlig willkürlich und ohne jegliche Zucht-Kontrollen ist meiner Meinung nach eine neue Blüte des Vermehrertums und ein echtes Übel.
Die zweite Familie mit dem neuen Labbi-Welpen habe ich übrigens gefragt, warum es ein Doodle sein soll und nicht gleich ein echter Pudel sein darf. Antwort: Nee, Pudel mögen wir nicht. Ich glaube die Trendgefahr beim Pudel ist relativ überschaubar.
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Moderasse... Ich denke auch das TV da weniger mit zu tun hat, sondern was man eben so sieht im Umkreis.
Wenns einem gefällt möchte mans auch und so werdens immer mehr.
Das Internet mit seinen Möglichkeiten sich schnell und einfach oberflächlich zu informieren tut sein Übriges... Man findet so sehr schnell Rassen von denen man vorher nichts wußte. Exoten werden so natürlich bekannter.Was die Pudeldiskussion angeht kann ich Falballa völlig verstehen, denn das hier:
ZitatSelbst wenn die Pudel Modehund werden sollten. Die verantwortungsbewussten Züchter müssen doch nicht auf den Zug aufspringen und möglichst viele Welpen in kurzer Zeit verscherbeln um möglichst viel Geld zu erhalten. Sie können doch weiterhin ihre Zuchttiere wohlbedacht auswählen um gesunde Nachkommen zu erhalten. Man muss doch keine kranken Hunde von irgendwelchen Vermehrern in die Zucht nehmen.
ist ja wirklich kein Gegenargument.
Natürlich werden die guten Züchter weiterhin aufpassen. Der "Modepudel" wird aber eben nicht von diesen Züchtern kommen, so wie der Großteil der "Modelabbies", "Modeaussies", etc halt auch nicht von guten Züchtern kommt.
Und genau das macht eine Rasse ziemlich schnell kaputt und bitte, welcher Rasseliebhaber möchte das schon?
Bestes Beispiel die French Bullies, die ja sehr, sehr beliebt sind. Im VDH fallen seit Jahren so ca 300 Welpen pro Jahr. Das bedeutet das der Großteil der kleinen Schnuckels eben aus "Hobbyzucht" und ähnlichem stammt, was man den armen Viechern oft genug auch ansieht. (Und anhört!)
Stellt euch das beim Pudel vor. Wie Falballa schon sagte, dann hat man Hunderte der Kleinen mit PL, die Großpudel mit HD, will man sowas als Rasseliebhaber?
Natürlich kann man reden und reden und reden damit die Leute zu einem seriösen Züchter gehen. Aber die Mentalität von vielen ist doch "Will haben. Jetzt!", die warten doch dann nicht bis ein passender Wurf liegt. Die holen sich die Hunde aus den Kleinanzeigen, die "Ups Würfe", vom Hobbyzüchter der nur deshalb papierlos züchtet weil "Ausrede XY hier einfügen" und schon hat man viele kranke Pudel.
Da würd ich auch eher die "Nachteile" meines Hundes betonen, allein aus Schutz heraus.Einen Sprung gemacht hat der Miniature Bullterrier, dennoch werden sie wohl sicher keine Moderasse werden. Dazu gibt es zuviele die sich mit dem Ramskopf einfach nicht anfreunden können.
Ich freue mich wenn ich mit meinem gegen die "Kampfhundvorurteile" angehen kann. Aber empfehlen tu ich ihn nur selten! Die meisten Interessierten kriegen von mir zu hören wie furchtbar der als Welpe war, denn es ist nunmal so: Die wenigsten Leute die man auf der Straße trifft wollen einen Hund der richtig Arbeit macht.
Man sehe sich im Forum um, die "Hilfe, mein Welpe schnappt, wird nicht stubenrein, kann nicht allein bleiben, heult, will nicht ins Körbchen, etc" Threads gibt es zuhauf. Ganz normales Welepnverhalten wird als Problem angesehen, ein Glück für diejenigen die sich hier (oder in einem anderen Forum) Hilfe und Rat suchen. Und die anderen? Das sind dann oft die, die als Junghunde im Tierheim landen.
Und Minibulli sind als Welpen eine Katastrophe. Das kann einfach nicht jeder und darum streiche ich auch eher die Nachteile heraus. Jemand der sich haltlos in die Rasse verliebt wird sich durch die Nachteile eh nicht so abschrecken lassen, sondern sich informieren. Und mit Glück bleiben sie dabei und schenken einer der kleinen Naturkatastrophen ein Zuhause, in dem Wissen was auf sie zukommt.Der Whippet wurde hier genannt, die Befürchtung teile ich. Immer häufiger liest man gerade auf Züchterseiten was die Whippets doch für tolle Familienhunde seien, eigentlich ja ganz einfach und sie wollen ja gefallen...
Jein. Natürlich sind sie nicht so wie die Orientalen, aber dennoch... Ein Whippet ist kein Jedermannshund!
Man muss schon zum Whippet passen, man muss damit klarkommen das man einen Sichtjäger hat und damit lebenslanger Freilauf eben keine Garantie ist!
Davon ab das die Whippen durchaus Arschlochtendenzen haben, unglaublich eigensinnig sein können und mit ihren Eigenarten als Ganzes geliebt werden müssen. Das sind keine ach so einfachen Hunde für alle.
Da sehe ich große Ähnlichkeit zum Pudel. Die kleineren mögen tolle Allrounder sein, darum erfreuen sich ja seit Jahrzehnten gerade älteren Menschen an ihnen. Aber der Großpudel? Der ist halt oft genug eben ein anderes Kaliber und das muss man eben leben wollen. -
Schäferhunde, deutsche, führen ja die VDH-Rassewelpenliste an.
Und in Verkaufsanzeigen ist es eindeutig der Chihuahua.
Nur - wo sind sie alle?
Der DSH ist wahrscheinlich im Zwinger und der Chihuahua in der Wohnung
mit Katzenklo. -
Ach, ganz vergessen: Der Auslandstierschutz...
Und ehrlich, wenn mich einer anspricht "Ihrer ist ja auch so ein Spanier, so einer aus derTötung." und mich, nachdem ich gesagt habe das es weder Spanier noch Tötungstationshund ist, sondern ein Whippet vom Züchter, dann anmacht von wegen wie ich es mit meinem Gewissen vereinbaren könnte das Hundeelend zu vergrößern und sowas...
Ne, da frage ich mich dann doch oft genug ob die Leute die Hunde aus der Tötung holen weil sie Mitleid haben oder weils so schick ist sich zu "engagieren"... Und ich habe schon einige getroffen wo es definitiv letzteres ist!Andererseits weiß ich das es viele gibt die wissen was sie sich da ins Haus holen und das wiederum finde ich einfach großartig!
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