So viel Feindseligkeit...
-
-
Ich bin sage und schreibe 25 km von meinem kleinen Heimatdorf in ein noch kleineres Dorf gezogen und selbst nach fast 3 Jahren ist es immer noch schwierig. Wir sind deutlich jünger als der Durchschnitt hier und haben zudem keine Zeit für irgendwelche Sportvereine. Erkenntnis der "Ureinwohner": Wir sind unnahbar.
Außerdem haben wir mit nicht mal 25 schon ein 170 qm Haus gebaut und auf unserem 1,3 ha Grundstück einen Pferdestall mit 2 Ponys, Taubenschlag und 60 Hühnern. Erkenntnis: Wir sind natürlich überheblich.
Letztens hat mein Freund den Audi A6 seines Vaters gehabt, da konnte man zugucken, wie sie uns hinterhergetuschelt haben. Unser Nachbar (wir kommen wegen den Pferden gut klar) hat uns nachher erzählt, dass es Dorfgespräch war und man über den arroganten Jungunternehmer gelästert hat.Barry hat nun dafür gesorgt, dass sie mich zudem für übergeschnappt halten, weil ich Clickere und mit Schleppleine, Dummy und Pfeife arbeite. Seitdem er noch herumstreunende Hunde (die gehören ja dazu), Autos und Kinder anbellt sind wir ganz unten durch. Logisch, die Hofhunde hier können sowas ja nicht machen, die starren ja nur das Tor von innen an.
Übrigens Sprachbarrieren kann man auch bei kleinen Umzügen haben. Ich von einem Ich-Dorf einmal über die Elbe in ein Ick-Dorf gezogen und jeder merkt sofort, dass man nicht aus der Ecke ist.
Du kannst dir auf jeden Fall sicher sein, dass du stets und ständig unter Beobachtung stehst. Meist hilft wirklich nur nett grüßen und ignorieren, sonst kriegst du einen Klapps. Du kannst es echten Dörflern nicht recht machen.
- Vor einem Moment
- Neu
Hallo,
hast du hier So viel Feindseligkeit... schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
-
Zitat
Ich finde es schade, dass hier alle so negative Erfahrungen gemacht haben
Hat denn keiner gute, so wie wir? Es kann auch anders laufen.
Ich finds auch schade, dass manche mit der Einstellung "Wir leben unser Leben, mit den Leuten wollen wir nichts zu tun haben" an die Sache rangehen.Du, das ist nicht mal das Problem. Es gibt Dörfer, da könntest du für den Dorfverein nen Striptease hinlegen, oder ne Million spenden, du bleibst immer der Aussätzige.
Ihr habt aber mit den Menschen zu tun, ob ihr wollt oder nicht.
Man muss sich immer irgendwie an die Situation anpassen, es kann keiner erwarten, dass man überall mit offenen Armen empfangen wird.Erwarten nicht, aber einen netten Gruss zurück, wenn man nett grüsst, das sollte doch drinnen liegen.
Wenn man zurechtkommen will, egal ob Dorf oder Großstadt, dann muss man auch ein bisschen an sich selber arbeiten und sich etwas einbringen, und sei es, nur höflich zu sein.
Da stimme ich dir uneingeschränkt zu. Ich sag ja, ich lebe hier auch sehr gut. Auch in dem Dorf wo ich vorher wohnte. Die Leute sind nett, man führt Small Talk wenn man will. Klar sind sie neugierig wer da die Neue ist.
Und hier in Rüschegg, die sind dann noch stolz das ein "Berliner" ihr Dorf zu schätzen weiss.
Die sind nämlich richtig stolz auf ihr Dorf, aber eben, sie sind eh speziell.Einen Rüschegger bekommt man auch nicht aus seinem Dorf, deswegen wohne ich ja hier.
-
Zitat
Dazu wohne ich noch nicht lang genug hier... Laut Wiki gibts hier 185 EinwohnerNe Kirmes oder so wirds wohl hier eher nicht geben
Meine Große geht seit 5 Wochen hier zur Kita - und da knüpft man ja fast zwangsläufig Kontakte. So wohnt z. B. die Leiterin der Einrichtung nur ca. 100 m entfernt - hat einen absolut unerzogenen, 2 jährigen Schäferhund, der das Grundstück so gut wie nie verlässt und sich jedes Mal wahnsinnig aufregt, wenn wir da vorbei kommen. Angel reagiert nie darauf, sie blendet das völlig aus. Sie hat zwar nie direkt was gesagt, aber so in den Zwischentönen höre ich sehr deutlich, was sie von Angel hält. Ich versuche natürlich ihr zu vermitteln, dass mein Hund absolut friedfertig ist. Es ist zu bezweifeln, ob das auch ankommt.
Darf ich mal fragen, wieso du in ein so kleines Dorf gezogen bist? Eigentlich ist es ja auch bekannt, dass in Dörfern starke soziale Strukturen herrschen - da dürfte dich das Verhalten nicht wundern.
Ich glaube tatsächlich, dass es in deiner Situation zur Abwechslung mal wenig mit der Hunderasse zu tun hat. Natürlich tut die ihr übriges dazu, aber du bist als Zugezogene (auch noch alleinerziehend) sowieso schonmal grundsätzlich verdächtig. Die beruhigen sich auch irgendwann, wenn es da keine weiteren Gründe gibt. Aber das dauert halt seine Zeit. Ich würde nicht mauern, sondern freundlich weiterhin durch das Dorf gehen. Sich nicht separieren, dann wird sich das irgendwann lösen. -
Jetzt muss ich aber mal'ne Lanze für Brandenburg brechen.
1. wenn Leute aus den Dörfern wegziehen, dann meisten aus beruflichen Gründen
2. wendet sich das Blatt langsam, es gibt immer mehr, gerade junge Paare/Familien, die auf das Land ziehen (Garten, Ruhe etc.)Leider wohnen halt noch viele alte Leute in Ihrem Dorf (und das meist seit ihrer Kindheit). Und viele alte Leute (auch die in der Stadt lebend) haben halt Probleme sich auf neue Situationen einzustellen.
Sicher ist es schwer dort Freunde zu finden oder einfach nur Bekanntschaft zu knüpfen. Das Vertrauen muss erst kommen. Wenn es denn aber da ist, ist der Zusammenhalt sehr groß und man kann jederzeit wenn nötig auf die Hilfe vertrauen.
Es dauert halt nur. Sobald aber der Anschluss an zwei - drei Bewohner geknüpft wurde geht der Rest meist schnell. Vielleicht zieht ja noch wer neues zu euch ins Dorf. Bei der aktuellen Entwicklung durchaus vorstellbar.
-
Hmm...wie man sich in ein kleines Dorf integriert kann ich leider nicht sagen, ich bin jetzt schon die mind. 3 Generation, ach irgendjemand aus meiner Familie kam immer aus den Dorf. Mein Mann sagt im Scherz immer, wir wären alle verwandt (er kommt aus Sachsen-Anhalt, Kleinstadt). Er konnte sich durch meinen Vater auch schnell im Fußballverein integrieren (ich galt schon immer als etwa einzelgängerisch, aber da ich aus den Dorf komme, wurde das akzeptiert.). Freunde aus dem 'Westen' brauchten auch nicht viel länger, hier half das Treffen mit anderen Eltern auf dem Spielplatz und die Aufnahme in den Sportverein. Ein kleines Dorf kann auch unheimlich toll sein, klar es wird gelästert und getrascht (die hat 2 Hunde und tut auch was mit denen, fährt zur Hundeschule - gibts doch nicht ;-)). Aber das kann man auch ganz gut für sich einsetzen, denn schnell hilft einer einem bei irgendwelchen Problemen oder Fragen, man muss nur etwas von sich preisgeben.
Allerdings weiß ich auch wie es bei anderen Dörfern ist und da ich nicht der Typ für den hiesigen Sportverein bin, habe ich etwas Bammel umzuziehen, aber am liebsten möchte ich im Dorf bleiben :-)
Einwohner (Stand 2009): 1013
-
-
Dörfer erwachsen einfach einer anderen Versorgungsstragie als die (Groß)Städte. Eine hohe soziale Sicherheit (sich gegenseitig helfen etc) war da einfach lebensnotwendig, gleichzeitig bringt das aber auch eine hohe soziale Kontrolle mit sich. Natürlich haben sich Dorfstrukturen geändert, viele arbeiten in Städten und wenige arbeiten noch direkt auf und im Dorf, sodass die Gemeinschaft nicht mehr zwingend durch Arbeitsteilung entsteht, sondern allein durch die räumliche Nähe und Enge, innerhalb derer das Leben stattfindet. Dadurch dass sprichwörtlich jeder jeden kennt, hat man zwar eine gewisse Sicherheit, aber auch wieder die hohe Kontrolle. Ein Zugezogener passt da so noch nicht rein. Man weiß ja noch nich, wer das so is und ob der auch zum Dorf "passt". Daher der Hinweis sich aktiv am DOrfleben zu beteiligen, in den Kika gehen reicht da nicht. Grad bei Kirmes oder sowas macht das Dorf etwas für das Dorf...der perfekte Zeitpunkt sich einzubringen.
-
Ist es denn besser geworden?
Lass Dich nicht unterbekommen.....mir geht es genauso. Mütter schnappen ihre Kinder an der Hand und wechseln die Strassenseite, wenn wir ihnen entgegenkommen. Alle Häufchen waren wir.
Ordnungsamt hatte ich jetzt das 4. Mal hier.
Hier stand mal ein Yorkie vor unserer Tür, ich bin dann mit dem Hund auf dem Arm die Strasse abgelaufen, in der Hoffnung, dass jemand schreit "da bist du ja". Nix. Dann hab ich einen Mann angesprochen, der gerade gefegt hatte, ob er vielleicht weiss, wem der Hund hier gehört. Und der grummelte dann "wahrscheinlich zu den Hundefanatikern mit den 10 Hunden im roten Haus kurz vor der Kreuzung" Aha...
Das ist aber doch MEIN Haus
Ich hab 3 Hunde. In der Wohnung ganz oben sind noch 2 Hunde. Mal davon abgesehen, dass es zwei verschiedene Wohnparteien sind, macht das bei mir zusammengerechnet immer noch nicht 10Vernünftig reden funktioniert nicht. Traurig, aber wahr......
-
Naja, aufgerundet ist halt schnell mal... -
Ich bin auf dem Land groß geworden und bis 22 habe ich da auch gewohnt. Von den "sozialen Bindungen" habe ich nichts bemerkt (außer es ist dmit "Jeder kennt jeden" und "Jeder weiß alles über den anderen besser" gemeint) und ich habe es tunlichst unterlassen, _jeden_ zu grüßen oder jedem in den Hintern zu kriechen. Interessant, dass manche glauben, dass die TS sich ja nur mehr einbringen müsste. So wie sie den Fall schildert, kann sie sich auf den Kopf stellen und Hintern auslecken und es würde sich nichts bis kaum etwas ändern. Ich bezweifle sogar, ob das ohne Hund anders wäre.
-
Zitat
Nach wo bist du denn zugezogen?
Ich muss sagen, mich haben sehr viele Leute in der Heimat "gewarnt", dass die Schwaben so verschlossen sind und dass da viele gescheitert sind, weil sie einfach keinen Anschluss gefunden haben. Da dachte ich, dass die doch alle übertreiben und war der Meinung - so wie du - dass wenn man sich selber einbringt, es doch irgendwie schon klappen wird. Tja, ich hab im Reitstall, wo man ein gemeinsames Hobby teilt, keinen Erfolg gehabt. Ich hab alles probiert. Ich hab mir Gedanken gemacht, über welche Themen man reden kann, war hilfsbereit, rücksichtsvoll und offen für Neues. aber wenn man nur Abweisung und Desinteresse erfährt, verliert man irgendwann die Lust und Motivation, Leute kennnzulernen. Und bei mir hat sich nach einer Zeit auch ein gewisser Widerwille entwickelt. Ich finde es total schade, aber ich hab die Hoffnung einfach aufgegeben.....
Siehste, so unterschiedlich sind die Erfahrungen. Hatte in Schwaben nie Integrationsprobleme. Im Gegenteil- wenn Ich Hilfe gebraucht hab, dann hab Ich die auch oft bekommen. Das war in meiner Heimat....Berlin.... ganz anders
Und ich bin optisch jetzt nicht unbedingt die kleine Suesse, die gern Popschnulzen hört und findet, es gibt nix schoeneres, als daheim.
Hab da im sozialen und medizinischen Bereich gearbeitet und wurde durchweg gut aufgenommen. Piercings, Frisuren, Klamotten? Hat keiner Oma Angst gemacht. Es kam höchstens mal ein "Maedle, warum verschandelst du dich so, du bist doch eigentlich so hübsch"Aber jetzt mal ganz ehrlich- bei nem 300Seelendorf in BB weiss man doch, worauf man sich einlässt?
Immer schön sein Ding machen und die Leute mit Freundlichkeit überraschen.
Wenns nicht klappt- Arschleckenzweifuffzich, es sind nur Nachbarn - Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!