MDR-1 Defekt

  • Zitat

    Denn laut Aussage unsere TÄ ist die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Aussies diesen Defekt haben sehr wahrscheinlich - also kann ich auch gleich entsprechend darauf achten und den Hund mit entsprechend geeigneten Medis behandeln lassen, sofern es nötig wird.


    Warum ist das denn sehr wahrscheinlich? :shocked: Da wird doch normalerweise bei der Zuchtauswahl drauf geachtet. Selbst wenn du zwei Merkmalträger (d.h. äußerlich gesund, aber verdeckt tragend) miteinander kreuzt ist die Wahrscheinlichkeit "nur" 1/4.


    Also wenn ich den Verdacht hätte, dann würde ich auf jeden Fall testen lassen!

    • Neu

    Hi


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    • Sascha


      warum testen lassen, wenn ich den Hunden ohnehin die Gabe der Medis verweigere? Ich tu einfach so, als hätten sie diesen Defekt - basta.


      Wenn ich's prüfen lasse kostet es mich gutes Geld und den Hunden helfen wird das Ergebnis ja ohnehin nichts.


      Wie schon beschrieben.....der Defekt zeigt sich ja in keiner körperlichen Schwäche (Humpeln, Arthrose oder dergleichen) also brauche ich mir doch da keinen Kopf drum machen. Lt. TÄ werden unsere Hunde, sofern vom Defekt betroffen, genau so alt wie ein "gesunder" Aussie.


      Nur bei einer etwaigen Behandlung ist halt darauf zu achten, dass man die richtigen Medis nimmt - und da achte ich sehr penibel drauf!


      Aber so wie ich meine TÄ verstanden habe, dürfen Aussies und Seinesgleichen diese Medis ohnehin nicht bekommen. Kann allerdings auch sein, dass meine TÄ es prinzipiell so hält, weil sie auf Nummer sicher gehen will. :???:


      Wie gesagt, meinen Hunden geht es nicht schlechter oder besser, wenn ich die beiden darauf untersuchen lasse - von daher lass ich es halt.


      Lg
      Volker

    • Volker
      Du tust so, als ob deine den Defekt hätten und verzichtest dann auf bestimmte Medikamente oder nimmst die Alternative?


      Ich weiß ja auch, dass viele auf diese Idee kommen, weil ein konsequentes zu-Ende-Denken der ganzen Fakten einen schon zum Gruseln bringen kann, aber gerade deshalb ein paar Fragen:


      1. Welches sind deine Alternativmittel im Falle einer notwendigen Chemo?
      2. Welche Narkoseart empfiehlst du?
      3. Welche Schmerzmittel sind sicher? Welche Dosis empfiehlst du?


      Und vor allem - da dir bei den Fragen sicher schon aufgeht, worauf ich hinaus will
      4. Warum willst du, falls deine Hunde nicht betroffen sind, auf notwendige Medikamente verzichten und lieber deine Hunde leiden lassen?


      Denn für absolut sichere Antworten auf die ersten drei Fragen würden dir nicht nur viele Besitzer, sondern auch (verantwortungsbewusste und informierte) Tierärzte SOWIE die Tierärzte und Forscher der Uni Gießen sicher die Füsse küssen! Aber es gibt sie nicht - und wollten wir sie, müssten wir erst einmal zig Hunde in Versuchslabore stecken...


      Dazu nur zwei Beispiele aus jüngster Zeit:
      1. Ein vom Defekt betroffener Aussie bekam Ivermectin - und kämpfte um sein Leben! Für einen nicht betroffenen Hund wäre die Dosis o.k. und sicher nützlich gewesen - aber für diesen Hund eben nicht.
      2. Bei einem vom Defekt betroffenen Collie wurde aus Sicherheitsgründen bei einer anstehenden "kleinen" OP auf Schmerzmittel (!) und Narkose (!) verzichtet. Zuvor hatte das gewählte alternative Schmerzmittel zu Vergiftungen von Leber und Niere geführt.
      Und:
      3. Immer wieder hören wir von ungeklärten Todesfällen bei Hunden betroffener Rassen. Manche waren getestet und die Tierärzte hatten alle zur Verfügung stehenden Infos beachtet.


      Welches Fazit ist daraus zu ziehen? Etwa, dass es für alle Fälle bekannte Alternativmittel gibt? Oder gar, dass ein Wissen um das Testergebnis Sicherheit gibt? Und willst du wirklich einen möglicherweise nicht betroffenen Hund unnötig leiden lassen?


      Ich kann auf Grund meiner Erfahrungen und meines Wissens beide Fragen leider nur mit "nein" beantworten. Ich hoffe, du beantwortest für dich die letzte Frage ebenso mit "nein".


      Es gibt keine Sicherheit im Falle des Defektes. Die einzige Alternative ist ein Hund, der NICHT MDR1 -/- ist. (Wobei man bedenken muss, dass die Wissenschaftler inzwischen auch bei Trägern ein gewisses Risiko vermuten!)
      Also - testen und auf das Ergebnis MDR1 +/+ hoffen!


      Züchter können dafür sorgen, dass es KEINE Hunde mehr geben wird, die MDR1 -/- sind.
      Leider tun das noch viel zu wenige. Denn bis auf ein paar Ausnahmen von sehr kleinen Vereinen, weiß ich von keinem der großen, bekannten Zuchtvereine, dass ein Zuchtverbot von -/- Hunden etwa schon in der Zuchtordnung verankert wäre.
      Ja, die meisten schreiben ja noch nicht einmal den Test vor!
      Immer noch werden ungetestete Hunde verkauft.
      Immer noch werden Käufer noch nicht einmal informiert.
      Immer noch sterben Hunde. Und leiden die Besitzer.
      Von einigen erfahren wir, mit einigen leiden wir mit. Aber ich gehe von einer hohen Dunkelziffer aus. Denn bisher können wir nur die erreichen, die auch Internet haben und nach Informationen suchen und Zusammenhänge herstellen.


      Für mich ist das Vorgehen leider zu vieler Züchter absolut unverständlich, ja, sogar strafbar.


      §11b des Tierschutzgesetzes ("Qualzuchtparagraf") sagt, dass kein Tier gezüchtet werden darf, das z. B. durch einen erblichen Gendefekt leiden kann.
      Der MDR1-Defekt ist ein erblicher Gendefekt.
      An diesem Gendefekt kann der Hund nicht nur leiden, er kann sogar sterben.


      Ich hoffe deshalb, dass dieser Gendefekt möglichst schnell mit in den Anhang zum Tierschutzgesetz aufgenommen wird und somit eine klare rechtliche Handhabe gegen alle Züchter oder Vermehrer besteht, die immer noch Hunde mit diesem Gendefekt in die Welt setzen.


      Und ich kann allen angehenden Käufern nur empfehlen, nur Hunde mit dem Testergebnis MDR1 +/+ oder MDR1 +/- zu kaufen. Gute Züchter informieren nicht nur freiwillig über den Defekt, sondern verpaaren so, dass kein Welpe MDR1 -/- sein wird.
      Solche Würfe kündigen wir auf unserer Homepage http://www.mdr1-defekt.de an.


      Wir haben inzwischen so gut wie alle im Internet erreichbaren Züchter dazu eingeladen, sich bei uns zu informieren, ihre Hunde zu testen und ihre Würfe bei uns anzukündigen. Einige tun das sogar.
      Die anderen? Nun, für mich zähle ich inzwischen nur die Züchter zu den guten und seriösen, die bei uns veröffentlichen...


      Es gibt im Netz ja viele Seiten, die eine Checkliste für gute Züchter bieten. Für die Züchter der betroffenen Rassen ergänze ich deshalb:
      - Der Züchter hat seine Hunde auf den MDR1-Defekt getestet.
      - Der Züchter verheimlicht kein Testergebnis.
      - Der Züchter informiert ungefragt über den Defekt.
      - Der Züchter vermeidet Hunde, die vom Defekt betroffen sind.[/url]


      Grüße,
      Kris

    • Hallo Kris,


      ich stimme den meisten Deiner Aussagen zu, aber Du sagst ja selber, zuviel ist diesbezüglich noch unerforscht. Warum willst Du dann den MDR1-Defekt schon in irgendwelche Standards gießen?


      Dann kommen noch die unbekannten Todesfälle und sonstigen obskuren Krankheitsfälle hinzu, wo bis heute noch niemand weiß, ob sie wirklich damit direkt zusammenhängen, ein völlig neues Krankheitsphänomem sind, was bisher nicht verstanden werden konnte, oder den MDR1-Defekt und seine Auswirkungen in einem ganz neuen Licht erscheinen lassen?! :???:


      Was m.E. ziemlich klar ist, dass man kaum Hunde mit MDR -/- in der Zucht vermeiden kann und sollte. Denn dann würde die genetische Basis manch einer Hunderasse zu klein, da mind. ein Elternteil MDR +/+ sein muss. Das kann ja auch nicht der Sinn der Sache sein, dass man alle anderen genetischen und positiven Veranlagungen, die einen weeeesentlich größeren Anteil ausmachen, gegenüber diesem einem Gendefekt unterordnet, zumal selbst ein Hund mit MDR -/- keine Einschränkungen in seiner Lebensqualität hat und man es nur wissen muss, um die nötige Vorsorge bei Behandlungen zu treffen.

    • Hallo Kris,


      also zunächst sei an dieser Stelle sofort und mit allem Nachdruck erwähnt, dass ich meine Tiere nicht leiden lasse!


      Natürlich kommen meine Hunde zum TA, sofern etwas vorliegt. Mein TA weiß um diesen "Gendefekt" und geht von sich aus schon das Risiko nicht ein, die Medis von der "roten Liste" einzusetzen. Allein diese Tatsache bedeutet doch nicht, dass ich meine Hunde leiden lasse - was soll denn diese Frage?! :???:


      Verlange hier von mir keine unmöglichen Antworten, wie die nach der Frage der Dosis bei Medis. Diese Entscheidung wird immer meinem TA obliegen.


      Auch die Frage nach den Alternativen ist im Grunde nicht zu beantworten, da ich mich nicht heute hinsetzen kann und zusammenaddiere, welche Krankheiten meine Hunde bekommen KÖNNTEN, wo ich auf die Auswahl der Medis Rücksicht nehmen muss. Das wird sich immer von Fall zu Fall ergeben. Einzig ein Beispiel kann ich nennen: einer meiner Hunde hatte Demodex-Milben. Hier wird gerne IVOMEC eingesetzt um die Viecher in den Griff zu bekommen. Dieses Mittel steht aber auf besagter "Roter Liste" und ich habe als Alternative Ektodex genommen, was wunderbar gewirkt hat. Mein Hund ist wieder milbenfrei.


      Ich schade dem Hund doch nicht, wenn ich ihn so behandele, als läge der Defekt vor. Es ist ja kein Krankheitssysmptom zu behandeln - entweder der Hund hat es und kann super damit leben oder er hat es nicht und kann ebenso munter leben. Daher verstehe ich hier manche Aussagen nicht, die mir die Empfehlung aussprechen, ich solle meine Hunde doch darauf untersuchen lassen.


      Das dient mir allein doch nur als "Vorsichtsmassnahme". Stellt euch nur mal vor, ich liesse meine Hunde testen und der Test fiele günstig aus, sprich: Kein MDR1. So....nun kommt 1-2 Jahre später eine Behandlung in betracht, wo ein Medi verabreicht wird, was mein Hund, gemäß dem Test, vertragen sollte und was passiert - mein kleiner kämpft ums Leben weil sich eine Diagnose als falsch herausgestellt hat.


      ICH hätte es aber verhindern können, indem ich auf den Defekt hinweise und eine entsprechende Medikation verlange. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich meinen Hund auf diese Weise verlieren würde, bloss weil ich einer Diagnose vertraut habe.


      Natürlich ist das im gewissen Masse "Schwarzmalerei" was ich da betreibe, aber ich geh da lieber ganz auf Nummer sicher und lasse keine Medis der roten Liste an meinen Hund.


      Es ist schwierig, dass hier so zu schreiben, wie ich es gerne sagen bzw. ausdrücken möchte, ich hoffe man versteht meine Antwort und abschliessend möchte ich Souma's Worte aufgreifen und anmerken, dass auf diesem Gebiet eben noch längst nicht alle Ergebnisse erforscht wurden und solang die sich da noch uneinig sind, werde ich meine Hunde so behandeln, als hätten sie diesen Defekt.


      Lg
      Volker

    • Hallo Volker!


      Ich handele genau wie du - kein verdächtiges Medikament an / in die Hunde. Warum? Meine Pebbles hat den Defekt nicht - angeblich??!! - und ist mir dennoch mit den ganz typischen Symptomen damals fast an Stronghold verreckt. Sie war einer der ersten getesteten Hunde in Deutschland. Prof. Geyer hatte riesen Interesse an ihr - und konnte mir dann das Ergebnis des Testes auch nicht erklären, weil er sich zu 100 % sicher war, daß sie den Defekt hat. Damals hieß es immer noch "jaa - da müssen wir weiter forschen" und ob ich evtl. mit Pebbles auch mal nach Giessen käme usw. - ich habe dann NIE wieder was von denen gehört und der teure Test würde eingeführt.


      Daher - keine dieser Medikamente in meine Hunde. Sollte mein Tupfentier in die Zucht gehen, wird sie proforma getestet werden, aber auch wenn sie ebenfalls + / + ist, werde ich bei meiner Einstellung bleiben.

    • Hallo Pebbles,


      endlich mal jemand, der mich versteht ;-)


      Mir wäre es einfach viel zu riskant, mich da auf irgendwelche Ergebnisse zu verlassen um dann später festzustellen "Oh hoppla, war wohl doch noch was!"


      Nee nee.....dann geh ich für meinen Teil auf Nummer sicher und achte darauf und weise IMMER und IMMER wieder darauf hin.


      Lg
      Volker

    • Man sollte auch dafür sorgen, dass Tierärzte darüber Bescheid wissen. Einige haben nichtmal ne Ahnung, was das ist, welche Medikamente und Rassen betroffen sind. Oder sie verharmlosen das und spielen die Sorgen ins Lächerliche.

    • Ja, das ist das Große Problem. Sogar in meiner Klinik. Meine Mädels sind extra mit Rufzeichen versehen. AUssage meiner TÄ: "Wenn du mal zum Notdienst mußt und einer der Großtier-Herren ist da, SAG es noch mal. Die hauen aus Prinzip immer erstmal Ivomec in alles rein, ist Berufskrankheit" :shocked:

    • Genau DA sehe ich das Problem und bin überglücklich, dass ich eine TÄ gefunden habe, die offenbar ihr Handwerk versteht.


      Ich will nicht wissen, wieviel HH es hierzulande gibt, die keine Ahnung davon haben, dass sie dem Grunde nach zwar einen gesunden Hund haben, dieser nur nicht bestimmte Medis bekommen darf, da sie ihn umbringen könnten.


      Und wenn ich mir dann vorstelle, dass in einer großen Tierklinik 3-4 Hunde im Wartezimmer sitzen, die Milben haben und alle bekommen das "Grundrezept" verpasst dann laufen mir Schauer über den Rücken!


      Aus diesem Grunde mach ich beim TA IMMER den Mund auf, sobald Medis ins Spiel kommen - das ist mir 100 x sicherer als sich auf einen Test zu verlassen, wo noch nicht mal feststeht, ob dieser in der Form überhaupt das Mass der Dinge festmacht und den Hund wirklich zuverlässig testet.


      Lg
      Volker

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