MDR-1 Defekt

  • Hey Leute,


    ich hab gestern meinen Jungs Blut abnehmen lassen
    und das Blut nach Gießen geschickt für eine für einen
    Gen-Test auf den MDR-1 Defekt.


    Es handelt sich um einen Defekt in der Blut-Hirn-Schranke ?


    An der Grenze zwischen Blutgefäßen und dem Nervengewebe stellt der sogenannte MDR1-Transporter (Multidrug-Resistenz) eine Schutzbarriere für das Gehirn dar. Er ist ein Teil der dort vorhandenen funktionellen Blut-Hirn-Schranke.
    Auswirkung eines intakten (A) und defekten (B) MDR1-Transporters auf den Übertritt von Ivermectin in das Gehirn. Der Defekt im MDR1-Gen bei Ivermectin-empfindlichen Collies führt zu starken neurotoxischen Nebenwirkungen aufgrund einer erhöhten Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke.



    Der MDR1-Transporter sitzt normalerweise auf der Oberfläche der Endothelzellen, das sind Zellen, die die Wände der Blutgefäße von innen auskleiden. An dieser Stelle sorgt er dafür, dass toxische Verbindungen und Arzneistoffe, wie das Antiparasitikum Ivermectin, in den Gehirnkapillaren zurückgehalten werden. Besteht nun ein genetischer Defekt im MDR1-Gen geht diese Schutzfunktion verloren und Substanzen wie Ivermectin können ungehindert ins Nervengewebe übergehen.
    Bei betroffenen Tieren treten daher nach der Verabreichung von Ivermectin starke neurotoxische Nebenwirkungen auf. Aus Untersuchungen an Mäusen, bei welchen der MDR1-Transporter in der Blut-Hirn-Schranke bewusst ausgeschaltet wurde (sog. knock-out Mäuse), wissen wir, dass nicht nur Ivermectin, sondern auch zahlreiche andere Arzneistoffe bei betroffenen Tieren bis zu 90-fach mehr ins Gehirn übertreten als bei Vergleichstieren mit intakter Blut-Hirn-Schranke. Kommen diese Arzneistoffe in diesem Fall in Kontakt mit den Neuronen im Gehirn, treten völlig neue, unter Umständen auch lebensbedrohende neurotoxische Wirkungen auf.


    Im Rahmen einer Studie zur Häufigkeit des MDR1-Defektes bei verschiedenen Hunderassen wurden von der Projektgruppe aus Gießen bereits über 750 Hunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz getestet. Ein Defekt im MDR1-Gen wurde bei folgenden Hunderassen gefunden: Collie (Kurzhaar und Langhaar Collie), Shetland Sheepdog, Australian Shepherd und Border Collie. Die größte Häufigkeit des MDR1-Defektes fanden wir bei Collies (~76%), gefolgt von Shetland Sheepdog (~58%), Australian Shepherd (~30%) und Border Collie (~1%). In einer vergleichbaren Studie in den USA wurde der MDR1-Defekt zusätzlich bei folgenden Hunderassen gefunden: English Shepherd, Longhaired Whippet, McNab, Old English Sheepdog und Silken Windhound.


    nähere Infos unter: http://www.vetmed.uni-giessen.…defekt/mdr1-defekt.html#1


    Der Test ist nicht teuer (ca. 20 € + Blutabnahme beim TA (ca. 10 €),
    ich kenne einen Sheltie der wegen diesem defekt fast gestorben wäre,
    ich kann jedem nur empfehlen der einen Hund der betrofenen Rassen
    besitzt den Test machen zu lassen.


    Grüße Christine

    • Neu

    Hi


    hast du hier MDR-1 Defekt* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hey! :winken:
      Müsstest die Ergebnisse ja mittlerweile zurück haben, wie sieht's denn aus?


      Oder hab ich den Beitrag in dem das stand verpennt?



      grüße
      kristina

    • Hey,
      habe diesen Test gestern auch bei meiner BC Hündin ,in Hinsicht auf einer zukünftgen Kastration,machen lassen.


      Ich bin dafür,dass man diesen Test machen sollte,speziell bei Collie und Collieverwandeten Rassen und Mischlingen.


      Es sind ca 40,-€ für diesen Test und man weiß worauf zu achten ist,Arzneimitteltechnisch.


      Werde Ende der Woche das Ergebnis erfahren. Hoffe auf ein gutes Ergebnis.



      Lieber Gruß,
      Melanie :bindafür:

    • Habe davon auch schon gehört, einer der Collies von einem ehemaligen Arbeitskollegen meines Freundes leidet auch darunter.


      Liebe Grüße

    • Na, Musher, der Text der von dir verlinkten Seite ist doch selber geklaut! :mrgreen:
      Es ist eine ältere Version der Infos zum MDR1-Defekt aus Gießen. Die aktuelle Seite ist hier: http://www.vetmed.uni-giessen.de/pharmtox/mdr1_defekt.html


      Aber da diese Infos wichtig sind, um Hundeleben zu retten - was kann da besseres passieren, als dass sie möglichst weit verbreitet werden???


      Und für alle, die ihre Hunde haben testen lassen gibt es noch eine neue Seite:
      http://www.mdr1-defekt.de.
      Da können alle getesteten Hunde zur Veröffentlichung gemeldet werden - egal, ob Zuchthunde oder nicht und egal aus welchem Verein.
      Damit sollen Züchter wichtige Informationen finden können und alle ermuntert werden, ihre Hunde testen zu lassen.


      Meiner hat an der Studie der Uni Gießen teilgenommen - und ist leider vom Defekt betroffen.


      Da ich mich deshalb dauernd auf dem Laufenden halte, die dringende Bitte an alle Besitzer von Collies, Shelties, Aussies...:
      Testet eure Hunde! Damit der Tierarzt im Notfall Bescheid weiß, wo er drauf achten muß!
      Laßt eure Hunde keine Pferdeäpfel fressen! Da drin können für vom Defekt betroffene Hunde gefährliche Arzneimittelrückstände stecken! Womöglich reicht ein Apfel und der Hund kann sterben!
      Informiert eure Tierärzte! Viele wissen immer noch zu wenig Bescheid!
      Druckt euch die Arzneimittellisten aus dem Netz aus und nehmt sie mit, wenn ihr zum Tierarzt müßt!
      Seid auch vorsichtig mit Narkosen! Collies sind auch hier sehr empfindlich, brauchen meist weniger Mittel als andere Hunde! Ob dies mit dem Defekt in Zusammenhang steht, muß noch erforscht werden.


      Euch und euren Hunden alles Gute!

    • Von dem MDR-1 Defekt habe ich auch vor
      zwei Wochen von der Trainerin vom HUPLA
      gehört, die selber einen Aussi besitzt.


      Da in meiner sehr wahrscheinlich ein Border mitgemischt hat,
      hab ich am kommenden Freitag einen Termin bei der TA.


      Ich hoffe, das sie es nicht hat und eure Hunde auch nicht!


      lg Nicole&Jona

    • Wenn du einen Border hast, bist du ziemlich auf der sicheren Seite. Bei den Border Collies gibt es nur sehr wenige, die vom Defekt betroffen bzw. Träger sind. Nach den Ergebnissen der Uni Gießen waren 99,1% der Border Collies MDR1 +/+ - also nicht betroffen und keine Träger.
      Bei einem Mix zwischen Border und nicht vom Defekt betroffenen Rassen ist wahrscheinlich ganz und gar nichts zu befürchten.


      Ich bin neidisch, denn jede Verletzung kann für meinen Hund kritisch werden. Und ich hoffe, dass er nicht herzkrank wird, epileptische Anfälle oder organische Leiden bekommt.


      Ich habe seinen Vorgänger durch einen Medikamentschock verloren. Damals gab es die Studie noch nicht, aber es war bekannt, dass Collies empfindlciher auf Medikamente reagieren. Der Tierarzt hätte das wissen müssen...


      Grüße,
      Kris

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!