Wie weit würdet ihr gehen, um euren Hund zu schützen?

  • Zitat


    Ich finde die Frage spätestens, als jemand schrieb, er würde dann nur mit einem 20cm-Messer bewaffnet das Haus verlassen und dieses notfalls an den anderen Hunden anwenden, sehr interessant.

    Ganz ehrlich: auf die Idee, einen anderen Hund "abzumurksen" indem ich selbst Waffen einsetze, würde ich persönlich nicht kommen.

    Also ganz ehrlich? Bevor ich zusehe, wie mein Hund (9kg) von einem deutlich größeren zerbissen wird, greife ich dort auch ein und das auch mit Gewalt (also den anderen Hund nicht "abmurksen", aber zutreten würde ich schon!)
    Ich habe es als Kind erlebt, wie meine Mutter samt unserem damaligen kleinen Hund von einem Schäfer angegriffen und übelst zerbissen wurden, das muss ich nicht nochmal haben. :verzweifelt:
    Sicherlich muss man abschätzen, wie weit man geht und zwischen einmal zutreten und abstechen mit einem 20cm Messer ist ein riesen Unterschied, aber verteidigen würde ich meinen Hund immer. Es kommt auch auf die Situation an; ist der fremde Hund mit HH unterwegs und dieser versucht seinen wegzuholen, dann werde ich das fremde Tier nicht verprügeln...aber Horrorvorstellung: 50kg Hund ist allein unterwegs und gerade dabei meinen Hund zu zerfleddern? Dann würde es auch krachen :aufsmaul:

  • Ich musste nur einmal einen Mali wegtreten, der ungesichert aus der dunklen Toreinfahrt auf meinen angeleinten Hund sprang.
    Es war effektiv genug, um ihn zu beeindrucken und Distanz zu schaffen.

    Ansonsten denke ich, dass viel Intuition eine Rolle spielt, denn man kann sowas ja schlecht planen.

    Ausserdem kommt es auch darauf an, wie man die Situation beurteilt.

  • Also, mit einem Messer würde ich wohl auf kein Lebewesen losgehen, weder auf Mensch noch auf Tier.
    Zu meinen "schlimmsten Zeiten" bin ich allerdings bewaffnet bis an die Zähne rumgelaufen.

    Das heißt; rechts in der Tasche Pfefferspray, links Elektroschocker. Ausserdem war ich absolut
    durchtrainiert, sodaß schon ein Tritt gereicht hätte.
    Zu der Zeit lief hier aber wirklich nur fieses Pröllpack mit Hunden rum. Ich bin dann jeden Tag ins Fitnes-studio; Krafttraining, Selbstverteidigung und so weiter. Mein Training war nicht mehr intensiv sondern schon
    fast exzessiv.

    Wohl gemerkt, ich bin weiblich und eher untergewichtig. :D
    Einen Hund töten könnte ich nicht. Aber meinen eigenen Hund beschützen schon. Die berühmte
    "Schrecksekunde" hab ich mir nämlich im Laufe der Jahre abtrainiert.
    Das heißt, ich reagiere bei einem Angriff ziemlich schnell und vor allen Dingen bleibe ich ruhig.

    Übrigens, die Hunde, die ich einmal mit Pfefferspray eingesprüht habe, sind nie mehr an meinen hund
    drangegangen.
    Der eine kam zwar öfters nochmal angerannt, zähnefletschend und knurrend. Aber er hielt schön zwei
    Meter Abstand. Der hatte wohl geschnallt, daß zwar mein Hund nicht gefährlich ist, aber dafür ich um so mehr. =)

  • Zitat

    Ich finde es interessant, dass hier im Gründe jeder schreibt, dass er seinen Hund wie auch immer verteidigen würde.
    Was ich mich allerdings frage, wie würdet ihr selbst reagieren, wenn ein anderer Hundehalter euren Hund abhält?

    Ich frage deshalb, weil ich alle "Tutnixe" und "Hörtnixe" von meinen Hunden fernhalte und die Mehrzahl der Hundehalter unverständlich bis aggressiv reagiert...

    Ich habe 2 Tutnixe, 2 wilde, junge Hunde die mir natürlich schon mal abgehauen sind zu anderen Hunden.
    Da rufe ich auch das allbekannte "Die tun nichts!" während ich mich beeile dahin zu kommen um sie zu schnappen und anzuleinen.
    Dann entschuldige ich mich. Und zwar aus tiefem Herzen und ernstgemeint.
    Bis jetzt hat niemand nach den beiden geschlagen, getreten oder sonstwas, aber ich könnte es in der Situation zwar nicht verstehen, aber akzeptieren.

    Dennoch finde ich das es schon etwas anderes ist ob ein Hund in Spiellaune auf einen zugalloppiert kommt oder mit Bürste, Knurren und deutlich aggressiv.

  • Ganz ehrlich? Ich würde mich vergessen und mit allen Mitteln meinen Hund schützen. Da ich aber wohl kaum Waffen oder andere Gerätschaften beim Gassi dabei habe, geschweigedenn besitze, würde es sich auf rein körperliche Abwehr beschränken.
    Ich habe schon, in einer sehr brenzligen Situation einer, völlig außer sich geratenen und heranpolternden, Bordeaux-Dogge mein Knie in die Rippen gerammt. Natürlich ist das alles andere als eine schöne Situation, aber im Falle des Falles, gerade als Kleinhundbesitzer, oft die einzige Chance den eigenen, geliebten Hund zu schützen.
    Da nehme ich mögliche Konsequenzen in Kauf.
    Glücklicherweise bin ich auch erst einmal in solch eine gefährliche Lage gekommen und meide die Strecke seither.

    Habe ich einen gegenüber anderen Hunden "aggressiven" Hund, muss ich damit rechnen, dass ein anderer Hundebesitzer nicht tatenlos zusieht wie sein Tier angegriffen wird! Da hilft nur eins: Ab in die Hundeschule und erziehen, bzw. verschlamptes aufarbeiten!

    Ich werde doch meines Lebens nicht mehr froh wenn ich da nicht, ein Notfall vorausgesetzt, eingreife!
    Werde ich selber angegriffen, ob von Mensch oder Hund, ist mir doch auch jedes verfügbare, und der Situation angebrachte Mittel recht.

  • Genau das ist der springende Punkt Aoleon.
    Tut und Hört-Nixe find ich ätzend aber es ist ein Unterschied ob der andere Hund in Spiellaune oder bei uns noch mit Lecker-Mädchen-Gesicht" angesaust kommt oder ob der einfach prollig,unsicher, was auch immer ist und uns ans Leder will.

    Dazu kommt noch das Alter des Hundes. Ein Jungspund wird nicht zwangsläufig verscheucht,der kriegt halt von meinen Weibern einen auf den Deckel und gut ist.

  • Ich würde meine Hunde durchaus verteiden, mit dem was ich zur Hand habe.
    Als Paco eine Keilerei mit einem anderen, deutlich größeren Rüden hatte, habe ich z.B. die Leine genutzt, um die Hunde auseinander zu bekommen.

    Extra bewaffnen würde ich mich aber definitiv nicht, zumindest kann ich es mir so nicht vorstellen, möglicherweise ändert sich aber auch da die Denkweise, wenn man wirklich mal in einer gefährlichen Situation war, die ich in den über 6 Jahren, die ich regelmäßig mit Hund unterwegs bin, Gott sei Dank noch nie hatte. Das Schlimmste hier war wirklich der besagte "Kampf", bei denen aber kein Hund Schäden davongetragen hatte, also eher ein Showkampf war.


    Wenn meine Hunde geblockt werden, weil sie wo hinstürmen, ist das so und damit kann und muss ich leben.
    Paco stürmte eine zeitlang leider direkt auf andere Hunde pöbelnd los - gebissen hat er jedoch nie, nur eben eine große Klappe gehabt - und es gab da Situationen, wo ich gepennt hatte und er deshalb die Möglichkeit dazu hatte. Hätte er dafür einen vom anderen Hund oder vom Halter drüber bekommen, wäre das in meinen Augen absolut nachvollziehbar und verständlich gewesen.

    Grundsätzlich rufe ich meine Hunde aber ran und sorge dafür, dass es nicht notwendig ist, diese zu blocken, heißt bei Passanten ohne Hund werden sie grundsätzlich rangerufen und ins Fuß genommen oder müssen absitzen, bei anderen Hundehalter werden sie angeleint, wenn der andere Hund angeleint ist oder offensichtlich kein Kontakt erwünscht ist, nur wenn der andere Hundehalter auch Kontakt in Ordnung zu finden scheint, dürfen die Hunde hin und meist auch erstmal nur Sam, da Paco manchmal noch gerne pöbelt ;)

  • Zitat

    Die meisten Hundehalter fragen nicht vorher, sondern lassen den Hund ungefragt zum anderen Hund oder sind nicht in der Lage ihn abzurufen.
    Hält man diese Hunde dann ab (je nach Hundetyp und Intension) reagieren in der Regel die wenigsten Hundehalter verständlich oder entschuldigen sich gar.

    Also ich muss dazu sagen, mit Messer oder aehnlichem wuerde ich nie rausgehen, aber sonst eingreifen sicher, das waere schaetzungsweise erster Reflex (auch wenn ich mit meinem 45kg Hund wohl ehr nicht in die Lage kommen werde, das sind dann ehr verrueckte Menschen (z.B. Nachbarin hat meiner Freundin mit Boxer gedroht den Hund abzustechen, wenn er das naechste mal klefft wenn ihr Kind 5m entfernt (weil Freundin schon fast ins Gebuesch ausgewichen) kreischend auf und ab huepft und angerannt kommt (direkt vorm Hauseingang).

    Bzgl. der Reaktion aufs Abblocken:
    So wie es in den Wald schallt, schallt es hinaus.
    Ich bin vor kurzem einer Frau begegnet, ca. 15kg Hund, nicht der allergroesste. Frau auf dem Rad, Hund im Freilauf, Frau sieht uns ne Weile und steigt dann ab und macht nichts, ich nehme meine Huendin demnach nicht ran, sie laeuft (in normalem tempo hin, anderer Hund macht Schritt zurueck, aber alles ok, schnueffeln beide und Frau faengt an meinen Hund anzupoebeln von wegen sie solle verschwinden.
    Daraufhin habe ich die Frau wenig verstaendnisvoll gefragt, was das denn bitte soll. Dann kam sie mit etwas wie boese grosse Hunde fressen kleinere ja quasi. (Hatte noch Freundin mit Mops an der Flexi (weil momentan pubertierend) dabei.
    Der hab ich dann auch mal gesagt, dass was sie tut unmoeglich sei und sie wenn sie keinen Kontakt wolle ihren Hund an die Leine nehmen soll und meine Huendin nicht anzupoebeln habe.

    Ich habe wirklich viel Verstaendnis, rufe Kessy ran wenn jemand mit angeleintem Hund kommt, sollte ich die Leute versehentlich uebersehen oder nicht schnell genug seien, oder Kessy nicht gehorchen beeile ich mich, sammele sie ein und entschuldige mich.
    Aber wenn jemand mit freilaufendem Hund kommt und keine Ambitionen macht den Hund ranzuholen, lasse ich Kessy laufen und gehe davon aus, dass das Gegenueber ebenso friedlich ist.

    So laeuft es bei uns gut und die komische Frau war die erste die jemals versucht hat uns zu verscheuchen und ich hoffe sie bleibt die einzige, auf solche kann ich verzichten. Wenn es meine Schuld ist, verstaendlich, wenn nicht gibts Kontra.

  • Ich verteidige beide Hunde, sofern sie mich mal machen lassen würden. Da dies nicht der Fall ist, da ich selber zwei Prolls gegenüber anderen Hunden habe, brauche ich das ergo nicht. Wenn doch, dann mit Treten, Schlagen, Anbrüllen etc.

    Meine Zwei musste ich eher bisher vor Joggern schützen, die der Meinung sind mit Elektroshockern und Pfefferspray auf uns loszugehen. Vor solchen Leuten baue ich mich auf und geig denen die Meinung, bisher hat es gereicht. Die würden sich von mir auch ne Ohrfeige oder nen Tritt in die Weichteile abholen, wenn sie es doch versuchen sollten, meine Hunde zu schädigen... Mein Freund genauso. Er hat ne Dame so zur Sau gemacht, weil sie meinte sie hätte ein Messer mit und würde unseren Kampfhund abstechen (der im Kofferraum gepennt hat). Er hat sie gefragt was das soll, immerhin schläft der Hund gerade und sie solle doch zusehen das sie das Weite sucht, sonst wird sie sehen wo das Messer dann steckt. Das hat sie wohl beeindruckt...

    Bewaffnen brauche ich mich nciht extra, ich hhab immer zwei Leinen dabei, zur Zeit ne Schelle und ein Handy und nen schweren Schlüssel... das sollte zur Not ausreichen und Not mach erfinderisch...

  • Wow, so viele Antworten schon :)

    Wenn ich das so lese, was einige von euch schon an Situationen durch haben, dann kann ich gar nicht oft genug auf Holz klopfen, dass mir sowas bisher erspart blieb (und hoffentlich auch in Zukunft erspart bleiben wird).

    In einer Gefahrensituation für meinen Hund würde ich sicherlich auch aus dem Effekt heraus laut und körperlich werden können - allerdings kann ich mir nicht vorstellen, mich präventiv zu "bewaffnen" (Spray, Schocker, Messer, sonstwas). Wenn ich dort, wo ich mit meinem Hund spazieren gehe, derartige Ausschreitungen befürchten müsste, dann würde ich woanders gehen.

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