Katastrophe in Rumänien


  • Sehe ich genauso.Musste aber auch erst viel über diese Länder lernen,bzw mir selbst ein Bild darüber dort machen.:( Vor 2 Jahren hätte ich noch genauso gedacht und geschrieben wie die meisten hier,heute sehe ich das anders,was natürlich Grausamkeiten nicht entschuldigt.Man darf auch nicht vergessen,dieser Vorfall ist nicht der einzige seiner Art.Es passiert häufiger als wir hier mitbekommen,dass Strassenhunde dort (aus Hunger) Menschen angreifen,beissen,verletzten.Die meisten dort haben grosse Angst,grade um die Kinder,vor den Hunden.
    Grössere Kinder sind oft auch alleine unterwegs,so wie hier auch.Ich möchte nicht wissen,wie sich das anfühlt für die Eltern in ständiger Angst vor Hundebissen.
    Was jetzt da passiert ist,hat wahrscheinlich das Fass endgültig zum überlaufen gebracht und leider artet das nun so extrem aus.:( Und jetzt wird wieder geredet über diese Länder,aufgrund der Hunde.Dabei ist Tierschutz ohne Menschenschutz nicht möglich,erst wenn es den Menschen dort besser geht,sie nicht mehr hungern müssen,dann wird sich auch im Tierschutz was tun.


  • Was das soll? Das nennt man einen Forumsbeitrag. So was gibt's bei öffentlichen Forumsdiskussionen. Ich führ jetzt mal ne Strickliste von unnötig schnippischen Kommentaren Deinerseits gegen mich. Seit gestern: 2.


    Noch mal zum mitschreiben: In Rumänien sind die Menschen unglaublich arm. Das Land ist in der EU, bekommt Millionen, wenn nicht Milliarden an Fördermitteln. (Genau Zahlen habe ich nicht zur Hand) Diese Fördermittel kommen nicht da an, wo sie gebraucht werden, da die Verwaltung in Rumänien korrupt und weite Teile der Bevölkerung resigniert sind bzw von der Korruption profitieren. In diesem thread diskutieren wir (unter anderem) die versickerten Fördermittel in Bezug auf die Versorgung der rumänischen Strassenhunde. Das hängt damit zusammen, dass wir in einem Hundeforum sind. Ich bin mir sicher in einem Elternforum finden wir auch Beiträge zu der Versorgung rumänischer Kinder.


    Ich gehe davon aus, dass diese Kinder nicht ausreichend beaufsichtigt und versorgt sind wenn sich ein vierjähriges Kind auf einem verwahrlosten Grundstück rumtrieben kann und dort von Hunden zu Tode gebissen wird. Das Kind war 4 nicht, 14. Ich bin in den wilden Achtzigern aufgewachsen als man es mit der Kinderbetreuung nicht so genau genommen hat wie heute. Trotzdem bin ich nicht mit 4 nur in Begleitung meiner älteren Schwester durch die Gegend gestromert.
    In meiner Nachbarschaft kümmern sich auch viele Omis ganztägig um ihre Enkelkinder. Das sind dann in der Regel die Kinder, die in die Schule kommen und nicht mal zählen können weil die Omi ihnen nur türkische Lieder vorgesungen hat. Es gibt einen Grund, warum es hier eine starke politische Bewegung gibt, die will dass Kindergartenbesuch a) umsonst und b) Pflicht ist. Soll heissen: Nichts gegen Familienbetreuung aber sie muss schon funktionieren. In diesem Fall hat sie offensichtlich nicht funktioniert.


    Es gab vorher schon Todesfälle im Rumänien wegen der Strassenhunde aber trotzdem wurde sich um das Problem nicht richtig gekümmert. Wenn man die Millionen (ich glaube in dem ARD Beitrag war von 35Millionen Euro pro Jahr die Rede) in die Kastrationsprogramme gesteckt hätte, wäre dieses Problem nicht passiert. Wenn die rumänische Politik sich schon anlässlich der ersten zwei Todesfälle um das Problem gekümmert hätte, wäre das Kind vielleicht auch jetzt noch nicht tot.


    Emotional kann ich es gerade noch wegstecken, dass in den nächsten paar Monaten hunderttausende von Hunden getötet werden. Was mich so unglaublich wütend macht ist, dass es am Kern des Problem absolut gar nichts ändern wird. Es werden immer noch Gelder versickern, es wird immer noch nicht rechtzeitig Verantwortung übernommen. Und wahrscheinlcih werden in 5-10 Jahren wieder genauso viel Hunde auf den rumänischen Strassen rumstromern und sich ununterbrochen vermehren wie im Moment. Die Rumänen erschagen, verbrennen, erschiessen gerade ein Symptom. Das eigentlich Problem bleibt

  • Zitat

    Leider sieht es ja in vielen postsozialistischen Ländern ähnlich aus... extremer Reichtum auf der einen und bittere Armut auf der anderen Seite! Dennoch darf es nicht sein, dass Tiere, ohnehin am untersten Ende der Kette und somit schutzlos, vom Mob erschlagen werden dürfen! Das ist durch nichts zu rechtfertigen und ausnahmslos menschliches Versagen.



    Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir das Privileg haben in einem Land zu leben, wo der Tierschutz schon so weit fortgeschritten ist und das liegt meiner Meinung nur daran, dass es uns hier gut geht. Armut hat in Ländern wie Rumänien ein ganz anderes Kaliber, das wir uns garnicht vorstellen können. Da geht es nicht um vom Staat finanziertes auf dem Sofa abhängen und trotzdem Geld kassieren. Dort ist Armut tatsächlich ein Kampf ums Überleben. Wenn ein Menschenleben nicht viel wert ist, wie soll dann ein Tierleben geachtet werden? Die Menschen sind frustriert und perspektivlos, da ist es eine willkommenen Abwechslung mal einfach los zu ziehen und Tiere zu erschlagen. Das ist Mittelalter, gar keine Frage - Brot und Spiele halt.
    Ich würde am liebsten sofort nach Rumänien fahren und alle Hunde einsammeln, Hilflosigkeit frustriert mich wahnsinnig und das Thema liegt mir seit Tagen schwer auf der Seele, so wie alle Tierquälerei von der ich Wind bekomme.
    Aber auf der anderen Seite muss man sich auch die Situation der Menschen dort klar machen. Wir selbst leben so zu sagen im Paradies, da ist es einfach über andere zu urteilen.
    Die Regierung dort braucht Lösungen für bestehende Probleme und nen Dummen der die Drecksarbeit macht und die Bevölkerung braucht ein Ventil (und Hilfe), traurig aber wahr. Man kann nur hoffen, dass sich die Rumänen doch noch besinnen und zur Vernunft kommen.

  • Zitat

    Da geht es nicht um vom Staat finanziertes auf dem Sofa abhängen und trotzdem Geld kassieren. Dort ist Armut tatsächlich ein Kampf ums Überleben.




    Und hätte wir keinen Sozialstaat, der eben auch die Menschen auffängt - ja auch die wenigen, die einfach wirklich nicht wollen - dann hätten wir auch ganz schnell diese Zustände, das hier die Menschen ums nackte Überleben kämpfen müssten und auch bei uns gibt es sehr viel versteckte Armut - die will natürlich kaum einer sehen :omg:




    Und auch wenn bei uns der Tierschutz schon ganz gut ist - solange wir Massentierhaltung unter schlimmsten Bedingungen betreiben - sollten wir schön die Füsse still halten!


    Wenn wir hier auch irgendwann mal wirklichen Tierschutz betreiben - und zwar für alle Tiere - dann dürfen wir uns auch erst anmaßen andere Länder zu kritisieren!

  • Ich weiß ja nicht, wie viel Wahrheitsgehalt in diesem Artikel steckt, aber weiß da vielleicht jemand was Näheres drüber? Wenn Rumänien von der EU tatsächlich so viel Geld für Kastrationsprogramme bekommt, wie ist es dann möglich das diese Hunde, die durch das Programm bereits behandelt wurden dann jetzt getötet werden dürfen? Irgend wie muss doch die EU da reagieren :no:


    http://www.tagesanzeiger.ch/au…cht-werden/story/19650366


    Das getötete Kind tut mir leid, wie auch immer es ums Leben gekommen ist, das alleine ist ja schon eine Tragödie. :verzweifelt:


  • 1. Ja, sicher ist das - auch - Werbung. Das ist wohl jede konkrete Antwort auf die hier gestellten Fragen, wie und wo man helfen kann. Gibt es diese Antworten deswegen nicht?


    2. Stimmt. Im Blog wird nichts über Greueltaten und Massenhysterie berichtet - vielleicht weil das TH nicht im Brennpunkt des Geschehens ist. Mittelbar betroffen sind sie trotzdem. Seit Wochen versuchen sie händeringend zumindest ein vorübergehendes Aussetzen der ständigen Fangaktionen zu erreichen. Die Hunde werden in Gruppen gehalten und es ist jetzt schon wieder so voll, dass die Aggressionen wieder angefangen haben. Nach dem 2.9. hat der Bürgermeister angeordnet, dass sie alle Hunde aufnehmen müssen. Ich gebe zu, das letzte steht nicht im Blog, sondern im Mitgliederbereich des Forums. Paralell werden die Einfangaktionen ausgeweitet.


    3. Jeder, der - egal wie - eine Tierschutzorganisation unterstützen möchte, sollte sich über diese Orga informieren. Ich sage nicht, dass es sie nicht gibt; aber ich kenne keine andere Organisation, die so ausführlich über ihre Arbeit berichtet.


    4. Ich habe es zur Kenntnis genommen, aber Verständnis habe ich dafür nicht.


    Silvia

  • Selbst wenn das Kind nicht durch Hundebisse getötet worden ist (was ich allerdings für unwahrscheinlich halte. Haben die Pädophilen den Bruder dann ins Bein gebissen?) so sind doch trotzdem drei Menschen durch die Hunde gestorben und tausende verletzt worden.


    Was mich aber wundert: Wenn das rumänische Verfassungsgericht 2011 beschließt die Tötung von Straßenhunden ist nicht gesetzmäßig, was hat sich seitdem geändert, dass jetzt ein weiteres Gesetz in der Art beschlossen wurde?


  • :gut:




    Tanja,


    in dem Link, von der ARD war es ganz gut erklärt.


    Ich glaube, wuschelsam hatte ihn eingestellt.
    Schau mal eine Seite weiter vorne. ;)


  • Danke, ich hatte das Video erst nicht angeklickt, weil ich "Angst" vor den Bildern hatte. Aber es ist jetzt verständlicher. Wenn jetzt also alle Hunde getötet werden sollen, müsste die EU ja ihre Zahlungen einstellen.

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