Was haltet Ihr von Martin Rütter und seiner Art der Hundeerz

  • Zitat

    Weil der Herr Pietrella im richtigen Leben lebt und weiß, wie man eine ordentlich wirkende konditionierte Strafe aufbaut. Das ist keineswegs nett, aber deswegen wurde er ja auch aus der Wolke der esotherischen Clickerer verbannt...


    Ok, dann sind meine Gedankengänge ja doch nicht falsch ;)

  • Zitat

    Wenn es aber um die richtig krassen Fälle geht, also die kurz vor der Euthanasie stehenden Tiere, und man dann die Leute fragt, wie man mit solchen Hunden umgeht, landet man doch früher oder später beim Flooding.


    Aber warum?
    Wie gesagt, ich bin auch der Meinung, dass man in solchen Härtefallen nicht drum herumkommt wirklich massiv auf den Hund einzuwirken...aber wenn der Hund dadurch irgendne Lernerfahrung machen soll, dann muss das doch punktgenau und zeitlich begrenzt geschehen!
    Was bringt mir denn dann das "Flooding"...oder ist das in diesem Fall nur der Anglizismus für "Willen brechen"... :/ :???:

  • Nicht wirklich Lotus.
    Ich schließe mich Dragon an im Endeffekt läufts auf Flooding hinaus. Übrigens hat diese Methode auch beim Menschen eine deutlich höhere erfolgsrate bei Phobien und ähnlichen Störungen als die medikamentöse Therapie

  • Zitat

    Jetzt erklär mir doch mal bitte, wie Du einem Pferd auf einer Weide beibringen willst, dass es beim Hufschmid still halten soll


    Hah, das ist mein Metier.
    Und klar geht das, wir reden ja von einem Tier, das völlig das Vertrauen in den Menschen verloren hat und nicht von einem Tier, das nur eine Strategie gelernt hat, sich erfolgreich gegen unangenehmes zu wehren.
    Ich stelle solche Pferde tatsächlich ein paar Monate auf die Weide in die Herde (in der jedes einzelne Pferd Vertrauen zum Menschen hat) und pflege nur sehr sporadischen Kontakt zu diesem bestimmten Pferd. Es liegt an ihm, wie viel es annehmen will. Erst wenn es zur Ruhe gekommen ist, beginne ich es wieder mit bestimmten Ängsten zu konfrontieren und baue den gesamten Umgang absolut von vorne wieder neu auf.
    Dagegen habe ich von aggressiven Hunden so gut wie gar keine Ahnung, aber vom Gefühl her würde ich es ähnlich aufbauen, wenn der Hund wirklich schon so grundverdorben ist.

  • Flooding heißt ja nicht draufhauen.


    Mein Rüde war sozusagen doppelt gemoppelt.


    Es gab die ursrpünglichen Situationen auf einem Hundeplatz, wo er so weit gebracht wurde, sich verzweifelt zu wehren.
    Ein Hundeplatz machte ihm bereits deutlichen Stress, er mied deutlich Nähe und tickte bei bloßem Ansprechen aus.
    Hier habe ich mit Helfern gearbeitet. 2 Helfer haben den Hund an 2 Langleinen mit einem breiten Hetzhalsband gesichert, ich habe ihn sozusagen ganz normal "arbeiten" lassen. Tickte er aus, dann konnte er das ruhig tun. Ich blieb nahe dran und wartete. Keine Strafe, keine Einwirkung, nichts. Danach neutral weiter und jedes positive Verhalten, sprich jede ruhige Sekunde wurde belohnt.
    Hier einzuwirken wäre mir nie in den Sinn gekommen. Aber er musste sich seiner Panik stellen und konnte sich nicht entziehen.


    Aber er hat das Beschädigungsbeißen mit in den Alltag genommen und seine Bezugsperson sofort und ohne Vorwarnung ernsthaft gebissen, wenn er ein Ziel erreichen wollte. Hier hatte er ganz und gar keine Panik, das war ein ganz anderer Hund. Und hier fand und finde ich eine kurze, aber sehr prägnante Stafe angebracht.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Sascha: Da stimme ich dir vollkommen zu und habe schon mehrfach erlebt das dieser Weg funktioniert - bei Pferden.


    Aber lässt sich das auf Hunde 1 zu 1 übertragen? Ich habe mit solchen Hunden keinerlei Erfahrung - würde mich einfach mal interessieren..


    LG


    Ines

  • hmhh, interessanter Denkansatz, quasi Gruppentherapie, falls ich Dich richtig verstanden hab....


    Also voneinander lernen können Hunde auf jeden Fall.


    Was aber, wenn der Hund im Rudel das Alphatier wird?? Würde er trotzdem das positive Verhalten von Artgenossen aufnehmen??


    neugierigbin

  • OK...das Beispiel mit dem Hundeplatz leuchtet ein...aber ansonsten...ein Hund, wie der im Video...der in alltäglichen Situationen gegen Menschen geht...welchen Erfolg hab ich da mit Flooding?
    Und wie soll das aussehen? Etwa so wie bei Schlegel?
    Erlebt der Hund den Menschen da wirklich als souveräne Führungspersönlichkeit, die immer das letzte Wort hat und berechenbar ist...oder eher als unberechenbares Monster, das den Hund pausenlos quält...


  • Aggression ist nicht gleich Aggression....da gibt's ja viele Varianten und verschiedene Motivationen....und bevor man arbeiten kann mit dem Hund muss man erst mal rausfinden welcher Typus von Aggression nun vor einem steht.

  • Zitat

    OK...das Beispiel mit dem Hundeplatz leuchtet ein...aber ansonsten...ein Hund, wie der im Video...der in alltäglichen Situationen gegen Menschen geht...welchen Erfolg hab ich da mit Flooding?


    Ich habe Flooding noch bei keinem Aggressionsmanagement angewendet.

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