Ist der Hund ein Rudeltier?!

  • Menschen werden auch nicht gezüchtet sondern vermehrt ... Realistisch gesehen
    Ich musste zumindest keinen Abstammungsnachweis erbringen und Zuchtprüfungen bestehen bevor ich mein Kind bekommen habe :lol:

    Bei der Hündin/Hündin "Krachsachen", ist so meine persönliche Erfahrung, das das Alter eher das Zünglein an der Waage ist, als die Verwandschaft
    Jetzt mal auf rein "ich meine das das so ist Basis" gesehen

  • Hunde sind Opportunisten. Sie passen sich der für sie günstigsten Lebenssituation an.

    Würden sie in einem hündischen Verband - Familie - Rudel ebenso gut versorgt werden, wie vom Menschen, würden sie die artgenössische Lebensgemeinschaft vorziehen.

    Davon bin ich überzeugt.

    Ich bin nun seit mehr als 30 Jahren Mehrhundehalter, mal zwei, mal drei, oder auch vier Hunde. Mehr als einmal durfte ich erleben, wie diese, von mir willkürlich geschaffene Gruppe, eine Rudeldynamik entwickelte. Getreu dem Motto "Einer für alle, alle für einen" wurde gemeinsam :hust: etwas unternommen.

    Wie jemand seine Hundegruppe nennt, Rudel oder Familie, Gruppe oder Verband, ist mir schlicht weg egal.

    Ich wehre mich nur dagegen, als Rudelführer bezeichnet zu werden. Ich bin kein Artgenosse, sondern der Mensch, der diese Hunde betreut, Verantwortung für sie hat und das war´s.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Ich muss mal hier reinplatzen und kurz mal kommentieren, was im ursprünglichen fatales gesagt wurde- Frettchen sind keine Iltisse- Frettchen sind in vielen Dingen- Verhalten und Physiologie- verschieden...sie sind eben KEINE EInzelgänger mehr, sie brauchen andere Frettchen um sich herum! PUNKT das ist einfach so, auch wenn ein TA in den Niederlande noch eine veraltete Idee hat...
    Frettchen brauchen Frettchen! Ich hatte 5...alleine wäre jeder von ihnen unglücklich gewesen! Und ja. ich habe nicht nur praktisches, sondern auch theoretisches Wissen ;)

  • Zitat


    kann er doch auch in einer Hundegruppe haben oder?

    kenne zumindest einige Hündinnen, die ihre Töchter töten wollten
    klar, vielleicht ein "Zuchtfehler"? aber dafür liest man zu häufig, dass Mutter und Tochter in einem Haushalt sich oft nicht dauerhaft verstehen und es zu bösen Beißereien kommen kann

    Das ist kein Zuchtfehler sondern mM ein natürlicher Prozess.
    Es können sich keine neuen, gesunden Zusammenschlüsse bilden, wenn immer nur die genetische Familie zusammenbleibt. Da wäre man dann binnen weniger Würfe massive in der Inzuchtdepression.
    Im Rahmen der Umordnung wandern immer wieder Tiere ab, Konkurrenz (auch aus den eigenen Nachzuchten) wird aus dem Rudel vertrieben und schließt sich mit anderen zusammen, bildet neue Familienverbände.

    Wenn zwei Individuen den gleichen Raum im Verband beanspruchen, kommt es zu Spannungen und dann gibt es zwei Möglichkeiten: Die Hunde einigen sich und einer steckt zurück, wenn dem nicht der Fall ist, wandert einer ab.
    Da in der Menschlichen Haltung diese zweite Möglichkeit den Hunden nicht gegeben wird, kommt es zu extremen Stress, dierzu schweren Kämpfen mit massiven Verletzungen führen kann.

  • Ich kann aus meiner Erfahrung mit meinen Hunden schon sagen, dass die Familienbindung ( Mutter-Tochter-Enkelin) um vieles stärker ist, als die Bindung im vom Menschen arrangierten Rudel, daher kann man mE das echte, gewachsene Rudel in keiner Form mit dem Rudel, das der Mensch durch Aufnahme von Hunden formt, vergleichen.
    Das gewachsene Rudel ist im hohem Maße emotional gebunden, es gibt so gut wie nie Auseinandersetzungen oder Dominanzverhalten. Die Kinder und Enkel akzeptieren von klein auf die Führung von Mutter und Großmutter und stellen diese allenfalls im ersten Jahr mal spielerisch in Frage, reagieren aber sofort auf eine entsprechende (sehr leichte) Korrektur. Hier findet ausgeprägtes Rudelverhalten, Kontaktliegen, Ohren- und Augenlecken und Spielen statt.
    Fremde Welpen ( auch wenn sie mit 8 Wochen kommen) werden NICHT in das Rudel integriert sondern als Außenseiter behandelt.
    Im vom Menschen geschaffenen nicht verwandten Rudel geht es deutlich ruppiger zu. Die Hunde suchen sehr viel mehr IHREN Platz, stellen die Stellung und Rechte der anderen deutlich in Frage. Auch hier kann ein Rudel wachsen, aber nicht jeder Hund kann mit jedem, es finden sich Freunde, über Jahre finden sich auch familienähnliche Bindungen, aber nie so eng und intensiv wie in dem gewachsenen Rudel aus einer Familie.
    Neue Hunde werden ausgegrenzt und müssen mühsam ihren Platz im Rudel finden, oft mit viel Stress und Auseinandersetzungen ( die auch durchaus mal sehr ernsthaft werden können) .
    Trotzdem bin ich persönlich eben aufgrund dieser Erfahrungen der Meinung, dass Hunde, wo immer es möglich ist, nicht allein gehalten werden sollten. Sie sind sehr soziale Tiere und der Mensch kann, so sehr er auch möchte, die Interaktion von Hund zu Hund nicht vollwertig ersetzen, selbst wenn er 24/7 mit seinem Hund zusammen wäre ( was die wenigsten Leute sind....)
    Allerdings darf man nicht davon ausgehen, das jeder Hund zu jedem paßt und nur, weil wir uns einen bestimmten Hund aus Zweit- oder Dritthund wünschen heißt dies nicht automatisch, das die Chemie zwischen den Hunden stimmt und dieser zur "Familie" werden.....

  • Zitat

    Hunde sind Opportunisten. Sie passen sich der für sie günstigsten Lebenssituation an.

    Würden sie in einem hündischen Verband - Familie - Rudel ebenso gut versorgt werden, wie vom Menschen, würden sie die artgenössische Lebensgemeinschaft vorziehen.

    Davon bin ich überzeugt.

    So sehe ich es auch. Ich glaube einfach, hätte ein Hund die Wahl, würde er die Artgenossen bevorzugen. Einfach, weil es Seinesgleichen sind. =)


    Zitat


    Ich wehre mich nur dagegen, als Rudelführer bezeichnet zu werden. Ich bin kein Artgenosse, sondern der Mensch, der diese Hunde betreut, Verantwortung für sie hat und das war´s.

    Rudelführer sein ist einfach eine Position, die der Mensch gar nicht einnehmen kann. Freund, Gefährte, Führungsperson - ja, aber Rudelführer nicht. Und auch ich würde das gar nicht sein wollen.

  • Irgendwann vor mehreren 10.000 Jahren hat sich der Wolf/ Hund dem Menschen angeschlossen, und das vermutlich nicht ohne Grund. Und der Mensch hat das sicherlich gut gefunden, sonst wäre es nicht so geblieben. Insofern lebt der Hund nicht ohne Grund beim Menschen. Keiner hat ihn gezwungen.

    Daraus hat man dann irgendwann selektiert und sich Arbeitshunde gezüchtet, die wiederum heute fast überflüssig sind. Also besitzt der heutige Mensch in D ganz sicher den Hund zu seinem Vergnügen und nicht, weil er den Hund dringend braucht.

    Und der Hund bleibt. Daher ist mir beim Spaziergang ein wunderbarer Gedanke gekommen. Der Hund lebt einen modernen Lebensstil, nämlich den der Patchworkfamilie. Er lebt ihn mit Menschen und ggf mit Menschen und Hunden. Unter den Hunden, wenn sie zusammengewürfelt sind, wäre das also ein Patchworkrudel. Ha, was für ein Name! ;)

  • Zitat

    ich rede nicht vom Tackern :???:

    und vom Menschen reden wir gerade nicht

    Von was sonst? Du hast Beißerei gesagt, tackern ist eine mögliche Folge davon. Der Mensch sollte hin und wieder bestimmte Regeln befolgen, damit es nicht soweit kommt. Und nicht jede Beißerei ist gleich ein Weltuntergang. Aber ich weiß, dass es usus ist, dann einen Hund abzugeben, besonders bei Züchtern.

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