Echte Wölfe und blöde Fragen

  • würd nen Teufel tun und einen Wolf der mich beobachtet mit einer Steinschleuder beschießen, oder mit Steinen zu bewerfen.

    Würde ich auch nicht. In erster Linie würde ich zum gepflegten Rückzug neigen. Aber wir haben hier (noch) keine Wölfe, bis jetzt ist nur der Luchs hier (und von dem sieht und hört man nix).

    Gleichzeitig würde ich allerdings den Teufel tun und völlig unbewaffnet alleine durch solche Gebiete wandern, in denen es schon (vermehrt) zu Begegnungen mit Wolf/Wölfen gekommen ist (oder ich sie selbst schon von weitem gesehen hätte). Denn wenn es bereits zu Begegnungen gekommen ist, gehe ich davon aus, auf eine natürlich Scheu brauche ich jetzt nimmer wirklich zu bauen. Solange diese Scheu vorhanden wäre, davon gehe ich aus, würde man sie höchstwahrscheinlich gar nicht zu Gesicht bekommen (wie den Luchs).

    D.h. aber nicht, dass ich bei jedem Rascheln ein Flambiergerät an die Geräuschquelle halten würde (davon abgesehen, das ist kein Flammenwerfer, dazu müsste man schon seine Nase in den Busch halten). Neige weder zur Nervosität, noch zu vermehrter Dummheit. Eigentlich laufe ich jetzt schon stets "bewaffnet", denn ich trage ein sehr scharfes Schweizer Messer mit mir herum (und im Auto hab ich noch eines). Und nein, keine Leichen pflastern meinen Weg und das im Auto ist nicht dazu gedacht, Verkehrsstreitigkeiten zu meinen Gunsten zu entscheiden. Eigentlich nehme ich es mit, sollte ich mal etwas durchschneiden müssen, Leine, Halsband oder was auch immer ... im Auto den Gurt ... (deswegen muss das schon scharf sein) und wenn ich Proviant dabei habe, eignet es sich hervorragend für den Nahkampf mit Verpackungen xD .

  • PS: Ich möchte niemandem Gedankenspiele verbieten, ich sehe die Gefahr nur in einer gefühlten Sicherheit, die dann in der Realität aber nicht existiert.

    Genau diese gefühlte Sicherheit kann aber aufgrund der körperlichen Ausstrahlung die damit umher geht den Unterschied zwischen "leichte Beute" oder "Risiko zu gross" machen, wenn ein Wolf einen im Blick hat.
    Ich bin z.B. ein grosser Freund von Meditation und Atmung. Mag keine aktive Verteidigung darstellen, war mir aber mehrfach im Leben eine große Hilfe in kritischen Situationen, da es mir möglich machte die Ruhe zu bewahren.

    Wir reden hier am Ende auch nicht von blutrünstigen Bestien, sondern von Opportunisten die vorab sorgfältig abwägen ob sich eine weitere Annährung den den Menschen lohnt in dem Moment.

  • Und ja, ich würde mich weiterhin freuen, wenn ich einen Wolf zu Gesicht bekäme.

    Also bis auf das dort oben, stimme ich Dir ja zu ;) ... Nein, mir ist lieber, ich sehe ihn nicht in freier Wildbahn. D.h. nicht, dass ich gegen Wölfe wäre oder sie nicht faszinierend finde, aber lieber auf dem Monitor in einer Doku xD


  • Ich habe meinen Zaun exakt so aufgebaut.
    Ich habe mich einfach an Phelans Sprungweite orientiert und den zweiten Zaun quasi dort aufgestellt, wo er gelandet ist.

    Ob das was bringt wird sich zeigen, wenn der Schäfer seine Schafe hier weg geholt hat.
    Aber solange seine Schafe hinter einer einzigen Litze stehen, brauche ich mir wohl noch keine Gedanken machen :ka:

  • Also bis auf das dort oben, stimme ich Dir ja zu ;) ... Nein, mir ist lieber, ich sehe ihn nicht in freier Wildbahn. D.h. nicht, dass ich gegen Wölfe wäre oder sie nicht faszinierend finde, aber lieber auf dem Monitor in einer Doku xD

    Och, das würde mir eigendlich gut gefallen. Also, im Wald kurz sehen, bevor er dann scheu davonflitzt... :cuinlove: Ich find´sie ja wunderschön - nur eben nicht auf Kuschelkurs :pfeif:

  • Mit fehlt irgendwie die Verhältnismäßigkeit im Vergleich zu anderen heimischen Wild-Arten.
    Den Vergleich zum Rotwild habe ich schon gebracht. Da gibt es Rotwildbezirke. Außerhalb dieser werden die zum Teil gnadenlos abgeschossen. Dürfen da halt nicht sein. Das führt quasi zu einer Inselbildung und dem abkapseln der Populationen voneinander was genitisch natürlich problematisch werden kann.
    Warum ist das für das Rotwild okay (bzw Wissen es die meisten ja nicht einmal) aber dem Wolf steht alles offen.
    Und ich frage mich warum? Weil es tolle, faszinierende Tiere sind? Jäger? Für viele Menschen das Symbol für Freiheit und Wildnis?
    Ist Rotwild für mich auch. Aber wenn es nicht mal für das funktioniert, dass es ohne Abschussreglung in ganz D leben kann, wie soll das dann bitte für den Wolf gehen?


  • Schau Dir den Kollegen hier an:

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    Das ist "nur" eine penetrante Nervzecke - die Bärin bleibt recht gelassen, die Jungen sind schon recht gross, sie startet aber ab und an kurze Scheinattacken,
    die behauptet sich, aber sie zieht sich nicht zurück.

    LG, Chris

    Dieser wahnsinns federnde Gang...einfach nur Gänsehaut.

  • Jetzt bin ich zwiegespalten. Mich über den Wolf freuen, ja. Aber bei dem der derzeitigen Umgang mit dem Wolf überwiegt eher der Zweifel, dass das funktioniert.
    Am Wochenende hieß es in der Ansprache vor der Drückjagd noch, dass es hier keine Wölfe gibt. Ich bin gespannt wie es in 2 Jahren aussieht.
    Dafür waren Muntjaks zum Abschuss frei kam ein Schreiben vom Kreis die sollen bitte geschossen werden. Hat jemand ausgesetzt. Die sind mir im Treiben aber irgendwie lieber als Wölfe.

    Vielleicht ist das auch immer so. Veränderungen nimmt Mensch erst wahr, bis diese vor der eigenen Haustür steht.

    So nachts Wölfe heulen hören im Hunsrück hat doch was...
    Wenn da jetzt Einzeltiere gesichtet wurden, sind in3 Jahre ca. das erste Rudel ansässig. Plus/Minus..

    Wir hatten 2006 die ersten Sichtungen, dann um 2009 das erste Rudel. Das ist gesichtert und 15 km entfernt. Bzw. jetzt gibt es schon mehrere.

    Die Wolfswanderungen sieht man gut auf den Karten....
    Um Berlin rum ist es schön grün schraffiert...alles Wolsfrudel.

    Neulich habe ich auf meiner Arbeit erzählt, dass ich Wolfsspuren gefunden habe.

    Was? Wölfe?...ÄHHH?
    Ich denke, der "Durchschnittsberliner" kennt Wölfe höchstens aus "Rotkäppchen" oder wenn er einen überfährt auf der Landstrasse...

    Ich habe mal in Polen in den Masuren Ende der 80iger einen Wolf an der Streasse langlaufen gesehen...ich war fasziniert und froh, im Auto zu sitzen.

    Sah aus wie "Wolfgang" kommt vonner Schicht und geht nach Hause. (war bestimmt auch so...

    Zum Bewaffnen.
    Schwierig. Aber wenn ich um meine Leben Ängst haben muss, dann brauch ich einfach was in der Hand.

    Pfefferspray gibt es auch etwas besseres, als die Dinger, die in Damenhandtaschen verkümmern.
    Zur Tierabwehr reicht aber so ein kleines Dingelchen nicht. Da muss schon was amtliches her.

    Aber man muss das auch üben. Und im Stadtpark nehm ich das nicht mit.

    Aber auch vor besagten Wildschweinen muss man ja wenigstens eine Art von Chance noch haben dürfen....Und nur mich verteitdigen ist eine Sache, aber wenn ich mit drei Hunden dastehe, muss ich schon innerlich was anbieten können als Abwehr.

    Rückzug, langsam ist auch meine Variante.

    Alles andere soll nur im Falle eines Falles Zeit schinden, und abwehren.

  • Die GzSdW sagt: "Herdenschutz ist Wolfsschutz" und nennt als ihre oberste Priorität die Unterstützung von Weidetierhaltern.
    Da gibt es auch ein paar Punkte, zu denen ich Fragen hätte (ich beziehe ja immer noch regelmäßig die Vereinszeitschrift).

    Ja, die machen wirklich eine Menge für die Tierhalter - mich haben sie auch schon unterstützt, mit so Sachen wie Infomaterial über HSH für die hiesige Bevölkerung und mit Warnschildern, aber auch einfach mit Zuhören und Durchhalteparolen. :lol: Zahlreiche Herdenschutz-Veranstaltungen laufen unter der Schirmherrschaft der GzSdW, dazu die Kostenübernahme für HSH-Anschaffungen für Schäfer, die nach Rissen nicht mehr weiterwissen. Peter Blanchet arbeitet auch mit unserem HSH-Stammtisch zusammen, hat sein Ohr (und oft seine tatkräftigen) Hände immer bei den Tierhaltern. Einfach nur pro Wolf sein, ist easy, das aber wirklich auch zu leben, ist beachtenswert.

    Wenn Du Herdenschutz-Fragen hast, frag.

    LG, Chris

  • Es macht mich extrem traurig, wie viel seit der Rückkehr der Wölfe schiefläuft. (Weide-)Tierhalter werden nicht ernstgenommen, nicht richtig unterstützt, es gibt irgendwelche verrückten Vorgaben, vieles scheitert an Bürokratie (zumindest kommt es mir so vor). Es läuft so vieles schief, dass ich total den Überblick verliere.

    Das ist es ja, was zumindest mich so wütend macht, diese Paragraphenreiterei, dass erst amtlich durch viel zu wenige Gentestmöglichkeiten festgestellt werden muss, da ist ein "Problemwolf", anstatt zeitnah, unbürokratisch und - hoffentlich - wirksam zu vergrämen. Warum fangen sich z. B. nicht mehr Wölfe, die sich in Ortschaften oder an Ortsrandlagen zeigen, Gummigeschosse oder von mir aus auch Schrotkugeln für Feder- oder sonstiges Kleinwild ein?

    Wie einige mit Fug und Recht schrieben, das ist ein großes Raubtier ohne natürliche Feinde, das noch dazu in Rudeln jagt...


    Was bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht hat, ist Landwirtschaftsminister Albrecht, der sich im Oktober medienwirksam beim Aufstellen von 1 m (!) hohen E-Zäunen auf Eiderstedt fotografieren lassen wollte und aufgebrachten Schafhaltern - zu dem Zeitpunkt gab es über 40 Risse, von denen gut die Hälfte seit Mai, d. h. innerhalb von 5 (!) Monaten, zweifelsfrei Wölfen zugeschrieben werden konnte - u. a. entgegnete, das müsse man wegen des Schutzstatus des Wolfes "ein Stück weit hinnehmen".

    Ich frage mich, wo bleibt da der gesunde Menschenverstand.

    Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass innerhalb von fünf Monaten knapp 20 Risse durch Hunde vorkommen?

    Caterina

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