Echte Wölfe und blöde Fragen
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UNB = Untere NaturschutzBehörde
Danke! Aber was haben die denn mit nem Hof zu tun?
Oder ist das wegen der Sickersäfte, wie just2dun erklärt hat?Ne Mistplatte braucht's sobald der zu lagernde Mist eine gewisse Menge übersteigt.
Einen Komposthaufen darf jeder auf seinem Grundstück ohne weitere Genehmigung anlegen, nur eben in der Tierhaltung fällt leicht eine größere Menge an. Und dann muß Vdorsorge getroffen werden, das die anfallenden Sickersäfte nicht ins Erdreich/Grundwasser eingetragen werden können. Dafür dann die Mistplatte=betonierte Fläche die den kontakt mit dem Erdreich verhindert und dann noch eine art Auffangbecken für die Sickersäfte. Oder alternativ einen Regenschutz für den Misthaufen, denn ohne Feuchtigkeit von oben gibt es auch keine Sickersäfte - dafür muß dann der Mist technisch angefeuchtet werden - denn zu trockener Mist verrottet=kompostiert nicht.Danke! Wieder was gelernt.
Kann mich garnicht erinnern sowas bei "meinem" Bauern früher gesehen zu haben, der hatte so ein großes Becken wo alles reinlief. Quasi ein Güllebecken als Mistplatte.Da haben wir immer gescherzt das es ja ein toller Pool wäre.
Aber meine Güte, das ist alles deutlich komplizierter als die meisten Leute wissen. Gülle Verordnung und Co, das alles hat was von "Wir ballern euch jetzt solange mit Papier zu bis ihr aufgebt!".
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@Chris2406, danke für den Link. Es hat leider nichts gebracht. Denn jetzt sind die Bauern die Dauersubventionierten, die jeden Monat ihren Scheck aus Brüssel kriegen, und die dann eben gefälligst auf eigene Kosten die Wolfsabwehrmaßnahmen zu tragen haben. Ich hab hiermit beschlossen, ich geb's auf.
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Aber was haben die denn mit nem Hof zu tun?
Oh, alles Mögliche. Hier bei mir z. B. haben die ganz zu Anfang mitentschieden, wie ich meine Flächen einzäunen darf, ob Pferdehaltung aus naturschutzrechtlicher Sicht ok ist, ob die Mistplatte den Anforderungen genügt und die wären halt auch für die Genehmigung zum Aufstellen der HSH-Info-Schilder am Wanderweg auf meiner Fläche zuständig. Am Zaun kannn ich Schilder hinhängen, wie ich lustig bin, aber ein an einen Pfahl geschraubtes Schild braucht die UNB-Genehmigung. Wenn der UNB-Mitarbeiter irgendwelche naturschutzrechtlichen Verstöße auf meinem Land mitbekommen würde, wenn ich z. B. die Weidehütte (punktuell begrenzter Stickstoffeintrag in den Boden) auf die Fläche stellen würde, die zum Wasserschutzgebiet gehört, würden die hier ganz bald auf der Matte stehen.
Denn jetzt sind die Bauern die Dauersubventionierten, die jeden Monat ihren Scheck aus Brüssel kriegen, und die dann eben gefälligst auf eigene Kosten die Wolfsabwehrmaßnahmen zu tragen haben.
Viele Verbraucher verstehen unter Subventionen offensichtlich Gelder, die fliessen, ohne dass dafür durch die Landwirtschaft eine Gegenleistung erbracht wird. In manchen Teilen stimmt das auch - in vielen anderen aber nicht.
Ein Großteil der landwirtschaftlichen Fördergelder kommt durch gesamtgesellschaftlich wertvolle Zusatzleistungen der Landwirtschaft zustande, die für uns alle wichtig sind, die aber den Betriebsgewinn der Landwirte schmälern würden. Entsprechend werden diese Leistungen auch von der Gesellschaft - völlig zu Recht - honoriert, durch Ausgleichszahlungen, die die Ertragsverluste kompensieren sollen.
Beispiele dafür sind KULAP (=Kulturlandschaftsprogramm) und VNP (= Vertragsnaturschutzprogramm) - hier ist z. B. mal der Maßnahmenkatalog vom VNP Bayern:
massnahmenuebersicht_vnp.pdfUm das mal ins "echte" Leben zu übersetzen:
Wenn ich hier einfach konventionell düngen und wirtschaften würde, würden meine Rinder keine ökologisch wertvollen Magerflächen beweiden, sondern ich hätte ein intensiv nutzbares Grünland, dessen Ertrag auch noch einiges an Winterfutter hergeben würde. Ich könnte auf derselben Fläche die zwei- bis dreifache Menge Rinder halten (würde ich davon leben müssen, wäre das ein ziemlich entscheidendes Kriterium) oder aber eben einen guten Teil des derzeit zugekauften Winterfutters selbst produzieren. So, wie ich jetzt mein Land bewirtschafte - extensive Beweidung mit Rücksicht auf Bodenbrüter, Arnika und Co, reine Festmist-Düngung, alte, bedrohte Nutztierrasse, erfülle ich von vermutlich 112% der Bevölkerung absolut unbemerkt eine höchst wertvolle Aufgabe - die Herrschaften hier merken nur, dass sie nicht mehr wie vor 10 Jahren den Abhang runter Ski fahren können....Dass solche Leistungen, die immer mit Ertragseinbußen gleichzusetzen sind, auch von der Gesellschaft honoriert werden MÜSSEN, ist mir klar, Euch auch - aber eben vielen anderen da draussen nicht.
Ich könnte das übrigens auch beantragen - ich bin da aber etwas "komisch" und möchte das erstmal nicht.Was viele da draussen auch vergessen, ist, dass es in unser aller Leben unglaublich viele Förderungen von allem möglichen gibt - unglaubliche Summen (und auch Landfläche....) hat da z. B. die Eigenheimzulage verschlungen, ich bin da nicht auf dem neuesten Stand, meine aber, dass sie evtl. wieder eingeführt werden soll. Oder, sicher sehr bekannt, die "Abwrackprämie", aber auch Fördergelder für Solar-Technik, Riester-Rente, moderne Heiztechnik, Einbruchschutz, altersgerechtes Wohnen etc. - es dürfte in D nur wenige Menschen geben, die noch nie staatliche Fördermittel in Anspruch genommen haben, die meisten vergessen das nur ganz schnell oder nehmen es für selbstverständlich hin. Nur andere, in diesem Fall die Landwirte, die dürfen das man bloss nicht.
LG, Chris
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Danke! Wieder was gelernt.Kann mich garnicht erinnern sowas bei "meinem" Bauern früher gesehen zu haben, der hatte so ein großes Becken wo alles reinlief. Quasi ein Güllebecken als Mistplatte.
Da haben wir immer gescherzt das es ja ein toller Pool wäre.
Aber meine Güte, das ist alles deutlich komplizierter als die meisten Leute wissen. Gülle Verordnung und Co, das alles hat was von "Wir ballern euch jetzt solange mit Papier zu bis ihr aufgebt!".
Das ist nicht überall so. Bei uns braucht man erst ab 6 Tieren und mehr eine Mistplatte mit Güllebehälter. Vorher darf man das ganz normal auf dem Erboden lagern wie man möchte.
Bei uns hat gefühlt jeder zweite nur 2-5 Tiere und dementsprechend braucht er keine Mistplatte. Da kann man sich vorstellen was alles so in den Erdboden sickert.Unser Hof steht im Außenbereich und wir brauchten eine Genehmigung von der Untere Naturschutzbehörde um 2 Bäume auf unserem Grundstück zu fällen.
Wir mussten sogar einen Teil von einem Wall sanieren damit wir die beiden Bäume, die nicht mehr auf einem Wall stehen, fällen durften. Wo die Bäume stehen ist eher schon ein Graben. Aber das ist egal, da war früher ein Wall und der ist noch in den Karten eingezeichnet und deswegen müssen wir einen Teil von einem anderen Wall sanieren. Und wir durften die Bäume nur fällen, weil sie schon etwas "morsch" sind und alles ( Backhaus, Scheune, Wohnhaus) auf unserem Grundstück platt machen würden, wenn sie fallen.LG
Sacco -
Oh, alles Mögliche. Hier bei mir z. B. haben die ganz zu Anfang mitentschieden, wie ich meine Flächen einzäunen darf, ob Pferdehaltung aus naturschutzrechtlicher Sicht ok ist, ob die Mistplatte den Anforderungen genügt und die wären halt auch für die Genehmigung zum Aufstellen der HSH-Info-Schilder am Wanderweg auf meiner Fläche zuständig. Am Zaun kannn ich Schilder hinhängen, wie ich lustig bin, aber ein an einen Pfahl geschraubtes Schild braucht die UNB-Genehmigung. Wenn der UNB-Mitarbeiter irgendwelche naturschutzrechtlichen Verstöße auf meinem Land mitbekommen würde, wenn ich z. B. die Weidehütte (punktuell begrenzter Stickstoffeintrag in den Boden) auf die Fläche stellen würde, die zum Wasserschutzgebiet gehört, würden die hier ganz bald auf der Matte stehen.
Uff.... Wieder ne Behörde wo die meisten Menschen nichtmal wissen das es die gibt. und wo die alles für zuständig sind...
Ein Schild an nem Pfahl, auf deinem eigenen Grund, da dürfen die mitreden und das sogar verbieten?Unser Hof steht im Außenbereich und wir brauchten eine Genehmigung von der Untere Naturschutzbehörde um 2 Bäume auf unserem Grundstück zu fällen.
Wir mussten sogar einen Teil von einem Wall sanieren damit wir die beiden Bäume, die nicht mehr auf einem Wall stehen, fällen durften. Wo die Bäume stehen ist eher schon ein Graben. Aber das ist egal, da war früher ein Wall und der ist noch in den Karten eingezeichnet und deswegen müssen wir einen Teil von einem anderen Wall sanieren. Und wir durften die Bäume nur fällen, weil sie schon etwas "morsch" sind und alles ( Backhaus, Scheune, Wohnhaus) auf unserem Grundstück platt machen würden, wenn sie fallen.
Alter Falter... -
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https://www.lr-online.de/lausi…z-angegriffen_aid-6990645
Ob das ein Wolf war, wird sich ja erst noch klären. Aber ich muß sagen, dass mir doch zumindest mal gefällt, wie das Wolfsmanagement da reagiert.
Ich schätze, dass auch die Genproben zügig untersucht werden. War damals in Hornbostel auch so. -
Ja, schnell sind sie tatsächlich.
Vorfälle mit Hunden gehen i-wie schneller - vllt. ist da der öffentliche Druck größer?
Die Warnung, Hunde nicht unbeaufsichtigt draussen zu lassen und nachts zu sichern, sollte allerdings für überall in Wolfsregionen gelten. Dass auch Hunde angegriffen werden, ist ja nun keine Überraschung. Da finde ich, sind sie vom Wolfsbüro dann wieder etwas luschig.
LG, Chris
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Ich hab bei dem Vorfall in Hornbostel schon überlegt, woran dieses unterschiedliche Vorgehen liegt. Ich bin nicht so ganz sicher, ob es wirklich am öffentlichen Druck liegt. Eigentlich würde ich davon ausgehen, dass solche Leute, die den Hund draußen im Garten allein haben, von den Kuschlern auch noch ordentlich auf den Deckel kriegen.
Aber ja, für die generelle Akzeptanz des Wolfes, ist so ein Hunderiss sicher nicht förderlich und das scheint ja immer noch sehr wichtig zu sein. Wichtiger als Weidetiere.Ich meinte, ansonsten eher die schnelle Weitergabe an die Presse und das Aufstellen von Kameras und dass es überhaupt ganz offensichtlich sehr ernst genommen wird.
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Ich glaub, wir sind da eh recht dicht beieinander.
Hier bei mir machts keinen grossen Unterschied, aber für die meisten Menschen dürfte der Hund tatsächlich "näher" sein.
Über die Umstände der Garten-Aufenthalte steht da aber noch nicht gross was - dass man seinen Hund auch öfter im Garten laufen hat, so vorhanden, halte - HIELT
- ich bisher für normal.
Sowas ist der Grund, warum ich so richtig, richtig glücklich über die Langlaufloipe bin, die bei entsprechendem Winter an drei Seiten um meine Flächen läuft - Obacht, Rissbild:
photo.php?fbid=1663630160366906&set=pcb.1663630227033566&type=3&theaterEs lässt sich halt auf dem Gespurten doch gleich um Klassen besser laufen und auch jagen. Meine Nachbarin hat etwa 25 Meter von meinem Auslauf entfernt einen Loipen-Einstieg für ihre Feriengäste. Jetzt ist das noch nicht problematisch - aber man kommt ja automatisch dahin, immer weiter im Voraus zu denken, wenn man das alles verfolgt.
Grad solche Förderungen für extensive Beweidung und Landschaftspflege sind für Schäfer ein unverzichtbarer Teil der Einkünfte geworden, wenn KULAP-Topf dann alle ist, gibts ein Problem:
Landwirtschaft: Fördertöpfe sind schon versiegt | svz.deLG, Chris
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Über die Umstände der Garten-Aufenthalte steht da aber noch nicht gross was - dass man seinen Hund auch öfter im Garten laufen hat, so vorhanden, halte - HIELT - ich bisher für normal.
Du liest viel zu wenig DF. Ich hab hier schon oft genug gelesen, dass der Hund nicht allein in den Garten gehört und dass auch nicht, wenn man grad in der Küche ist oder so
Na und wenn man jetzt einschlägig lesen gehen würde, könnte man sicher ähnlichen Mist, wie "warum geht man auch im Wolfsgebiet spazieren?" lesen. Irgendwas fällt denen da schon ein.Naja, eventuell muß man sich aber tatsächlich von nächtlichen "Tür auf - Hund geht Pipimachen" verabschieden. Fort Knox - Zäune sind vielerorts baurechtlich ja auch nicht drin. Und all die Leute, die überhaupt noch gar keinen Gartenzaun haben, sollten da wohl zügig mal aufrüsten. Hoftreue nützt da ja dann nichts mehr.
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