Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Ich denke aber schon, dass es auch viele freilebende Hunde gibt (entlaufene), die sich im Laufe der Zeit auch ganz gut "beigebracht" haben, wie man effektiv tötet.
    Vor allem, wenn sie eine entsprechende Vergangenheit haben (Straßenhunde, Jagdhunde aus dem Ausland...)

    Davon sollte es, wenn man mal verfolgt, wie viele Hunde überall vermißt werden und die immer wieder mal irgendwo gesichtet werden, mindestens so viele geben wie Wölfe.

  • Ich glaube wirklich nicht, daß ein Fall "Ecki" bestimmend für Wildtierrisse ist. Wir haben hier keine Population von Straßenhunden oder heimliche wildlebende Hunderudel, die Verwechslungsgefahr mit Wölfen provozieren würden. Die Jäger, die ich kenne, hatten alle irgendwann mal einen wildernden oder versucht wildernden Hund im Revier, und in 100 % der Fälle war er und der Besitzer bekannt. Es war ein Nachbarschaftsproblem, kein verwilderte-Hunde-Problem.

  • @naijra
    Okay, da haben wir sehr unterschiedliche Ansichten. Fundierte Quellen, habe ich nicht, nein. Aber wenn ich den großen ausgewachsenen Wolfsrüden, mit der jungen, noch nicht ganz ausgewachsenen Wölfin vergleiche, finde ich es nur logisch, dass nicht beide einen Eckzahnabstand von genau 4,5cm haben werden. Und gerade bei Hunden gibt es unglaubliche Vielfalt beim Gebiss, dass da etliche Rassen in Frage kommen ,die ebenfalls diesen Abstand haben werden.

  • Die Behauptung erstaunt mich nun wirklich, kann mich nicht erinnern, dass in der Schweiz je so lächerliche Höhen empfohlen wurden. Das springt doch jeder fitte mittelgrosse Hund aus dem Stand!

    Ich denke mal, hier untereinander trägst Du damit Eulen nach Athen und wir sind da so ziemlich das erste Mal, seit das DF besteht, alle einer Meinung. :lol:

    Fördermittel gibt es aber in verschiedenen Bundesländern für genau diese Einzäunung. Kauft jemand ein Wolfsnetz (die superblöd aufzubauen sind, weil sich das Geschlabbere potenziert, es gab mal Euro-Netze für Pferde, die waren einfach furchtbar aufzubauen, es ist ohne solide Pfosten dazwischen fast nicht machbar, die straff gespannt zu bekommen), bekommt er gar nichts an Fördermitteln, anstatt wenigstens den Preis für die 90-cm-Netze und die Differenz trägt er halt selbst. Auch etwas, was von landwirtschaftlichen Tierhaltern zu Recht kritisiert wird.

    Wobei ich die Argumentation, dass die Netze halt schlecht eingeschätzt werden können und auch Hunde ein Hindernis vorm Übersprung oft erst mit der Nase inspizieren und auch gern den Sprung mit aufsetzen bevorzugen, was bei einem E-Zaun halt mit einem ordentlichen Putzer endet (solange ein Körperteil Kontakt zum Boden dabei hat), zumindest in Teilen einleuchtetend finde. Aber verlassen kann man sich darauf eben nicht, weil es immer wieder pfiffige Köpfe geben wird, die herausfinden, wie man da problemlos drüber kommt. Und das ist das Dilemma für Tierhalter - es gibt keine absolute Sicherheit.

    Andererseits sind die Wolfsgruben früher - irgendwo weiter vorn habe ich das aus der Region hier was verlinkt - 4 - 5 Meter tief gewesen. Wenn man sich vorstellt, dass die Menschen hier im Fichtelgebirge diese 4 - 5 Meter tiefen Gruben einem mit Felsen und reichlich Steinen durchzogenem Boden mühsam von Hand abgekämpft haben, glaube ich nicht, dass die da so tief gebuddelt hättern, wenn Wölfe diese Höhen nicht hätten überwinden können (wobei Klettern natürlich auch dabei war).

    Die Sache mit den Verletzungsmuster werte ich mehr als einen Gesamt-Katalog, je mehr Punkte davon auf den Wolf hinweisen, desto wahrscheinlicher ist er als Verursacher.
    Es geht dabei ja nicht bloss darum, den Riss irgendwem in die Schuhe zu schieben, sondern für die landwirtschaftlichen Tierhalter braucht es das Kriterium "Wolf kann nicht ausgeschlossen werden" dafür, um wenigstens noch eine Entschädigung für die Risse zu bekommen.

    Hier sind noch ein paar Fundstücke aus dem Netz:

    https://www.ndr.de/nachrichten/ni…k,wolf1674.html

    http://osthessen-news.de/n11504579/wie-…er-richtig.html

    Ich lese einfach alles, was ich in die Finger kriege, weil man derzeit darauf angewiesen ist, aus den Erfahrungen anderer zu lernen und seine eigenen Schlüsse zu ziehen.

    LG, Chris

  • Eines hab ich noch vergessen - bei Schafen mag es noch angehen, dass ein Wolf in das Hütenetz einspringt, ein Schaf reisst und an Ort und Stelle auffrisst. Ich habe aber keine Schafe, deshalb ist das nur eine Vermutung von mir. Bei anderen Tierarten wird aber auch da das Bestreben des Wolfes sein, das gerissene Tier irgendwo an eine etwas geschütztere Stelle zu ziehen - was im Hütenetz halt nicht geht. Raus bekommt der Wolf - egal, ob er fliegen kann oder nicht :lol: - das gerissene Tier aus dem Hütenetz nicht. Und ich gehe mal davon aus, dass es auch beim Wolf eine Art "Risiko-Nutzen-Abwägung" gibt, nämlich die einfache Frage, wieviele Risiken man eingeht, selbst verletzt zu werden, bei aller Anstrengung leer auszugehen und ob sich der Aufwand, das Risiko lohnen, dafür einen Zaun zu überwinden, der furchtbar weh tun kann, um hinterher nach Jagd und Riss möglicherweise immer noch hungrig dazustehen?

    LG, Chris

  • Was machen eigentlich NABU und Konsorten in Naturschutzgebieten mit ihren Rindern?! Die NABU lässt die Tiere ja auch im Hochwasser absaufen...überlassen sie die auch beim Thema ihrem natürlichen Schicksal? Oder Wanderschäfer, die nun mal nicht einen 2 Meter-mobilen Zaun mitschleppen können...

    Ich befürchte auch, dass irgendwann auch die Distanz verloren wird und die Wölfe versuchen in Ställe zu kommen...wie der Fuchs. Füchse sind ja üblicherweise auch scheu und "unsichtbar", trotzdem ist es Alltag, dass Sie sich gerne mal in Hühnerställen usw. bedienen.

    Vor 20 Jahren kann ich mich an einen verwilderten Hund erinnern, der nachts auf Campingplätzen in die Vorzelte einbrach und nach essbarem suchte. Erstaunlich welches Zerstörungsgeschick der hatte! Tagsüber war er scheu wie ein Reh.

  • Davon sollte es, wenn man mal verfolgt, wie viele Hunde überall vermißt werden und die immer wieder mal irgendwo gesichtet werden, mindestens so viele geben wie Wölfe.

    Das die Sichtungen oft Fehlschüsse sind muss ich da allerdings auch erwähnen. Ganz oft ist es dann nur ein ähnlicher Hund und nicht der gesuchte.
    Davon ab wieviele der entlaufenen Hunde mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nach irgendwo vermodern.
    Denn eines ist ganz klar: Kein Jäger würde in seinem Revier so etwas dulden und das zu Recht! So ein Hund fällt immer auf.


    Eines hab ich noch vergessen - bei Schafen mag es noch angehen, dass ein Wolf in das Hütenetz einspringt, ein Schaf reisst und an Ort und Stelle auffrisst. Ich habe aber keine Schafe, deshalb ist das nur eine Vermutung von mir. Bei anderen Tierarten wird aber auch da das Bestreben des Wolfes sein, das gerissene Tier irgendwo an eine etwas geschütztere Stelle zu ziehen - was im Hütenetz halt nicht geht. Raus bekommt der Wolf - egal, ob er fliegen kann oder nicht :lol: - das gerissene Tier aus dem Hütenetz nicht. Und ich gehe mal davon aus, dass es auch beim Wolf eine Art "Risiko-Nutzen-Abwägung" gibt, nämlich die einfache Frage, wieviele Risiken man eingeht, selbst verletzt zu werden, bei aller Anstrengung leer auszugehen und ob sich der Aufwand, das Risiko lohnen, dafür einen Zaun zu überwinden, der furchtbar weh tun kann, um hinterher nach Jagd und Riss möglicherweise immer noch hungrig dazustehen?

    LG, Chris

    Ich glaube die Wölfe lernen schnell. Sie nähern sich, die Schafe werden unruhig, Sie hängen am Zaun, die Schafe werden leicht panisch. Nirgends ein Zeichen für Gefahr für den Wolf. Er wird vielleicht sogar mehrfach ins Gehege eindringen um zu testen.
    Solange die Schafe sich nicht ernsthaft wehren, tun Schafe das überhaupt?, wird das nicht rausholen können der Beute sehr schnell unwichtig werden für die Wölfe.

    Denn es sind eben hoch intelligente Tiere und sie haben Hunger, während die Nahrung ihnen fast auf einem Tablett serviert wird. Wer ist da so doof und geht die Rehe jagen, wenn er so viel einfacher an Schafe kommt?
    (Und einmal beim Überspringen ein Stromschlag gegen die anstrengende Jagd aufs Reh... Ich habe starke Zweifel daran das der Wolf dann das Reh wählt)

  • Was machen eigentlich NABU und Konsorten in Naturschutzgebieten mit ihren Rindern?! Die NABU lässt die Tiere ja auch im Hochwasser absaufen...überlassen sie die auch beim Thema ihrem natürlichen Schicksal? Oder Wanderschäfer, die nun mal nicht einen 2 Meter-mobilen Zaun mitschleppen können...

    DIe Rinder die der NABU angeblich absaufen ließ waren keine zahmen Tiere sonder mehr als halbwild, und so nicht zu händeln.

    Wanderschäfer schleppen schon heute Zaun mit, 3/4 so hoch wie gefordert wird (geschätzt) einschließlich Weidezaungerät. WO ist das mitschleppen ein Problem? auch Schäfer können Autofahren und haen ein entsprechendes Fahrzeug samt (Vieh)- Anhänger

  • offtopic: Auch wilde Rinder kann man treiben. Notfalls gibt es sogar Berufs-Cowboys, die mit Pferden solche Herden stressfrei treiben können. Ab in ein Fanggatter und auf den Transporter. Wo ein Wille ist....

    Aber wenn du mich schon zitierts, antworte doch einfach mal auf was ich hinauswollte.

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