Echte Wölfe und blöde Fragen

  • danke @CharlieCharles

    wieder was gelernt -
    also wäre gewissermaßen die Aufnahme ins Jagdrecht, aber mit ganzjähriger Schonzeit, eine Erleichterung, um im Notfall eingreifen zu können

    Was für mich die nächste Frage aufwirft: lässt der offizielle Schutzstatus des Wolfs das zu ?

  • danke @CharlieCharles

    wieder was gelernt -
    also wäre gewissermaßen die Aufnahme ins Jagdrecht, aber mit ganzjähriger Schonzeit, eine Erleichterung, um im Notfall eingreifen zu können

    Was für mich die nächste Frage aufwirft: lässt der offizielle Schutzstatus des Wolfs das zu ?

    Der Wolf ist europaweit nicht mehr geschützt als der Luchs oder der Feldhamster. Hier mal eine Liste der Anhang 4 und Anhang 5 Arten:

    ffh-anhangiv-anhang4-anhangv-anhang5

    Der Luchs ist im Jagdrecht (Nds.), dementsprechend denke ich, dass es beim Wolf keine Probleme darstellen sollte.

  • Ich an deren Stelle würde mich da nicht wohlfühlen. Es bleibt zum Wohl der Rinder zu hoffen, dass Goldie plus Gemahl sich nicht an Groß"wild" traut. Aber irgendwann werden die Welpen ja auch groß.

    Goldie und Männe haben doch schon - sich an Rinder getraut.
    Deshalb verstehe ich manche Tierhalter wirklich nicht.

    also wäre gewissermaßen die Aufnahme ins Jagdrecht, aber mit ganzjähriger Schonzeit, eine Erleichterung, um im Notfall eingreifen zu können

    Ich habe die Frage, was genau der Unterschied zu jetzt wäre, mal direkt an Herrn Wotschikowsky gestellt, weil mich das auch interessiert hat.
    Mal in eigenen Worten zusammengefasst die Antwort:

    Für den Wolf ändert sich durch die Aufnahme ins Jagdrecht mit
    ganzjähriger Schonzeit genau gar nichts. Denn er steht ja immer noch
    unter Naturschutz und das Naturschutzrecht wird durch das Jagdrecht
    nicht aufgehoben. Die Strafbestimmungen bei illegaler Tötung bleiben
    gleich. Und das Jagdrecht bietet keine anderen Eingriffsmöglichkeiten
    als das Naturschutzrecht.
    Was sich ändern würde - die Zuständigkeiten. Es wären neben den Naturschutzbehörden auch die Jagdbehörden zuständig. Je mehr Zuständigkeiten, desto komplizierter und langwieriger auch ggf. nötige Entscheidungen.
    Für die Jäger würde sich auch einiges ändern, sie wären in der Hegepflicht und Jagdabgaben könnten für das Wolfsmanagement verwendet werden.

    Die Jägerschaft könnte also nur verlieren, wenn es dazu käme.


    Und noch ein Artikel zum Thema:
    Wenn das Jagdrecht zur Falle wird - Blog Natürlich Jagd

    Der Luchs ist im Jagdrecht (Nds.), dementsprechend denke ich, dass es beim Wolf keine Probleme darstellen sollte.

    Ja, der Vergleich Wolf und Luchs ist nicht nur in Sachen Jagdrecht interessant, sondern auch in anderen Belangen. Luchse werden für Auswilderungsprojekte eingefangen und an vermeintlich geeigneten Stellen ausgesetzt.

    In Südtirol ist ein angefressenes, noch lebendes Kalb aufgefunden worden, das mit Eintreffen des TA natürlich eingeschläfert worden ist - und auch das Cuxlandrudel hat wieder zugeschlagen, im Bovenmoor ist eine tragende Kuh gerissen worden.
    Da ist kein Riss-Bild bei:
    Riss einer tragenden Kuh in Bovenmoor - Cuxhavener Nachrichten


    Mein Mann hatte diesen Artikel gefunden, hat jemand Erfahrungen mit diesen Lampen?

    20 Minuten - Anti-Wolf-Lampen lösen Polizei-Einsätze aus - Zentralschweiz


    Ich nicht, es gibt aber schon seit Langem (u. a. im Herdenschutzzentrum der Schweiz) Berichte darüber, dass diese Lampen nur kurzfristig helfen, aber keine Dauerlösung sind. Ihren Einsatz sollte man auf besondere Vorkommnisse beschränken - wie z. B. Wolfssichtung in der Nähe der Herde, als notfallmäßige Aufrüstung des Herdenschutzes.
    Auf Dauer tritt ein Gewöhnungseffekt ein, ähnlich wie bei Lappenzäunen und Co, deren "Wirkungsdauer" in Tests von einigen Tagen bis hin zu drei Monaten anhält. Danach haben die Wölfe es raus, dass ihnen dadurch nichts passiert.

    Sowas ist alles schon längst erforscht, deshalb verstehe ich immer nicht, wieso immer wieder solche ollen Kamellen gezückt werden. Das scheint mir mehr in Richtung blinder, verzweifelter Aktionismus zu gehen.

    LG, Chris

  • Andererseits gibt es auch Tierarten, die ganzjährig geschützt sind, in Nds. z.B. der Fischotter und der Luchs.

    "Was bringt das Jagdrecht dann?"
    Es eröffnet der Behörde die Möglichkeit, ein auffälliges und gefährliches Tier, das womöglich nach Anhang 4 der FFH-Richtlinie (höchster Schutz für Arten in der EU) geschützt ist, dennoch zu "bekämpfen". Der ganzjährig geschonte Luchs ist gleichzeitig eine FFH-Art, dennoch kann man aufgrund des Jagdrechts gefährliche Tiere entnehmen. Z.B. ein Luchs mit Tollwut oder gefährdenden Verhalten für Menschen. (Luchs nur als Beispiel, trotz ihrer Scheue)

    Tja, nur wer entscheidet das, wann ein Wolf "gefährlich" ist? Und wie ist genau dieses Individuum wieder erkennbar? Denn wenn ich die bisherigen Kritiken versteh, geht es ja auch einfach um die regionalen Überpopulationen (wer auch immer entscheidet, wann tatsächlich eine Überpopulation existent ist) bzw den Übergriff auf Nutzvieh (-> was ja erstmal arttypisches Verhalten ist)

  • Tja, nur wer entscheidet das, wann ein Wolf "gefährlich" ist? Und wie ist genau dieses Individuum wieder erkennbar? Denn wenn ich die bisherigen Kritiken versteh, geht es ja auch einfach um die regionalen Überpopulationen (wer auch immer entscheidet, wann tatsächlich eine Überpopulation existent ist) bzw den Übergriff auf Nutzvieh (-> was ja erstmal arttypisches Verhalten ist)

    Tja, da steckt das ganze erstmal in den Kinderschuhen.

    Wie gesagt bin ich erst seit einem Monat auf der Stelle und habe auch erst seit dieser Woche wieder mit dem Thema Wolf zu tun (Aktenarbeit), daher weiß ich ganz erhlich die verhaltenstypischen und atypischen Sachen nicht. Da hat Chris bestimmt mehr Wissen als ich. Mir wurde es mit dem Jagdrecht auch nur so vermittelt durch meine Kollegin. Wir haben hier nur nicht so "massig" Wölfe!

    Aber ist es wirklich arttypisch, dass immer wieder mehrere Tiere gerissen werden ohne einen wirklichen "Bedarf" zu decken? Ist es wirklich noch arttypisch, dass diese Tiere weit in Siedlungen vordringen?

    Ein/zwei Tiere reißen kann ich da noch drunter verstehen, aber mal spitz gesagt 20 Stück auf einmal?

  • Ich meine gelesen zu haben, dass Blutrausch bei einem gewissen Jagddruck (zu viele Rudel auf einem Haufen) ist gar nicht so unnormal sei.

    Dann müsste es aber doch im Sinne aller sein, die Rudelmenge möglichst "störungsfrei" zu halten. Auch zum Schutze der Menschen und Tiere.

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